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gesamte Arbeit (pdf-Format) - bei föpäd.net

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derum die Bedeutung der eigenen finanziellen Vorsorge, um sich für auftretende Erfordernisse<br />

(z.B. Pflegebedürftigkeit, Heimplatz im Altenheim) abzusichern und somit auch<br />

den Stellenwert von beruflicher <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>.<br />

Doch die Menschen haben nun nicht die Absicht, in ständiger Askese zu leben, nur um<br />

für das Rentenalter finanzielle Vorsorge treffen zu können. Auf der einen Seite sind<br />

auch schon während des erwerbsfähigen Alters viele Verpflichtungen vorhanden, die mit<br />

dem Aufbringen von finanziellen Mitteln verbunden sind (z.B. Wohnkosten, Versicherungen<br />

und Steuern, Nahrung, Mobilität, Beruf sowie die Sicherung des Lebensunterhalts<br />

und der schulischen Ausbildung der Kinder). Andererseits werden durch die Medien,<br />

die Werbung, soziale Gruppierungen und andere Einflüsse <strong>bei</strong> den Menschen<br />

Konsumbedürfnisse geweckt (z.B. Mode, Technik, Auto, Einrichtungsgegenstände, Reisen<br />

und Freizeit), die zwar nicht unmittelbar zur Sicherung der eigenen menschlichen<br />

Existenz erforderlich sind, aber den Einsatz zusätzlicher Geldmittel erfordern und damit<br />

die Bedeutung des finanziellen Aspekts der beruflichen <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> weiter erhöhen.<br />

Die anderen Funktionen von <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>, die Schubert angeführt hatte (vgl. 1.2.1.), treten<br />

meiner Meinung nach leider zu oft in den Hintergrund, da anhand der getroffenen Überlegungen<br />

ersichtlich wurde, dass <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> zu einem großen Teil mit beruflicher Tätigkeit<br />

und finanziellen Notwendigkeiten in Verbindung gebracht wird. Allenfalls die Aspekte<br />

"Status und soziale Identität" und "Selbstverwirklichung" scheinen von ähnlicher Bedeutung<br />

zu sein, doch dies gilt wiederum vor allem auch für die berufliche <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> und den<br />

genannten Aspekten haftet meiner Ansicht nach in diesem Zusammenhang eher ein<br />

negatives Bild an.<br />

Bestimmten Berufen werden Wertungen hinsichtlich ihres Stellenwertes und Ansehens<br />

in der Gesellschaft zugeord<strong>net</strong>, so dass eine qualitative Abstufung des <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>splatzes<br />

und des Berufes entsteht, womit eine Tätigkeit mehr wert als die andere erscheint. Gerade<br />

im Hinblick auf die Beschäftigung behinderter Menschen scheint dies nachdenkenswert.<br />

So wichtig und bedeutsam auch die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, die Möglichkeit<br />

der Verwirklichung individueller Interessen im Beruf oder die zielstrebige Durchsetzung<br />

der persönlichen Lebensplanung hier<strong>bei</strong> auch sein kann, vielleicht liegt häufig<br />

zu viel Betonung auf "selbst" und soziale Aspekte, die mit der eigenen Tätigkeit im Zusammenhang<br />

stehen, treten in den Hintergrund.<br />

1.3. ARBEIT UND BEHINDERUNG<br />

1.3.1. Integration durch Rehabilitation<br />

Die Integration behinderter Menschen in das <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>sleben mit Hilfe von Maßnahmen<br />

der beruflichen Rehabilitation stellt einen wichtigen Bereich innerhalb der Bemühungen<br />

um Integration Behinderter in die Gesellschaft und der Normalisierung ihrer Lebensumstände<br />

dar. Zu bedenken ist, dass Rehabilitation nicht nur den beruflichen Aspekt<br />

<strong>bei</strong>nhaltet, sondern "Rehabilitation umfasst da<strong>bei</strong> die Gesamtheit aller Maßnahmen<br />

medizinischer, schulisch-pädagogischer, beruflicher und sozialer Art, die erforderlich<br />

sind, um für den Behinderten die bestmöglichen körperlichen, seelischen und sozialen<br />

Bedingungen zu schaffen. Diese sollen ihn befähigen, aus eigener Kraft einen möglichst<br />

normalen Platz in der Gesellschaft zu behalten oder wiederzuerlangen" (Bundesar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft<br />

für Rehabilitation 1994, S. 233).<br />

Hier möchte ich aber anmerken, dass im letzten Satz dieser Definition der Anschein erweckt<br />

wird, als wenn die behinderte Person bereits in der Gesellschaft integriert ist bzw.<br />

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