Geburtshilfe
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78<br />
120 %<br />
100%<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0%<br />
Die Frage, ob die Datenbasis Selektionsverzerrungen<br />
aufweist, wird im folgenden durch Prüfung der Vollständigkeit<br />
und der Verzerrung durch uneinheitliche<br />
Anwendung der Plausibilitätsprüfungen näher<br />
untersucht.<br />
Grad der Vollständigkeit<br />
Der Bundesauswertung 2001 liegt ein unvollständiger<br />
Datenpool zugrunde, der 448.446 Geburten enthält.<br />
Je nach Quelle der Bezugszahlen konnten<br />
664.482 (VdAK/AEV 2002) beziehungsweise 737.360<br />
(Statistisches Bundesamt 2002) Geburten erwartet<br />
werden, was einer Vollständigkeit der dokumentierten<br />
Datensätze von 67,5 % beziehungsweise 61,8 %<br />
entspricht (Abbildung 10.1). Die Stichprobe ist nicht<br />
zufällig. Die Verluste sind zurückzuführen auf organisatorische<br />
und technische Schwierigkeiten bei der<br />
Datenerhebung und Plausibilitätsprüfung in der<br />
einzelnen Klinik einschließlich der dort eingesetzten<br />
Software, bei der Datenentgegennahme durch die<br />
Landesgeschäftsstellen für Qualitätssicherung (LQS)<br />
und schließlich bei der Übernahme in den Bundesdatenpool.<br />
Damit ist eine Selektion verbunden, die<br />
für das einzelne Qualitätsmerkmal unterschiedlich<br />
starke Verzerrungen mit sich bringt.<br />
Abbildung 10.1: Verteilung der Vollständigkeit nach<br />
Bundesländern bezogen auf Kinder und Mütter<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 gesamt<br />
Ausgewertete Datensätze<br />
Erwartete Datensätze<br />
Vollständigkeit<br />
VdAK<br />
(Mütter)<br />
448.466<br />
664.482<br />
67,5 %<br />
Bundesländer<br />
destatis 1<br />
(Kinder)<br />
455.662<br />
737.360<br />
61,8 %<br />
Teilnehmende Abteilungen<br />
Erwartete Abteilungen<br />
Vollständigkeit<br />
705<br />
944<br />
74,7 %<br />
Die Anzahl der für die Auswertung vorliegenden<br />
Datensätze wird mit den erwarteten Zahlen nach<br />
LKA (VdAK/AEV 2002) verglichen (Abbildung 10.1).<br />
Die Zahlen zeigen zunächst, daß für die <strong>Geburtshilfe</strong><br />
die Sollstellung auf der Basis der unvollständigen<br />
LKA-Zahlen besonders kritisch ist. Durch die<br />
Unvollständigkeit der LKA-Zahlen werden die tatsächlichen<br />
Geburtenzahlen in unbekanntem Ausmaß<br />
unterschätzt. Deshalb werden zusätzlich die Zahlen<br />
des Statistischen Bundesamtes genutzt (tabellarische<br />
Übersicht in der Abbildung 10.1, Spalte<br />
destatis).<br />
In Abbildung 10.1 ist abzulesen, daß in einer Reihe<br />
von Ländern in 2001 die gewünschte Vollständigkeit<br />
bei weitem nicht erreicht ist. Dies läßt sich nicht<br />
allein durch die niedrigen Importquoten in den<br />
Bundesdatenpool (Importverlust n = 37.189 oder<br />
5,6 % aller erwarteten Datensätze) erklären. Es muß<br />
vielmehr von einer nicht vollständigen Dokumentation<br />
in den Krankenhäusern oder einer unvollständigen<br />
Weitergabe an die Landes- und Bundesebene<br />
ausgegangen werden (Dokumentations- und<br />
Übermittlungsverlust n=107.391 oder 16,2 % aller<br />
erwarteten Datensätze). Die verbleibenden fehlenden<br />
Datensätze entfallen auf die drei fehlenden<br />
Bundesländer (Verlust n=71.436 oder 10,8 % aller<br />
erwarteten Datensätze).<br />
Die Angaben in der Abbildung 10.1 zeigen, daß<br />
nicht alle, sondern nur 74,7 % der Krankenhäuser<br />
in der Bundesauswertung Qualitätssicherung <strong>Geburtshilfe</strong><br />
enthalten sind. Der Ausfall ist zum Teil<br />
auf die nicht ausgewerteten drei Bundesländer zurückzuführen<br />
(n=107 oder 11,2 % der erwarteten<br />
Krankenhäuser). Für den anderen Teil der fehlenden<br />
Krankenhäuser (n=145 oder 15,2 % der erwarteten<br />
Krankenhäuser) wurden keine oder ausschließlich<br />
implausible Daten in den Bundesdatenpool übermittelt.<br />
Erläuterungen:<br />
1<br />
destatis = Statistisches Bundesamt für 2001 (Lebend- und Totgeborene)<br />
Zu Zeile „Ausgewertete Datensätze“: Die Zahl der Kinder<br />
(Entbindungen) übersteigt die Zahl der Mütter (Geburten) aufgrund<br />
von Mehrlingsschwangerschaften (etwa 1,6 %).<br />
Zu Zeile „Erwartete Datensätze“: Die Angabe des VdAK unterschätzt<br />
die Zahl der Geburten aufgrund einer unvollständigen Datenbasis<br />
(Erfassungsgrad etwa 90 %).