PAX-Download - Stift Admont

Die Richtung für die nächsten Jahre wird man in nächster
Zeit festlegen müssen – ein kleines provinzielles Museum
oder ein großartiges Museum in der Provinz, wo man das
Unerwartete erwarten darf!?
Wie würdet Ihr das Tourismusangebot des Klosters, der
Bibliothek und des Museums im Vergleich zu anderen Euch
bekannten Tourismus-Institutionen beurteilen?
Mildt: Auffallend für mich ist die Besonderheit des Museumspersonals
auf die unterschiedlichen Wünsche der
Besucher einzugehen. Des Weiteren empfinde ich die
Vielseitigkeit, die das Haus zu bieten hat, als einen großen
Unterschied zu anderen Stiften und Museen. Das Motto
„Erwarte das Unerwartete“ trifft voll zu!
Büsel: Ein eindeutiges Plus ist auch die Museumswerkstatt,
ein Angebot für Kinder – eine kurze Führung kombiniert mit
einem kreativen Teil. Außerdem sind in der Bibliothek und
im Museum immer Personen zu finden, die dem Besucher
gerne Auskunft geben.
Wie würdet Ihr aus Eurer heutigen Erfahrung heraus Admont
und die Abtei beschreiben?
Büsel: Ich würde es genauso beschreiben wie in meiner
Führung, als religiöses und kulturelles Zentrum, eine knapp
1000-jährige Tradition des Klosters in Verbindung mit der
Kunst von Romanik bis heute.
Mildt: Zum Stift Admont: Eine Perle ohne Muschel. Zu
Admont: Eine noch geschlossene Perlenmuschel.
Welche Wünsche könnt Ihr an die Admonterinnen und
Admonter richten? Welche Vorstellungen und Vorschläge
habt Ihr in Bezug auf Admont?
Büsel: Es ist überall auf der Welt gleich, man schweift
lieber in die Ferne als das Gute vor der Haustüre zu sehen.
Das Stift, das ist zumindest meine Sicht der Dinge, ist ganz
wichtig, um Besucher und Gäste nach Admont zu locken
und um Arbeitsplätze zu schaffen. Die Bewohner Admonts
sollten vielleicht ab und zu das Museum und die Bibliothek
besuchen und sich diesem Kunstgenuss hingeben.
Mit einer Jahreskarte um 15 Euro kann man theoretisch
jeden Tag von April bis Ende Oktober in das Museum, ein
wirklich gutes Angebot. Ich persönlich glaube, dass es den
Admonterinnen und Admontern am Willen fehlt, das Stift
zu besuchen, aus welchen Gründen auch immer. Wenn
ich ihnen etwas mitgeben möchte, dann den Vorschlag,
doch einmal das Stift von innen anzuschauen und nicht
nur von außen. Manchmal muss man über seinen Schatten
springen um Neues zu erleben, so wie ich das tat, als ich
nach Admont kam...
Mildt: Touristisch gesehen bietet der Ort Admont ohne
das Stift leider nicht viel. Die Restaurants und Cafés sind
beinahe an einer Hand abzuzählen und viele schließen
früh. Vieles wirkt verstaubt.
Nette Geschäfte, die den Einkaufsdrang eines jeden Touristen
(auch von solchen, die etwas länger bleiben) zufrieden
stellen, fehlen mittlerweile vollkommen. Nicht zu unterschätzen
ist meiner Meinung nach jedoch das vorhandene
Potential für all dies.
Liebe Admonter: Ihr habt hier ein wirklich schönes Fleckchen
Erde, in dem Ihr lebt, arbeitet und das Ihr vielen anderen
Menschen zu bieten habt, sofern Ihr das wollt. Ich spreche
nicht davon, hier ein zweites Disneyland hochzuziehen.
Fakt ist aber, dass sich viele Menschen heutzutage nach der
Idylle und Beschaulichkeit sehnen, die den großen Städten
abhanden gekommen ist (und ich weiß wovon ich rede...)
Wo ist also Euer „Marktplatz“, auf den man sich abends
setzen kann, wo in der Mitte ein Brunnen sprudelt?
Ich weiß bereits, dass die Dinge oft schwieriger sind, als sie
für Außenstehende scheinen. Vollkommen außenstehend
bin ich aber nicht mehr! Ich weiß auch, dass es in Admont
alte Strukturen gibt, in den Köpfen der Menschen, die
vieles blockieren und die Dinge unnötig erschweren oder
gar verhindern.
Nutzt doch die Vorzüge eines kleinen Ortes, wo sich alle
kennen! Eine durch sanften Tourismus erschlossene Region
bringt evtl. auch noch ein paar zusätzliche Arbeitsplätze, die
auch die Jungen hier hält. Packt Eure Vorhaben gemeinsam
an, springt über die Schatten, und zwar alle!
PAX | 34