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Unsere Haustiere - Naturmuseum St.Gallen

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<strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> 2013, «<strong>Unsere</strong> <strong>Haustiere</strong>»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen<br />

Iltis<br />

Ordnung:<br />

Familie:<br />

Gattung:<br />

Art:<br />

Unterart:<br />

Raubtiere (Carnivora)<br />

Marderartige (Mustelidae)<br />

Erd- oder <strong>St</strong>inkmarder (Mustela)<br />

Iltis (Mustela putorius)<br />

Frettchen (Mustela putorius furo)<br />

Iltis (Mustela putorius)<br />

Aussehen<br />

Mit seinem langgezogenen, schmalen Körper, der stumpfen Schnauze, dem rundlichen Kopf<br />

mit den kleinen, abgerundeten Ohren gleicht der Iltis auf den ersten Blick einem Marder. Die<br />

Färbung seines Fells macht den Iltis aber unverwechselbar: ausgewachsene Tiere haben ein<br />

dunkles Fell mit einer weissen Zeichnung rund um die Schnauze, oberhalb der Augen und an<br />

den Ohrrändern. Im Unterschied zum <strong>St</strong>ein- und Baummarder ist der Iltis ein schlechter<br />

Kletterer.<br />

Verbreitung und Lebensraum<br />

Der Iltis besiedelt unterschiedliche Lebensräume wie Waldränder, Ruderalflächen,<br />

Sumpfgebiete, Gärten und gebüschreiche Uferzonen. Wichtig ist bei allen Lebensräumen, dass<br />

sie ihm genügend Versteck- und Schlafmöglichkeiten bieten. In der Schweiz kommt der Iltis in<br />

den tiefen bis mittleren Lagen vor.<br />

Nahrung<br />

Der Iltis jagt vor allem in der Nacht und Dämmerung. Er ernährt sich von Fleisch, den grössten<br />

Teil der Nahrung machen Nagetiere, Amphibien, Aas und Spitzmäuse aus. In der Schweiz<br />

ernähren sich die Iltisse – im Unterschied zu vielen anderen Gebieten – vor allem von<br />

Fröschen und Kröten.<br />

Sozialverhalten<br />

Über das Sozialverhalten des Iltis’ ist wenig bekannt. Erwachsene Tiere sind Einzelgänger.<br />

Kommunikation<br />

Bei Bedrohung oder Erregung sondert der Iltis ein äusserst übelriechendes Sekret aus den<br />

Analdrüsen ab. Dieses Sekret wird, zusammen mit Harn und Kot, auch zum Markieren des<br />

Reviers eingesetzt.<br />

Frettchen (Mustela putorius furo) als Haustier<br />

Das Frettchen ist der domestizierte Verwandte des Iltis’. Wer in der Schweiz Frettchen halten<br />

will, braucht dazu die Bewilligung des jeweiligen kantonalen Veterinäramts. Frettchen gelten in<br />

der Tierschutzverordnung als Wildtiere und nicht als <strong>Haustiere</strong>.<br />

Wie der Iltis hat auch das Frettchen einen markanten, unangenehmen Eigengeruch.<br />

Im Unterschied zum Iltis hat das Frettchen keine ausgeprägten, langen Schlafphasen, sondern<br />

ist nahezu immer in Bewegung. Frettchen ruhen zwar immer wieder, sind aber Tag und Nacht<br />

aktiv und rennen in ihrem Heim herum (der Iltis ist nachts und in der Dämmerung aktiv).<br />

Frettchen sind soziale Tiere, die nicht einzeln sondern nur in einer Gruppe von mindestens<br />

zwei Tieren gehalten werden dürfen.<br />

Mensch und Frettchen resp. Iltisse haben eine lange gemeinsame Geschichte: Menschen<br />

nutzten Iltisse schon im 4. Jh. v. Chr. als Helfer auf der Jagd nach Kleintieren, vor allem nach<br />

Kaninchen. Iltisse und Frettchen können in einen Kaninchenbau eindringen und die Tiere aus<br />

dem Bau vertreiben, womit sie die Menschen einfacher fangen können.<br />

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