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Vorbesprechung 1. Tag - Mikrobiologie und Weinforschung

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Mikrobiologische Anfängerübungen<br />

WS 2012/2013<br />

Institut für <strong>Mikrobiologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Weinforschung</strong><br />

Johann-Joachim Becherweg 15<br />

55128 Mainz<br />

Arbeitsgruppe Prof. Dr. König


AG Prof. Dr. König<br />

AG Prof. Dr. Unden<br />

<strong>Mikrobiologie</strong> des Weines<br />

<strong>Mikrobiologie</strong> der Biogasbildung<br />

Aufbau <strong>und</strong> Funktion bakterieller<br />

Chemosensoren für Umweltreize<br />

<strong>Mikrobiologie</strong> der PHB-Synthese


Betreuungsleitung<br />

<strong>1.</strong> Woche: Katharina Cibis, Stephan Ahlert, Robbin Stantscheff<br />

2. Woche: Dr. Harald Claus, Julia Reuß, Esther Gasser<br />

3. Woche: AG Unden<br />

4. Woche: 14.00 - 16.00 Uhr AG Unden<br />

16.00 - 19.00 Uhr Anna Petri, Kristina Wirth, Magdalena Zuchowska<br />

Wissenschaftliche Hilfskräfte<br />

Dienstag:<br />

Mittwoch:<br />

Donnerstag:<br />

Viktor Schillberg, Kristina Michel<br />

Viktor Schillberg, Lena Kißling<br />

Lena Kißling


Gruppeneinteilung<br />

• Dieser Kurs: ca. 80 Teilnehmer in 35 Gruppen<br />

• Gruppen 5-11 sind 3er-Gruppen


Sitzordnung WS 2012/13, Dienstag, 78 TN<br />

8<br />

34 34 35 35<br />

4<br />

8<br />

33 33 32 32<br />

30 30 31 31<br />

Leiter C<br />

HiWi C<br />

19 19 18 18<br />

16 16 17 17<br />

12<br />

8<br />

29 29 28 28<br />

26 26 27 27<br />

HiWi D<br />

HiWi B<br />

15 15 14 14 13 13<br />

11 11 11 12 12 12<br />

12<br />

8<br />

25 25 24 24<br />

23 23 22 22<br />

21 21 20 20<br />

Leiter B<br />

Leiter A HiWi A<br />

10 10 10 9 9 9<br />

7 7 7 8 8 8<br />

6 6 6 5 5 5<br />

3 3 4 4<br />

12<br />

8<br />

1 1 2 2<br />

Kursvorbereitung: Armin Gneipel, Martina Schlander, Christiane Grünewald


Anwesenheitskontrolle


Sicherheit<br />

- Mitdenken<br />

- Kein Ethanol an der Flamme!<br />

- Kittel<br />

- Handschuhe als Schutz vor Färbelösungen<br />

- KEIN Essen/Trinken<br />

- Taschen in die Spinde (bringt Schlösser mit!)


Punktesystem<br />

Testatpunkte pro <strong>Tag</strong>: 0, 1+, 2+<br />

Summe der <strong>Tag</strong>e (1+2+3)* 2 / 3<br />

- Ergeben maximal 4 Punkte<br />

- Minimale Voraussetzung für Scheinvergabe: 1,5 Punkte<br />

Ein Fehltag mit Attest ist erlaubt.<br />

Nur nach RECHTZEITIGEM ABMELDEN! 06131-39-22662<br />

Die dadurch fehlenden Punkte müssen am 4. Kurstag durch eine<br />

individuelle Zusatzaufgabe erreicht werden.


Protokolle für Praxispunkte<br />

• Übungen zur Morphologie <strong>und</strong> Versuche zur Färbung<br />

werden wie folgt protokolliert:<br />

• Oben rechts: Name, Gruppe, Datum<br />

Überschrift: Versuch<br />

Organismus, Mikroskopische Einstellung, Zeichnung<br />

von den Betreuern abzeichnen lassen!


Abschlussklausur Bachelor Modul 7<br />

E-Klausur (in den Räumen des ZDV)<br />

Die Raumeinteilung finden Sie einen <strong>Tag</strong> vorher am schwarzen Brett<br />

des Instituts für <strong>Mikrobiologie</strong><br />

(Johann-Joachim Becherweg 15)<br />

22.02.2013, 07.45 Uhr - 10.00 Uhr (2 Parallelen)<br />

Anmeldung für Nicht-Kursteilnehmer erforderlich<br />

Klausureinsicht: 22.03.2013, 1<strong>1.</strong>00 – 12.00 Uhr<br />

Wiederholung.: 02.08.2013<br />

Klausureinsicht: 06.09.2013, 1<strong>1.</strong>00 – 12.00 Uhr<br />

Scheinausgabe<br />

1) Erfolgreiche Teilnahme an den Übungen (1,5 Praxispunkte)<br />

2) Bestehen der Klausur


Abschlussklausur für Diplomer, Lehramt, Bachelor 2003<br />

E-Klausur (in den Räumen des ZDV)<br />

Die Raumeinteilung finden Sie einen <strong>Tag</strong> vorher am schwarzen Brett<br />

des Instituts für <strong>Mikrobiologie</strong><br />

(Johann-Joachim Becherweg 15)<br />

16.1<strong>1.</strong>2012, 1<strong>1.</strong>00 Uhr - 1<strong>1.</strong>30 Uhr<br />

Anmeldung für Nicht-Kursteilnehmer erforderlich<br />

Klausureinsicht: 07.12.2012, 1<strong>1.</strong>00 – 12.00 Uhr<br />

Wiederholung.: 1<strong>1.</strong>0<strong>1.</strong>2013, 1<strong>1.</strong>00 - 1<strong>1.</strong>30 Uhr<br />

Klausureinsicht: 08.02.2013, 1<strong>1.</strong>00 – 12.00 Uhr<br />

Scheinausgabe<br />

1) Erfolgreiche Teilnahme an den Übungen (1,5 Praxispunkte)<br />

2) Bestehen der Klausur


Zeitplanung pro Kurstag<br />

• Überprüfung des Kenntnisstandes: 14.00 - 14.30 Uhr<br />

• <strong>Vorbesprechung</strong>: 14.30 - 15.30 Uhr<br />

• Experimente: 15.30 - 19.00 Uhr<br />

• 4. <strong>Tag</strong>: Klausurvorbereitung


• Überprüfung des Kenntnisstandes


Erster Praktikumstag


WS 2011/2012<br />

Im Praktikum eingesetzte Mikroorganismen<br />

<strong>1.</strong> Rhodospirillum rubrum<br />

2. Escherichia coli K12 (statt Pseudomonas aeruginosa) !<br />

3. Micrococcus luteus<br />

4. Saccharomyces cerevisiae (Bäckerhefe)<br />

5. Azotobacter chroococcum<br />

6. Bacillus cereus subsp. mycoides<br />

7. Escherichia coli K12<br />

8. Schizosaccharomyces pombe<br />

9. Pichia jadinii<br />

10. Mischung Saccharomyces cerevisiae + Rhodotorula rubra<br />

1<strong>1.</strong> Saccharomyces cerevisiae


I ) Lichtmikroskopie <strong>und</strong> Morphologie der<br />

Mikroorganismen


Lichtmikroskopie<br />

Lichtmikroskop Leitz Laborlux D.<br />

1) Binokularer Tubus mit Okularen<br />

2) Objektivrevolver mit Objektiven<br />

3) Kondensor<br />

4) Kondensorblende<br />

5) Zentrierschrauben zur<br />

Zentrierung des<br />

Leuchtfeldblendenbildes<br />

6) Phasenkontrast-<br />

Zentrierschrauben,<br />

7) Leuchtfeldblende<br />

Steinbüchel et al.


Strahlengang des Lichtmikroskopes<br />

Aperturblende<br />

Sammellinse<br />

Projektor, 8 Linsen<br />

Reelles Bild, seitenverkehrt<br />

Virtuelles Bild


Auflösungsvermögen<br />

= kleinster noch wahrnehmbarer Abstand d zwischen 2 punktförmigen Objekten<br />

d = / (A Obj. +A Kond. )<br />

: Wellenlänge [nm]<br />

A: numerische Apertur<br />

Was ist ein Maß für das Sammeln von Licht?<br />

Numerische Apertur = n · sin<br />

sin<br />

n<br />

Sinus des effektiven Öffnungswinkels <br />

(d.h. wieviel Licht kann ein Objektiv einfangen?)<br />

Brechungsindex des Mediums (Luft/ Öl)<br />

maximal möglicher Akzeptanzwinkel bei ca. 70 Grad:<br />

sin = 0,94<br />

Luft n = 1 Numerische Apertur = 1 · 0,94 = 0,94<br />

Öl n = 1,4 Numerische Apertur = 1,47 · 0,94 = 1,38


Ölimmersion<br />

Erhöht die Fähigkeit der Linse, Licht zu fokussieren<br />

bessere Auflösung<br />

Steigerung des Öffnungswinkels () durch Verwendung von Immersionsöl<br />

Steinbüchel et al.


Mikroskopieren mit dem Immersionsobjektiv<br />

Steinbüchel et al.<br />

Bsp.: Objektiv 100x Kondensor-Stellung 3 (Phasenscheibe 3)<br />

Gesamtvergrößerung = Produkt aus Objektiv <strong>und</strong> Okularlinse


Die Köhlersche Beleuchtung<br />

• übliche Methode einer Durchlichtanordnung<br />

• Bestandteile: Lichtquelle<br />

Leuchtfeldblende (7)<br />

Kondensorblende (4)<br />

Kondensor (3)<br />

• Abstimmung der Blendenabbildung<br />

<strong>und</strong> der Objektabbildung.<br />

• Vorgehensweise:<br />

- Objekt auflegen. 10er Objektiv verwenden.<br />

- Kondensorblende ganz öffnen.<br />

- Leuchtfeldblende halb schließen <strong>und</strong> zentrieren.<br />

- Rand der Leuchtfeldblende scharfstellen (Kondensor absenken).<br />

- Leuchtfeldblende wieder öffnen bis der Rand verschwindet.<br />

Streulicht entfernt


Amplitudenobjekte, Phasenobjekte<br />

z.B. gefärbte<br />

Bakterien<br />

z.B. ungefärbte<br />

Bakterien<br />

www.mikroskopie.de


Die Phasenverschiebung sichtbar machen<br />

www.mikroskopie.de


Bildentstehung (Phasenkontrast)<br />

• Die Grauplättchen dienen dazu, eine<br />

Phasenverschiebung des Hintergr<strong>und</strong>lichts<br />

hervorzurufen.<br />

• Das Licht, welches durch das Objekt läuft,<br />

hat bereits eine Phasenverschiebung <strong>und</strong><br />

wird nun geschwächt oder ausgelöscht.<br />

• Das Objekt erscheint dunkel auf hellem<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

= positiver Phasenkontrast<br />

Das Phasenkontrastmikroskop besitzt…<br />

<strong>1.</strong> Einen besonderen Kondensor:<br />

Die Aperturblende wird durch eine<br />

Ringblende ersetzt<br />

2. Besondere Objektive:<br />

in diesen befindet sich ein dunkler<br />

Phasenring


Bakterien- Morphologien<br />

Kokken<br />

z.B.: Micrococcus sp.<br />

Diplokokken<br />

z.B.: Streptococcus sp.<br />

Kokken in Ketten<br />

z.B.: Streptococcus sp.<br />

Kokken in Trauben<br />

z.B.: Staphylococcus sp.<br />

Kokken in Tetraden z.B:<br />

Sarcina sp.<br />

Steinbüchel et al.<br />

Stäbchen<br />

z.B.: Lactobacillus brevis,<br />

Escherichia sp.<br />

Spirillen<br />

z.B.: Spirillum sp.<br />

Vibrionen<br />

z.B.: Vibrio sp.


Weitere Zellmorphologien<br />

Kokkobacillus<br />

z.B.: Methanobrevibacter smithii [Archaeon]<br />

Spirochaeten<br />

z.B: Spirochaeta sp. [G-]<br />

Mycelbildung<br />

z.B.: Streptomyces griseus [G+]<br />

Gestielte Bakterien<br />

z.B.: Planctomyces maris [G-]<br />

Fruchtkörperbildung<br />

z.B.: Myxococcus fulvus [G-]<br />

Photo: Dr. William Hixon<br />

Unregelmäßige Formen<br />

z.B.: Thermoplasma sp. [Archaeon]


Bakterien<br />

Elektronenmikroskopische<br />

Aufnahme von Bacillus cereus<br />

ATCC 10987<br />

(T. Lindbäck, unpublished)<br />

Elektronenmikroskopische Aufnahme von<br />

Micrococcus sp.


Mikroalgen<br />

Chloroplasten<br />

10 µM<br />

Flagellen<br />

mikroskopische Aufnahme von Chlamydomonas reinhardtii


Hefen<br />

Candida albicans<br />

PYC: Mutterzelle<br />

H: Hyphe<br />

PH: Pseudohyphe<br />

S: Septum


Viren: Bakteriophage <br />

Transelektronenmikroskopische<br />

Aufnahme eines Bakteriophagen<br />

Schematische Darstellung eines <br />

Bakteriophagen


Aufbau einer Bakterienzelle<br />

Kombiniertes Längsschnittbild einer prokaryotischen Zelle


II ) Zellwandkomponenten –<br />

Gramfärbung <strong>und</strong> Vitalfärbung


Zellwand


Gram - vs Gram + n<br />

Gram + Gram -<br />

Lipopolysaccharid<br />

O-Polysaccharid<br />

Kernpolysaccharid<br />

Lipid A<br />

Äußere Membran<br />

Teichonsäure<br />

Lipoprotein<br />

(Lipo)Teichonsäure<br />

Peptidoglycan<br />

Membranproteine<br />

Cytoplasmamembran<br />

Porin<br />

Kursbeispiel<br />

Micrococcus luteus<br />

Kursbeispiel<br />

Escherichia coli


PG: Monomere <strong>und</strong> Querverknüpfung<br />

(1-4)-Bindung!<br />

Lysozymempfindlich!!<br />

GlcNAc MuNAc<br />

Penicillin


Lipopolysaccharid (LPS)<br />

• in äußerer Membran der Gram -<br />

n<br />

• 3 Teilbereiche<br />

• „Standardzucker“ im Kern<br />

• hochvariabel <strong>und</strong> repetitiv im O-spez. PS<br />

• oftmals endotoxisch<br />

GlcNAc<br />

KDO<br />

GlcN<br />

P<br />

n<br />

Glc<br />

Gal<br />

Gal<br />

Glc<br />

P<br />

7<br />

7<br />

P<br />

P<br />

7<br />

P<br />

O-spez. Polysaccharid Kernpolysaccharid Lipid A


Cytoplasmamembran : Bacteria<br />

80 Å<br />

• Glycerin mit Fettsäuren verestert<br />

- Myristinsäure (14 : 0)<br />

H 2 C<br />

1<br />

O<br />

O<br />

C<br />

O<br />

R<br />

- ß-Hydroxymyristinsäure<br />

HC<br />

2<br />

O<br />

C<br />

R<br />

- Palmitinsäure (16 : 0)<br />

H 2 COPO 3<br />

2-<br />

Abb.: Myristinsäure<br />

• ggf. Hopanoide (Eucaria: Sterine)


Einige Besonderheiten der Archaea<br />

1) Membranstruktur<br />

• Glycerin mit Etherbindung<br />

• Isoprenderivate statt FS<br />

• Tetraetherbindung kovalent<br />

=> Monolayer<br />

2) Zellwandstruktur<br />

• Pseudopeptidoglycan: [GlcNAc 1-3) NAcTalNA]<br />

• Lysozymunempfindlich!!<br />

• Manche statt PG/PPG Saccharide<br />

oder (Glyco-) Proteine<br />

• Häufig S-Layer<br />

GlcNAc<br />

CH 2 OH<br />

H<br />

O<br />

H<br />

H<br />

HO<br />

H<br />

O<br />

H NAc<br />

(1-3)<br />

O<br />

H<br />

H<br />

H<br />

CO<br />

H<br />

NAcTalNA<br />

Glu<br />

Ala<br />

Lys<br />

NAc<br />

H<br />

O H<br />

O


Tree of Life<br />

Bacteria Archaea Eucarya<br />

grüne Schwefelbakterien<br />

Spirochaeten<br />

Crenarchaeota<br />

Euryarchaeota<br />

Chlamydia<br />

Cyanobacteria<br />

Desulfolobus<br />

Extrem Halophile<br />

Tiere<br />

Pilze<br />

Prochlorophyten &<br />

Chloroplasten<br />

Sulfulobus<br />

z.B. Halobacterium salinum<br />

Pflanzen<br />

Gram +<br />

Flagellata<br />

Nanoarchaeota<br />

Proteobacteria<br />

Korarchaeota


Die 13 Reiche der Bacteria<br />

Planctomyces / Pirella<br />

Chlamydia<br />

Chlamydia trachomatis<br />

grüne Schwefel-<br />

Bakterien<br />

Chlorobium spec.<br />

Bacteroides<br />

Bacteroides fragilis<br />

Spirochaeten<br />

Borrelia spec.<br />

Treptonema spec.<br />

Cyanobacteria<br />

Anabaena spec.<br />

Chroococcus spec.<br />

grüne Nichtschwefel-<br />

Bakterien<br />

Chloroflexus spec.<br />

Gram +<br />

Micrococcus luteus<br />

Bacillus subtilis<br />

Staphylococcus aureus<br />

Lactobacillus acidophilus<br />

<br />

Neisseria meningitidis<br />

Escherichia coli<br />

<br />

Azotobacter chroococcum<br />

Proteus spec.<br />

Citrobacter fre<strong>und</strong>ii<br />

Enterobacter spec.<br />

<br />

Proteobacteria<br />

<br />

<br />

Heliobacter pylori<br />

Pseudomonas aeruginosa<br />

Rhodospirillum rubrum<br />

Agrobacterium tumefaciens<br />

Deinococcus &<br />

Thermus<br />

Thermotoga<br />

Thermodesulfobacterium<br />

Aquifex


Die Gramfärbung (2. Kurstag)<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

A) hitzefixierten Ausstrich mit Gentianaviolett bedecken.<br />

B) Jodlösung auftragen <strong>und</strong> einwirken lassen.<br />

C) kurz mit Ethanol (96 %) entfärben.<br />

Gram-positive Zellen: violett; Gram-negative Zellen: farblos<br />

D) Gegenfärben mit Fuchsin.<br />

Gram-positive Zellen: violett; Gram-negative Zellen: rot


Gram-Färbung (Beispiele)<br />

Kursbeispiel<br />

Gram +<br />

Micrococcus luteus<br />

Gram -<br />

Kursbeispiel<br />

Escherichia coli


Vitalfärbung mit wässriger Methylenblau-Lösung<br />

Steinbüchel et al.<br />

• beruht auf Mangel an Zellwand-/Membranintegrität<br />

• Farbstoff kann in tote Zellen eindringen<br />

Lebende Zellen: nicht gefärbt.<br />

Tote Zellen: blau<br />

Kursbeispiel<br />

Saccharomyces cerevisiae


III ) Geißeln <strong>und</strong> Verankerung<br />

© TU Berlin


Geißeln <strong>und</strong> Pili (I)<br />

www.biologie.uni-erlangen.de<br />

• Nur gefärbt oder im EM sichtbar<br />

• Gerichtete Fortbewegung mit Taumel <strong>und</strong> Lauf<br />

• Anordnung:<br />

- peritrich (r<strong>und</strong>herum)<br />

- polar<br />

- lophotrich (in Bündeln)<br />

Haken<br />

E. coli im EM (26.000x)<br />

n<br />

L-Ring<br />

www.microbiologyprocedure.com<br />

• Verankerung über Basalkörper <strong>und</strong><br />

Proteinringe in der Zellwand<br />

PG<br />

Basalkörper<br />

P-Ring<br />

S-M-Ring


Geißeln <strong>und</strong> Pili (II)


IV ) Sporenbildung <strong>und</strong> -färbung


Sporenbildung (I)<br />

• Endospore als Überdauerungsform<br />

- ACHTUNG! Sporen der Pilze ist Vermehrungsstadium!<br />

• Beispielorganismen<br />

- Bacillus sphaericus (Kurs)<br />

- Clostridium spec.<br />

- Sporosarcina spec.<br />

- Paenibacillus spec.<br />

• Bedingungen zur Sporulation<br />

- schlechte Umweltbedingungen<br />

- hohe Zellzahl (quorum sensing)<br />

- nahezu abgeschlossene Replikation<br />

• Im Phasenkontrast sichtbar<br />

• Sporen nutzbar als Insektizid


Sporenbildung (II)<br />

feuchte, vegetative Zelle<br />

Sporulierung<br />

trockene, resistente, inaktive Spore<br />

Exosporium<br />

dünne Proteinschicht<br />

Sporenhülle(n)<br />

sporenspez. Proteine<br />

Cortex<br />

Peptidoglycan<br />

Core-Wand<br />

Core<br />

Core-Wand + Nucleoid<br />

+ Cytoplasmamembran<br />

+ Cytoplasma<br />

Core-Eigenschaften<br />

• Dipicolinsäure<br />

-<br />

OOC N COO - Ca 2+ -<br />

OOC N COO -<br />

• dehydratisiert: 30% H 2 O<br />

• niedriger pH<br />

• SASP‘s<br />

- binden DNA (UV-Schutz)<br />

- C- & Energiequelle für Keimung<br />

trockene, resistente, inaktive Spore<br />

Keimung<br />

feuchte, vegetative Zelle<br />

Hitzeeinwirkung<br />

3 Stadien: <strong>1.</strong> Aktivierung<br />

2. Keimung gute Umwelt? Abbau der SASP‘s<br />

3. Auswachsen Regeneration vegetativer Zelle


Steinbüchel et al.


Sporen<br />

1 Spore zentral B. megaterium<br />

2 Spore terminal mit Protein-Einschlusskörper B. thuringiensis<br />

3 Spore terminal; Zelle keulenförmig aufgetrieben B. macerans<br />

4 Spore zentral; Zelle spindelförmig aufgetrieben B. polymyxa<br />

5 Spore terminal, r<strong>und</strong>; Zelle trommelschlegelförmig aufgetrieben B. sphaericus<br />

6 Spore lateral; Zelle spindelförmig aufgetrieben B. laterosporus<br />

B. thuringiensis als mikrobiologisches Insektizid (Bt-Toxin) zur Schädlingsbekämpfung


Sporen<br />

e = Endospore<br />

c = parasporaler Kristall<br />

c<br />

B. thuringiensis: terminal mit Bt-Toxin-Einschlusskörper als parasporalem Kristall<br />

Bobrowskia V. L., Pasqualib G., Bodanese-Zanettinic M. H., Pintod L. M. N., Fiuzad L. M. (2002)


Sporen-Färbung<br />

Modifikation des Skripts: Standard I Agar statt Sporenmedium verwendet<br />

Bacillus megaterium<br />

Quelle: Dr. Gary Kaiser<br />

Triphenylmethan-Farbstoffe<br />

Triphenylmethan Kristallviolett Malachitgrün<br />

(Quelle: Organische Chemie, Universität Regensburg)<br />

Gegenfärbung: Safranin


V ) Kapseln <strong>und</strong> Kapseldarstellung


Kapseldarstellung<br />

Tusche-Präparat bekapselter Pneumokokken<br />

Kolonien von<br />

Beijerinckia indica


Kapselbildung/Glycocalyx<br />

• Im Kurs: Tuschefärbung von Azotobacter chroococcum<br />

• Schutz vor Phagocytose oder Austrocknung<br />

• Bildung von Exopolysacchariden aus Saccharose<br />

Streptococcus mutans<br />

Leuconostoc mesenteroides<br />

Steinbüchel et al.<br />

Tuschefärbung<br />

kapselbildender Bacteria<br />

www.textbookofbacteriology.net


Strukturformel von Dextran<br />

- Hauptkette: -1,6-glycos.<br />

- Seitenkette: -1,3-glycos.<br />

Anwendungen von Dextran<br />

Steinbüchel et al.


VI ) Reservestoffe


Einschlüsse & Reservestoffe<br />

• Polyphosphatgranula<br />

(Kurs: alkoholische Methylenblaulösung,<br />

Schizosaccharomyces sp.)<br />

Methanolobus tindarius<br />

• Lipide: Poly(3HB), Triglyceride (Kurs: Pichia jadinii)<br />

Ralstonia eutropha<br />

Steinbüchel et al.<br />

• Elementarschwefel<br />

PHB<br />

• Glycogen<br />

Azotobacter chroococcum P(3HB)<br />

Chromatium buderi


Lipid-Färbung (I)<br />

im Kurs<br />

Steinbüchel et al.


Lipid-Färbung (II)<br />

Poly(3HB)-produzierende Zellen<br />

Steinbüchel et al.<br />

• Ralstonia eutropha auf<br />

Speichermedium nach<br />

Anfärbung mit Sudanschwarz.<br />

• Poly(3HB)-produzierende Zellen (oben)<br />

• Negativmutante (unten)


Lipid-Färbung (IV)<br />

Pellets aus bakteriellem Poly(3HB)<br />

• Eigenschaften ähnlich Polypropylen (PP)<br />

• „Biokunststoff“ (biologisch Abbaubar)<br />

Steinbüchel et al.


Lipid-Färbung (V)<br />

Anwendungen von Poly(3HB)<br />

Steinbüchel et al.<br />

Pappbecher, mit einer Beschichtung aus Biopol<br />

Einwegrasierer


VII ) Giemsa-Färbung (nicht im Kurs)<br />

Roitt I., 1998


Giemsa-Färbung:<br />

Anfärbung von DNA, insbesondere Zellkerne von Eukaryoten:<br />

• in histologischen Präparaten<br />

• in Blut- <strong>und</strong> Knochenmarksausstrichen<br />

www.tk.de/rochelexikon/pics/p1358<strong>1.</strong>000-<strong>1.</strong>html<br />

Giemsa-Färbung eines Blutausstrichs<br />

Wheater/Burkitt/Daniels: Funktionelle Histologie; 2. Aufl.; München 1987


VIII ) steriles Arbeiten<br />

http://derstandard.at/1577837084295/Kuenstliche-Haut-Im-Welthautlabor


Steriles Arbeiten<br />

Entnahme von Impfmaterial aus einem Kulturröhrchen.<br />

Steinbüchel et al.


Färbungen (Kursauswahl)<br />

Methylenblau-Färbung<br />

Kapseldarstellung<br />

<strong>Tag</strong> 1<br />

Sporen-Färbung<br />

Volutin-Färbung<br />

Gram-Färbung<br />

Lipid-Färbung<br />

<strong>Tag</strong> 2


Anfängerübungen <strong>Mikrobiologie</strong><br />

<strong>Tag</strong> 1<br />

<strong>1.</strong> Phasenkontrastmikroskopie<br />

‣ Organismen: Nr. 1 Rhodospirillum rubrum<br />

Nr. 2 Escherichia coli K12<br />

Nr. 3 Micrococcus luteus<br />

2. Methylenblau-Färbung<br />

‣ Organismus: Nr. 4 Saccharomyces cerevisiae<br />

3. Kapseldarstellung<br />

‣ Organismus: Nr. 5 Azotobacter chroococcum<br />

4. Sporenfärbung<br />

‣ Organismus: Nr. 6 Bacillus sp.


Anfängerübungen <strong>Mikrobiologie</strong><br />

<strong>Tag</strong> 1<br />

15 min Pause<br />

Experimente (bis 19:00 Uhr)


Aufräumen nicht vergessen…<br />

• Alle Arbeitsmaterialien müssen für den nächsten Kurs<br />

SAUBER zur Verfügung stehen<br />

• Färbewannen:<br />

Färbelösungen in Behälter für organischen Abfall<br />

ZUERST mit 100%igen Ethanol ausspülen<br />

Mit Wasser säubern <strong>und</strong> gründlich auswischen<br />

• Tisch abwischen, alle Materialien zurück in die Kiste<br />

stellen

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