04.11.2013 Aufrufe

Geburtshilfe

Geburtshilfe

Geburtshilfe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

81<br />

Es liegen Angaben aus 629 Krankenhäusern vor.<br />

Die Rate von Mikroblutuntersuchungen bei Einlingen<br />

mit pathologischem CTG zeigt eine Spannweite von<br />

0 - 98,1 % (Tabelle 10.2).<br />

Bewertung<br />

Ein pathologisches CTG kann Hinweise auf eine<br />

Minderversorgung des Kindes mit Sauerstoff geben<br />

(Low 1999). Dabei ist zu beachten, daß durch diese<br />

Untersuchung zwar ein großer Anteil der betroffenen<br />

Kinder erkannt wird, daß der Test jedoch auch bei<br />

vielen nicht betroffenen Kindern ein „pathologisches“<br />

Bild ergeben kann. Hinsichtlich der Vorhersagekraft<br />

der Untersuchung ist also die Spezifität<br />

des Tests deutlich geringer als die Sensitivität, es<br />

wird ein beträchtlicher Anteil von falsch positiven<br />

Werten beschrieben (Low 1999, Piazze 2000).<br />

Nabelschnurkomplikationen scheinen durch das CTG<br />

nicht erkannt zu werden (Troeger 1999).<br />

Die MBU kann wichtige Informationen für die Geburtsleitung<br />

liefern. Insbesondere bei CTG-Befunden,<br />

die schwierig zu beurteilen sind, können unnötige<br />

Kaiserschnittentbindungen verhindert werden<br />

(Laplanche 1996, Low 2000).<br />

In einer Klinik wird das Verfahren bei über 90 %<br />

der Kinder mit pathologischem CTG dokumentiert.<br />

Hier sollen mit der Klinik die Dokumentationspraxis<br />

und gegebenenfalls die Vorgehensweise im strukturierten<br />

Dialog analysiert werden.<br />

Für die Weiterentwicklung dieses Qualitätsziels soll<br />

die Definition „pathologisches CTG“ klarer gefaßt<br />

werden. Dadurch kann das Risikokollektiv exakter<br />

eingegrenzt und die Spezifität des Qualitätsindikators<br />

erhöht werden.<br />

Abbildung 10.2: Prozentualer Anteil der Mikroblutuntersuchungen<br />

an den Einlingen mit pathologischem CTG pro<br />

Krankenhaus<br />

100 %<br />

90 %<br />

Gegenanzeigen bestehen bei mütterlicher Infektion,<br />

erhöhter kindlicher Blutungsneigung und bei Frühgeborenen<br />

unter 34 Wochen (National Guideline<br />

Clearinghouse 2001). Die Indikation für die MBU ist<br />

sorgfältig zu stellen, sowohl ein zu häufiger wie auch<br />

ein zu seltener Einsatz sind kritisch zu hinterfragen.<br />

Die MBU darf nicht isoliert gesehen werden, sondern<br />

muß mit anderen geburtshilflichen Parametern<br />

wie der Sektiorate und dem kindlichen Outcome<br />

gemeinsam betrachtet werden.<br />

In 137 (21,8 %) Kliniken, die mindestens 20 Einlinge<br />

mit pathologischem CTG dokumentiert haben,<br />

wurde das Verfahren im Jahr 2001 nicht dokumentiert.<br />

Dies entspricht keinem angemessenen geburtshilflichen<br />

Standard. Hier soll die Vorgehensweise in<br />

Einzelfallanalysen auf Landesebene kritisch hinterfragt<br />

werden.<br />

Prozentualer Anteil<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0%<br />

Krankenhäuser<br />

629 Krankenhäuser mit Fallzahlen von mindestens<br />

20 Fällen<br />

Tabelle 10.2: Übersicht der Ergebnisse<br />

Rate des Einsatzes der MBU bei pathologischem CTG<br />

Vertrauensbereich<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Anzahl der Krankenhäuser mit einer Rate von 0 %<br />

21,1 %<br />

20,8 – 21,4 %<br />

7,9 %<br />

0-98,1 %<br />

137/629 = 21,8 %

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!