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PAX-Download - Stift Admont

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nichts vorgezogen werden“ (RB 43, 3), diente er Gott nicht<br />

nur im Gebet, sondern auch in der Arbeit. In kirchlicher<br />

Prachtentfaltung sah er zusammen mit seinen Mitbrüdern<br />

ein Geschenk an Gott. Zugleich sollten die Messgewänder<br />

etwas erahnen lassen von der Herrlichkeit des ersehnten<br />

Paradieses.<br />

Der letzte Raum steht GegenwartskünstlerInnen für Rauminstallationen<br />

zur Verfügung. Nur ein Portal trennt historische<br />

von aktueller Kunst. Beim Durchgang durchmisst<br />

man über 200 Jahre. Es wird bewusst, wie sehr sich das<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> seit dem Barock nun wieder mit der Kunst<br />

der Gegenwart identifiziert und die Kultur unserer Zeit im<br />

neuen Museum fördert.<br />

Nach Franz Graf (2003), Ingeborg Strobl (2004) und Markus<br />

Wilfling (2005) wurde dieser Raum 2006 von Norbert<br />

Trummer gestaltet. Hauptdarsteller dieser Arbeit, die<br />

zwischen Zeichnung, Malerei und Trickfilm angelegt ist,<br />

sind wiederum ausgestopfte Tiere der Naturhistorischen<br />

Sammlung des <strong>Stift</strong>es.<br />

Seit 1997 befindet sich im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> kontinuierlich eine<br />

Gegenwartskunst-Sammlung im Aufbau. Sie umfasst derzeit<br />

Werke von rund 130 meist österreichischen KünstlerInnen<br />

der jüngeren und mittleren Generation. Das Museum für<br />

Gegenwartskunst bildet den Raum für deren jährliche Neu-<br />

Präsentation und für Sonderausstellungen. Die Bestände<br />

setzen sich aus zwei Teilen zusammen: aus Ankäufen sowie<br />

aus MADE FOR ADMONT-Auftragskunst. Die Sammlung<br />

beinhaltet ebenso größere Werkgruppen ausgewählter<br />

KünstlerInnen, wie etwa von Alfred Klinkan (1950–1994)<br />

oder die Schenkung von Hannes Schwarz (geb. 1926). Eine<br />

starke Gruppe konstituiert sich aus jüngeren Werken von<br />

Künstlern, die sich in den 1970er und 80er Jahren als Vertreter<br />

bzw. im Umfeld der „Neuen Malerei“ einen Namen<br />

gemacht und sich in unterschiedlichste Richtungen weiter<br />

entwickelt haben: Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch,<br />

Herbert Brandl, Gunter Damisch, Josef Danner, Josef Kern,<br />

Alois Mosbacher, Hannes Priesch, Hubert Scheibl, Hubert<br />

Schmalix, Otto M. Zitko u.a..<br />

Im Zuge des „MADE FOR ADMONT“-Programmes werden<br />

Künstlerinnen und Künstler als „artists in residence“ in das<br />

<strong>Stift</strong> eingeladen. Auf Basis von Gesprächen mit den Mönchen<br />

und der Kulturabteilung, sowie des Erlebnisses „<strong>Admont</strong>“<br />

entwickeln sich Ideen für ortspezifische Kunstwerke. Sie<br />

verleihen der Sammlung des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> ihren ganz<br />

besonderen Charakter.<br />

Eine Reihe von KünstlerInnen – darunter etwa Judith<br />

Huemer, Felicitas Kruse, Rudi Molacek, Konrad Rainer,<br />

Lois Renner, Erwin Wurm – hat in den letzten Jahren teils<br />

unter reger Mitwirkung der <strong>Admont</strong>er Mönche vor allem<br />

auf dem Gebiet der Fotokunst bedeutende Serien für die<br />

<strong>Stift</strong>ssammlung geschaffen.<br />

Besondere Stationen bilden grundsätzlich für Blinde konzipierte<br />

Kunstwerke. Diese multimedialen Arbeiten vereinen<br />

Kunst und Information. Gleichermaßen für Blinde und<br />

Sehgestörte wie für Sehende erdacht, schaffen sie außerhalb<br />

der visuellen Erfahrungswelt liegende sinnliche Begreifbarkeitsebenen.<br />

Ein Sehender sieht eine solche Station<br />

ganz anders, als sie ein Blinder wahrnimmt. Für den einen<br />

dominiert der optische Charakter des Objektes, während<br />

für den anderen das Tasten oder Hören im Vordergrund<br />

steht. Aus den Kunst-Begegnungen kann sich eine neuer<br />

Zugang zur Kunst entwickeln.<br />

Eine Aufgabe des Museums im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> soll es sein,<br />

sehgeschädigten Menschen einen Zugang zur Kunst unserer<br />

Zeit zu ermöglichen. In Sehenden wiederum soll das<br />

Bewusstsein über die so ganz andere Welt der Nichtsehenden<br />

sensibilisiert werden. Wichtig ist dem Kloster die<br />

Kooperation von Vertretern der Kunst und Kultur, Bildung,<br />

Wissenschaft, Medizin sowie von Blinden und Sehgestörten<br />

auf internationaler Ebene.<br />

Für diesen spezifischen Sammlungsteil entstehen im Rahmen<br />

des „MADE FOR ADMONT“-Programmes jährlich neue<br />

Werke, zuletzt etwa von Thomas Baumann, Stefan Gyurko,<br />

Maria Hahnenkamp, Anna Jermolaewa, Werner Reiterer,<br />

Constanze Ruhm, Emil Siemeister und Hans Winkler. Sie<br />

alle laden dazu ein: Kunstwerke bitte berühren!<br />

Einen starken Eindruck hinterlässt die multimediale <strong>Stift</strong>spräsentation<br />

des Linzers Peter Hans Felzmann. Großzügig<br />

werden in drei gesonderten Räumen mit modernster Technik<br />

und raffinierten Tricks Hintergrundinformationen zum<br />

Leben und Werk des hl. Benedikt sowie zum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

erfahrbar.<br />

Von der dreigeschossigen Panoramatreppe eröffnen sich<br />

herrliche Weitblicke über das östliche Klosterareal mit dem<br />

Gartenpavillon (fertig gestellt 1661) im Konventgarten, den<br />

<strong>Admont</strong>er Kräutergarten und den barocken Löschteich mit<br />

der permanenten Installation von Werner Reiterer bis hin<br />

zum Nationalpark-Gebiet mit seinen Gesäuse-Bergen sowie<br />

den imposanten Haller Mauern im Norden.<br />

Die in eigenen Räumlichkeiten untergebrachte Museumswerkstatt<br />

bietet ein ständig wechselndes Programm für<br />

Kinder und Jugendliche, aber auch für Behinderte an.<br />

Das Ausstellungsprogramm 2006 steht unter dem Motto:<br />

„Das Paradies – Schlangen haben keinen Zutritt!“<br />

Näheres erfahren Sie unter www.stiftadmont.at .<br />

<strong>PAX</strong> | 24

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