Geburtshilfe
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Ursachen für 32,5 % fehlende Datensätze im Bundesdatenpool<br />
sind demnach:<br />
• fehlende Dokumentation im Krankenhaus,<br />
fehlende Übermittlung an die Landesebene oder<br />
fehlende Weiterleitung an die Bundesebene<br />
(16,2 %),<br />
• fehlende Daten aus drei Bundesländern (10,8 %),<br />
• fehlende Möglichkeit des Imports in den Bundesdatenpool<br />
aufgrund grober Plausibilitätsverletzungen<br />
(5,6 %).<br />
1. In der gesondert durchgeführten Landesauswertung<br />
wurden 19 % der Datensätze als fehlerhaft<br />
erkannt. Diese Datensätze konnten nicht mehr<br />
vor der Auswertung korrigiert werden (Spalte 2).<br />
Die Eingangsprüfung der BQS erkannte jedoch<br />
100 % der Datensätze als fehlerhaft (Spalte 3).<br />
Neben den 19 % der auf Landesebene bekannten<br />
fehlerhaften Datensätze enthielten auch alle<br />
81 % verbliebenen Datensätze Verletzungen der<br />
bundeseinheitlichen Plausibilitätsregeln.<br />
Die oben genannten Prozentangaben beziehen sich<br />
jeweils auf alle 664.482 nach VdAK-Statistik erwarteten<br />
Datensätze.<br />
Verzerrung durch uneinheitliche Anwendung<br />
der Plausibilitätsprüfungen:<br />
Auswirkungen auf die Darstellung der<br />
perinatalen Mortalität<br />
Wie stark sich die Selektion bei uneinheitlicher<br />
2. In die Bundesauswertung fließen lediglich plausible<br />
Datensätze ein, während in der Landesauswertung<br />
auch fehlerhafte Datensätze einbezogen<br />
werden. Da eine nachträgliche Korrektur der<br />
fehlerhaften Datensätze nicht durchführbar war,<br />
konnte also auf Bundesebene zunächst kein<br />
Datensatz dieses Landes in die Auswertung einfließen.<br />
Anwendung von Plausibilitätsprüfungen auf die<br />
Auswertungsergebnisse auswirken kann, zeigt das<br />
Beispiel der in der Bundesauswertung 2001 nicht<br />
bewertbaren Kennzahl „Perinatale Mortalität“.<br />
Wird ein Kind tot geboren, so gelten besondere<br />
Anforderungen an das Ausfüllen des Datensatzes, es<br />
werden besondere Plausibilitätsregeln angewendet.<br />
Beispielsweise darf kein Entlassungsdatum angegeben,<br />
sondern es muß statt dessen ein Todesdatum<br />
dokumentiert werden. Werden diese bundeseinheitlichen<br />
Plausibilitätsregeln nicht gleich bei der<br />
Nach einer Analyse der Plausibilitätsregelverstöße<br />
bei Daten aus vier größeren Bundesländern wurden<br />
zahlreiche Plausibilitätsregeln für die Eingangsprüfung<br />
in den Bundesdatenpool ausgeschaltet und<br />
erneut importiert. Ergebnis waren für das Beispielland<br />
nur noch 8 % fehlerhafte Datensätze. Jedoch<br />
war auch hier kein Datensatz mit Totgeburt enthalten.<br />
In der Folge wurde jeder abgelehnte Datensatz,<br />
der eine Totgeburt kodierte, überprüft. Das Ergebnis<br />
zeigte, daß jeder der abgelehnten Datensätze<br />
Erfassung durch die Software im Krankenhaus angewendet<br />
und Verstöße dem Benutzer zur Korrektur<br />
angezeigt, muß die nächste Instanz, die datenentgegennehmende<br />
Stelle der LQS, darauf hinweisen,<br />
den Datensatz abweisen und zur Korrektur zurückgeben.<br />
Erfolgt auch dies nicht, werden Plausibilitätsverstöße<br />
erst nach oder während des Imports<br />
in den Bundesdatenpool entdeckt. Implausible Datensätze,<br />
und das betrifft für 2001 einen großen Teil<br />
der Datensätze für Totgeburten, stehen nicht für<br />
die Auswertung zur Verfügung. Die perinatale<br />
Mortalität wird in der Folge bei der Auswertung<br />
unterschätzt.<br />
Betrachtet man in Tabelle 10.1 die Anwendung von<br />
Plausibilitätsprüfungen am Beispiel eines einzelnen<br />
Bundeslandes, so fallen folgende Unterschiede auf:<br />
Tabelle 10.1: Beispielland–Auswirkung der Selektionsverzerrung<br />
durch uneinheitliche Anwendung der Plausibilitätsregeln<br />
Import-Fehlerrate (%)<br />
Ausgewertet (Anzahl)<br />
Totgeburten im ausgewerteten<br />
Datenpool<br />
(Anzahl und 0 /00)<br />
Berechnete perinatale<br />
Mortalität<br />
(Anzahl und 0 /00)<br />
Beispielland<br />
19 % 1<br />
31.539 2<br />
98<br />
3,1 0 /00<br />
138<br />
4,3 0 /00<br />
Bundesauswertung<br />
1. Datenimport<br />
(vollständige<br />
Plausibilitätsprüfung)<br />
100 %<br />
0 3<br />
-<br />
Landes- und Bundesebene, berechnete perinatale Mortalität<br />
1<br />
Angabe der Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung<br />
2<br />
plausible und implausible Datensätze<br />
3<br />
nur plausible Datensätze<br />
-<br />
Bundesauswertung<br />
2. Datenimport<br />
(eingeschränkte<br />
Plausibilitätsprüfung)<br />
8%<br />
28.719 3<br />
0<br />
37<br />
1,2 0 /00