Unsere Haustiere - Naturmuseum St.Gallen
Unsere Haustiere - Naturmuseum St.Gallen
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<strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> 2013, «<strong>Unsere</strong> <strong>Haustiere</strong>»: Tipps und Anregungen für Lehrpersonen<br />
8. ... und tschüss, das war’s wohl... (grau)<br />
Die meisten <strong>Haustiere</strong> sterben an Alter und Krankheiten, andere sterben bei Unfällen. Viele<br />
werden auch durch Einschläfern von ihren Leiden erlöst. Wenn es aber aus verschiedenen<br />
Gründen früher zu einer Trennung vom Haustier kommen muss, sollen Tiere, wenn irgendwie<br />
möglich abgegeben (an neue Halter/ Tierheime/ Auffangstationen/ Zoohandlungen) werden.<br />
Wenn es gar nicht anders geht, müssen Tiere eingeschläfert werden, denn aussetzen bedeutet<br />
in den meisten Fällen einen qualvollen Tod für das Tier oder das Gleichgewicht der Natur wird<br />
gestört und so sterben frei lebende Tiere. Beispiele für solche Aussetzungen gibt es viele:<br />
- Ausgesetzte Rote Amerikanische Sumpfkrebse, die für die Haltung in Aquarien<br />
eingeführt wurden, verbreiten die Krebspest, an der europäische Krebse in grosser Zahl<br />
sterben.<br />
- Jung und klein sind Rotwangen-Schmuckschildkröten beliebte Aquarientiere. Wenn sie<br />
nach ein paar Jahren nicht mehr ins Gehege passen, werden sie oft trotz Verbot in<br />
einheimischen Gewässern ausgesetzt. Hier fressen sie in grosser Zahl Kleinlebewesen<br />
und gefährden so das ökologische Gleichgewicht. Auch ausgesetzte Gold- und<br />
Zierfische verdrängen in Teichen viele gefährdete einheimischen Arten, indem sie<br />
Frosch-, Krötenlaich, Larven und andere Kleinlebewesen radikal weggefressen.<br />
- Ausgesetzte exotische Vögel verhungern, erfrieren oder werden gefressen. Überleben<br />
sie doch, werden sie zum Problem wie z.B. die aus Zentralasien stammende Rostgans.<br />
Sie vertreibt in der Schweiz heimische Turmfalken und Schleiereulen aus ihren<br />
Nistplätzen. Auch kleine Alexandersittiche sind sehr anpassungsfähig. Sie stammen<br />
aus Westafrika und ernähren sich vorwiegend von pflanzlicher Kost. Werden sie<br />
ausgesetzt, überleben sie sogar die europäischen Winter, indem sie die zahlreichen<br />
Fütterungsplätze nutzen. In Köln fliegen bereits Tausende Exemplare frei herum.<br />
- Ausgesetzte Katzen und Hunde verwildern und können sich stark vermehren. Auf der<br />
Jagd dezimieren sie einheimische und damit auch geschützte Tiere.<br />
- Ausgesetzte Kleinnager haben keine Überlebenschance, da sie leichte Beute für<br />
Dachse, Marder, Füchse oder Katzen sind.<br />
- Fische und andere wasserliebende <strong>Haustiere</strong> dürfen nicht im Klo entsorgt werden. In<br />
der Kanalisation haben sie keine Chance zu überleben und dienen höchstens den<br />
Kanalratten als Futter.<br />
9. Tiere sind keine Sachen: auch Tiere haben Rechte (gelb)<br />
In den vergangenen Jahrzehnten hat auch in der schweizerischen Gesellschaft ein starker<br />
Wandel in der Wahrnehmung und Wertschätzung von Tieren stattgefunden. Er fand seinen<br />
Niederschlag in einer Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen zur Achtung und zum Schutz<br />
der Tiere.<br />
Ethisch am bedeutsamsten sind der Grundsatz, dass Tiere eine Würde haben, der Rechnung<br />
getragen werden muss (2008, Schweizer Tierschutzgesetz Art. 2.3), und die Definition, dass<br />
das Tier keine Sache ist (2003, Zivilgesetzbuch Art. 641a). Sie besagen, dass das Tier einen<br />
Eigenwert hat und um seiner selbst willen respektiert werden muss.<br />
In der Sonderausstellung werden folgende Themen angesprochen:<br />
Schutz der Tierwürde - Keine Hundemodeschau an der „Animialia“ in <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong><br />
Scheidung – wohin mit dem Tier?<br />
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