Geburtshilfe
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zurecht aufgrund von zum Teil mehrfachen Plausibilitätsverstößen<br />
zurückgewiesen wurde.<br />
Weil diese und andere Selektionsverzerrungen –<br />
beispielsweise durch fehlerhafte Erfassungssoftware<br />
in den Krankenhäusern – in den Daten aller<br />
Bundesländer in unterschiedlichem Ausmaß auftreten,<br />
sind die Daten zur perinatalen Mortalität zwischen<br />
den Bundesländern nicht vergleichbar. Im<br />
Beispiel ergibt sich einmal eine perinatale Mortalität<br />
von 4,3 0 /00 (Spalte 2) gegenüber rechnerisch<br />
1,2 0 /00 in eingeschränkt plausiblen Datensätzen<br />
(Spalte 4). Für die Bundesauswertung 2001 kann<br />
daher die berechnete perinatale Mortalität nicht<br />
verwertet werden.<br />
Bewertung<br />
Insgesamt ergibt sich für die Repräsentativität und<br />
Belastbarkeit der Bundesauswertung <strong>Geburtshilfe</strong><br />
2001 eine eingeschränkte Aussagefähigkeit aufgrund<br />
von systematischer Selektion durch unzureichende<br />
und unterschiedliche Plausibilitätsprüfungen<br />
und aufgrund fehlender Vollständigkeit.<br />
Eine Bewertung von Qualitätsmerkmalen bezüglich<br />
der Variabilität zwischen den teilnehmenden Krankenhäusern<br />
im Sinne eines medizinisch-pflegerischen<br />
Benchmarking ist jedoch möglich, insbesondere<br />
wenn große Grundgesamtheiten zugrunde liegen.<br />
Für diese Anwendung sind die im folgenden dargestellten<br />
Auswertungen durchaus als repräsentativ<br />
und aussagefähig anzusehen.<br />
Qualitätsziel:<br />
„Häufig Mikroblutuntersuchung<br />
bei pathologischem CTG bei<br />
Einlingen“<br />
Problem<br />
Bei der Mikroblutuntersuchung (MBU) wird dem<br />
Kind während der Geburt Blut aus einem zugänglichen<br />
Teil, üblicherweise aus der Kopfhaut, entnommen.<br />
Aus dieser Blutprobe wird der Säure-<br />
Basen-Haushalt bestimmt.<br />
Die Kardiotokographie (CTG, englisch: cardiotocography)<br />
kann die Wehenaktivität und den kindlichen<br />
Herzschlag gleichzeitig registrieren.<br />
Veränderungen der kindlichen Herzfrequenz können<br />
unter der Berücksichtigung der Wehenaktivität auf<br />
eine Gefährdung des Kindes hinweisen, dies wird<br />
als pathologisches Kardiotokogramm bezeichnet.<br />
Nicht immer sind diese Informationen eindeutig aussagekräftig.<br />
In diesen Situtationen kann das Ergebnis<br />
der MBU dem Geburtshelfer Informationen<br />
liefern, die das weitere geburtshilfliche Vorgehen<br />
unterstützen.<br />
Da die Durchführung dieses Verfahrens aufwendig<br />
ist und in seltenen Fällen mit Risiken für das Kind<br />
einhergehen kann, darf es nicht unkritisch eingesetzt<br />
werden. Das Qualitätsziel überprüft, wie häufig<br />
in der einzelnen Klinik das Untersuchungsverfahren<br />
bei pathologischem CTG bei Einlingen zum<br />
Einsatz kommt.<br />
Auf die Angabe eines scharf begrenzten Referenzbereichs<br />
wurde verzichtet. Vielmehr soll auf Ausreißer<br />
in beiden Richtungen aufmerksam gemacht<br />
werden.<br />
Methodik<br />
Für die Auswertung werden Datensätze gezählt,<br />
wenn für Kinder aus einer Einlingsschwangerschaft<br />
ein pathologisches CTG und eine Mikroblutuntersuchung<br />
dokumentiert werden.<br />
Einlinge werden über das Datenfeld „Anzahl der<br />
Mehrlinge“ mit der Angabe „Anzahl der Mehrlinge<br />
= 1“ identifiziert. Ein pathologisches CTG wird in<br />
einem oder mehreren Datenfeldern „Geburtsrisiken“,<br />
„Geburtseinleitung, Indikation“, „Indikationen zur<br />
operativen Entbindung“ und „Hauptindikation bei<br />
Notsektio“ dokumentiert. Im Datenfeld „Blutgasanalyse<br />
Fetalblut“ wird „Ja“ eingetragen. Mehrlinge<br />
werden für diese Auswertung nicht berücksichtigt.<br />
Ergebnis<br />
76.692 mal wurden Einlinge mit pathologischem<br />
CTG dokumentiert, das entspricht 16,8 % der Gesamtheit<br />
von 455.662 verfügbaren Datensätzen.<br />
Davon wurde 16.171 mal die Durchführung einer<br />
Mikroblutuntersuchung dokumentiert, das entspricht<br />
21,1% dieser 76.692 Datensätze.