PAX-Download - Stift Admont
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<strong>PAX</strong><br />
MAGAZIN DES BENEDIKTINERSTIFTES ADMONT<br />
An einen Haushalt | Postentgelt bar bezahlt<br />
Kultur & Tourismus<br />
1 | 2006 – www.stiftadmont.at
PARADIES – WEGE ZUM GLÜCK<br />
Ein Kulturprojekt initiiert von<br />
MALWERKSTATT GRAZ / JUGEND AM WERK<br />
STEIERMARK GMBH<br />
Was bedeutet für Sie Paradies?<br />
Zeit für einen Museumsbesuch? Nutzen Sie die Gelegenheit<br />
und besuchen Sie in den nächsten Wochen eines der<br />
unten angeführten Museen. Denn dort finden Sie jeweils<br />
einen „Kofferturm“ der Jugend am Werk-Malwerkstatt<br />
Graz. Und dort haben Sie auch endlich einmal die Möglichkeit<br />
über Ihre Vorstellung von „Paradies“ zu erzählen,<br />
sie auf einer Postkarte zu „verewigen“ und dann auf die<br />
Reise zu schicken, indem Sie sie in den „Briefkasten“ der<br />
Installation werfen. Vielleicht wird gerade Ihre Idee von<br />
einem der 7 KünstlerInnen der Malwerkstatt Graz in einem<br />
Bild umgesetzt und in unserer großen Ausstellung in<br />
Graz im Dezember dieses Jahres gezeigt.<br />
Teilnehmende Museen:<br />
Museum Benediktinerstift <strong>Admont</strong><br />
Feuerwehrmuseum Groß St. Florian<br />
Kindermuseum FRida & freD, Graz<br />
kunstGarten, Graz<br />
Landesmuseum Joanneum / Schloss Eggenberg, Graz<br />
Landesmuseum Joanneum / Schloss Trautenfels<br />
Museum im alten Zeughaus, Bad Radkersburg<br />
Schloss Friedhofen, St. Peter-Freienstein<br />
Stadtmuseum Graz<br />
<strong>Stift</strong>smuseum St. Lambrecht<br />
Katholische Hochschulgemeinde/philosophicum<br />
leechGASSE, Graz<br />
Museum Sensenwerk, Deutschfeistritz<br />
Schloss Aichberg, Rohrbach an der Lafnitz<br />
Herausgeber: Benediktinerstift <strong>Admont</strong> | 8911 <strong>Admont</strong> 1 | © 2006<br />
f.d.I.v.: Dr. Michael Braunsteiner | Lektorat: Dr. Gerald Unterberger<br />
8911 <strong>Admont</strong> 1 | Tel.: 03613/2312-601 | Fax DW 610 | kultur@stiftadmont.at | www.stiftadmont.at<br />
Fotos: <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Nationalpark Gesäuse, Ernst Kren<br />
Herstellung: Medien Manufaktur <strong>Admont</strong> | Ennstaler Druckerei Wallig
Grüß Gott!<br />
Mit diesem herzlichen Gruß melden wir uns erneut aus<br />
unserem Benediktinerstift <strong>Admont</strong>.<br />
Allenthalben hört man, dass heutzutage der Klostertourismus<br />
boomt. Die diesbezüglichen Erfahrungen sind vermutlich<br />
von Kloster zu Kloster verschieden. Dennoch stellt sich die<br />
Frage, ob sich schließlich Kloster und Tourismus nicht widersprechen.<br />
Dringt durch die Besucher und die vielfältigen<br />
Veranstaltungen in die Orte der Stille und des Friedens nicht<br />
allzu heftig der Lärm der Welt? Dabei wollen manche gerade<br />
in der Stille Gott finden. Müssten nicht gerade die Klöster<br />
bevorzugte Orte der Stille und des Gebetes sein? Die äußere<br />
Stille allein genügt freilich noch nicht, sondern zugleich<br />
ist gefordert: „Bereite der Stille in dir eine Stätte, auf dass<br />
Gott dir zum Freunde und Hausgenossen werden kann!“<br />
Viele sind allerdings vorerst auf der Suche nach Zeichen,<br />
welche eine besondere Tiefe des Lebens erahnen lassen.<br />
Solche Zeichen finden wir in mannigfacher Art in unserem<br />
Haus. Diese möchten wir den Menschen unserer Tage nicht<br />
vorenthalten. Schwierigkeiten, die es dabei geben kann,<br />
sollen zwar nicht ausgeblendet, aber auch die Chancen,<br />
die damit verbunden sind, nicht vertan werden.<br />
Diesmal möchten neben anderem die folgenden Seiten<br />
wenigstens ansatzweise das Thema des Klostertourismus<br />
ansprechen und zugleich auch von unseren diesbezüglichen<br />
Erfahrungen und Absichten erzählen.<br />
Mögen Sie beim Durchblättern und Lesen unseres Magazins<br />
<strong>PAX</strong> manches Anregende finden. Dabei wünscht<br />
Ihnen in Dankbarkeit für Ihr Interesse an unserem <strong>Stift</strong><br />
viel Freude<br />
Ihr<br />
Abt Bruno Hubl OSB<br />
und die Benediktiner von <strong>Admont</strong><br />
<strong>PAX</strong> | 3
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Das neue Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> hat im Frühjahr einen<br />
Staatspreis verliehen bekommen: den „Österreichischen<br />
Museumspreis 2005“. Die mitten in Österreich auf der<br />
Kulturachse zwischen den Städten Wien, Graz, Linz und<br />
Salzburg liegende Marktgemeinde <strong>Admont</strong> kann nun mit<br />
einem Museum der besonderen Art aufwarten. Nämlich<br />
mit einem, das, wie die Museumspreis-Jury es formuliert<br />
hat, „beispielgebend ist für andere österreichische Museen“.<br />
Dieses erfreuliche Ereignis sorgt für Publicity, hebt das<br />
Image des Klosters, macht die ganze Region attraktiver für<br />
Touristen und ist Anlass, die vorliegende Ausgabe unseres<br />
<strong>Stift</strong>smagazins <strong>PAX</strong> dem Thema „Kultur & Tourismus“ zu<br />
widmen.<br />
Über die Schiene „Kultur & Tourismus“ vermitteln die<br />
<strong>Admont</strong>er Benediktiner ihre auf der christlichen Glaubensbotschaft<br />
und der Regel des Hl. Benedikt beruhende<br />
Geisteshaltung. Durch die historische Bibliothek und das<br />
neue Museum wurden pro Saison aber auch mehr als<br />
60.000 Besucher in die Region gesogen. Während viele<br />
andere <strong>Stift</strong>e und Museen mit sinkenden Besucherzahlen<br />
kämpfen, können wir in den ersten Monaten des Jahres<br />
2006 ein unglaubliches Plus von 30% an elektronisch registrierten<br />
Museumsgästen verzeichnen! Dass die ideellen<br />
und materiellen Investitionen des <strong>Stift</strong>es auf dem Gebiet<br />
„Kultur & Tourismus“ nun so wunderbare Früchte tragen,<br />
ist eine gewaltige Chance für die gesamte Region. Aber:<br />
Sie muss genutzt werden! Das <strong>Stift</strong> hat das Seinige für den<br />
Kulturtouristen und die Region getan. Nun muss die Region<br />
etwas für den Touristen und mit den Touristen tun, wenn<br />
sie an diesem Quell partizipieren will.<br />
Mit herzlichen Sommergrüßen<br />
Michael Braunsteiner<br />
Kultur & Tourismus, Künstlerischer Leiter<br />
<strong>PAX</strong> | 4
Inhalt<br />
Abt Bruno Hubl zum Klostertourismus 6<br />
Aus dem Konvent 9<br />
Drei neue Priester 10<br />
Benediktus-Litanei für den Papst 12<br />
Zu Gast im <strong>Stift</strong> 14<br />
Bibliothekstourismus im <strong>Stift</strong> 15<br />
Österreichischer Museumspreis 20<br />
Museum: Unerwartetes selbstverständlich 22<br />
Paradies: Schlangen haben keinen Zutritt 25<br />
Art Collected & Made for <strong>Admont</strong> 26<br />
Sounds of <strong>Admont</strong> 27<br />
Tourismus: Einzelkämpfer oder Teamplayer? 28<br />
Georg Bliem: Der Steiermark-Boss 31<br />
Das <strong>Admont</strong>-Feeling 32<br />
Aus dem Gästebuch 35<br />
Wallfahrt der HTL Steyr 36<br />
Museumswerkstatt 2006 37<br />
Rund um den Museumsshop 38<br />
<strong>Admont</strong>er Klostermarkttage 39<br />
Aus dem Kreis der Mitarbeiter 40<br />
STIA-News 42<br />
Pflegeheim St. Benedikt 44<br />
Musik im <strong>Stift</strong> 46<br />
Ein Weingut im Kommen 49<br />
Lehrgang Ennstal 50<br />
Wenn Türen geöffnet werden 52<br />
Nationalpark Partner 53<br />
Tiroler Festspiele 2006 54<br />
Schloss Röthelstein in neuem Glanz 56<br />
GRAWE-Aktion gegen Fahrzeugbrände 57<br />
Wasser – ein Geschenk 58<br />
<strong>PAX</strong> | 5
Abt Bruno Hubl<br />
Klostertourismus –<br />
Chancen oder Untergang des Klosters?<br />
Tourismus als eine Plattform<br />
von Begegnungen<br />
Erwarte das Unerwartete! - Dieses vom antiken Philosophen<br />
Heraklit von Ephesus (ca. 540 bis 480 vor Christus) geprägte<br />
Wort wurde von unserer Kulturabteilung gewählt, um<br />
bei möglichst vielen Menschen das Interesse an unserem<br />
Haus zu wecken und sie zu motivieren, nach <strong>Admont</strong> zu<br />
kommen. Unsere Besucher sind ja auch meist völlig überrascht<br />
von dem, was sie hier vorfinden. Die Symbiose von<br />
Altem und Neuem fasziniert viele von ihnen. „Man muss<br />
einfach im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> gewesen sein, mit Worten kann<br />
man dies ja alles nicht beschreiben“, hört man immer wieder.<br />
Folglich trifft das Wort des griechischen Philosophen<br />
tatsächlich zu: „Erwarte das Unerwartete, sonst wirst du<br />
es nicht finden“.<br />
Modelle für den konkreten Umgang mit<br />
unseren Besuchern in der Regel Benedikts<br />
Wenngleich der hl. Benedikt in seinem Kloster Montecassino<br />
mit vielen Gästen rechnen musste, wie er dies in seiner<br />
Regel (vgl. RB 53, 16) anklingen lässt, so kann damals vom<br />
eigentlichen Klostertourismus im modernen Stil noch keine<br />
Rede sein. Wie würde wohl heute der hl. Benedikt eine<br />
Entwicklung beurteilen, die das Kloster zu einem Kulturund<br />
Tourismuszentrum hochstilisiert? Besteht nicht die<br />
Gefahr, dass bei allzu vielen kulturellen Events und bei<br />
der intensiven Inanspruchnahme durch die Betreuung so<br />
vieler Gäste unsere eigentliche und ursprüngliche Berufung<br />
ausdünnt? Sollten wir uns nicht vielmehr auf die Begleitung<br />
der Teilnehmer von Kloster auf Zeit und auf spezielle<br />
geistliche Angebote konzentrieren? Die Benediktusregel<br />
bietet zwar einen bestimmten Leitfaden, doch wird es<br />
nicht immer möglich sein, heute die konkreten Anweisungen<br />
Benedikts in genau derselben Art und Weise wie zu<br />
seiner Zeit umzusetzen. Abt und Mitbrüder müssten zum<br />
Beispiel allen ankommenden Gästen die Füße waschen<br />
(vgl. RB 53,13). Diese und andere rituelle Handlungen, die<br />
im sechsten Jahrhundert selbstverständlich waren und von<br />
allen verstanden wurden, würden vermutlich bei unseren<br />
Zeitgenossen nur größtes Befremden hervorrufen. Außerdem<br />
ginge man an dem vorbei, was der heilige Benedikt<br />
im Grunde wollte.<br />
Die Regel Benedikts lässt im Hinblick auf unsere Besucher<br />
und Gäste offensichtlich folgendes erkennen: Alle Fremden<br />
sollen aufgenommen werden wie Christus – man eile ihnen<br />
voll dienstbereiter Liebe entgegen – man gewähre ihnen<br />
ein Miteinander im Gebet und nehme sich ihrer mit aller<br />
Aufmerksamkeit gastfreundlich an – man eröffne ihnen die<br />
christliche Botschaft und ermögliche ihnen die Vertiefung<br />
im Glauben.<br />
Wenn wir daher die konkreten Anweisungen des Ordensvaters,<br />
die auf dem Hintergrund des sechsten Jahrhunderts<br />
gegeben wurden, vor allem als Verhaltensmodelle verstehen,<br />
so besitzen diese gerade auch heute eine nicht zu<br />
überschätzende Bedeutung.<br />
Alle Fremden sollen aufgenommen<br />
werden wie Christus<br />
Den Grundgedanken „Alle Menschen ehren“ (RB 4,8)<br />
konkretisiert der hl. Benedikt selbstverständlich auch bei<br />
der Aufnahme der Gäste. Gerade in ihnen begegnet man<br />
Christus, der im Evangelium spricht: „Was ihr für einen<br />
meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir<br />
getan“ (Mt 25, 40). Die Würde des Menschen, wer immer<br />
er auch sei, wurzelt im Glauben, dass jeder Mensch einen<br />
Wert und eine Würde in sich trägt, die göttlichen Ursprungs<br />
ist. Jene also, die kommen, werden zunächst grundsätzlich<br />
unvoreingenommen aufgenommen, weil man in ihnen<br />
Christus selbst aufnimmt.<br />
Man eile ihnen voll dienstbereiter<br />
Liebe entgegen<br />
Weiters legt Benedikt seinen Mönchen nahe: „Allen erweise<br />
man die angemessene Ehre“ (RB 53, 2). Aus diesem Grund<br />
wird man den Besuchern tatsächlich auf vielfältige Weise<br />
entgegenkommen: „Sobald ein Gast gemeldet wird, sollen<br />
ihm daher der Obere und die Brüder voll dienstbereiter<br />
Liebe entgegeneilen“ (RB 53, 3). Wenn heutzutage infolge<br />
der Besucherströme der Abt mit seinem ganzen Konvent<br />
nicht jedes Mal die Ankommenden wie zu Benedikts Zeiten<br />
<strong>PAX</strong> | 6
persönlich begrüßen kann, so bleibt doch das eigentlich Gemeinte<br />
stets aktuell, nämlich dass man sich den Besuchern<br />
mit einem herzlichen Entgegenkommen jedweder Art<br />
annimmt. Das wird nicht nur von den Mitbrüdern erwartet,<br />
sondern ebenso auch von allen, die mit der Obsorge für die<br />
Gäste betraut sind. Ein solches Entgegenkommen erstreckt<br />
sich wohl im Geiste Benedikts auch auf die Touristen, die<br />
das Kloster nur zu besichtigen wünschen. Dankbar wird<br />
man sowohl einen besucherfreundlichen Empfangsbereich<br />
registrieren, als auch die Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit<br />
jener, denen unsere Besucher begegnen. Hierbei<br />
kann insgesamt eine Atmosphäre der Ehrfurcht spürbar<br />
werden, die sorgsam auf die Würde des anderen achtet.<br />
Man wird alles vermeiden, was den anderen verletzen<br />
oder in seinem Ansehen beschädigen könnte. Das bedeutet<br />
auch, dass man den anderen in seinen Überzeugungen und<br />
Wertempfinden ernst nimmt. Auf diese und noch manch<br />
andere Art kann man also den Gästen im Geiste Benedikts<br />
mit dienstbereiter Liebe entgegeneilen.<br />
zum Gebet und zur Erbauung durch die Weisungen Gottes<br />
hingeführt: „Man nehme sie mit zum Gebet“ (RB 53,8)<br />
und „man lese dem Gast die Weisung Gottes vor, um ihn<br />
im Glauben zu erbauen“ (RB 53,9). Benedikt begnügt sich<br />
also nicht mit dem sorgsamen Bemühen um die Gäste und<br />
einem achtsamen Umgang mit ihnen. Er betrachtet dieses<br />
vielmehr als Voraussetzung dafür, den Gästen des Klosters<br />
das Verständnis für Wesentliches zu erschließen. Darum<br />
dürfen wir es heute auch nicht bei einem sonst üblichen<br />
Tourismusbetrieb belassen, sondern dieser Bereich muss<br />
in geeigneter Weise die Aufmerksamkeit der Besucher auf<br />
das lenken können, was uns Benediktinern wichtig ist und<br />
was dem Leben jener, die zu uns kommen, Orientierung<br />
geben kann. Dabei sollten sich die „Klostertouristen“ für<br />
die christlichen Werte öffnen, bzw. sollte deren Glaube<br />
eine Vertiefung erfahren können.<br />
Man gewähre ihnen ein Miteinander im<br />
Gebet und nehme sich ihrer mit aller<br />
Aufmerksamkeit gastfreundlich an<br />
Benedikt spricht auch davon, dass Brüder und Gäste zuerst<br />
miteinander beten und so Gefährten des Friedens werden.<br />
Nach Möglichkeit sind die Besucher und die Gäste eingeladen,<br />
am Gebet der Mönche teilzunehmen. Darüber hinaus<br />
„setze sich der Obere zu ihnen oder ein Bruder, dem er es<br />
aufträgt“ (RB 53,8 ff.). Benedikt erwartet also, dass man sich<br />
der Gäste und Besucher mit aller Aufmerksamkeit annimmt<br />
und sich ihnen mit aller Sorgfalt widmet.<br />
Das geschieht im Gästetrakt des Klosters ebenso wie auch<br />
im kulturellen Bereich, nämlich in den Schauräumen des<br />
Hauses, die für die Besucher geöffnet sind, wie etwa Bibliothek,<br />
Museen und Klostergärten.<br />
Man eröffne ihnen die christliche Botschaft und<br />
verhelfe ihnen zu einem vertieften Glauben<br />
Nach der Regel Benedikts bleibt es aber nicht nur bei diesem<br />
Miteinander und der eben erwähnten Sorge für die<br />
Besucher und Gäste, sondern von hier aus werden diese<br />
Jene also, die kommen, werden zunächst grundsätzlich<br />
unvoreingenommen aufgenommen, weil man in ihnen<br />
Christus selbst aufnimmt.<br />
<strong>PAX</strong> | 7
Dies alles bedeutet für uns Benediktiner und für unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um die Gäste<br />
und Besucher bemühen, eine stetige Herausforderung.<br />
Nicht irgendein Job wird mit mehr oder weniger Freude<br />
erledigt, sondern gefragt ist immer auch die eigene christliche<br />
Überzeugung.<br />
Das Klosterareal als Spiegelbild<br />
benediktinischer Zielsetzungen<br />
Die Gestaltung unseres Klosterareals und unserer Museumslandschaft<br />
ist im Blick auf die oben angesprochene<br />
Zielsetzung erwachsen. Wie ein roter Faden durchzieht<br />
dieses Anliegen unseren Tourismusbereich: Gestaltung<br />
Vereinzelt wurde allerdings vermutet, unser<br />
<strong>Stift</strong> habe sich mit diesem Engagement einen<br />
weiteren einträglichen Wirtschaftszweig<br />
aufgebaut . . .<br />
des Empfangs; Hinweis auf unsere Wertschätzung für den<br />
Gottesdienst in der Ausstellung der wertvollen Paramente<br />
und der liturgischen Geräte; die Präsentation einer Vielfalt<br />
der Schöpfung, die zur Ehrfurcht vor dem Schöpfer anzuregen<br />
vermag; Angebot von Führungen und Betreuung bis hin<br />
zur Museumswerkstatt; Auseinandersetzungen mit Strömungen<br />
unserer Zeit im Museum für zeitgenössische Kunst<br />
und Begegnungen mit Künstlern unserer Zeit; multimediale<br />
Präsentation des Lebens und der Regel Benedikts sowie der<br />
Geschichte unseres Klosters und vieles mehr.<br />
Weitere Bemerkungen<br />
Vereinzelt wurde allerdings vermutet, unser <strong>Stift</strong> habe<br />
sich mit diesem Engagement einen weiteren einträglichen<br />
Wirtschaftszweig aufgebaut. Doch die Einnahmen decken<br />
keineswegs die Aufwendungen, die mit unseren Museen<br />
verbunden sind, sondern erfordern außer den Erträgen aus<br />
den Eintritten und den Erlösen aus dem Museumsshop<br />
weitere finanzielle Zuwendungen, um den Besuchern die<br />
Besichtigung und die Auseinandersetzung mit dem Dargebotenen<br />
zu ermöglichen. Aus rein ökonomischen Überlegungen<br />
müssten wir diesen Bereich schließen. Die erbrachten<br />
Mühen und die großen finanziellen Aufwendungen jedoch<br />
sind uns diese oben erwähnte Zielsetzung wert.<br />
Bei allen edlen Bestrebungen im Bezug auf die Betreuung<br />
unserer Gäste darf allerdings das eigentliche klösterliche<br />
Leben nicht beeinträchtigt werden. Das ist wohl der Grundgedanke<br />
unseres Ordensvaters, wenn er schreibt: „Abt und<br />
Gäste sollen eine eigene Küche haben; so stören Gäste, die<br />
unvorhergesehen kommen und dem Kloster nie fehlen, die<br />
Brüder nicht“ (RB 53, 16).<br />
Ins Heute übersetzt bedeutet dies, dass der „Klostertourismus“<br />
so organisiert sein soll, dass einerseits das klösterliche<br />
Leben keine Schwindsucht erleidet und andererseits die<br />
Menschen, die mit dem Haus gerade auch über die Kultur<br />
in Berührung kommen, das Wesentliche erahnen und für<br />
ihr Alltagsleben fruchtbar machen können.<br />
In diesem Sinne kann auch der moderne „Klostertourismus“<br />
eine Chance für uns und unsere Besucher sein.<br />
<strong>PAX</strong> | 8
P. Johannes Aichinger OSB<br />
Aus dem Konvent<br />
Im ersten Halbjahr 2006<br />
dürfen wir uns über Vieles freuen:<br />
Zeitliche Profess<br />
Am Fest Mariä Verkündigung, dem 25. März 2006, legte<br />
Frater Ulrich Diel OSB seine einfachen Gelübde auf drei<br />
Jahre in die Hände von Abt Bruno Hubl ab. Inzwischen<br />
verbringt er das Sommersemester in <strong>Stift</strong> Heiligenkreuz.<br />
Dort will er an der dortigen theologischen Hochschule sein<br />
Theologiestudium abschließen.<br />
Ewige Profess<br />
Am Weißen Sonntag, dem 23. April 2006, band sich Frater<br />
Maximilian Schiefermüller OSB durch die Feierlichen<br />
Gelübde für immer an unsere Gemeinschaft. Der neue<br />
Kapitular unserer Gemeinschaft ist von den Lebensjahren<br />
her der Jüngste: Er wurde am 16. Oktober 1981 geboren.<br />
Er wuchs in Bad Zell im Mühlviertel in Oberösterreich auf.<br />
2001 maturierte er in Perg. Er studiert in Salzburg Theologie<br />
und Geschichte und wohnt dort im Kolleg St. Benedikt. Er<br />
wurde von den anderen Studenten dieses Hauses ein Jahr<br />
lang zum Studentenvertreter (Senior) gewählt. Momentan<br />
bekleidet er dort das Amt des Gastmeisters. - Möge Gott<br />
seinen Lebensweg in unserer Gemeinschaft mit seinem<br />
reichen Segen begleiten!<br />
Schauen und staunen<br />
P. Gabriel Reiterer OSB hat sich mit seinem Buch „Schauen<br />
und staunen mit Pater Gabriel – Naturvielfalt in der Nationalparkregion<br />
Gesäuse“ einen hervorragenden Platz unter<br />
den immer zahlreicher werdenden Autoren gesichert, die<br />
über den Nationalpark Gesäuse schreiben. Eine Auswahl<br />
seiner Fotografien präsentierte er am 31. März 2006 einem<br />
staunenden Publikum.<br />
Priesterweihe und Primizen<br />
Diözesanbischof Egon Kapellari spendete unseren Mitbrüdern<br />
P. Winfried Schwab, P. Michael Robitschko und P.<br />
Wolfgang Fischer-Felgitsch in der <strong>Stift</strong>skirche <strong>Admont</strong> am<br />
Samstag, dem 17. Juni, um 14.00 Uhr, das Sakrament der<br />
Priesterweihe. Die neu geweihten Priester feierten in den<br />
Wochen danach ihre Heimatprimizen:<br />
P. Michael in der Pfarre Althofen in der Diözese Klagenfurt-<br />
Gurk am 25. Juni, P. Winfried in Dipperz in der Diözese<br />
Fulda am 2. Juli und P. Wolfgang in Graz-St. Leonhard am<br />
9. Juli. Die Pfarrprimiz von P. Winfried und P. Wolfgang<br />
fand am 18. Juni, die Klosterprimiz von allen Dreien fand<br />
am Hemmatag, dem 27. Juni, in der <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>s- und<br />
Pfarrkirche statt.<br />
Die neu geweihten Priester werden ab dem 1. September<br />
ihren Dienst in ihren bisherigen Praktikumsgemeinden<br />
weiter führen: P. Winfried wird in <strong>Admont</strong>-Hall, P. Michael<br />
in Trieben, St. Lorenzen und Hohentauern, P. Wolfgang<br />
schließlich in Voitsberg wirken. Für die kommenden Wochen,<br />
für ihren priesterlichen Dienst und ihr Priesterleben<br />
begleite die drei Neupriester Gottes reiche Gnaden- und<br />
Segensfülle!<br />
Exerzitien<br />
In den diesjährigen Exerzitien begleitete uns zwischen 09.<br />
und 12. April Abt Petrus Steigenberger OCist aus dem <strong>Stift</strong><br />
Rein bei Graz.<br />
Erkrankung<br />
Leider muss wieder von einer längeren Erkrankung von<br />
P. Modest Dunkl OSB, dem Pfarrer von Gams, berichtet<br />
werden. Wieder hat P. Gabriel Reiterer dankenswerterweise<br />
die Vertretung übernommen.<br />
Konventausflug<br />
Am Pfingstdienstag, dem 6. Juni, unternahmen wir unseren<br />
diesjährigen Konventausflug. Er führte uns zu den oststeirischen<br />
Zielen Pöllau und Pöllauberg.<br />
Priesterjubiläen<br />
Am Hemmatag feierte Abt Bruno 35 Jahre priesterlichen<br />
Wirkens; auch für andere Mitbrüder ist dieser Tag Anlass<br />
dankbaren Gedenkens. P. Placidus und P. Andreas feierten<br />
ihr 40-jähriges Priesterjubiläum.<br />
<strong>PAX</strong> | 9
Aus dem Konvent:<br />
Statements der drei neuen Priester<br />
im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
P. Winfried Schwab OSB<br />
„Sub tuum praesidium –<br />
unter Deinen Schutz und<br />
Schirm fliehen wir“, heißt es<br />
in einem alten Marienhymnus<br />
der katholischen Kirche.<br />
Christen stehen füreinander<br />
auch vor Gott ein, die Heiligen<br />
bitten für uns. Unter<br />
den Schutz und Schirm<br />
der Gottesmutter möchte<br />
ich mein Leben stellen, als<br />
Priester und als Mönch der<br />
benediktinischen Gemeinschaft<br />
von <strong>Admont</strong>.<br />
Maria begleitet mein Leben schon seit Jahrzehnten. So ist<br />
ihr der Hochaltar des Domes meiner Heimatstadt Fulda<br />
gewidmet, so verbrachte ich einen Teil meines Studiums<br />
in der Schweizer Benediktinerabtei Maria Einsiedeln, so<br />
gehöre ich nicht zuletzt der Legion Mariens an. Dort lernte<br />
ich es, offen zu meinem Glauben zu stehen, auch in unangenehmen<br />
Situationen. Und ich lernte die Vorzüge einer<br />
Gemeinschaft kennen zur Festigung und Vertiefung des<br />
persönlichen Glaubens.<br />
Mit großer Begeisterung bin ich aber auch Mitglied verschiedener<br />
Studentenverbindungen des deutschen und<br />
österreichischen CV sowie des MKV. Zunächst eingetreten<br />
in die Verbindung Ferdinandea in Heidelberg, schloss<br />
ich mich später in Graz der Carolina an, in <strong>Admont</strong> der<br />
Mittelschulverbindung Wolkenstein. Farbe tragen heißt<br />
Farbe bekennen, so lautet ein ungeschriebenes Motto der<br />
Verbindungen. Farbe tragen bedeutet für mich einzutreten<br />
für unsere Prinzipien, an erster Stelle den katholischen<br />
Glauben.<br />
Von meinem katholischen Elternhaus und der engeren Heimat<br />
Fulda geprägt, führten mich all diese Mitgliedschaften<br />
und Aktivitäten an einen Punkt der Entscheidung: Wie soll<br />
es weitergehen in meinem Glaubensleben? Für mich lautete<br />
die Antwort: einer Gemeinschaft beizutreten, die mir auf<br />
meinem Weg der Gottessuche hilft. Ich lernte die Benediktiner<br />
von <strong>Admont</strong> kennen und schätzen – und freue mich,<br />
nun der Berufung zum Priestertum folgen zu können.<br />
„Sub tuum praesidium – unter Deinen Schutz und<br />
Schirm!“<br />
Meine Heimatprimiz feiere ich am 2. Juli 2006 in der Pfarre<br />
St. Antonius und Placidus zu Dipperz (Kreis Fulda).<br />
P. Michael-Christian Robitschko OSB<br />
„Mane nobiscum Domine<br />
- Bleibe bei uns, Herr!“ (vgl.<br />
Lk 24,29)<br />
Die Berufung zum Priester<br />
ist zutiefst im Herzen eines<br />
Menschen verankert. Berufen<br />
sein heißt, Gottes Willen<br />
zu tun und im persönlichen<br />
Gebet immer neu um den<br />
Beistand Gottes zu bitten.<br />
Ein Grund, Priester zu werden,<br />
liegt für mich darin, den<br />
Menschen gegenüber die Liebe und Fürsorge Gottes mit<br />
meinem eigenen Leben zu bezeugen. Ein Stück weit das<br />
Leben mit den Menschen zu teilen, in Freude und Leid und<br />
so auch die liebende Zuwendung Gottes zu jedem Menschen<br />
zu vergegenwärtigen und meine von Gott geschenkten<br />
Fähigkeiten auch für andere einzusetzen.<br />
Geboren wurde ich 1976 in St. Veit an der Glan in Kärnten<br />
und wurde auf den Namen Christian getauft. Ich wuchs bei<br />
den Zieheltern Remigius (†) und Berta Winkler in Althofen<br />
auf und besuchte dort die Volks- und Hauptschule und ab<br />
1991 die Handelsakademie. 1992 wurde ich Mesner in der<br />
Stadtpfarrkirche Althofen bei Pfr. KR Ignaz Weyerer. Durch<br />
die Erfahrungen in diesen Jahren und das Vorbild dieses<br />
Priesters wurde wesentlich die Entscheidung zum Theologiestudium<br />
und zum geistlichen Lebensweg geprägt.<br />
<strong>PAX</strong> | 10
Nach meiner Matura bin ich in das Kärntner Priesterseminar<br />
eingetreten und habe das Theologiestudium in Graz<br />
begonnen. Dort bin ich durch meinen Mitbruder P. Egon<br />
Homann OSB mit dem Benediktinerstift <strong>Admont</strong> in Kontakt<br />
gekommen, wurde im September 1998 eingekleidet und<br />
erhielt den Ordensnamen Michael. Ein Jahr später legte<br />
ich die zeitliche Profess auf drei Jahre ab und setzte das<br />
Theologiestudium in Salzburg fort. 2002 durfte ich mich<br />
durch die ewige Profess für immer an die benediktinische<br />
Gemeinschaft von <strong>Admont</strong> binden.<br />
Seit Anfang September 2005 bin ich Pastoralpraktikant im<br />
Pfarrverband Trieben-Hohentauern-St. Lorenzen i.P. bei<br />
Pfarrer P. Engelbert Hofer OSB und durfte am 22.10.2005<br />
durch Exz. Diözesanbischof Egon Kapellari in der <strong>Stift</strong>skirche<br />
<strong>Admont</strong> die Diakonenweihe empfangen.<br />
Am 25. Juni 2006 feierte ich in der Stadtpfarre Althofen<br />
die Heimatprimiz.<br />
P. Wolfgang Fischer-Felgitsch O.S.B.<br />
Ich wurde am 31. März 1971<br />
in Graz geboren. Ich besuchte<br />
die Volks- und Mittelschule<br />
in Graz und maturierte an<br />
der Bundeshandelsakademie<br />
Graz. Gerne ministrierte ich<br />
der Vorauer-Kapelle im <strong>Stift</strong>ingtal.<br />
Durch viele Schwierigkeiten<br />
in meinem Leben gab mir<br />
die katholische Kirche immer<br />
Halt. So kam es, dass der Glaube bald an erster Stelle<br />
stand. Das tägliche Gebet ist für mich wie die Luft zum<br />
Atmen geworden, dabei kennzeichnen zwei Säulen meinen<br />
Weg der Berufung: die Verehrung der Mutter Gottes und<br />
die Eucharistische Anbetung.<br />
„Gott ist uns Zuflucht und Stärke, / ein bewährter Helfer<br />
in allen Nöten“ (Psalm 45 (46),2). Die Hymne an Zion, die<br />
in diesem Psalter enthalten ist, prägte mein Leben sehr<br />
stark. Es drückt für mich ein unerschütterliches Vertrauen<br />
auf Gott aus, der „uns Zuflucht und Stärke, ein bewährter<br />
Helfer in allen Nöten“ ist.<br />
Wenn diese Welt uns Probleme macht und Ärger bereitet,<br />
können wir einander daran erinnern, dass Gott unsere<br />
Hilfe in Nöten ist. Gott ist unsere Zuversicht und unsere<br />
Stärke, und nicht nur „vielleicht“, sondern „ganz sicher“,<br />
denn Er ist unter uns. Friede und Freude erwachsen uns<br />
aus einem Leben in Gemeinschaft mit Gott. „Der Herr der<br />
Heerscharen ist mit uns“ (Ps 46,4.8.12). Seine Herrschaft<br />
erstreckt sich über Raum und Zeit. Der Herr der Geschichte<br />
ist der Quell unseres Vertrauens und bringt den ersehnten<br />
Frieden. Mit der Kirche preisen wir daher in Psalm 46 Jesus<br />
Christus selbst. Er ist unser Friede und unser Befreier vom<br />
Bösen durch seinen Tod und seine Auferstehung.<br />
In diesem Sinne freue ich mich besonders auf eine persönliche<br />
Begegnung mit Ihnen bei meiner Heimatprimiz am 9.<br />
Juli um 15.00 Uhr in Graz – St. Leonhard.<br />
<strong>PAX</strong> | 11
P. Liborius Schäckermann OSB<br />
Benediktus-Litanei für den Papst<br />
In den Jahren von 1957 bis 1963 studierte ich in Sant Anselmo.<br />
Im Jahre 1963 haben wir, Professoren und Alumne<br />
unter dem Abtprimas von Einsiedeln Cardinal Benno Gut<br />
OSB, nach alten Vorlagen eine Benediktus-Litanei zusammen<br />
gestellt. Diese Litanei habe ich neu aufgelegt und dem<br />
hl.Vater nach Rom geschickt, weil der Papst den hl. Benedikt<br />
als Patron seines Pontifikates gewählt hat. Nun kamen aus<br />
dem Vatikan Fotos mit persönlicher Widmung und ein Brief,<br />
die ich hier in unserem „<strong>PAX</strong>“ zur Veröffentlichung gebe.<br />
<strong>PAX</strong> | 12
<strong>PAX</strong> | 13
Michael Braunsteiner<br />
Zu Gast im <strong>Stift</strong>:<br />
Kloster auf Zeit statt Hotelbetrieb<br />
Der heilige Benedikt sagt, alle Fremden sollen wie Christus<br />
aufgenommen werden. Jedoch hat der hl. Benedikt, nach<br />
dessen Regel die Benediktiner auf der ganzen Welt leben,<br />
die Gäste nicht gemeinsam mit den Mönchen im Kloster<br />
untergebracht. Das wird auch im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> so gehalten.<br />
Es gibt eigene Gästezimmer außerhalb der Klausur im ersten<br />
Stock des Nord- und Osttraktes. Und wie in anderen Benediktinerstiften,<br />
so gibt es auch hier einen Gastpater. Prior P.<br />
Gebhard ist im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> für Gäste zuständig.<br />
Selbstverständlich ist das <strong>Stift</strong> keine Konkurrenz für die Hotels<br />
und Zimmervermieter der Region. Auf die Frage, wer Gast<br />
in der Abtei <strong>Admont</strong> sein könne, meint P. Gebhard: „Wir<br />
wollen nicht Hotel sein, sondern als Kloster auf Zeit den<br />
Menschen die Möglichkeit bieten, in Ruhe einen Weg zu<br />
Gott zu finden.“ Die Teilnahme am Chorgebet der Mönche<br />
wird erwartet, wie es dem hl. Benedikt wichtig war. Da das<br />
Chorgebet morgens und abends in der Klausur stattfindet<br />
und diese nicht von Frauen betreten werden kann, engt sich<br />
der Kreis der Gäste bis dato naturgemäß auf männliche ein.<br />
Jedoch werden Überlegungen angestellt, wie sich dieses<br />
Problem lösen ließe.<br />
Die heutige Zeit wird geprägt von den Idealen unserer von<br />
Termindruck, rasenden Szenenfolgen und hysterischem<br />
Lärm begleiteten Multimedia-Konsumkultur. Dem steht<br />
„Kloster auf Zeit“ diametral gegenüber. Das Bedürfnis<br />
nach Ruhe, nach der Gott- und Wertesuche ist groß. Die<br />
<strong>Admont</strong>er Benediktiner freuen sich, wenn jemand etwas<br />
hier auf und von hier mit nimmt und ihr Kloster gestärkt<br />
wieder verlässt.<br />
Die Zeit außerhalb der Chorgebetszeiten steht den Gästen<br />
zur freien Verfügung. Die <strong>Admont</strong>er Benediktiner sind<br />
für ihre Gäste da – Aussprachen mit ihnen können gerne<br />
geführt werden. Jedoch finden in <strong>Admont</strong> derzeit keine<br />
Exerzitien statt.<br />
In Ausnahmefällen kann es auch vorkommen, dass von<br />
auswärts kommende, kurzfristig im <strong>Stift</strong> tätige Spezialisten<br />
wie etwa Restauratoren, Ausstellungsgestalter etc.<br />
die Gästezimmer bewohnen können. Auf Einladung des<br />
<strong>Stift</strong>es hin sind seit 2000 regelmäßig Künstlerinnen und<br />
Künstler als „artists in residence“ im <strong>Stift</strong> zu Gast. Sie<br />
nehmen am Klosterleben teil, entwickeln Kunstprojekte<br />
und verwirklichen „MADE FOR ADMONT“-Werke, wie<br />
sie auch heuer wieder im Museum zu sehen sind. Solche<br />
ortsbezogenen Kunstwerke, bei welchen auch die <strong>Admont</strong>er<br />
Mönche aktiv mitmachen, verleihen der Kunstsammlung<br />
ihren ganz spezifischen Charakter. In ihrer Quantität und<br />
Qualität sind sie einmalig.<br />
Gastpater<br />
Prior P. Gebhard<br />
(links) mit P. Liborius<br />
<strong>PAX</strong> | 14
Johann Tomaschek<br />
Bibliothekstourismus im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
Eine Klosterbibliothek als Fremdenverkehrsattraktion<br />
Es gehört zweifellos nicht zu den alltäglichen Erscheinungen<br />
in der Welt des Tourismus, dass die Bibliothek eines Ordenshauses<br />
eine Fremdenverkehrsattraktion von überregionalem<br />
Rang darstellt. Klosterbibliotheken wurden natürlich<br />
schon immer, sowohl wegen ihrer reichen Bücherschätze<br />
als auch wegen der meist prächtig ausgestatteten Räume,<br />
von Gelehrten und Kunstfreunden aus geistlichem und<br />
weltlichem Stand gerne aufgesucht; in <strong>Admont</strong> hat sich<br />
aber ein regelrechter Bibliothekstourismus entwickelt,<br />
der von jeher einen sehr viel größeren Personenkreis umfasste.<br />
Dieses Phänomen, das nicht so sehr auf die Bücher<br />
als auf den großartigen Büchersaal bezogen ist, gibt es in<br />
vergleichbarer Dimension allenfalls noch in St. Gallen in<br />
der Schweiz und in der Abtei Strahov in Prag.<br />
Denn so überraschend auch der Eintritt in diesen Tempel ist,<br />
so macht das Angenehme und Fröhliche der ganzen Bauart<br />
und Verzierung einen freundlichen Eindruck auf jeden, der<br />
sie besucht. Hier wird bereits ganz unbefangen von dem<br />
„Fremden“ gesprochen, der die Bibliothek „besucht“, und<br />
wir können daraus schließen, dass sie schon damals von<br />
den Bildungsreisenden – also von den „Kulturtouristen“<br />
– in größerer Zahl aufgesucht wurde.<br />
Dass sich der im Jahre 1776 fertig gestellte Bibliothekssaal<br />
des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> schon bei den Zeitgenossen eines hervorragenden<br />
Rufes erfreut hat, zeigt das überschwängliche<br />
Lob, das drei Jahre später beim Begräbnis des Bauherren,<br />
des Abtes Matthäus Offner, in den Leichenpredigten zum<br />
Ausdruck kam. Einer der beiden Kanzelredner führte seine<br />
Zuhörer im Geiste in den prächtigen Saal, wo dieser Ptolomäus<br />
unserer Zeiten alles eingebracht hat, was Kunst,<br />
Geschmack und Glanz geben können, wo Marmor den<br />
Marmor unterstützet und noch feinerer Marmor mit Füßen<br />
getreten wird. Der andere Prediger rief aus: Ich erstaune,<br />
wenn ich den neuen Büchersaal betrachte, in welchem die<br />
Schönheit des Marmors und der Glanz des Goldes mit den<br />
künstlichsten Gemälden um die Wette streiten: Ein wegen<br />
Kunst und Pracht aller Augen sehenswürdiger Palast!<br />
Ab dem frühen 19. Jahrhundert, als der Bibliothekar P.<br />
Benedikt Stadelhofer in einem lateinischen Gedicht seine<br />
Wirkensstätte zum „Achten Weltwunder“ erklärt hatte,<br />
zieht sich der Ruhm des <strong>Admont</strong>er Bibliothekssaales bereits<br />
wie ein roter Faden durch die Reiseliteratur: Wer immer in<br />
<strong>Admont</strong> gewesen war und darüber etwas geschrieben hatte,<br />
ließ es an Lob für diesen einzigartigen Raum nicht fehlen. Der<br />
Arzt und Naturwissenschaftler Franz Sartori fasste seine im<br />
Jahre 1807 gewonnenen Eindrücke sogar in einer durchaus<br />
touristisch anmutenden Betrachtungsweise zusammen,<br />
wenn er über die Bibliothek notiert, dass das prachtvolle<br />
Äußere dem Fremden imponiert, der sie das erste Mal betritt.<br />
Abt Matthäus Offner, als Bauherr der Bibliothek<br />
von den Zeitgenossen mit Ptolomäus<br />
(Begründer der berühmten Bibliothek von<br />
Alexandria) verglichen.<br />
Ölgemälde eines ungenannten Künstlers,<br />
um 1755<br />
<strong>PAX</strong> | 15
So haben der „Hans<br />
Jörgel“ und Kaiser<br />
Ferdinand das <strong>Stift</strong><br />
<strong>Admont</strong> gesehen.<br />
Kupferstich von<br />
Josef Axmann nach<br />
einem Ölgemälde<br />
von Anton Schiffer<br />
aus dem Jahre 1839<br />
Das Jahr 1841 als Markstein in der Geschichte<br />
des <strong>Admont</strong>er Bibliothekstourismus<br />
Im Jahre 1841 veröffentlichte der Wiener Journalist und<br />
Schriftsteller Johann Baptist Weis unter dem Pseudonym<br />
„Hans Jörgel“ in Form von Briefen an seinen Schwager<br />
Maxl die launige Beschreibung einer Reise, die ihn mit drei<br />
Gefährten in einer Kutsche durch einen Teil der Steiermark<br />
und Oberösterreichs geführt hatte. Von Graz war die Fahrt<br />
über Leoben und Eisenerz auch nach <strong>Admont</strong> gegangen,<br />
und hier war ein Aufenthalt für eine spezielle Besichtigung<br />
vorgesehen. Was der „Hans Jörgel“ darüber zu berichten<br />
wusste, hört sich in seinem wienerisch gefärbten Biedermeier-Deutsch<br />
folgendermaßen an:<br />
Obwohl’s schon Abend war, so hab i do no g’schaut,<br />
dass i die berühmte Bibliothek im <strong>Stift</strong> g’sehn hab. Dös<br />
is eine Bibliothek, Herr Schwager, dö jeder Residenz eine<br />
Ehr’ machet. Schon der Fußboden von weißen, roten<br />
und schwarzen Marmorplatten, is eine Merkwürdigkeit,<br />
und der Saal selber mit seinen Statuen und Gemälden,<br />
mit der Menge von Büchern, dö i leider wie eine Kuh<br />
ein neues Tor anschau, weil i von den alten Sachen nix<br />
versteh, versetzen ein’n, wenn man so etliche Wochen<br />
in lauter Bergen, Tälern, Wäldern und auf miserablen<br />
Straßen umakugelt, in eine ganz andere Welt.<br />
Was bei flüchtiger Lektüre wie die kursorische Schilderung<br />
eines unterhaltsamen Reiseschriftstellers anmutet, erweist<br />
sich bei genauerem Hinsehen als erstaunlich exakte Beschreibung<br />
des Phänomens „<strong>Admont</strong>er Bibliothekstourismus“,<br />
weil es gleich mehrere wesentliche Aspekte anspricht.<br />
Da ist zunächst die Rede von der „berühmten Bibliothek“,<br />
die schon längst eine Sehenswürdigkeit dargestellt haben<br />
muss, für deren Besichtigung man auch bei strapaziösen<br />
Reiseverhältnissen einen Umweg in Kauf nehmen sollte (dem<br />
würden also jene zwei Sterne entsprechen, wie sie Baedeker<br />
und Polyglott dann in ihren Reiseführern vergeben haben).<br />
Die Art und Weise, in der unser Autor sodann das Besondere<br />
an der <strong>Admont</strong>er Bibliothek charakterisiert, lässt sich ganz<br />
gut mit dem modernen Begriff des „Gesamtkunstwerkes“<br />
umschreiben. Der Blick richtet sich vom Marmorfußboden<br />
über die reiche künstlerische Ausstattung des Saales auf den<br />
Bücherbestand, und dieses komplexe optische Erlebnis lässt<br />
den Betrachter die Grenzen seiner alltäglichen Erfahrung<br />
überschreiten – es versetzt ihn (damals wie heute) „in eine<br />
ganz andere Welt“.<br />
Schließlich vergisst der Hans Jörgel auch nicht, eigens darauf<br />
hinzuweisen, dass er die Bibliothek nicht als kundiger<br />
Fachmann mit entsprechenden Vorkenntnissen aufgesucht<br />
hat, sodass ihm ihre wahre geistige Dimension letzen Endes<br />
verschlossen bleibt und er sich wie die sprichwörtliche „Kuh<br />
vor dem neuen Tor“ vorkommen muss. Auch an diesem hier<br />
recht drastisch ausgedrückten Umstand, dass der allergrößte<br />
Teil der Bibliotheksbesucher eben nicht aus wissenschaftlichem<br />
oder bibliophilem Interesse nach <strong>Admont</strong> kommt,<br />
hat sich bis zum heutigen Tag nichts geändert.<br />
Es ist wohl ein Zufall, dass der „Hans Jörgel“ unsere Bibliothek<br />
ausgerechnet im Jahre 1841 besichtigt hat, doch ist es<br />
ein bemerkenswertes Zusammentreffen mit dem Umstand,<br />
dass man hier in eben diesem Jahr erstmals ein „Gedenkbuch“<br />
angelegt hat, in das sich künftig alle Besucher mit<br />
Namen, Beruf und Herkunft eintragen sollten. Der Anlass<br />
für diese Neuerung war der Besuch hoher Gäste: Am 18.<br />
September hatte Kaiser Ferdinand mit Gattin und Gefolge<br />
dem <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> die Ehre seines Besuches erwiesen, und<br />
sein Name steht demnach im neuen Gästebuch an erster<br />
Stelle. Sein Vorbild hat dann Schule gemacht, denn die Reihe<br />
<strong>PAX</strong> | 16
dieser „Gedenkbücher“ ist bis in die Gegenwart fortgesetzt<br />
worden. Damit steht uns für die Geschichte des <strong>Admont</strong>er<br />
Bibliothekstourismus ab 1841 eine in ihrer Aussagekraft<br />
nicht zu unterschätzende Quelle zur Verfügung, da wir auf<br />
diese Weise zumindest die Namen und die Herkunft sehr<br />
vieler Menschen kennen, die sich seither als Besucher im<br />
Bibliotheksaal eingefunden haben.<br />
Ein Blick in die „Gedenkbücher“<br />
aus dem 19. Jahrhundert<br />
Die Eintragungen in dem ersten „Gedenkbuch“ der Bibliothek<br />
reichen bis 1860, und als Beispiel für seinen Aussagewert<br />
sollen die Eintragungen jener Besucher dienen, die sich<br />
hier im September und Oktober 1848 verewigt haben. Bei<br />
Der Bibliothekssaal mit Besuchern; im Vordergrund<br />
der (auch für den Tourismus zuständige)<br />
Bibliothekar P. Jakob Wichner<br />
Aquarell von Rudolf von Alt, September 1885<br />
genauerem Zusehen fällt auf, dass es sich durchwegs um<br />
Einzelreisende (also nicht um Gruppen) handelte, dass fast<br />
immer der Beruf angegeben ist, und dass der Einzugsbereich<br />
nur in wenigen Fällen über die Steiermark hinaus reichte.<br />
Neben zwei katholischen finden wir auch zwei evangelische<br />
Geistliche, und in der Mehrzahl haben wir es mit Vertretern<br />
des „Bildungsbürgertums“ zu tun, darunter mehrere<br />
Verwaltungsbeamte und ein Apotheker. Die Männer waren<br />
in der weitaus überwiegenden Überzahl, denn es scheinen<br />
nur drei weibliche Besucher auf.<br />
<strong>PAX</strong> | 17
Bis in die Mitte des<br />
20. Jahrhunderts<br />
kamen die Bibliothekstouristen<br />
hauptsächlich mit<br />
der Eisenbahn.<br />
Der Bahnhof von<br />
<strong>Admont</strong> auf einer<br />
Ansichtskarte aus<br />
dem Jahre 1906<br />
Die hier herausgegriffene Seite kann im Übrigen als durchaus<br />
repräsentativ für die anderen Monate angesehen werden,<br />
und dies sowohl im Hinblick auf die Besucherzahl pro Tag<br />
als auch auf Beruf und Herkunft. Insgesamt waren demnach<br />
im Jahre 1848 etwa 150 Reisende in der Bibliothek. Diese<br />
Zahl ist allerdings, zweifellos bedingt durch die politischen<br />
Ereignisse, etwas niedriger als in den vorangehenden und<br />
nachfolgenden Jahren, in denen sich durchschnittlich rund<br />
200 Bibliothekstouristen im „Gedenkbuch“ eingetragen<br />
hatten.<br />
In diesen Büchern lassen sich auch recht deutlich jene beiden<br />
Zäsuren ablesen, die schon bald darauf und kurz hintereinander<br />
das touristische Geschehen in <strong>Admont</strong> mitgeprägt<br />
haben: Der Brand im Jahre 1865 und die Eröffnung der<br />
Eisenbahn sieben Jahre später. Es grenzte nicht nur an ein<br />
Wunder, dass ausgerechnet die Bibliothek mit ihrem doch<br />
so leicht entflammbaren Inhalt vom Feuer völlig verschont<br />
geblieben ist – man kann sogar darüber hinaus feststellen,<br />
dass der große Brand noch dazu beigetragen hat, den Ruhm<br />
des Büchersaales weiter zu vermehren: Als es das alte <strong>Stift</strong>smuseum<br />
mit seinen Sammlungen, die beiden prächtigen<br />
Festsäle und die viel gerühmte Chrismann-Orgel in der<br />
Kirche nicht mehr gab, war die Bibliothek umso mehr zur<br />
überragenden (wenn nicht überhaupt zur einzigen) touristischen<br />
Attraktion des <strong>Stift</strong>es geworden. Der Besucherstrom<br />
ist dann zwar nach dem Schreckenstag, dem 27. April, für<br />
eine Zeitlang völlig versiegt, doch kamen die Reisenden ab<br />
Anfang Juli schon wieder in ständig wachsender Zahl von<br />
Nah und Fern in die Bibliothek.<br />
Eine in touristischer Hinsicht noch weitaus bedeutsamere<br />
Zäsur, die in der Folge noch für viele Jahre das Fremdenverkehrsgeschehen<br />
in <strong>Admont</strong> prägen sollte, war die Eröffnung<br />
der Kronprinz-Rudolf-Bahn im August 1872. Diese Bahnlinie<br />
stellt die Verbindung zwischen der Westbahn und der Südbahn<br />
her und bedeutete den Anschluss des Ortes an die<br />
„große weite Welt“. Welchen wahren „Quantensprung“ dies<br />
für die Besucherzahlen bedeutet hat, zeigt wieder ein Blick<br />
in das (nun schon zweite) „Gedenkbuch“ der Bibliothek:<br />
Waren zuvor alljährlich etwa 200 Personen mit der Kutsche,<br />
zu Pferd oder zu Fuß in das <strong>Stift</strong> gekommen, so belief sich<br />
die Zahl der Touristen, die im Jahre 1873 den Büchersaal<br />
besichtigten, bereits auf 1400; es war somit in kürzester<br />
Zeit eine Steigerung auf das Siebenfache zu verzeichnen !<br />
Weiters fällt auf, dass die Eintragungen in dem genannten<br />
Jahr vom 9. Jänner bis zum 28. Dezember reichen. Die<br />
Eisenbahn hatte also nicht nur eine gewaltige Zunahme der<br />
Besucherzahlen, sondern auch eine Verlängerung der bis<br />
dahin auf die wärmere Jahreszeit beschränkten Saison und<br />
damit einen Ganzjahres-Tourismus mit sich gebracht.<br />
Der Bibliothekstourismus zur Zeit des<br />
P. Jakob Wichner<br />
Von der frühesten Zeit an (und in der Folge noch bis zum<br />
Jahre 1995) gehörte es zu den Aufgaben des jeweiligen<br />
<strong>Stift</strong>sbibliothekars, sich auch um die touristischen Belange<br />
zu kümmern, die sich ja in der Hauptsache im Umkreis<br />
seiner Wirkensstätte abspielten. Dies galt auch für P. Jakob<br />
Wichner, der sein Amt im Jahre 1878 antrat und genau 25<br />
Jahre lang bis zu seinem Tod im Oktober 1903 ausübte. Als<br />
Mann der Wissenschaft hatte er mit den Touristen zunächst<br />
nicht sehr viel Freude. Dies kommt recht anschaulich im<br />
Reisebericht des Würzburger Theologieprofessors Hettinger<br />
zur Sprache, der im Sommer 1883 lediglich als Sommerfrischler,<br />
ohne irgendwelche Forschungsabsichten, nach <strong>Admont</strong><br />
gekommen war. Da er aber nun einmal hier war, wollte er<br />
natürlich auch das <strong>Stift</strong> und dessen wichtigste Sehenswürdigkeit<br />
besichtigen – und dies führte ihn zwangsläufig zu<br />
einer Begegnung mit P. Jakob. Der Besucher hat darüber<br />
folgendes notiert: Wenig freundlich und ziemlich kurz<br />
wurde ich anfangs von dem Bibliothekar P. Jakob Wichner<br />
empfangen, als ich ihn in seiner Werkstätte aufsuchte ...<br />
Ich konnte es ihm nicht verdenken: Kommen doch täglich<br />
so viele Unberufene, denen es nur darum zu tun ist, eine<br />
Urkunde aus dem Mittelalter sich zeigen zu lassen oder<br />
den berühmten Bibliothekssaal zu besichtigen.<br />
Wichner selbst hat der nicht von der Hand zu weisenden<br />
Annahme, dass es sich bei vielen Besuchern der Bibliothek<br />
um den von Hettinger als „Unberufene“ bezeichneten<br />
Personenkreis handelte, schon früher einmal in launiger<br />
<strong>PAX</strong> | 18
Weise Ausdruck verliehen: Im Besucherbuch der Bibliothek<br />
findet sich im August 1875 die Eintragung von zwei<br />
Kunststickerinnen, die aus Wien angereist waren und<br />
sich neben den Angaben von Namen und Beruf auch mit<br />
einem klangvollen Vers verewigt hatten: Die Tante und<br />
die Nichte, die hatten sich sehr gern / Sie kamen, um zu<br />
schauen das große Werk des Herrn. Unter diesem Spruch<br />
steht sodann die zwar ebenfalls gereimte, aber nicht sehr<br />
galante Weiterführung: Sie schauten bald zu Boden, und<br />
blickten bald empor / Und waren, als sie gingen, so weise<br />
wie zuvor. Dieser nachträgliche, ohne Namensnennung<br />
eingefügte Zusatz stammt ganz unverkennbar von der Hand<br />
des auch sonst für seinen sarkastischen Humor bekannten<br />
P. Jakob.<br />
Dieser Bibliothekar war es dann freilich auch, der sich erfolgreich<br />
darum bemühte, den Tourismus in geordnete Bahnen<br />
zu lenken und auch in finanzieller Hinsicht nutzbar zu<br />
machen. Im Juni 1889 erwirkte er vom damaligen Administrator<br />
und späteren Abt Guido Schenzl eine formelle „Kundmachung“,<br />
wonach die Besichtigung des Bibliothekssaales<br />
künftig nicht mehr während des ganzen Jahres, sondern<br />
nur in den Monaten Juni bis September, täglich von 11 bis<br />
12 und von 4 bis 5 Uhr, möglich sein sollte. Außerdem war<br />
von nun an ein Eintrittspreis von 40 Kreuzern pro Person zu<br />
entrichten. Für dieses Geld wurde den Touristen allerdings<br />
auch mehr als bis dahin geboten, denn Wichner hatte im<br />
Mittelraum zwei „Cimelienschränke“ aufstellen lassen, um<br />
den Besuchern einige besonders interessante Handschriften<br />
und alte Drucke präsentieren zu können.<br />
Da sich nun, wie aus den Eintragungen im mittlerweile<br />
schon vierten „Gedenkbuch“ hervorgeht, rund 3000 Personen<br />
pro Jahr in der Bibliothek einfanden (also mehr als<br />
doppelt so viele wie 1873), verfasste P. Jakob bereits 1881<br />
einen Führer durch die <strong>Stift</strong>sbibliothek „Zur Orientierung<br />
und Erinnerung für die Besucher derselben“. Als 1897 eine<br />
Neuauflage des Büchleins erschien, fügte der Verfasser, wohl<br />
aus eigener leidvoller Erfahrung, am Schluss noch einige ganz<br />
konkrete und deutlich formulierte Verhaltensregeln für die<br />
Touristen an: a) Man ersucht, die Schuhe zu reinigen. – b)<br />
Stöcke und Regenschirme sind im Korridor abzulegen. – c)<br />
Hunde dürfen nicht mitgebracht werden. – d) Das Rauchen<br />
im Saale ist nicht gestattet. – e) Man wolle die Spucknäpfe<br />
nicht außer Acht lassen. – f) Das Herauslangen der Bücher<br />
aus den Regalen ist nicht erlaubt.<br />
Ausblicke in die jüngere Vergangenheit<br />
Nachdem das touristische Geschehen rund um die <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />
in der Zeit des P. Jakob Wichner erstmals feste<br />
Strukturen erhalten hatte, kam es in Zukunft darauf an,<br />
diese den jeweils neuen Erfordernissen anzupassen – insbesondere<br />
der auch weiterhin ansteigenden Besucherzahl.<br />
Hatten im späten 19. Jahrhundert rund 3000 Personen im<br />
Jahr die Bibliothek besichtigt, so waren es – nach einem<br />
zeitweiligen Rückgang während des Ersten Weltkriegs – in<br />
den frühen 1920er-Jahren schon etwa 4500.<br />
Eine bezeichnende Zäsur brachte dann allerdings die politische<br />
Veränderung von 1938 mit sich: Die neuen Machthaber,<br />
die das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zunächst unter kommissarische Leitung<br />
stellten und dann völlig enteigneten, ließen die Bibliothek im<br />
September des genannten Jahres für die Touristen schließen.<br />
Erst nach den anhaltenden Protesten vieler enttäuschter<br />
Besucher, aber auch des Amtes für Denkmalpflege und<br />
nicht zuletzt der Marktgemeinde <strong>Admont</strong>, die alsbald die<br />
negativen Auswirkungen auf den Fremdenverkehr zu spüren<br />
bekam, war man zum Einlenken bereit. Die Sperre blieb<br />
aber noch bis zum April 1939 aufrecht, und es war dies<br />
außer den Wochen nach dem Brand von 1865 das bisher<br />
einzige Mal, dass die <strong>Stift</strong>sbibliothek durch einen längeren<br />
Zeitraum für die Besichtigung nicht zugänglich war. Nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg kletterten die Besucherzahlen<br />
geradezu rasant empor: Für 1948 sind im „Gästebuch“<br />
(nun schon dem dreizehnten seit 1841) bereits 7000 Eintragungen<br />
zu finden, und elf Jahre später hatte sich diese<br />
Zahl verfünffacht: Allein im Mai 1959 wurden fast 5.000<br />
Bibliothekstouristen gezählt ! Diese kamen nun allerdings<br />
vorwiegend in Gruppen (darunter auch eine beträchtliche<br />
Zahl von Schulklassen), und in der Hauptsache auch nicht<br />
mehr mit der Bahn, sondern bereits zu einem großen Teil<br />
mit Autobussen. Damals bahnte sich, nach dem schon<br />
lang zurück liegenden Übergang vom Postkutschen- zum<br />
Eisenbahn-Tourismus, die zweite große Mobilitätswende<br />
an: der Übergang vom Bahn- zum Bus- (und in der Folge<br />
auch zum PKW) –Tourismus.<br />
Dem starken Zustrom von Bibliothekstouristen (in jüngster<br />
Zeit stiegen die Besucherzahlen auf über 60.000 an), der<br />
vor allem auf das Konto der vielen Reisegruppen geht,<br />
musste auch im Hinblick auf die Betreuung der Besucher<br />
Rechnung getragen werden. Nun steht ja nicht mehr der<br />
stärker motivierte und interessierte Einzelreisende, sondern<br />
die Gruppe im Mittelpunkt des touristischen Geschehens,<br />
und hier gilt es, in den Führungen ein wichtiges didaktisches<br />
und erwachsenbildnerisches Anliegen wahrzunehmen.<br />
Die damit verbundenen Belange wurden im Frühjahr 1995<br />
an die damals neu errichtete Kulturabteilung übertragen,<br />
womit sich im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> eine weitgehende Entflechtung<br />
von Fremdenverkehr und bibliothekarischer Tätigkeit<br />
vollzogen hat.<br />
<strong>PAX</strong> | 19
Michael Braunsteiner<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> – Bibliothek und Museum<br />
Österreichischer Museumspreis 2005<br />
Das Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> hat den (mit 20.000,- Euro<br />
dotierten) Hauptpreis des Österreichischen Museumspreises<br />
2005 erhalten. Der Österreichische Museumspreis wird<br />
vergeben vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft<br />
und Kultur. Bundesministerin Elisabeth Gehrer sieht im<br />
Österreichischen Museumspreis eine „Auszeichnung für<br />
die besonderen Leistungen eines individuellen Museums“,<br />
einen „Ausdruck der großen Wertschätzung der Öffentlichkeit<br />
für die Museen in unserem Land“ und für deren<br />
MitarbeiterInnen. Der Museumspreis würdigt die geleistete<br />
Aufbauarbeit in den musealen Institutionen.<br />
Zu den zahlreichen Mitbewerbern zählten etablierte, von der<br />
öffentlichen Hand getragene Einrichtungen, Kunstmuseen<br />
und wissenschaftliche Sammlungen sowie neu gegründete<br />
und private Institutionen, die das reiche Kulturleben in den<br />
verschiedenen Regionen Österreichs dokumentieren und<br />
so die Identität unseres Landes mitgestalten.<br />
Die Jury hat ihre Bewertung vor nach folgenden Aspekten<br />
vorgenommen:<br />
❚ Die Originalität der dem Museum zugrunde liegenden<br />
Idee (Leitbild, Sammelkonzept)<br />
❚ Den Erhaltungszustand der Sammlungsbestände<br />
❚ Die ausstellungstechnische Umsetzung und<br />
Gesamtatmosphäre<br />
❚ Die Intensität, Kreativität und den Einfallsreichtum der<br />
gesamten Vermittlungsarbeit<br />
❚ Die Umsetzung eines adäquaten sammlungsbezogenen<br />
Sicherheitskonzeptes (safety und security)<br />
❚ Die wissenschaftliche Aufarbeitung<br />
❚ Die Verhältnismäßigkeit der aufgewendeten Mittel<br />
Die Jury setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von<br />
Besucherorganisationen, Medienfachleuten sowie unabhängigen<br />
Expertinnen und Experten aus dem Bereich der<br />
Museologie zusammen. Ihre Erklärung zur Verleihung des<br />
Hauptpreises zum Österreichischen Museumspreis 2005<br />
an das Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> lautet wie folgt:<br />
„Museum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> hat, weit über das in <strong>Stift</strong>smuseen<br />
übliche Maß, neue Wege beschritten. Die Sammlung spannt<br />
einen Bogen über die Disziplinen und Epochen.<br />
Links: P. Winfried stellt das Museumsteam vor<br />
Rechts: Abt Bruno Hubl und Frau BM Gehrer mit den Preisträgern<br />
Rechte Seite: BM Elisabeth Gehrer und Abt Bruno Hubl OSB<br />
mit der Museumspreis-Urkunde<br />
<strong>PAX</strong> | 20
Der naturhistorische Teil der Schau ist in seiner ursprünglichen<br />
Form erhalten und somit selbst ein wichtiges Zeugnis<br />
der Österreichischen Museumsgeschichte. Die Sammlung<br />
ist in tadellosem Zustand. Neue Medien finden in angemessener<br />
Weise ihren Platz in der Gesamtkonzeption der<br />
Ausstellungen. Großartig ist vor allem auch die Verbindung<br />
moderner Kunst mit altem Kulturgut, die unerwartete<br />
Akzente in der spannenden Ausstellungsgestaltung setzt.<br />
Dies ist ein neuer Ansatz zur Auseinandersetzung mit und<br />
der Vermittlung von zeitgenössischer Kunst.<br />
Damit ist das <strong>Stift</strong>smuseum <strong>Admont</strong> beispielgebend für<br />
andere österreichische Museen.“<br />
Die Preisträger der vergangenen Jahre sind folgende Institutionen:<br />
2000 Sammlung Essl, Klosterneuburg<br />
2001 Festungsmuseum des Salzburger Museums<br />
Carolino Augusteum, Salzburg<br />
2002 Haus der Musik, Wien<br />
2003 Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten<br />
Förderungspreis zum Österreichischen Museumspreis:<br />
inatura – Erlebnis Naturschau, Dornbirn (Georg Friebe)<br />
Keltenmuseum, Hallein (Kurt W. Zeller)<br />
Würdigungspreis zum Österreichischen Museumspreis:<br />
Österreichische Filmmuseum, Wien (Alexander Horwath)<br />
Im Jahr 2004 wurde kein Preis vergeben, da ein neues Statut<br />
für den Österreichischen Museumspreis erstellt wurde.<br />
<strong>PAX</strong> | 21
Michael Braunsteiner<br />
Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>:<br />
Unerwartetes selbstverständlich<br />
Das 1074 gegründete steirische <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> liegt auf der<br />
Kulturachse zwischen den Städten Wien, Graz, Linz und<br />
Salzburg. Mit seiner imposanten Klosteranlage, seiner<br />
weltberühmten historischen Bibliothek und dem 2003<br />
eröffneten neuen Großmuseum mit alter und aktueller<br />
Kunst bildet die Abtei <strong>Admont</strong> einen Brennpunkt zwischen<br />
Tradition, Innovation und Kommunikation. Das <strong>Stift</strong> schätzt<br />
seine fast 1000jährige Vergangenheit hoch, „lebt“ ganz<br />
bewusst in der Gegenwart und hat den Blick mutig in die<br />
Zukunft gerichtet.<br />
Die 1776 vollendete <strong>Stift</strong>sbibliothek gilt zurecht als zeitloses<br />
Faszinosum des Benediktinerstiftes <strong>Admont</strong>. Seit 2003 wird<br />
der mit 70.000 Büchern ausgestattete Prunkraum dieser<br />
größten Klosterbibliothek der Welt im Zusammenspiel mit<br />
einer weiteren Attraktion erlebbar: dem neuen Museum<br />
des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>, das soeben mit dem „Österreichischen<br />
Museumspreis 2005“ ausgezeichnet wurde.<br />
Die Sammlung spannt einen Bogen über die Disziplinen und<br />
Epochen. Die Verbindung moderner Kunst mit altem Kulturgut<br />
durchzieht das gesamte kontrastreiche Museums- und<br />
Ausstellungskonzept. „Dies ist ein neuer Ansatz zur Auseinandersetzung<br />
mit und der Vermittlung von zeitgenössischer<br />
Kunst“, heißt es in der Begründung der Museumspreis-Jury.<br />
Darüber hinaus wird im gesamten Museum die christliche<br />
Glaubensbotschaft und die benediktinische Geisteshaltung<br />
über die Kulturschiene vermittelt.<br />
Handschriften und Frühdrucke, Kunst vom Mittelalter bis<br />
zur Gegenwart, aktuelle MADE FOR ADMONT-Kunst, eine<br />
naturhistorische Sammlung, eine multimediale <strong>Stift</strong>spräsentation,<br />
Sonderausstellungen, eine Panoramastiege, ein<br />
Museumsshop u.v.m. bilden eine spannungsreiche und zugleich<br />
schlüssige Symbiose. Sämtliche Räume wurden nach<br />
aktuellsten museumsarchitektonischen, konservatorischen<br />
und sicherheitstechnischen Kriterien ausgestattet.<br />
Bibliothek und Museum der Abtei <strong>Admont</strong> sind Handlungsstätten<br />
der Vielfalt, Teil des Klosters, Fixpunkt innerhalb der<br />
österreichischen Museumslandschaft und Tourismusmagnet<br />
mit riesigem Überraschungspotential. Im Laufe der nur von<br />
April bis Oktober währenden Saison finden sich jährlich<br />
rund 60.000 zahlende Besucher ein - Tendenz steigend.<br />
Die <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek umfasst etwa 1.400 wertvolle<br />
Handschriften, darunter mehr als die Hälfte aus dem Mittelalter.<br />
Die Anzahl der Inkunabeln (bis zum Jahr 1500 gedruckt)<br />
und Frühdrucke (Bücher aus dem Zeitraum 1501–1520)<br />
beläuft sich auf über 930. Seit dem Jahr 2000 befindet<br />
sich diese Sammlung in einem eigens dafür geschaffenen<br />
Sicherheitsarchiv mit angeschlossener hochmoderner Präsenzbibliothek.<br />
In jährlich wechselnden Ausstellungen zu<br />
einem bestimmten Thema wird ein Teil dieser wertvollen<br />
Drucke und Handschriften in eigenen Museumsräumen<br />
gezeigt.<br />
Seit der Barock-Zeit gab es im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> ein sog. „Musaeum“<br />
mit Naturobjekten und allerlei Raritäten. Abt Gotthard<br />
Kuglmayr gründete 1809 ein „Naturalien-Cabinet“. Dieser<br />
Vorgänger des Naturhistorischen Museums wurde während<br />
des Brandes 1865 vernichtet. Pater Gabriel Strobl erfüllte<br />
seinen Auftrag zur Wiedererrichtung des zerstörten Muse-<br />
<strong>PAX</strong> | 22
ums seit 1866. In den folgenden 44 Jahren widmete sich<br />
der umtriebige Pater unermüdlich dieser Arbeit. War er in<br />
seinem ersten Schaffen Botaniker, so gab er sich später der<br />
Insektenforschung hin und wurde zu einem der wichtigsten<br />
Forscher seiner Zeit. Das Naturhistorische Museum birgt<br />
insgesamt etwa 252.000 Insekten-Exemplare, die 57.000<br />
verschiedene Arten umfassen. Es ist vor allem durch seine<br />
Fliegensammlung berühmt: Mit etwa 80.000 Präparaten<br />
zählt diese Dipteren-Kollektion zu den drei wichtigsten in<br />
Europa.<br />
Im Zuge der Neugestaltung und -eröffnung des Museums<br />
wurde ein Teil im original historischen Zustand belassen:<br />
Im sog. „Löwenzimmer“ und „Südost-Pavillon“ sind Exponate<br />
der heimischen und exotischen Tierwelt sowie eine<br />
Sammlung von Gesteinen und Mineralien zu sehen.<br />
Ein anderer Teil der Sammlungen ist im modernen Ambiente<br />
und in teils neuen Vitrinen präsentiert: So die Insekten und<br />
Reptilien; ebenso in einer eindrucksvollen Installation alle<br />
243 Exponate an Wachsobst-Früchten von Pater Constantin<br />
Keller (1778-1864).<br />
Das Kunsthistorische Museum rief 1959 P. Adalbert Krause<br />
ins Leben. Seit 1980 wurde es wesentlich erweitert, in den<br />
Räumen der alten Prälatur untergebracht und schrittweise<br />
neu konzipiert. In seiner heutigen Form existiert dieses<br />
Museum seit 2003.<br />
Es beinhaltet bedeutende Exponate von der Romanik bis<br />
zum Rokoko, Gemälde, Skulpturen und Objekte aus der<br />
kirchlichen Schatzkammer. Zu den wichtigsten Exponaten<br />
zählen: ein Tragaltar (1375), der Gebhardsstab mit<br />
Elfenbeinschnecke (12./13. Jhdt.), Glasmalereien des 15.<br />
Jahrhunderts, ein Abtsstab mit Narwalzahn (um 1680)<br />
sowie Leinwandbilder von Martin Johann Schmidt, genannt<br />
Kremserschmidt (1718–1801), Martino (1657–1745) und Bartolomeo<br />
Altomonte (1694–1783). Ein eigener Raum ist dem<br />
<strong>Stift</strong>sbildhauer Josef Stammel (1695–1765) gewidmet.<br />
Eindrucksvoll in Großvitrinen präsentiert sich eine jährlich<br />
wechselnde Auswahl aus der Sammlung liturgischer Textilien.<br />
Darunter befinden sich die Gebhardsmitra (Ende 14. Jhdt.)<br />
und die Prachtornate aus der Stickereiwerkstatt von Frater<br />
Benno Haan (1631–1720). Aus ihr gingen Textilkunstwerke<br />
von Weltrang hervor. Als Benediktiner bemühte sich Benno<br />
Haan stets, das in der Ordensregel formulierte Ziel „Ut in<br />
omnibus glorificetur Deus – damit in allem Gott verherrlicht<br />
werde“ (Regel des heiligen Benedikt, Kap. 57, 9) zu<br />
verwirklichen. Getreu der benediktinischen Verpflichtung<br />
„Ergo nihil operi Dei praeponatur – dem Gottesdienst soll<br />
<strong>PAX</strong> | 23
nichts vorgezogen werden“ (RB 43, 3), diente er Gott nicht<br />
nur im Gebet, sondern auch in der Arbeit. In kirchlicher<br />
Prachtentfaltung sah er zusammen mit seinen Mitbrüdern<br />
ein Geschenk an Gott. Zugleich sollten die Messgewänder<br />
etwas erahnen lassen von der Herrlichkeit des ersehnten<br />
Paradieses.<br />
Der letzte Raum steht GegenwartskünstlerInnen für Rauminstallationen<br />
zur Verfügung. Nur ein Portal trennt historische<br />
von aktueller Kunst. Beim Durchgang durchmisst<br />
man über 200 Jahre. Es wird bewusst, wie sehr sich das<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> seit dem Barock nun wieder mit der Kunst<br />
der Gegenwart identifiziert und die Kultur unserer Zeit im<br />
neuen Museum fördert.<br />
Nach Franz Graf (2003), Ingeborg Strobl (2004) und Markus<br />
Wilfling (2005) wurde dieser Raum 2006 von Norbert<br />
Trummer gestaltet. Hauptdarsteller dieser Arbeit, die<br />
zwischen Zeichnung, Malerei und Trickfilm angelegt ist,<br />
sind wiederum ausgestopfte Tiere der Naturhistorischen<br />
Sammlung des <strong>Stift</strong>es.<br />
Seit 1997 befindet sich im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> kontinuierlich eine<br />
Gegenwartskunst-Sammlung im Aufbau. Sie umfasst derzeit<br />
Werke von rund 130 meist österreichischen KünstlerInnen<br />
der jüngeren und mittleren Generation. Das Museum für<br />
Gegenwartskunst bildet den Raum für deren jährliche Neu-<br />
Präsentation und für Sonderausstellungen. Die Bestände<br />
setzen sich aus zwei Teilen zusammen: aus Ankäufen sowie<br />
aus MADE FOR ADMONT-Auftragskunst. Die Sammlung<br />
beinhaltet ebenso größere Werkgruppen ausgewählter<br />
KünstlerInnen, wie etwa von Alfred Klinkan (1950–1994)<br />
oder die Schenkung von Hannes Schwarz (geb. 1926). Eine<br />
starke Gruppe konstituiert sich aus jüngeren Werken von<br />
Künstlern, die sich in den 1970er und 80er Jahren als Vertreter<br />
bzw. im Umfeld der „Neuen Malerei“ einen Namen<br />
gemacht und sich in unterschiedlichste Richtungen weiter<br />
entwickelt haben: Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch,<br />
Herbert Brandl, Gunter Damisch, Josef Danner, Josef Kern,<br />
Alois Mosbacher, Hannes Priesch, Hubert Scheibl, Hubert<br />
Schmalix, Otto M. Zitko u.a..<br />
Im Zuge des „MADE FOR ADMONT“-Programmes werden<br />
Künstlerinnen und Künstler als „artists in residence“ in das<br />
<strong>Stift</strong> eingeladen. Auf Basis von Gesprächen mit den Mönchen<br />
und der Kulturabteilung, sowie des Erlebnisses „<strong>Admont</strong>“<br />
entwickeln sich Ideen für ortspezifische Kunstwerke. Sie<br />
verleihen der Sammlung des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> ihren ganz<br />
besonderen Charakter.<br />
Eine Reihe von KünstlerInnen – darunter etwa Judith<br />
Huemer, Felicitas Kruse, Rudi Molacek, Konrad Rainer,<br />
Lois Renner, Erwin Wurm – hat in den letzten Jahren teils<br />
unter reger Mitwirkung der <strong>Admont</strong>er Mönche vor allem<br />
auf dem Gebiet der Fotokunst bedeutende Serien für die<br />
<strong>Stift</strong>ssammlung geschaffen.<br />
Besondere Stationen bilden grundsätzlich für Blinde konzipierte<br />
Kunstwerke. Diese multimedialen Arbeiten vereinen<br />
Kunst und Information. Gleichermaßen für Blinde und<br />
Sehgestörte wie für Sehende erdacht, schaffen sie außerhalb<br />
der visuellen Erfahrungswelt liegende sinnliche Begreifbarkeitsebenen.<br />
Ein Sehender sieht eine solche Station<br />
ganz anders, als sie ein Blinder wahrnimmt. Für den einen<br />
dominiert der optische Charakter des Objektes, während<br />
für den anderen das Tasten oder Hören im Vordergrund<br />
steht. Aus den Kunst-Begegnungen kann sich eine neuer<br />
Zugang zur Kunst entwickeln.<br />
Eine Aufgabe des Museums im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> soll es sein,<br />
sehgeschädigten Menschen einen Zugang zur Kunst unserer<br />
Zeit zu ermöglichen. In Sehenden wiederum soll das<br />
Bewusstsein über die so ganz andere Welt der Nichtsehenden<br />
sensibilisiert werden. Wichtig ist dem Kloster die<br />
Kooperation von Vertretern der Kunst und Kultur, Bildung,<br />
Wissenschaft, Medizin sowie von Blinden und Sehgestörten<br />
auf internationaler Ebene.<br />
Für diesen spezifischen Sammlungsteil entstehen im Rahmen<br />
des „MADE FOR ADMONT“-Programmes jährlich neue<br />
Werke, zuletzt etwa von Thomas Baumann, Stefan Gyurko,<br />
Maria Hahnenkamp, Anna Jermolaewa, Werner Reiterer,<br />
Constanze Ruhm, Emil Siemeister und Hans Winkler. Sie<br />
alle laden dazu ein: Kunstwerke bitte berühren!<br />
Einen starken Eindruck hinterlässt die multimediale <strong>Stift</strong>spräsentation<br />
des Linzers Peter Hans Felzmann. Großzügig<br />
werden in drei gesonderten Räumen mit modernster Technik<br />
und raffinierten Tricks Hintergrundinformationen zum<br />
Leben und Werk des hl. Benedikt sowie zum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
erfahrbar.<br />
Von der dreigeschossigen Panoramatreppe eröffnen sich<br />
herrliche Weitblicke über das östliche Klosterareal mit dem<br />
Gartenpavillon (fertig gestellt 1661) im Konventgarten, den<br />
<strong>Admont</strong>er Kräutergarten und den barocken Löschteich mit<br />
der permanenten Installation von Werner Reiterer bis hin<br />
zum Nationalpark-Gebiet mit seinen Gesäuse-Bergen sowie<br />
den imposanten Haller Mauern im Norden.<br />
Die in eigenen Räumlichkeiten untergebrachte Museumswerkstatt<br />
bietet ein ständig wechselndes Programm für<br />
Kinder und Jugendliche, aber auch für Behinderte an.<br />
Das Ausstellungsprogramm 2006 steht unter dem Motto:<br />
„Das Paradies – Schlangen haben keinen Zutritt!“<br />
Näheres erfahren Sie unter www.stiftadmont.at .<br />
<strong>PAX</strong> | 24
P. Winfried Schwab OSB<br />
Das Paradies.<br />
Schlangen haben<br />
keinen Zutritt!<br />
PARADIES– seit Menschengedenken ein schillernder Begriff.<br />
Paradies – jeder weiß, was damit gemeint ist. Paradies<br />
– keiner kann es erklären. Paradies – ein anderes Wort<br />
für Sehnsucht? Oder für Verzauberung? Das Paradies: Wir<br />
erwarten es nach dem Tod. Aber eigentlich suchen wir es<br />
schon jetzt. Paradies – eine unwiederbringliche Vergangenheit<br />
zu Zeiten von Adam und Eva? Paradies – können<br />
wir es in der Gegenwart selber schaffen? Paradies – unsere<br />
verdiente Zukunft?<br />
Paradies – was ist das? Sie fragen – wir antworten. Ein<br />
Gespräch beginnt und es entwickelt sich. Ende offen. Ist<br />
das nicht paradiesisch?<br />
„Bibliothek & Museum“ im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zeigen 2006<br />
„verschiedene Paradiese“: Das Paradies in Darstellungen<br />
und Texten alter Bücher; das Paradies in den „Vier letzten<br />
Dingen“ und den Deckenfresken der <strong>Stift</strong>sbibliothek; das<br />
Paradies des Stickers Frater Benno Haan in historischen<br />
Textilien der Kirche (Paramente); das Paradies in Paramenten<br />
der Gegenwart; das Paradies in Positionen der aktuellen<br />
Kunst; das Paradies im Naturhistorischen Museum: Paradiesvögel<br />
treffen auf das Werk zweier <strong>Admont</strong>er Benediktiner<br />
gleichen Ordensnamens, der Patres Gabriel Strobl (+1925)<br />
und Gabriel Reiterer (*1949).<br />
Erwarte das Unerwartete... 2006 in den Paradiesen des<br />
<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>!<br />
STIFT ADMONT - BIBLIOTHEK & MUSEUM<br />
A- 8911 <strong>Admont</strong> 1<br />
T: +43 (0) 3613 2312 601<br />
F: +43 (0) 3613 2312 610<br />
kultur@stiftadmont.at<br />
www.stiftadmont.at<br />
Eindrücke aus der<br />
Paradies-Ausstellung<br />
<strong>PAX</strong> | 25
Art Collected & Made for <strong>Admont</strong><br />
Noch bis 21. August 2006 ist im Museum für Gegenwartskunst<br />
die Ausstellung „Art Collected & MADE FOR AD-<br />
MONT“ zu sehen. Es wird ein repräsentativer Querschnitt<br />
österreichischer abstrakter Malerei und Fotokunst aus der<br />
seit 1997 im Aufbau befindlichen Sammlung gezeigt.<br />
Emil Siemeister,<br />
Schweben der fallen (Spagyrik)<br />
Von 2. September bis 5. November 2006 findet im Museum<br />
für Gegenwartskunst eine Personalausstellung des<br />
österreichischen Künstlers Emil Siemeister statt. Schwerpunktmäßig<br />
zeichnerisch tätig, agiert er vielseitig als Texter,<br />
Buch- und Objektkünstler, Komponist, Filmer, Aktionist und<br />
Performancekünstler.<br />
<strong>PAX</strong> | 26
„Sounds of <strong>Admont</strong>“<br />
Konzerterlebnisse der besonderen Art<br />
Musikliebhaber kommen im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> voll auf ihre<br />
Kosten. Unter dem Titel „Sounds of <strong>Admont</strong>“ gastiert heuer<br />
erstmals das „Steirische Kammermusikfestival 2006“ im<br />
Kloster. Sechs stimmungsvolle Konzerte finden in der Zeit<br />
vom 6. – 17. August am <strong>Stift</strong>sgelände, von der Kirche bis<br />
hin zum Musikpavillon, statt. Interpretiert werden diese<br />
von international gefeierten Solisten und Ensembles und<br />
temperamentvollen Shooting-Stars.<br />
Sonntag, 6. August 2006<br />
Amadeus, Amadeus!<br />
3-teilige Galanacht mit kulinarischer Untermalung<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Kleiner Festsaal | Beginn: 18.00 Uhr<br />
Bei dieser großen Benefizgala für die jungen Nachwuchskünstler<br />
der Internationalen Sommerakademie widersetzen<br />
sich Kursdozenten und Gastkünstler der „Mozart-freien steirischen<br />
Zone“ und servieren mit open end „Best of Mozart“<br />
und viele weitere künstlerische Highlights. Zusätzlich wird<br />
für kulinarische Überraschungen gesorgt sein.<br />
Samstag, 12. August 2006<br />
Abendrot<br />
3-teilige Galanacht mit international renommierten Quartetto<br />
di Cremona und kulinarischer Untermalung<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Kleiner Festsaal<br />
Beginn: 18.00 Uhr<br />
3-teilige Galanacht „Abendrot“ im kleinen Festsaal mit<br />
dem international bekannten Quartetto di Cremona und<br />
Piereluigi Camicia (Klavier), die R. Schumanns Papillons,<br />
J. Brahms zwei Rhapsodien für Klavier, L.v. Beethovens<br />
Streichquartett C-Dur und J. Brahms Klavierquintett in F-<br />
moll interpretieren werden.<br />
Besonderes Zuckerl: Wir führen Sie an diesem Kulturwochenende<br />
auf den Spuren der bildenden Kunst innerhalb<br />
des Generalthemas „Paradies“ von der Buchmalerei bis zur<br />
modernen Kunst. Begleiten werden uns die Fotokünstlerin<br />
Judith Huemer, der Medienkünstler Johannes Deutsch und<br />
der Maler Thomas Reinhold.<br />
Sonntag, 13. August 2006<br />
Morgentau<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Matinée <strong>Stift</strong>skirche, Flötenquartett<br />
Beginn: 11.30 Uhr<br />
In der Kirche Matinée „Morgentau“ mit Vanessa Britz<br />
(Flöte), Peter Matzka (Violine), Petra Ackermann (Viola) und<br />
Reinhard Latzko (Violoncello). C. Debussy „Six épigraphes<br />
antiques“, M. Ravel Duo für Violine und Cello und W.A.<br />
Mozart Streichtrio “Divertimento” Es-Dur.<br />
Sonntag, 13. August 2006<br />
Ständchen<br />
Mit den Studenten und Dozenten der Internationalen<br />
Sommerakademie <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> sowie kulinarischer Begleitung<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Musikpavillon, open air/Beginn: 15.30 Uhr<br />
„Ständchen“ im Musikpavillon im <strong>Stift</strong>sgarten mit den<br />
Studenten und Dozenten der Internationalen Sommerakademie<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, kulinarisch begleitet mit Kaffee<br />
und Kuchen.<br />
Sonntag, 13. August 2006<br />
Nachtblau<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Kleiner Festsaal, mit international bekannten<br />
österreichischen Musikern/Beginn: 19.30 Uhr<br />
Konzert „Nachtblau“ im kleinen Festsaal mit Ernst Kovacic<br />
(Violine), Georg Hamann (Viola), Erich Oskar Huetter<br />
(Violoncello) und Christopher Hinterhuber (Klavier). A.<br />
Dvorák Klavierquartett Es-Dur, R. Schumann Sonate für<br />
Violine und Klavier a-moll und J. Adams Road Movies für<br />
Violine und Klavier.<br />
Donnerstag, 17. August 2006<br />
Coda – Großes Schlusskonzert der Internationalen<br />
Sommerakademie<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Kleiner Festsaal/Beginn: 19.30 Uhr<br />
Junge Nachwuchstalente aus aller Welt verabschieden sich<br />
gemeinsam mit ihren Dozenten von der Steiermark und<br />
eröffnen dem Publikum Einblicke in die künstlerischen<br />
Resultate einer intensiven musikalischen Schaffensphase.<br />
Begrenzte Kartenanzahl<br />
Schnell reservieren unter<br />
Tel.: +43 (0) 3613/23 12-601<br />
kultur@stiftadmont.at | www.stiftadmont.at<br />
Übrigens: Alle Konzertbesucher erhalten vergünstigten<br />
Eintritt in die Bibliothek & das Museum!<br />
<strong>PAX</strong> | 27
Christian Gombotz<br />
Kultur und Tourismus, wirtschaftlicher Leiter<br />
Tourismus: Raum für Einzelkämpfer<br />
oder Teamplayer?<br />
„Erwarte das Unerwartete…“ – eine die Neugier eines<br />
jeden Einzelnen von uns erweckende Botschaft. Tatsächlich<br />
eröffnet sich dem einzelnen Besucher eine wunderbar<br />
vielfältige Museumslandschaft, die den Geschmack vieler<br />
Menschen trifft. Eine nicht ganz unbeträchtliche Anzahl<br />
unserer Besucher in Bibliothek & Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong><br />
ist von dem „unerwarteten“ Angebot überrascht.<br />
Aktive Verkaufspolitik<br />
Hier an diesem Punkt beginnt meine Arbeit und die meines<br />
Teams. Müßig zu erwähnen, dass es einer besonderen Anstrengung<br />
und Einsatzes bedarf, eine Kulturstätte außerhalb<br />
jeder urbanen Umgebung möglichst vielen potentiellen<br />
„Kunden“ nahe zu bringen und diese auch nach <strong>Admont</strong><br />
zu lotsen. Hierzu sind aktive Kooperationen mit Reisebüros,<br />
Busunternehmen und den einzelnen Tourismusregionen von<br />
größter Bedeutung. Die Betonung liegt hier in der Aktivität<br />
unserer Abteilung. Ohne permanente Öffentlichkeitsarbeit,<br />
ohne „Verkauf“ unseres Angebotes, käme das Museum<br />
um die Besucherzahl eines durchschnittlich besuchten<br />
Heimatmuseums nicht hinaus. Darüber müssen sich aber<br />
auch alle außerhalb des <strong>Stift</strong>es wirkenden Personen im<br />
Klaren sein. In Anbetracht dessen, dass ein Bustourist das<br />
Museum 2-3 Stunden besucht und <strong>Admont</strong> wieder verlässt<br />
ohne <strong>Admont</strong> richtig gesehen zu haben, bedarf es eines<br />
attraktiven Angebotes, auch außerhalb der <strong>Stift</strong>smauern.<br />
Bei unseren Verkaufsgesprächen wird uns immer wieder<br />
die Frage gestellt, was es noch außer dem Museum, der<br />
<strong>Stift</strong>sbibliothek und der Kirche in <strong>Admont</strong> zu sehen gäbe. Das<br />
bedeutet, dass der Tourist neben der Kultur ein ergänzendes<br />
Programm wünscht. Das könnte in attraktiven Geschäften,<br />
sportlichen und weitergehenden kulturellen Angeboten<br />
bestehen – in einem ganzheitlichen Konzept eben. Dabei<br />
ist auch das Bestehen von Übernachtungsmöglichkeiten<br />
von immenser Bedeutung. Ein Tourist, der passende Übernachtungsmöglichkeiten<br />
vorfindet, wird ein Vielfaches<br />
seines derzeit in <strong>Admont</strong> belassenen Geldes ausgeben.<br />
Das bedeutet, dass die Prosperität des gesamten Ortes, ja<br />
der gesamten Region zunehmen würde. Dies muss das Ziel<br />
all jener sein, die sich entschieden haben, in dieser Region<br />
zu leben und derer, die sich in den Dienst des Tourismus<br />
gestellt haben.<br />
Tourismus als Motor der Region<br />
Nicht zuletzt soll mit der Etablierung unserer Region als<br />
touristischer „Knotenpunkt“ der Abwanderung von jungen<br />
Menschen entgegengewirkt werden, die ohne berufliche<br />
Perspektive gezwungen sind, in die Stadt zu ziehen. Wie<br />
allseits bekannt, ist die Anzahl der wirtschaftlichen Großbetriebe<br />
in unserer Region nicht hoch, und damit sind die<br />
Möglichkeiten des Einzelnen relativ beschränkt. Die Kleinund<br />
Mittelbetriebe, das so genannte Gewerbe, sind zum<br />
großen Teil von den Großbetrieben abhängig. Umso wichtiger<br />
ist es angesichts dieser wirtschaftlichen Gegebenheiten,<br />
<strong>PAX</strong> | 28
www.stiftadmont.at<br />
selbst touristisch initiativ zu werden. Damit ist aber nicht<br />
der Tourismus als „Notnagel“ gemeint. Bekanntlich führen<br />
halbherzige Entscheidungen zu ebensolchen Ergebnissen.<br />
Hierzu bedarf es einer Anstrengung aller Entscheidungsträger<br />
und keiner politischen Querelen, die letztendlich auf dem<br />
Rücken aller ausgetragen werden.<br />
Vieles ist bereits getan –<br />
vieles liegt noch vor uns<br />
Anfang dieses Jahres wurde die neue Homepage (www.<br />
stiftadmont.at) des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> implementiert. In Zusammenarbeit<br />
mit der Grazer Werbeagentur Rubikon<br />
wird ein professioneller Internetauftritt des <strong>Stift</strong>es gewährleistet.<br />
Immerhin informieren sich laut einer Studie des<br />
Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit 33% der<br />
Kulturinteressierten im Internet, bevor sie sich für eine<br />
Ausstellung/Veranstaltung entscheiden, und die Tendenz<br />
ist steigend. Die Homepage wird permanent gepflegt und<br />
liefert die neuesten Informationen über Ausstellungen und<br />
Veranstaltungen. Gespickt mit sehenswerten Bildern aus<br />
dem <strong>Stift</strong>, lohnt es, sich auf dieser einzuloggen.<br />
Einen etwas persönlicheren Weg haben wir mit unserer<br />
Kundendatenbank eingeschlagen. Kulturinteressierte<br />
und solche die es noch werden wollen, werden von der<br />
Kultur- und Tourismusabteilung persönlich angesprochen<br />
und eingeladen. Die Datenbank wird in regelmäßigen<br />
Abständen gewartet und befindet sich somit immer auf<br />
einem aktuellen Stand.<br />
Ein weiteres sehr interessantes Angebot stellen die so<br />
genannten Kombi-Karten dar. Durch Kooperationen mit<br />
anderen Kunst- und Kulturstätten wird dem Besucher ein<br />
breites Spektrum an Ausstellungen und Veranstaltungen<br />
zu vergünstigten Konditionen geboten.<br />
Besonders herauszuheben ist die Kooperation mit touristischen<br />
Leitbetrieben der Steiermark, die unter dem – nomen<br />
est omen – Namen „Top5plus“ zusammengefasst sind.<br />
Mitglieder der „Top5plus“ sind das Freilichtmuseum Stübing,<br />
das Bundesgestüt Piber, Abenteuer Erzberg, der Tier- und<br />
Naturpark Schloss Herberstein, die Region Dachstein und<br />
Graz Tourismus. Langfristig sind weitere Kooperationen<br />
im regionalen Bereich angedacht, nicht zuletzt deswegen,<br />
um unseren Besuchern ein noch breiteres Angebot zu<br />
öffnen.<br />
Im Bereich der Museumswerkstatt haben uns die Schulen<br />
als Bildungseinrichtung hinsichtlich Geschichte, Naturhistorik<br />
und Kunst entdeckt. Für viele Schulen, wie zum<br />
Beispiel die VS <strong>Admont</strong>, ist ein Besuch im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>,<br />
im Speziellen der Museumswerkstatt, fixer Bestandteil<br />
ihres Lehrplans geworden. Ein Gradmesser für die von<br />
uns gebotene Qualität!<br />
Doch was verbirgt sich hinter dem Namen Museumswerkstatt?<br />
Kindern zwischen 6 und 14 Jahren wird die Möglichkeit<br />
<strong>PAX</strong> | 29
geboten zu forschen, zu entdecken und kreativ tätig zu<br />
werden. Ihr Spektrum reicht vom Papierschöpfen, über Mosaik-<br />
gestalten bis zur Seifenerzeugung. Entdeckungsreisen<br />
durch das <strong>Stift</strong> runden erlebnisreiche Stunden ab.<br />
Neu in diesem Zusammenhang ist die Museumswerkstatt-<br />
Sommerkarte, die den Kindern die Möglichkeit gibt, an allen<br />
9 Sommerterminen, jeweils am Samstag, teilzunehmen.<br />
Natürlich können die Veranstaltungen der Museumswerkstatt<br />
auch einzeln besucht werden.<br />
Mit Bestimmtheit ist Ihnen bereits aufgefallen, dass die<br />
Kultur- und Tourismusabteilung des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> ein so<br />
genanntes Cooperate design verwendet. Hinter diesem<br />
Namen verbirgt sich das einheitliche Erscheinungsbild<br />
unserer printmedialen Produkte, wie Plakate, Prospekte,<br />
Inserate usw. Die im Museumsshop angebotenen Produkte<br />
„Made for <strong>Admont</strong>“ sind ebenfalls Teil dieses Konzepts. Ziel<br />
dieser Marketing-Maßnahme ist, die Wiedererkennung der<br />
Marke „<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>“ zu steigern. Andererseits soll dem<br />
Besucher die Möglichkeit eröffnet werden, ein „Stück“ <strong>Stift</strong><br />
<strong>Admont</strong> mit nach Hause zu nehmen.<br />
Auf denselben Spuren wandert die erst in diesem Jahr geschaffene<br />
Marke „Sounds of <strong>Admont</strong>“. In diesem Rahmen<br />
wird im August als Premiere das Steirische Kammermusikfestival<br />
im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zu Gast sein. In den nächsten Jahren<br />
soll ein weiterer Ausbau der Musikveranstaltungen unter<br />
diesem Namen geschehen. Ziel ist es, neben kulturinteressierten<br />
auch musikbegeisterte Menschen und damit ein<br />
breiteres Publikum nach <strong>Admont</strong> zu bringen.<br />
Zukunft<br />
Das wichtigste strategische als auch operative Ziel liegt<br />
ganz deutlich in der Steigerung der Besucherzahlen. Im<br />
Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum, wobei 2005 von<br />
uns als Zeit der Rekonstitionalisierung und Positionierung<br />
genutzt wurde, konnte eine Steigerung der Besucherzahlen<br />
von derzeit über 30% erreicht werden.<br />
In den nächsten Jahren wollen wir neben regionalen und<br />
nationalen Besuchern den internationalen Markt weiter<br />
ausbauen. Deutschland, Ungarn und Slowenien sind hierbei<br />
vorrangige Ziele. In Anbetracht des immer stärker werdenden<br />
Konkurrenzangebotes sehen wir in Zukunft Steigerungsraten<br />
im Rahmen von 7 bis 10 % als realistisch an.<br />
10% mehr Prosperität auch für <strong>Admont</strong> und seine Einwohner.<br />
Durch den Zusammenhalt der gesamten Region, d.h.<br />
durch Bereitstehen eines breiten touristischen Angebots<br />
mit Übernachtungsmöglichkeiten, würden diese Zahlen,<br />
unabhängig von den Witterungsbedingungen, immer kalkulierbarer<br />
werden.<br />
Staatspreis 2005<br />
Nicht ganz unerwartet war für unser Team die Verleihung<br />
des Museumsstaatspreises 2005. Wir konnten uns in diesem<br />
Rahmen vor namhaften Mitbewerbern positionieren.<br />
Durch die Verleihung wurde das Engagement des Konvents<br />
und die Arbeit der Mitarbeiter gewürdigt. Wir wollen den<br />
Rückenwind dieses Preises nutzen und unsere Arbeit auf<br />
diesem hohen Niveau fortsetzen. Gleichzeitig bedeutet der<br />
Preis für uns aber auch ein Startschuss in Richtung Neupositionierung<br />
des Marketing und weiterer Optimierung der<br />
Besucherzahlen, national wie auch international. Begleiten<br />
Sie uns auf diesem sehr spannenden Weg der Neuentwicklungen<br />
und des Wachstums!<br />
<strong>PAX</strong> | 30
Interview mit Georg Bliem, Direktor von Steiermark<br />
Tourismus, über die derzeitige Situation und<br />
zukünftige Entwicklungen des Kulturtourismus,<br />
geführt von Regina Huber.<br />
Der Steiermark-Boss im Interview<br />
© Steiermark Tourismus/ Schiffer<br />
Sehr geehrter Herr Bliem, der Tourismus ist eine sich ständig<br />
ändernde Branche. Der Kulturtourismus hat aus unserer<br />
Sicht noch echte Chancen, die in der heurigen Museumssaison<br />
bei den Besucherzahlen deutlich zu spüren sind.<br />
Wie sehen Sie als Tourismusexperte die Potentiale dieses<br />
Wirtschaftssektors?<br />
Hat der Kulturtourismus den Wellness-Boom<br />
bereits abgelöst?<br />
Der Wellnesstourismus unterliegt gerade einem großen<br />
Wandel, hier ist seit einiger Zeit sehr viel an Spezialisierung<br />
zu beobachten. Das Angebot ist soviel größer geworden, der<br />
Wellnessgast selbst hat sich sehr stark in seinem Verhalten<br />
und in seiner Erwartung verändert. Der Kulturtourismus<br />
wiederum deckt ein riesengroßes Feld ab, allein schon<br />
von seiner Definition. Diese reicht überspitzt formuliert<br />
vom Städtetrip mit Event- und Shopping-Charakter bis zur<br />
exklusiven Studienreise nach Papua Neuguinea. Ich glaube<br />
nicht, dass man diese beiden Urlaubsarten und –interessen<br />
so direkt miteinander vergleichen bzw. so in Opposition<br />
zueinander setzen sollte. Beide leben sehr gut mit- und<br />
nebeneinander.<br />
Wie sehen Sie die Wachstumschancen des Kulturtourismus<br />
im Verhältnis zu anderen Tourismussparten?<br />
Die Welt ist von der Schnelligkeit der Erreichbarkeit ja ein<br />
Dorf geworden. Aus dieser fast grenzenlosen Erreichbarkeit<br />
haben sich neue Interessen von Seiten der Reisenden<br />
ergeben, sich auf die Spuren des breiten Kulturfeldes zu<br />
begeben. Und damit wird dieses Segment sicher wachsen<br />
und breiter werden. D.h. jeder Kulturanbieter muss ein<br />
zunehmend klareres Profil zeigen, um als attraktives und<br />
lohnenswertes Kulturziel beim Kunden anzukommen.<br />
Wo liegen die Trends allgemein im Tourismus, hinsichtlich<br />
der nächsten 10 Jahre – Unterschied Land/Stadt? Gartentourismus?<br />
Bustourismus/Individualtourismus?<br />
Erfreulicherweise weist die Steiermark einen Anteil von<br />
53% an Stamm- und Intervallgästen auf. Allerdings sehen<br />
wir uns selbst bei den Stammgästen, geschweige denn bei<br />
den Neugästen, mit einem veränderten Gästeverhalten<br />
konfrontiert. Wodurch sich der „neue“ Gast auszeichnet:<br />
❚ Kleine Haushalte<br />
❚ Mehr Singles und Paare ohne Kinder<br />
❚ Neue Konsumentengruppen<br />
❚ Sowohl-/als auch-Verhalten: Multioptionale Angebote<br />
❚ Kürzere Reisedauer<br />
❚ Spontanes Buchen<br />
❚ Verstärkte Nutzung von Technologien<br />
Und das sind nur einige Beispiele, die es zu berücksichtigen<br />
gilt.<br />
Welche Kriterien haben kulturtouristische „Ausflugsziele“<br />
zu erfüllen? Oder was wünscht sich der „moderne Gast“<br />
von heute?<br />
Ziel muss es sein, dem Gast etwas mit nach Hause zu geben:<br />
Eindrücke, Emotionen und Geschichten. Der Besucher muss<br />
sprichwörtlich im Kopf und Bauch erwischt werden, wenn<br />
Sie so wollen. Das ist ein primäres Ziel im Tourismus.<br />
Wie sieht das Profil eines „kulturtourismus-interessierten“<br />
Gastes aus? Welche Motivationen der Gäste verleiten zum<br />
Kulturtourismus?<br />
Die Beantwortung dieser sehr breit gefassten Fragen hat<br />
schon dicke Studien gefüllt und lässt sich schwer mit einem<br />
Satz beantworten. Und das ist auch schon die Antwort:<br />
Kulturtourismus ist wie jede Form von Tourismus ein<br />
Gesamtprodukt, das sich aus dem Angebot und den daran<br />
beteiligten Menschen zusammensetzt.<br />
Chancen und Risken des Kulturtourismus für die Region,<br />
speziell für <strong>Admont</strong>?<br />
Der Standort <strong>Admont</strong> gehört stärker beworben, da er nicht<br />
zentral genug für eine natürliche stärkere Frequentierung<br />
liegt, d.h. direkt vor den Toren Wiens oder Salzburgs gelegen,<br />
hätte <strong>Admont</strong> wahrscheinlich drei bis vier Mal so viele<br />
Besucher. Nachdem auch die Kapazitäten in der Hotellerie<br />
direkt beim <strong>Stift</strong> begrenzt sind, muss im Vorfeld mehr Überzeugungsarbeit<br />
geleistet werden. Mitten im Nationalpark<br />
Gesäuse gelegen, soll bevorzugt die Verbindung Natur und<br />
Kultur hervorgehoben werden.<br />
Herr Bliem, wie sehen Sie persönlich das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>?<br />
Das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> ist eines der wichtigsten Kulturgüter<br />
der Steiermark. Von der Bibliothek bis zum Museum der<br />
Gegenwartskunst. Ästhetisch und museumspädagogisch<br />
ist mit Sicherheit ein hervorragendes Gesamtkunstwerk<br />
gelungen, das verdientermaßen mit der Verleihung des<br />
Museumspreises 2005 gewürdigt wurde. Besonders hervorhebenswert<br />
empfinde ich die Förderung junger Künstler<br />
über die „Made for <strong>Admont</strong>“-Schiene.<br />
Ich kann allen Beteiligten nur sehr herzlich zu diesem<br />
Kultur- und Kunstschatz gratulieren und weiterhin viel<br />
Erfolg wünschen.<br />
Vielen Dank, Herr Direktor!<br />
<strong>PAX</strong> | 31
Michael Braunsteiner<br />
Das <strong>Admont</strong> Feeling:<br />
zwei Städterinnen in <strong>Admont</strong><br />
Tamara Mildt, (rechts) 1977 in Berlin geboren, Studium<br />
der Kunstgeschichte und Ethnologie. Für vier Monate (15.<br />
3. – 15. 7.) im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> beschäftigt.<br />
Magdalena Büsel, (oben) 1982 in Rum bei Innsbruck<br />
geboren, Studium der Kunstgeschichte und Europäischen<br />
Ethnologie in Innsbruck. Für vier Monate (1. 3. – 1. 7.) im<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> beschäftigt.<br />
Aufgaben während des kunsthistorischen Volontariats in<br />
der Kultur- & Tourismusabteilung: Führungen in Bibliothek<br />
& Museum, diverse Tätigkeiten im Museumsfoyer und im<br />
Shop, Mitarbeit in der Museumswerkstatt, Inventarisierung<br />
der Modernen Kunstsammlung, Ausstellungsbeschriftung,<br />
Fotografieren, Texte schreiben etc.<br />
Michael Braunsteiner: Liebe Kolleginnen, Ihr seid nun seit<br />
März als Volontärinnen in der Abteilung „Kultur & Tourismus“<br />
beschäftigt. Ihr beide kommt aus dem städtischen<br />
Bereich und habt nun nähere Einblicke in das <strong>Stift</strong> und die<br />
Region <strong>Admont</strong> gewonnen.<br />
Was war Euer erster Eindruck von <strong>Admont</strong>, dem <strong>Stift</strong>, dem<br />
Museum?<br />
Büsel: Im Ort selbst war es sehr kalt und schneereich,<br />
dieses Defizit wurde im <strong>Stift</strong> sowie im Museum durch<br />
Freundlichkeit ausgeglichen.<br />
Mildt: Nach dem ersten wettergeprägten Eindruck wurde<br />
ich von der Größe und vor allem von der Modernität des<br />
Museums überrascht, die sich mir in diesem Gebäude bot<br />
und sich so unaufdringlich mit dem alten Baubestand und<br />
den alten Exponaten in den Räumen verbindet. Ich hatte<br />
zwar die Homepage genau angesehen, aber in der tatsächlichen<br />
Anschauung zeigte sich die Architektur und das<br />
Raumerlebnis doch anders. Insgesamt empfinde ich, dass<br />
ein großer Kontrast zwischen dem Äußeren des <strong>Stift</strong>es und<br />
dem des restlichen Ortes <strong>Admont</strong> herrscht. Um zu sehen,<br />
dass das Kloster zuerst vorhanden war und auch heute noch<br />
den Ort prägt, muss man nicht Kunstgeschichte studiert<br />
haben, das fühlt wahrscheinlich jeder Besucher, der den<br />
Ort vorher noch nie gesehen hat.<br />
Es ist ein Unterschied, ob man als Tourist nur einen Tag<br />
nach <strong>Admont</strong> kommt oder so wie Ihr monatelang hier lebt.<br />
Wie erlebt Ihr das?<br />
Büsel: Der Vorteil besteht für mich darin, dass ich nicht in<br />
wenigen Stunden alles sehen „muss“, sondern dass ich mir<br />
Zeit nehmen konnte und noch immer kann, um die Kunst<br />
<strong>PAX</strong> | 32
Magdalena Büsel,<br />
Tamara Mildt<br />
und Michael<br />
Braunsteiner<br />
zu genießen. Beispielsweise konnte ich mir die Bibliothek<br />
genauestens anschauen und bemerkte zahlreiche Zusammenhänge,<br />
die man als Tagestourist nicht erkennen kann.<br />
Ich konnte beim Aufbau einzelner Kunstwerke dabei sein,<br />
mit den Künstlern persönlich sprechen und mir die Ideen<br />
der Museumsmitarbeiter anhören. Alles Faktoren, die zu<br />
einem stärkeren Verständnis beigetragen haben.<br />
Mildt: Unnötig zu sagen, dass der Ortswechsel von Berlin<br />
nach <strong>Admont</strong> einen mittelgroßen „Kulturschock“ darstellt.<br />
Um in <strong>Admont</strong> vier Monate zu leben, musste ich mein<br />
alltägliches Leben umstellen, was mir jedoch sehr leicht<br />
gemacht wurde. So herzlich wie hier bin ich noch nirgends<br />
aufgenommen worden, das kann ich rückblickend sagen.<br />
Worin seht Ihr die Stärken und Schwächen <strong>Admont</strong>s?<br />
Mildt: <strong>Admont</strong> liegt in einer traumhaften Gegend, was alle<br />
<strong>Admont</strong>er wissen, da bin ich mir sicher. Des Weiteren hat<br />
<strong>Admont</strong> neben dem nahe gelegenen Nationalpark Gesäuse<br />
das <strong>Stift</strong>, was den Ort dominiert aber meiner Meinung nach<br />
nicht erdrückt. Diese Attraktion wird von den <strong>Admont</strong>ern<br />
gerne hergezeigt, wenn Besuch da ist. Ansonsten scheint<br />
sich der Stolz auf dieses Kulturgut im eigenen Ort eher im<br />
Rahmen zu halten.<br />
Büsel: Als Privatmuseum hat <strong>Admont</strong> den großen Vorteil,<br />
dass zahlreiche bürokratische Wege wegfallen und dass<br />
man Ideen direkt umsetzen kann. Das ist ganz klar im<br />
Großmuseum zu sehen, wo bewusst eine Verbindung<br />
zwischen Alt und Neu geschaffen wurde. Ein Nachteil ist<br />
die abgeschiedene Lage. Doch das kann durch Werbung<br />
wettgemacht werden. Keiner der Besucher bereut den<br />
mehr oder weniger weiten Umweg, denn Bibliothek und<br />
Museum sind absolut sehenswert.<br />
Ihr seid permanent mit unseren Museumsgästen in Kontakt.<br />
Was macht den typischen <strong>Admont</strong>-Touristen aus? Womit ist<br />
er zufrieden? Was bemängelt er? Was wünscht er sich?<br />
Büsel: Der klassische Museumsbesucher hat schon einmal<br />
etwas von <strong>Admont</strong> und der weltberühmten Bibliothek<br />
gehört, weiß aber nicht genau, was ihn bei uns erwartet.<br />
Wenn dem Besucher eine Führung angeboten wird, bei<br />
der er seinen Wissensdurst stillen kann, dann verlässt er<br />
zufrieden unser Haus. Gewisse Enttäuschungen gibt es<br />
durch die Restaurierung der <strong>Stift</strong>sbibliothek. Es stehen derzeit<br />
zwei Gerüste im Saal. Der Besucher verlässt das <strong>Stift</strong> mit<br />
dem Wunsch wieder Zeit zu finden, um ein weiteres Mal<br />
auf Besuch zu kommen. Es ändert sich alle Monate vieles,<br />
was die Ausstellungen betrifft.<br />
Mildt: Auch ich glaube, dass der typische <strong>Admont</strong>-Tourist<br />
die spätbarocke Bibliothek sehen will. Er will auch die<br />
Bücher anfassen - darf er aber leider nicht. Der fast genauso<br />
große Wunsch besteht darin, einen echten Mönch zu sehen.<br />
Glücklicherweise hängen zurzeit im Bibliotheksgang die<br />
großen Fotografien des Künstlers Konrad Rainer, die acht<br />
unserer Benediktiner zeigen, so wird wenigstens ein Teil<br />
der Neugier befriedigt.<br />
Highlights im Haus sind nach wie vor die Bibliothek, die<br />
multimediale <strong>Stift</strong>spräsentation und die steirische Uniform<br />
des Museumsteams (die ich leider nicht mitnehmen werde).<br />
Die großen Komplimente an das Museum, die die meisten<br />
Besucher nach ihrem Besuch unbedingt loswerden wollen,<br />
sprechen dafür, dass das Museum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> auf dem<br />
richtigen Weg ist und genau in der Richtung weitermachen<br />
sollte, in die es in den letzten Jahren aufgebrochen<br />
ist. Nicht umsonst hat das Haus den Österreichischen<br />
Museumspreis 2005 verliehen bekommen – nicht für die<br />
Bibliothek, sondern für alles andere, was geschaffen wurde.<br />
<strong>PAX</strong> | 33
Die Richtung für die nächsten Jahre wird man in nächster<br />
Zeit festlegen müssen – ein kleines provinzielles Museum<br />
oder ein großartiges Museum in der Provinz, wo man das<br />
Unerwartete erwarten darf!?<br />
Wie würdet Ihr das Tourismusangebot des Klosters, der<br />
Bibliothek und des Museums im Vergleich zu anderen Euch<br />
bekannten Tourismus-Institutionen beurteilen?<br />
Mildt: Auffallend für mich ist die Besonderheit des Museumspersonals<br />
auf die unterschiedlichen Wünsche der<br />
Besucher einzugehen. Des Weiteren empfinde ich die<br />
Vielseitigkeit, die das Haus zu bieten hat, als einen großen<br />
Unterschied zu anderen <strong>Stift</strong>en und Museen. Das Motto<br />
„Erwarte das Unerwartete“ trifft voll zu!<br />
Büsel: Ein eindeutiges Plus ist auch die Museumswerkstatt,<br />
ein Angebot für Kinder – eine kurze Führung kombiniert mit<br />
einem kreativen Teil. Außerdem sind in der Bibliothek und<br />
im Museum immer Personen zu finden, die dem Besucher<br />
gerne Auskunft geben.<br />
Wie würdet Ihr aus Eurer heutigen Erfahrung heraus <strong>Admont</strong><br />
und die Abtei beschreiben?<br />
Büsel: Ich würde es genauso beschreiben wie in meiner<br />
Führung, als religiöses und kulturelles Zentrum, eine knapp<br />
1000-jährige Tradition des Klosters in Verbindung mit der<br />
Kunst von Romanik bis heute.<br />
Mildt: Zum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>: Eine Perle ohne Muschel. Zu<br />
<strong>Admont</strong>: Eine noch geschlossene Perlenmuschel.<br />
Welche Wünsche könnt Ihr an die <strong>Admont</strong>erinnen und<br />
<strong>Admont</strong>er richten? Welche Vorstellungen und Vorschläge<br />
habt Ihr in Bezug auf <strong>Admont</strong>?<br />
Büsel: Es ist überall auf der Welt gleich, man schweift<br />
lieber in die Ferne als das Gute vor der Haustüre zu sehen.<br />
Das <strong>Stift</strong>, das ist zumindest meine Sicht der Dinge, ist ganz<br />
wichtig, um Besucher und Gäste nach <strong>Admont</strong> zu locken<br />
und um Arbeitsplätze zu schaffen. Die Bewohner <strong>Admont</strong>s<br />
sollten vielleicht ab und zu das Museum und die Bibliothek<br />
besuchen und sich diesem Kunstgenuss hingeben.<br />
Mit einer Jahreskarte um 15 Euro kann man theoretisch<br />
jeden Tag von April bis Ende Oktober in das Museum, ein<br />
wirklich gutes Angebot. Ich persönlich glaube, dass es den<br />
<strong>Admont</strong>erinnen und <strong>Admont</strong>ern am Willen fehlt, das <strong>Stift</strong><br />
zu besuchen, aus welchen Gründen auch immer. Wenn<br />
ich ihnen etwas mitgeben möchte, dann den Vorschlag,<br />
doch einmal das <strong>Stift</strong> von innen anzuschauen und nicht<br />
nur von außen. Manchmal muss man über seinen Schatten<br />
springen um Neues zu erleben, so wie ich das tat, als ich<br />
nach <strong>Admont</strong> kam...<br />
Mildt: Touristisch gesehen bietet der Ort <strong>Admont</strong> ohne<br />
das <strong>Stift</strong> leider nicht viel. Die Restaurants und Cafés sind<br />
beinahe an einer Hand abzuzählen und viele schließen<br />
früh. Vieles wirkt verstaubt.<br />
Nette Geschäfte, die den Einkaufsdrang eines jeden Touristen<br />
(auch von solchen, die etwas länger bleiben) zufrieden<br />
stellen, fehlen mittlerweile vollkommen. Nicht zu unterschätzen<br />
ist meiner Meinung nach jedoch das vorhandene<br />
Potential für all dies.<br />
Liebe <strong>Admont</strong>er: Ihr habt hier ein wirklich schönes Fleckchen<br />
Erde, in dem Ihr lebt, arbeitet und das Ihr vielen anderen<br />
Menschen zu bieten habt, sofern Ihr das wollt. Ich spreche<br />
nicht davon, hier ein zweites Disneyland hochzuziehen.<br />
Fakt ist aber, dass sich viele Menschen heutzutage nach der<br />
Idylle und Beschaulichkeit sehnen, die den großen Städten<br />
abhanden gekommen ist (und ich weiß wovon ich rede...)<br />
Wo ist also Euer „Marktplatz“, auf den man sich abends<br />
setzen kann, wo in der Mitte ein Brunnen sprudelt?<br />
Ich weiß bereits, dass die Dinge oft schwieriger sind, als sie<br />
für Außenstehende scheinen. Vollkommen außenstehend<br />
bin ich aber nicht mehr! Ich weiß auch, dass es in <strong>Admont</strong><br />
alte Strukturen gibt, in den Köpfen der Menschen, die<br />
vieles blockieren und die Dinge unnötig erschweren oder<br />
gar verhindern.<br />
Nutzt doch die Vorzüge eines kleinen Ortes, wo sich alle<br />
kennen! Eine durch sanften Tourismus erschlossene Region<br />
bringt evtl. auch noch ein paar zusätzliche Arbeitsplätze, die<br />
auch die Jungen hier hält. Packt Eure Vorhaben gemeinsam<br />
an, springt über die Schatten, und zwar alle!<br />
<strong>PAX</strong> | 34
Aus dem Gästebuch<br />
<strong>PAX</strong> | 35
Regina Huber<br />
HTL Schüler stürmten das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
Wallfahrt der HTL Steyr mit 1200 Schülern<br />
ADMONT. 12.000 PS zogen in 16 Waggons die<br />
HTL Steyr zum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>. Kulturelle Genüsse,<br />
spiritueller Einfluss und Gemeinschaft waren das<br />
Motto der Wallfahrt, das jährlich von mutigen<br />
Religionslehrern organisiert wird.<br />
Im Vorjahr besuchte die gesamte Schule das <strong>Stift</strong> Melk, im<br />
heurigen Jahr begaben sich 1200 Schüler in das steirische<br />
Ennstal. Am Vormittag des 4. April rollte ein Sonderzug der<br />
ÖBB in der Länge von 450 Meter in das idyllische <strong>Admont</strong>.<br />
Ein Kreuz und eine Fahne gingen den 1200 Schülern und<br />
100 Lehrern voran. Gleich danach teilte sich die Gruppe.<br />
Ein Teil feierte die heilige Messe in der neugotischen <strong>Stift</strong>skirche,<br />
während sich die anderen in die Bibliothek und das<br />
Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> begaben.<br />
Christian Ceplak, Organisator vom <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zu der<br />
Großveranstaltung: „Es war eine logistische Herausforderung,<br />
1200 Schüler einerseits durch die Bibliothek und<br />
anderseits im Ort zu verköstigen. Dank der hervorragenden<br />
Zusammenarbeit mit den Organisatoren der HTL Steyr, den<br />
Mitbrüdern und Mitarbeitern des <strong>Stift</strong>es war die Veranstaltung<br />
ein voller Erfolg.“ Auch der Wettergott hatte Einsicht<br />
und so wurde aus einem leichten Nieseln strahlender<br />
Sonnenschein.<br />
Verköstigt wurden die zukünftigen Ingenieure von vier<br />
Gasthöfen im Umkreis des <strong>Stift</strong>es.<br />
Über 800 Essen wurden in nicht einmal drei Stunden<br />
ausgegeben. Im 10-Minuten Takt lotsten die Führer vom<br />
Museum die Schüler durch die <strong>Stift</strong>sbibliothek. Außerdem<br />
zeigten die Burschen und Mädels reges Interesse an den<br />
„paradiesischen“ Ausstellungen im Museum des <strong>Stift</strong>es<br />
<strong>Admont</strong>, das am Freitag, dem 7. April von Frau Bundesministerin<br />
Gehrer den Österreichischen Museumspreis<br />
verliehen bekommen hat.<br />
<strong>PAX</strong> | 36
Museumswerkstatt im Sommer 2006<br />
In den Sommerferien öffnet die <strong>Admont</strong>er Museumswerkstatt<br />
wieder wöchentlich ihre Pforten für alle kleinen<br />
Besucher. Jeden Samstag treffen sich Kinder im Alter von 6<br />
– 14 Jahren, um Spannendes im Museum zu entdecken und<br />
kennen zu lernen. Es gibt viele verborgene Winkel rund um<br />
das Kloster und die Kirche, die gemeinsam erforscht werden<br />
wollen! Beginn ist jeden Samstag um 10.00 Uhr!<br />
Jetzt neu: Museumswerkstatt Sommercard um € 36,00<br />
(gültig vom 1. Juli bis 26. August 2006)<br />
01. Juli 2006:<br />
„Paradiesvogel und Co.“<br />
Ein Besuch im Naturhistorischen Museum, anschließend<br />
wird ein Mosaik gestaltet<br />
08. Juli 2006:<br />
„Ein Engel für dich“<br />
Wir suchen verschiedene Engelsdarstellungen und basteln<br />
unseren persönlichen Schutzengel<br />
15. Juli 2006:<br />
„Heilkraut oder Unkraut?“<br />
Besuch im Kräutergarten, danach Herstellung einer<br />
Lippenpomade<br />
22. Juli 2006:<br />
„Eins – zwei –drei – fertig ist die Falterei“<br />
Ein tierisches Paradies aus Papier<br />
29. Juli 2006:<br />
„Auf den Spuren der hl. Hemma“<br />
Spurensuche im <strong>Stift</strong>, dann wird ein Glasbild gemalt<br />
05. August 2006:<br />
„Festgemauert in der Erden….“<br />
Wir besteigen den Glockenturm, und basteln ein Einfaches<br />
Windspiel<br />
12. August 2006:<br />
„Pflanzenparadiese“<br />
Ein Besuch im Kunsthistorischen Museum, danach ein<br />
Aquarellbild gestalten<br />
19. August 2006:<br />
„Der hl. Benedikt und seine Mönche“<br />
Geschichtliches und Geschichten dazu, dann wird ein<br />
einfacher Rosenkranz gebastelt<br />
26. August 2006:<br />
„Schwarz auf Weiß“<br />
Schattenporträts selbst gestalten<br />
<strong>PAX</strong> | 37
Christian Ceplak<br />
Rund um den Museumsshop<br />
Neue Mitarbeiterin<br />
Das neue, überarbeitete Sortiment des Museumsshops findet<br />
immer größeren Anklang: nach der Umgestaltung des Verkaufsraumes<br />
und der Überarbeitung der Produktpalette war<br />
es an der Zeit, die Verantwortung über den Museumsshop<br />
an jemand zu übertragen, der als Vollzeitkraft die Betreuung<br />
dieses übernimmt. So wurde mit 1. Mai Frau Sonja Mandl<br />
in das Team aufgenommen, die mit sehr viel Engagement<br />
den vor einem Jahr eingeleiteten „Neubeginn“ fortführt.<br />
Frau Sonja Mandl, aus <strong>Admont</strong>, ist Mutter zweier Kinder<br />
und arbeitete die vergangenen Monate im Kindergarten<br />
der Marktgemeinde <strong>Admont</strong>. Wir freuen uns, sie in unserem<br />
Team begrüßen zu dürfen und wünschen ihr für die<br />
Zukunft alles Gute!<br />
Museumsshop im Internet<br />
Mit dem neuen Internetauftritt des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> wurde<br />
auch ein eigener Bereich für den Museumsshop geschaffen.<br />
Unter www.stiftadmont.at/deutsch/museum/museumsshop/Museumsshop.php<br />
finden Sie eine Auflistung<br />
der im Moment über das World-Wide-Web verfügbaren<br />
Produkte. Selbstverständlich schicken wir Ihnen auch<br />
gerne – soweit möglich – alle anderen Artikel des Museumsshops<br />
zu.<br />
Fr. Sonja Mandl steht Ihnen für Fragen gerne unter der<br />
E-Mail-Adresse: sonja.mandl@stiftadmont.at<br />
und unter der Telefonnummer +43 / 3613 / 2312-604<br />
zur Verfügung.<br />
Museumsshop NEU<br />
Untern den Einheimischen & Besuchern genießt der Museumsshop<br />
den Ruf, ein Geheimtipp zu sein, wenn es um<br />
qualitativ hochwertige „Mitbringseln“ aus der Tourismusregion<br />
Nationalpark Gesäuse geht. Unter dem Markennamen<br />
„Made for <strong>Admont</strong>“ werden regionale bzw. steirische<br />
Produkte angeboten, welche durch Artikel aus dem Nationalparkshop<br />
und der Region ergänzt werden.<br />
Selbstverständlich darf in einem Benediktinerstift eine feine<br />
Auswahl an Devotionalien nicht fehlen: von künstlerisch<br />
gestalteten Metallkreuzen bis hin zu handgefertigten Taufund<br />
Hochzeitskerzen reicht hier das Angebot.<br />
Die stiftseigenen Weine „Dveri Pax“ aus dem slowenischen<br />
Weingut dürfen natürlich auch nicht unerwähnt<br />
bleiben.....<br />
Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst. Bis<br />
5. November sind wir täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr für<br />
Sie da!<br />
<strong>PAX</strong> | 38
Klostermarkttage im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
14. & 15. August 2006<br />
Schon seit frühester Zeit sind zahlreiche<br />
Klöster Schauplatz von Märkten und<br />
Festen. Im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> soll diese alte<br />
Tradition „neu“ belebt werden und so<br />
werden am 14. & 15. August 06 im<br />
historischen Innenhof des ältesten Klosters<br />
der Steiermark „Markttage“ abgehalten.<br />
Durch die enge Zusammenarbeit von <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> und Nationalpark<br />
Gesäuse verwandelt sich das idyllische Rosarium<br />
für zwei Tage in ein buntes Marktgelände, wo eine große<br />
Warenvielfalt garantiert ist: Erzeugnisse aus fünfzehn Klöstern<br />
aus Österreich, Deutschland und Slowenien treffen auf<br />
die Produkte der lokalen Nationalparkpartner-Betriebe.<br />
Das Angebot reicht von Weinen aus verschiedenen Klosterweingütern,<br />
über Lebensmittel bis hin zu Kunsthandwerk.<br />
Als Marktstände dienen weiße Pagodenzelte, welche sich<br />
rund um ein Festzelt gruppieren.<br />
Auftakt ist am Montagabend: ab 16 Uhr heißt es „Abendstimmung<br />
im <strong>Stift</strong>“. Bis 21 Uhr laden die Stände zu einem<br />
Bummel ein, im Festzelt sorgt Live-Musik für Stimmung<br />
und für die „Kleinen“ bieten die Mitarbeiter des Museums<br />
und des Nationalparks ein abwechslungsreiches Programm.<br />
Auch ‚Bibliothek & Museum’ des <strong>Stift</strong>es, welche 2005 mit<br />
dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet wurden,<br />
schließen an diesem Abend erst um 21 Uhr.<br />
Der Dienstag, Feiertag Maria Himmelfahrt, beginnt um 10<br />
Uhr mit der heiligen Messe in der <strong>Stift</strong>skirche. Danach öffnet<br />
der Markt wieder seine Pforten: auf Jung und Alt wartet das<br />
vielfältige Angebot der Klöster und Nationalparkpartnerbetriebe,<br />
ein Frühschoppen mit der Musikkapelle <strong>Admont</strong>-Hall<br />
im Festzelt, ein Kinderprogramm und vieles mehr. Gegen<br />
18 Uhr gehen die „Markttage im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>“ zu Ende<br />
und im Rosarium kehrt wieder die bekannt beschauliche<br />
Ruhe ein.<br />
<strong>PAX</strong> | 39
Aus dem Kreis der Mitarbeiter<br />
Runde Geburtstage<br />
ehemaliger Mitarbeiter<br />
im ersten Halbjahr 2006<br />
Moser Emmerich<br />
70 Jahre (STIA)<br />
Jauk Franz<br />
70 Jahre (Bauabteilung)<br />
Schaller Josef<br />
85 Jahre (Säge)<br />
Wolf Hedwig<br />
85 Jahre (Säge)<br />
Im ersten Halbjahr 2006 verstorbene<br />
ehemalige Dienstnehmer:<br />
Herr Habertheuer Florian<br />
Herr Habertheuer Florian war 29 Jahre als Sägeverwalter<br />
des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> tätig.<br />
Frau Hofer Anna<br />
Frau Hofer Anna war 16 Jahre in der Gärtnerei des <strong>Stift</strong>es<br />
<strong>Admont</strong> beschäftigt.<br />
Herr Steinhauser Josef<br />
(verstorben 2005 nach Erscheinen der letzten Pax-Zeitschrift).<br />
Herr Steinhauser Josef war 30 Jahre im Forst des<br />
<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> beschäftigt.<br />
FVW Trieben:<br />
Herr Urban Kinnersberger<br />
Am 2. Mai 2006 verstarb nach schwerer Krankheit Herr<br />
Kinnersberger Urban im 79. Lebensjahr.<br />
Herr Kinnersberger war 35 Jahre vorwiegend im Revier<br />
Lavanttal, zeitweise aber auch im Triebentaler Revier eingesetzt,<br />
wobei er den Kollegen als stets hilfsbereit und<br />
zuvorkommend in Erinnerung blieb. Er engagierte sich<br />
auch viele Jahre im Betriebsrat und war auch in der Pfarre<br />
stets aktiv.<br />
Am 21.05.2006 verstarb Herr<br />
Ofö i.R. Hubert Pleninger im 78. Lebensjahr.<br />
Geboren am 7.1.1929 in<br />
Altmünster am Traunsee<br />
besuchte er nach Hauptund<br />
Mittelschule in Judenburg<br />
und Graz und einem<br />
Forstlichen Praktikum bei<br />
den damaligen Reichsforsten<br />
in Wildalpen 1945/46<br />
die Försterschule in Bruck.<br />
Nach einer Vorsprache seines<br />
Vaters bei Forstdirektor<br />
Derndler in <strong>Admont</strong> begann<br />
Hubert Pleninger im Jahr 1946 zugleich mit seinem Vater,<br />
der zum Forstverwalter in der Forstverwaltung <strong>Admont</strong>bichl<br />
in Obdach bestellt wurde, am 01. Oktober 1946 seine<br />
Berufslaufbahn als Forstadjunkt in dieser Forstverwaltung.<br />
Das <strong>Stift</strong> war zu dieser Zeit noch enteignet und wurde als<br />
Betrieb der Landesforste geführt. Im Jahr 1949 wurden die<br />
Besitzungen des <strong>Stift</strong>es wieder zurückgegeben und Hubert<br />
Pleninger übernahm am 16. Juni 1949 als Revierförster das<br />
Revier St. Johann mit den Revierteilen Bärntal, Schaffergmein<br />
und Goschgraben. 1950 heiratete er seine Frau Otti, die er<br />
während seiner Tätigkeit in Obdach kennen gelernt hatte,<br />
und dieser Ehe entsprossen 3 Kinder. Durch 33 Jahre gehörte<br />
zu seinen Aufgaben auch die Betreuung von Jagdgästen im<br />
Revier Bärntal. Unter diesen Jagdgästen waren auch sehr<br />
prominente Leute, wie die deutschen Politiker Franz Josef<br />
Strauß und Walter Scheel. Einige Erlebnisse aus dieser Zeit<br />
sind in dem gemeinsam mit seinem Sohn verfassten Buch<br />
„Der alte Oberförster erzählt“ verewigt. Im April 1978 nach<br />
der Pensionierung von Ofö Ferdinand Orthacker wurde sein<br />
Aufgabengebiet um die Reviere Hohentauern-Bösenstein<br />
und Hohentauern-Triebenstein erweitert. Von1975 bis 1995<br />
war er auch Bürgermeister der Gemeinde St. Johann. Ofö<br />
Pleninger engagierte sich neben seinem Beruf nicht nur in<br />
der Gemeinde und in verschiedenen Vereinen, sondern<br />
vertrat auch innerhalb des Betriebes über 25 Jahre als<br />
Betriebsrat der Angestellten die Anliegen seiner Arbeitskollegen<br />
gegenüber der Betriebsführung. Im Jahr 1992 ist Ofö<br />
Pleninger nach beinahe 46 Dienstjahren beim <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Er hat aber<br />
noch bis zum Jagdjahr 1994/95 das Revier Goschgraben<br />
als Jagdaufsichtsorgan betreut.<br />
<strong>PAX</strong> | 40
Geburtstage der Pensionisten:<br />
Frau Kreuzer Christine feierte am 3.4.2006 ihren 75.<br />
Geburtstag<br />
Frau Kreuzer arbeitete im Forstgarten, war aber auch bei<br />
Kulturschutzarbeiten im Forst eingesetzt. Die Arbeit in der<br />
freien Natur – immer an der frischen Luft – hat sie, wie<br />
man sieht, jung erhalten und seit ihrer Pensionierung hat<br />
sie auch die Reiselust gepackt.<br />
Sylvia Maierhofer<br />
Wir gratulieren herzlich zu deinem runden Geburtstag!<br />
Ilse Rettenbacher – eine Fünfzigerin<br />
Am Sonntag, den 5. März feierte unsere ehemalige Mitarbeiterin<br />
in der Pforte und stiftischen Telefonzentrale, Ilse<br />
Rettenbacher, die Vollendung ihres 50. Lebensjahres.<br />
Aus diesem Anlass statteten ihr ihre ehemaligen Arbeitskollegen<br />
aus der Zentralverwaltung am späten Nachmittag<br />
im Pflegeheim Schladming einen Überraschungsbesuch ab,<br />
übergaben der Jubilarin einen Blumenstrauß sowie ein kleines<br />
Geschenk und luden sie anschließend ins Cafe Landgraf<br />
zu Kaffee und Geburtstagstorte ein. Ilse Rettenbacher ist<br />
trotz eines im Vorjahr erlittenen Autounfalles, bei dem sie<br />
sich die Beine brach, wieder voller Hoffnung und Zuversicht<br />
und kann mit den Krücken auch wieder ohne fremde Hilfe<br />
gehen. Wir wünschen unserer „Ilse“ im neuen Zuhause viel<br />
Freude und weiterhin soviel Zuversicht und Gottvertrauen<br />
wie bisher, vor allem aber gute Gesundheit.<br />
<strong>PAX</strong> | 41
Elisabeth Steiner<br />
Kaizen:<br />
Die neue Arbeitsstruktur in der STIA<br />
Der japanische Begriff KAIZEN bedeutet<br />
„kontinuierliche Veränderung zum Besseren“.<br />
Im Deutschen wird dies als ständige Verbesserung<br />
bzw. kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />
(KVP) wiedergegeben.<br />
Die Philosophie des Kaizen sagt, dass der<br />
gerade erreichte Zustand immer der schlechteste<br />
ist und so schnell wie möglich verbessert<br />
werden muss.<br />
Mit Ende des Jahres 2005 hat die STIA begonnen, die gesamte<br />
Arbeitsstruktur und Organisation in der Produktion<br />
mit Hilfe dieses permanenten Verbesserungsprozesses zu<br />
verändern bzw. auf neue Füße zu stellen. Dieses Programm<br />
der Neustrukturierung nennt sich in der STIA ViT (Verbesserung<br />
im Team).<br />
Das ViT-Programm konnte nicht gleichzeitig in der gesamten<br />
Produktion gestartet werden, so wurde in jedem Meisterbereich<br />
vorerst je eine Maschinengruppe herausgefiltert.<br />
Die Richtlinien (Leistung, Qualität, Sauberkeit und Wartung)<br />
wurden gemeinsam mit den jeweiligen Mitarbeitern in<br />
Workshops ausgearbeitet, Fehlerquellen in einem Maßnahmenkatalog<br />
schriftlich festgehalten. Zusätzlich wurden<br />
auch Fahrwege, Sperrflächen und Stellflächen definiert und<br />
markiert und es wurden Reinigungs- und Inspektionspläne<br />
erstellt. Weitere wichtige Punkte des ViT-Programmes waren<br />
und sind: Verminderung der Staubbelastung, flexible<br />
Arbeitszeit und die Einführung eines Prämiensystems.<br />
Das ViT-Programm erstreckt sich über mehrere Jahre und<br />
besteht aus folgenden Bausteinen:<br />
Durch die Mithilfe aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
soll die Produktivität im gesamten Unternehmen gesteigert<br />
und Verluste sowie Verschwendungen nachhaltig reduziert<br />
werden. Das heißt, jede Person trägt entscheidend zum<br />
Erfolg des Unternehmens bei.<br />
Folgende Ziele sollten mit diesem System verfolgt werden:<br />
Verbesserung des Anlagenfeldes<br />
Hierbei werden Standards zur Verbesserung der Sauberkeit,<br />
Ordnung und Sicherheit festgelegt (SOS).<br />
Reduzierung der Rüst- und Lagerkosten<br />
Es sollte uns möglich sein, die Rüstkosten um 30 % und<br />
die Lagerkosten um 15 % zu senken. Hierbei wird zur Unterstützung<br />
unser Planungssystem in der EDV überarbeitet<br />
(Feinplanungsmodule, Maschinendaten-Erfassung etc.)<br />
Einführung eines Systems zur geplanten bzw. autonomen<br />
Instandhaltung<br />
Beteiligung der Produktionsmitarbeiter an Wartungs- und<br />
Inspektionsarbeiten.<br />
Einbindung von allen in den Verbesserungsprozess<br />
Durch Optimierung der Anlagen soll die Verfügbarkeit um<br />
20 % verbessert werden.<br />
Reduzierung von ungeplanten Anlagen-Stillständen.<br />
<strong>PAX</strong> | 42
Sauberkeit – Ordnung – Sicherheit<br />
vorher:<br />
Im heurigen Frühjahr wurde das erste Überwachungsaudit<br />
für drei Maschinengruppen abgehalten, dabei können<br />
maximal 185 Punkte erreicht werden. Als bestanden wird<br />
das Audit dann beurteilt, wenn mindestens 80 % der Punkteanzahl<br />
erlangt werden. Bei diesen drei Maschinengruppen<br />
wurden zwischen 84 und 92 % tatsächlich erreicht, d. h.<br />
man ist dank aller Beteiligten dem angepeilten Ziel ein gutes<br />
Stück näher gerückt.<br />
Einige Punkte, die bei einem Sauberkeitsaudit beurteilt<br />
werden:<br />
❚ Befinden sich unbenützte, defekte oder beschädigte<br />
Einrichtungen, Arbeits-, Betriebs-, oder Transportmittel am<br />
Arbeitsplatz oder in dessen Umfeld?<br />
❚ Befinden sich unnötige oder veralterte Informationen am<br />
Arbeitsplatz/Umfeld?<br />
❚ Sind die Arbeitsbereiche und Betriebsmittel gekennzeichnet?<br />
❚ Werden Markierungen innerhalb des Arbeitsplatzes<br />
verwendet?<br />
❚ Sind Beschriftungen am Arbeitsplatz vorhanden?<br />
❚ Sind standardisierte Informationstafeln vorhanden?<br />
❚ Wurden die Mängel und Verschmutzungsquellen aus<br />
vergangenen SOS-Workshops zu 90 % beseitigt?<br />
❚ Gibt es standardisierte Reinigungspläne?<br />
❚ Kann der Bereich ohne vorherige Aufräumaktion jedem<br />
Besucher gezeigt werden?<br />
u. v. m.<br />
nachher:<br />
vorher:<br />
nachher:<br />
Seit dem Start von ViT konnten bereits beachtliche Erfolge<br />
erzielt werden, d. h. die Produktivität konnte durch die gute<br />
Zusammenarbeit aller um ca. 10 % gesteigert werden!<br />
<strong>PAX</strong> | 43
Fr. Ägidius<br />
Pflegeheim St. Benedikt:<br />
Durch Alltagsrituale ein Stück Kultur im Alltag schaffen<br />
in dieser Stunde passiert. Oder kürzer: mit einem Alltagsritual<br />
kann es mir besser gelingen, aus meiner eigenen Mitte<br />
heraus zu leben. Bei einer Terminverpflichtung nach der<br />
anderen werde ich eher gelebt, als dass ich selbst lebe.<br />
„Der Mensch braucht Rituale, ohne sie könnte<br />
er nicht leben. Rituale bringen den Lebensalltag<br />
in verlässliche Strukturen, die Körper und<br />
Seele guttun. Befinden sich Körper, Geist und<br />
Seele im Einklang, wird der Alltag weder in<br />
jungen noch in alten Tagen zur Last, sondern<br />
kann sinnerfüllt und vital angenommen werden“,<br />
so antwortete mir unlängst eine unserer<br />
Diplomschwestern, als ich um einen Gedanken<br />
für diese <strong>PAX</strong>-Ausgabe bat.<br />
Wenn auch unsere Bewohnerinnen und Bewohner nicht<br />
wie Berufstätige von einem vollen Terminkalender „geplagt“<br />
werden, so ist es auch in ihrem Heimalltag von großer Bedeutung,<br />
dass konkrete Alltagsrituale gepflegt werden. So<br />
sind beispielhaft zu nennen: Das Frühstück, was auch nicht<br />
jeden Tag gleich gehalten, sondern durch die sogenannten<br />
„Kipferl-Tage“ immer zu einem kleinen Höhepunkt wird.<br />
Die Reihe läßt sich fortführen, wenn man an den „Badetag“<br />
denkt, an welchem jeder Bewohner sein Pflegebad erhält.<br />
Aber auch das gemeinsame Tischgebet vor dem Mittagessen<br />
soll dazu beitragen, dieser Essenszeit einen tieferen Sinn<br />
zu geben: statt einer rein planmäßigen Essenseinnahme<br />
wollen wir gemeinsam Mahl halten.<br />
Und so setzt sich der Reigen der festen Rituale über die<br />
Nachmittagsbesuche der Angehörigen und Bekannten<br />
fort. Gerade hier freut es uns immer besonders, wenn es<br />
Angehörige einrichten können, regelmäßig zu Besuch zu<br />
kommen und diesen so zu einem echten Ritual werden<br />
lassen, welchem auch noch eine Vorfreude vorausgeht.<br />
Nicht zuletzt soll auch mit Dank die wöchentliche Feier<br />
Was ist ein Ritual? „Es ist das, was einen Tag vom andern<br />
unterscheidet, eine Stunde von den anderen Stunden“, läßt<br />
Antoine de Saint-Exupéry den Fuchs zum kleinen Prinzen<br />
sagen. Wer also nicht einen Tag um den anderen monoton<br />
vor sich hin leben will, braucht feste Bräuche. Haben wir<br />
heutzutage aber nicht schon genug feste Verpflichtungen<br />
oder fixe Termine? Sicherlich. Doch hierbei gibt es einen<br />
grundlegenden Unterschied.<br />
Beim festen Ritual gebe ich selbst einer Stunde des Tages<br />
einen konkreten Sinn und ein Ziel. Bei einem fixen Termin<br />
werde ich mehr oder weniger fremdbestimmt, was mit mir<br />
<strong>PAX</strong> | 44
der Hl. Messe am Samstagnachmittag genannt werden,<br />
die R. P. Placidus mit Freude und Kontinuität in unserem<br />
Haus feiert.<br />
Rituale sind also nicht nur Lebenshilfe, die dem „Alltag Flügel<br />
geben“, sondern kultivieren den Alltag gleichermaßen, indem<br />
sie Innerlichkeit und Tiefe in den Alltag bringen.<br />
Neue Mitarbeiter im Team:<br />
Seit März 2006 verstärkt Frau Evelyn Strohmaier das Team<br />
unseres Hauses. Die gelernte Einzelshandelskauffrau absolvierte<br />
aber bereits im Sommer 2005 ihr Vorpraktikum in<br />
unserem Hause und trat im September 2005 die Ausbildung<br />
zur Pflegehelferin und Altenfachbetreuerin in der Caritas-<br />
Pflegeschule Rottenmann an. „Mein erster Ausbildungsberuf<br />
hat sich eher ergeben als dass es ein Wunsch war“, berichtet<br />
Frau Strohmaier. Mit Eifer und Freude ist sie nun in ihrem<br />
neuen Beruf in unserem Hause tätig. War Frau Strohmaier<br />
einmal im Schulleistungssport aktiv, so dient ihr jetzt der<br />
Sport als Ausgleich zur Arbeit. Ob Radfahren, Laufen und<br />
im Winter auch der Langlauf: „Es hält einen nicht nur fit,<br />
sondern macht auch den Kopf für den nächsten Arbeitstag<br />
wieder frei“, so ihre Erfahrung.<br />
Aber auch eine geprüfte Pflegehelferin können wir mit Frau<br />
Stefanie Schoiswohl aus St. Gallen seit April 2006 zu unseren<br />
Mitarbeitern in der Pflege zählen. Die Freude und Erfüllung,<br />
die sie in der häuslichen Pflege eines Angehörigen erfahren<br />
hatte, ließ in ihr den Wunsch reifen, einmal beruflich in der<br />
Pflege tätig zu sein. Und nach ersten Erfahrungen in der<br />
stationären Krankenpflege legte sie im Frühjahr 2005 ihre<br />
Prüfung zur Pflegehelferin mit ausgezeichnetem Erfolg ab und<br />
konnte mit dieser Qualifikation schon ein Jahr an Berufserfahrung<br />
in einem anderen Pflegeheim der Region sammeln.<br />
Auch ihre Hobbies finden sich mit Radfahren, Schwimmen<br />
und Ski-alpin im sportlichen Bereich wieder.<br />
Wir freuen uns, dass sie unser Pflegeteam und unser Haus<br />
bereichern.<br />
Nähere Auskünfte über unser Pflegeheim erteilen wir<br />
Ihnen gerne unter:<br />
Pflegeheim St. Benedikt<br />
8904 Ardning , Frauenberg 3<br />
Tel.: 03612/7611-0<br />
e-Mail: pflegeheim@stiftadmont.at<br />
<strong>PAX</strong> | 45
Josef Hasitschka<br />
Musik im <strong>Stift</strong><br />
Musikerziehung – eine trockene Bezeichnung für einen Teil<br />
unseres Schullebens: höchst lebendig, vielseitig vom Chorgesang<br />
über Instrumentalunterricht bis zu Aufführungen<br />
und „High-lights“ wie Bigband-Konzert oder Festmessen in<br />
der <strong>Stift</strong>skirche. Seit der Einführung des „Musikzweiges“ hat<br />
sich das Zusammenwirken zwischen Schule und dem <strong>Stift</strong><br />
<strong>Admont</strong> verstärkt, ist doch kaum eine Feier in der Kirche<br />
oder ein Fest im Museum ohne Mitwirkung eines Ensembles<br />
des <strong>Stift</strong>sgymnasiums mehr denkbar. Das Engagement und<br />
die Begeisterung der Musizierenden wird in oft mühsamer<br />
Arbeit der zahlreichen Musiklehrer und Instrumentalisten<br />
geweckt und verstärkt.<br />
Setzen Sie sich an einem Dienstag Vormittag auf eine der<br />
Bänke im Rosarium des <strong>Stift</strong>es oder horchen Sie an den<br />
Türen der neuen Musiksäle: Es klingt – ernst, melodisch,<br />
beschwingt, übermütig – Lebensfreude, gefasst in die<br />
Sprache der Musik.<br />
Hier ein kleiner Auszug aus unserem bunten Musikleben<br />
im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>:<br />
Ausgezeichneter Jugendchor<br />
Einen schönen Erfolg konnte der Klassenchor der 2.D. unter<br />
der Leitung von Albert Wonaschütz beim Steirischen Volksliedsingen<br />
für Kinder- & Jugendchöre erringen. Dem Chor<br />
wurde beim regionalen Wertungssingen in Aigen/Ennstal<br />
als einzigem das Prädikat „Ausgezeichnet“ verliehen.<br />
Für die jungen Schülerinnen und Schüler sicher ein toller<br />
Ansporn für das im nächsten Jahr wieder stattfindende<br />
Landesjugendsingen.<br />
Jungmusiker-Leistungsabzeichen<br />
Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern, die im<br />
vergangenen Schuljahr das Jungmusikerleistungsabzeichen<br />
des österreichischen Blasmusikverbandes abgelegt<br />
haben!<br />
In Zukunft werden wir namentlich die „Goldenen Leistungsabzeichen“<br />
abdrucken. Etwa 30 Schülerinnen und<br />
Schüler haben heuer das Leistungsabzeichen in Bronze<br />
oder in Silber errungen.<br />
Vorspielabende<br />
Jede Musikklasse präsentiert einmal im Jahr ihre Fortschritte<br />
im Beherrschen der Instrumente, meist an Dienstag-Abenden<br />
im Kleinen Festsaal. Diese kleinen „Konzerte“ weisen<br />
bereits beachtliches Niveau auf. Heuer hat erstmals auch<br />
die achte Klasse des Musikzweiges ein Abschlusskonzert<br />
gegeben – ein Ohrenschmaus, den sich auch der Konvent<br />
des <strong>Stift</strong>es nicht entgehen ließ!<br />
Dass es im Kleinen Festsaal mit seiner guten Akustik eine<br />
besondere Freude ist, auf dem vom <strong>Stift</strong> angeschafften<br />
Bösendorfer-Flügel seine Klavierkünste zu beweisen, sei<br />
als Dank für diese großzügige Anschaffung durch den<br />
Schulerhalter vermerkt.<br />
Broadlahn & Gym<br />
Die Gruppe „Broadlahn“ ist ewig jung und trat am 26.<br />
November gemeinsam mit Ethno-Musikfreaks aus dem<br />
<strong>Stift</strong>sgymnasium <strong>Admont</strong> auf. Im Rahmen der Projektwoche<br />
am Schulschluss 2005 wurde miteinander musiziert, für das<br />
Konzert wurden extra für Schülerinnen und Schüler einige<br />
der beliebten Songs neu arrangiert. Die Schulgemeinschaft<br />
des <strong>Stift</strong>sgymnasiums <strong>Admont</strong> lud zu diesem fulminanten<br />
Konzertabend im Festsaal des <strong>Stift</strong>es ein.<br />
Die Brass Braddas<br />
Gegründet wurde die Gruppe im Jahr 2002 – damals noch<br />
unter dem Namen Brass Brothers – unter der Leitung von<br />
<strong>PAX</strong> | 46
Mario Rom. Die beiden Geschwisterpaare Armin und Mario<br />
Rom sowie Michael und Sebastian Reiter gründeten die<br />
Gruppe nach dem Vorbild Mnozil Brass.<br />
Sie spielen in der Besetzung – zwei Trompeten, eine Posaune<br />
und eine Bassposaune. Besonders hervorzuheben ist, dass<br />
der Leiter der Gruppe Mario Rom den Großteil der Stücke<br />
selbst arrangiert und manche auch komponiert hat. Unsere<br />
Nachwuchstalente faszinieren die Zuhörer immer wieder<br />
mit ihrer musikalischen Vortragsweise. Das Repertoire<br />
reicht von der klassischen über die volkstümliche Musik<br />
bis zum Jazz.<br />
Die Band umrahmt Empfänge, gestaltet kirchliche Anlässe,<br />
Gratulationen, Siegerehrungen, Adventveranstaltungen, verschiedene<br />
Konzerte, Früh- und Dämmerschoppen usw.<br />
Die Brass Braddas haben mit ihrem Durchschnittsalter von<br />
15 Jahren bereits jetzt ein beachtliches Niveau erreicht.<br />
Nahezu alle Musikstücke werden von den Musikern auswendig<br />
vorgetragen.<br />
Am 19. Mai 2006 nahmen die Brass Braddas beim Wettbewerb<br />
„Musik in kleinen Gruppen“ in Irdning teil und wurden<br />
von den Bezirken Bad Aussee, Gröbming, und Liezen<br />
Bezirkssieger mit der Höchstpunkteanzahl von 100 Punkten!<br />
Sie haben sich damit für den Landeswettbewerb in Bruck/<br />
Mur qualifiziert.<br />
Bernd Rom kann stolz auf seine Söhne und Schützlinge<br />
sein!<br />
Oben: Broadlahn im Gym<br />
Unten: die Brass Braddas:<br />
v.l.n.r: Mario Rom, Sebastian Reiter,<br />
Armin Rom und Michael Reiter<br />
<strong>PAX</strong> | 47
Die Big Band des<br />
<strong>Stift</strong>sgymnasiums<br />
garantiert bei jedem<br />
Auftritt „Volles<br />
Haus“.<br />
Die heurigen<br />
Stargäste Richard<br />
Östterreicher<br />
(am Klavier<br />
begleitet von Florian<br />
Nachbagauer)<br />
und Claudia<br />
Gössweiner<br />
(ehem. Big Bamd-<br />
Mitglied)<br />
Grandioses Swingkonzert unserer Bigband<br />
Am 02. Juni 2006 um 19.00 Uhr bebte der übervolle Große<br />
Festsaal des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>: die Bigband des <strong>Stift</strong>sgymnasiums<br />
<strong>Admont</strong> spielte quer durch das bunte Programm des<br />
Swing, Jazz und Blues.<br />
Der Bandleader Bernd Rom hatte auch heuer wieder Spezialgäste<br />
eingeladen. An erster Stelle war es der ehemalige<br />
Leiter der ORF-Bigband Richard Österreicher, der international<br />
und besonders in der Wiener Szene durch seine Künste<br />
auf der Jazz-Mundharmonika für Aufsehen sorgte und das<br />
Publikum mit seinen Darbietungen begeisterte.<br />
Aus dem bewährten Ensemble der Absolventen des <strong>Admont</strong>er<br />
Swing Orchesters stammt Claudia Gössweiner, die<br />
– inzwischen Polizistin – mit ihrem Timbre als Vokalistin<br />
bezauberte. Bravourös sang sie unter anderem Stücke von<br />
Nora Jones, Leonard Bernstein usw.<br />
Das Benediktinerstift <strong>Admont</strong> sieht die Bigband unter Bernd<br />
Rom als ein Aushängeschild der Schule wie auch des <strong>Stift</strong>es.<br />
So lobte der Abtpräses der Benediktiner Notker Wolf im<br />
Vorjahr nach seinem Auftritt mit den jungen <strong>Admont</strong>er Musikerinnen<br />
und Musikern: in allem könne Gott verherrlicht<br />
werden, auch in der Rock-, Swing- und Jazzmusik.<br />
Ein Lob den Musiklehrern!<br />
Wer beflügelt die jungen Musiker zu solchen Erfolgen?<br />
Sicherlich das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> als Schulerhalter, welcher sich<br />
den Musikzweig finanziell leisten kann und will. Doch am<br />
Lernerfolg tragen in erster Linie die zahlreichen Musik- und<br />
Instrumentallehrer bei. Dass diese Professorinnen und<br />
Professoren neben der Arbeit am <strong>Stift</strong>sgymnasium auch<br />
außerschulisch musizieren und sehr viel für das kulturelle<br />
Geschehen im <strong>Stift</strong> und in der Region beitragen, soll nicht<br />
vergessen werden: In die bald zweihundertjährige Tradition<br />
musizierender Lehrer im <strong>Stift</strong> reiht sich seit 56 Jahren (!)<br />
unser Professor in Ruhe OStR Heinz Palt würdig ein: jahrzehntelang<br />
bis heute Organist, Stütze des Kirchenchores,<br />
des Männergesangvereines, Träger höchster kirchlicher<br />
Auszeichnungen für seine Verdienste um die Kirchenmusik.<br />
OStR Reinhard Schöllnhammer, Solosänger im Kirchenchor,<br />
Chorleiter des Männergesangvereines, welcher das<br />
Adventsingen in der <strong>Stift</strong>skirche jährlich organisiert, die<br />
„Kripperlmesse“ gesanglich umrahmt und stiftischen Feierlichkeiten<br />
mitgestaltet. Das ideale Lokal für die wöchentlichen<br />
Proben des MGV ist wiederum der Kleine Festsaal<br />
des <strong>Stift</strong>es. Von Prof. Josef Weißensteiner hat Prof. Albert<br />
Wonaschütz die Leitung des Kirchenchores übernommen<br />
und zu hoher Qualität geführt. Unentbehrlich ist er auch<br />
an der Orgel, daneben im Männergesangverein <strong>Admont</strong>.<br />
Seine Frau Gerlinde Wonaschütz leitet das „<strong>Admont</strong>er<br />
Schrammel-Quintett“ und übt mit den Streichern bei konzertanten<br />
Aufführungen des Kirchenchores. Bernd Rom<br />
hat den „Musikverein <strong>Admont</strong>-Hall“ von einer ehemaligen<br />
Musikkapelle zu einem höchst anerkannten großen Musikensemble<br />
geführt, hat im <strong>Stift</strong>sgymnasium die Bigband<br />
gegründet und zu einem „Swing-Orchester“ erweitert, ist<br />
für alle Blechbläser-Gruppen zuständig, welche zahlreiche<br />
Feste im <strong>Stift</strong> wie zuletzt die Museumspreis-Verleihung in der<br />
<strong>Stift</strong>sbibliothek durch gestochen klare Solos umrahmen. Auch<br />
das Turmblasen zu Weihnachten wird von ihm organisiert.<br />
Prof. Otto Sulzer leitet so manche festliche Orchestermesse<br />
in der <strong>Stift</strong>skirche und steht in Spital am Pyhrn dem Kirchenchor<br />
vor. Prof. Harald Schwab dient als Organist in<br />
der Wallfahrtskirche Frauenberg. Diese Genannten wie<br />
auch manche ungenannte (z.B. Professorinnen bei Flötenkonzerten,<br />
mitwirkende Professoren und Professorinnen in<br />
Kirchenchor und Männergesangverein) tragen neben ihrer<br />
pädagogischen Tätigkeit auch sehr viel für das kulturelle<br />
Leben im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> bei. Sie ermöglichen, dass das <strong>Stift</strong><br />
<strong>Admont</strong> mit Recht als eines der „musikalischsten Klöster“<br />
in Österreich angesehen wird.<br />
<strong>PAX</strong> | 48
Ein Weingut im Kommen:<br />
DVERI <strong>PAX</strong> d.o.o.<br />
Erich Krutzler, der General Manager des Weinguts Dveri Pax<br />
d.o.o., kann zu Recht stolz auf folgende Neuigkeit sein:<br />
Eines der wichtigsten europäischen Weinmagazine, der<br />
englische „DECANTER“, hat vor kurzem intern die Ergebnisse<br />
der diesjährigen Verkostung „World Wine Awards<br />
2006“ veröffentlicht. Diese Verkostung kann man als die<br />
„Olympischen Spiele“ im internationalen Weinhandel sehen.<br />
Jegliche Auszeichnung respektive Medaille ist für jedes<br />
Weingut weltweit ein überaus bedeutender Erfolg.<br />
Hier das erfreuliche Ergebnis für DVERI-<strong>PAX</strong>:<br />
2 Silbermedaillen<br />
2 Bronzemedaillen<br />
1 Commended<br />
Hierbei ist noch zu bemerken, dass die ausgezeichneten<br />
2005er noch nicht eingereicht wurden, da diese zum damaligen<br />
Zeitpunkt noch nicht abgefüllt waren. Also schon<br />
jetzt erfreuliche Aussichten für das nächste Jahr!<br />
Wie es momentan am Jaringhof mit den Bautätigkeiten<br />
voran geht, sehen Sie anhand der Fotos!<br />
Dveri Pax – Baustelle Slovenien<br />
www.dveri-pax.com<br />
<strong>PAX</strong> | 49
Christina Cermak-Auer<br />
Lehrgang Ennstal:<br />
Fragen und Antworten zur Ausbildung<br />
Am 11. September startet der nächste Lehrgang Ennstal<br />
im Benediktinerstift <strong>Admont</strong>. Anmeldungen dafür sind<br />
noch bis 31. Juli möglich. Details über die Ausbildung<br />
erhält man im Internet unter www.lehrgang-ennstal.at<br />
oder bei Frau Cermak-Auer unter 03613/2312-180 bzw.<br />
0664/2112188.<br />
Zudem werden monatlich spezielle Informationstage mit<br />
Einzelberatungsgesprächen für Interessenten angeboten<br />
(Termine sind der Homepage und den regionalen Medien<br />
entnehmbar). Folgende Fragen werden dabei am häufigsten<br />
gestellt:<br />
Wie lange dauert die Ausbildung am Lehrgang Ennstal?<br />
Insgesamt 2 Semester, also 1 Schuljahr. Darin sind auch 7<br />
Wochen Praktikum enthalten.<br />
Was lerne ich in diesem Jahr?<br />
Der Lehrgang Ennstal bietet eine praxisorientierte Ausbildung<br />
in 25 Gegenständen aus den Bereichen Technologie,<br />
Wirtschaft und Information. Enthalten sind darin auch eine<br />
umfassende Persönlichkeitsschulung und die Vermittlung<br />
von Kenntnissen aus wirtschaftlichem und technischem<br />
Englisch. Abgerundet wird das Angebot durch Übungen in<br />
Werkstätten und Labors, die Erstellung einer Projektarbeit<br />
sowie durch ein 7-wöchiges Praktikum und Betriebsexkursionen.<br />
Wo findet die Ausbildung statt?<br />
Der Hauptunterricht wird in den Räumlichkeiten des <strong>Stift</strong>sgymnasiums<br />
abgehalten, die technischen Übungen in der<br />
Lehrwerkstätte der Maschinenfabrik Liezen und in den<br />
Speziallabors der Fa. RHI refractories (ehemals Veitsch<br />
Radex) in Trieben. Die ebenfalls im Lehrstoff enthaltene<br />
CAD-Ausbildung erfolgt in der HTL Trieben.<br />
<strong>PAX</strong> | 50
In welcher Form wird der Unterricht abgehalten?<br />
Der Unterricht findet ganztägig an durchschnittlich 4 Tagen<br />
in der Woche statt und dauert normalerweise 8 Schulstunden<br />
à 45 min pro Tag. Zusätzliche Zeit muss aufgewendet<br />
werden für Prüfungsvorbereitung und die Erstellung von<br />
Referaten und Projekten.<br />
Warum ist in der Ausbildung ein Praktikum enthalten?<br />
Das Praktikum bringt mehrere Vorteile: Man kann dadurch<br />
die Lehrinhalte in der Praxis erproben sowie sich in dieser<br />
Zeit den Betrieben im besten Licht präsentieren und wertvolle<br />
Kontakte knüpfen. Zusätzlich bietet es auch für die<br />
Unternehmen eine gute Möglichkeit, potentielle Mitarbeiter<br />
unverbindlich kennen zu lernen und daher ergeben sich<br />
daraus auch immer wieder interessante Stellenangebote<br />
für die Praktikanten.<br />
Was kostet mich der Lehrgang?<br />
An Studiengebühren sind 400 Euro pro Semester – also<br />
insgesamt 800 Euro – zu bezahlen. Dafür bekommt man eine<br />
Ausbildung im Wert von rund 15.000 Euro und erhält zudem<br />
umfassende Lernunterlagen in allen Gegenständen.<br />
Welche Vorbildung braucht man für den Besuch des Lehrganges<br />
Ennstal?<br />
Um am Lehrgang teilnehmen zu können, sollte man entweder<br />
eine höhere Schule abgeschlossen oder eine Lehre<br />
absolviert und einschlägige Berufserfahrung gesammelt<br />
haben.<br />
Warum werden nur maximal 25 Teilnehmer pro Jahrgang<br />
aufgenommen?<br />
Die Aufnahmebeschränkung hat zwei Gründe: Zum einen<br />
kann der praxisorientierte Unterricht nur mit einer kleinen<br />
Gruppe effizient umgesetzt werden (in einigen Fächern wird<br />
die Klasse sogar nochmals geteilt) und zum zweiten soll die<br />
heimische Wirtschaft auch die Anzahl der Absolventen nach<br />
Abschluss der Ausbildung aufnehmen können.<br />
Wie kann ich mich um einen Ausbildungsplatz bewerben?<br />
Dafür sind folgende Unterlagen erforderlich:<br />
- ein Anschreiben, in welchem das Interesse an der<br />
Ausbildung begründet wird<br />
- ein Lebenslauf in tabellarischer Form inkl. Unterschrift<br />
und Foto<br />
- eine Kopie des Matura- bzw. Lehrabschlusszeugnisses<br />
- eine Kopie des Staatsbürgerschaftsnachweises<br />
Einzureichen ist die Bewerbung beim Schulerhalterverein Benediktinerstift<br />
<strong>Admont</strong>, Lehrgang Ennstal, 8911 <strong>Admont</strong><br />
Erhöht der Besuch des Lehrganges meine Chancen auf<br />
einen Job in der Region?<br />
Auf jeden Fall. Durch die breit gestreuten Inhalte des Lehrganges<br />
erhält man eine umfangreiche Allroundausbildung<br />
und ist dadurch in allen Sparten (Handel, Industrie, Gewerbe,<br />
Dienstleistungen) vielseitig einsetzbar. Die bisherige<br />
Erfahrung zeigt, dass die Lehrgangs-Absolventen innerhalb<br />
kurzer Zeit nach Abschluss ihrer Ausbildung einen adäquaten<br />
Arbeitsplatz erhalten.<br />
<strong>PAX</strong> | 51
Wenn Türen geöffnet werden . . .<br />
Unter diesem Motto läuft vom 17. - 21. Juli 2006 in <strong>Admont</strong><br />
die 2nd International Summer School on Business Mediation<br />
„Excellence in Business Mediation - zwischen Professionalisierung<br />
und Profession“ – kurz ISBM. Das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
öffnet wie bereits vor zwei Jahren wieder seine Türen für<br />
internationale MediatorInnen aus Österreich, Deutschland,<br />
Schweiz und diesmal besonders auch aus den USA.<br />
Anknüpfend an den besonderen Geist und die Erfolge der<br />
„1st International Summer School on Business Mediation“,<br />
die sich vor zwei Jahren mit dem Thema: „Haltung - Verhalten<br />
- Fair halten in der Wirtschaftsmediation“ beschäftigte,<br />
treffen sich auch heuer wieder mehr als 100 MediatorInnen<br />
aus Österreich, Deutschland und der Schweiz im <strong>Stift</strong>sgymnasium<br />
<strong>Admont</strong>.<br />
Mediation bedeutet, in Konfliktsituationen gemeinsam mit<br />
professioneller, allparteilicher Begleitung neue Wege der<br />
Konfliktregelung zu finden. Im Mittelpunkt von Mediationen<br />
stehen nicht die Forderungen oder fixen Standpunkte der<br />
Konfliktparteien, sondern die grundlegenden Bedürfnisse<br />
und Interessen der verschiedenen Beteiligten. Dieser neue<br />
Zugang zu Konflikten findet auch im Wirtschaftsleben immer<br />
mehr Anhänger, da sichtbar wird, welche negativen<br />
Auswirkungen streitige Verfahren vor Gericht haben (hohe<br />
Kosten, Zeitverlust, Abbruch der Geschäftsbeziehungen,<br />
etc.). Mediation bietet hier die Möglichkeit, konstruktiv<br />
mit Unterschieden und Konflikten in und zwischen Unternehmen<br />
umzugehen.<br />
In der Summer School werden dazu die Entwicklungswege<br />
von Wirtschaftsmediation in verschiedenen europäischen<br />
Ländern sowie den USA aufgezeigt. Dazu haben die Veranstalter<br />
Mario Patera (IFF, Universität Klagenfurt) und<br />
Ulrike Gamm (Konfliktkultur – Kulturkonflikt) führende<br />
MediatorInnen aus Europa sowie der Ost- und Westküste<br />
der USA nach <strong>Admont</strong> eingeladen.<br />
Am Freitag, dem letzten Tag der Veranstaltung, berichten<br />
Vertreter aus österreichischen Unternehmen über ihre<br />
konkreten Erfahrungen mit Mediation (z.B. Volksbank<br />
Graz/Bruck, Flughafen Wien). Für diesen Tag haben auch<br />
österreichische PolitikerInnen ihre Teilnahme zugesagt. Am<br />
Dialog mit den MediatorInnen werden neben der Bundesministerin<br />
für Gesundheit, Maria Rauch-Kallat, auch die<br />
Bundesministerin für Justiz, Karin Gastinger, Nationalrat<br />
Hannes Missethon sowie Landesrätin Kristina Edlinger-<br />
Ploder teilnehmen.<br />
Eindrücke der ISBM 2004 sowie Informationen zur ISBM<br />
2006 finden Sie unter www.isbm.at<br />
<strong>PAX</strong> | 52
Das Projekt Nationalpark-Partner:<br />
regional-ökologisch-kreativ<br />
Im April 2004 wurde das Projekt „Nationalpark Gesäuse<br />
Partner“ mit dem Ziel ins Leben gerufen, regionsansässige<br />
Betriebe sowohl untereinander als auch mit dem Nationalpark<br />
zu vernetzen. Ziel des Partnerbetriebsnetzwerkes ist,<br />
dass sich die Nationalpark Gesäuse GmbH und die Partnerbetriebe<br />
zum beidseitigen Nutzen gegenseitig präsentieren<br />
und bewerben.<br />
Die Kooperation zwischen Nationalpark und Partnerbetrieben<br />
ist schriftlich durch Partnerschaftsvereinbarungen<br />
besiegelt. Im 1. Jahr ihres Bestehens haben die heutigen<br />
Nationalpark Gesäuse Partner gemeinsam mit dem Nationalparkteam<br />
Umwelt- und Qualitätsstandards erarbeitet, die<br />
sie in Zukunft erfüllen wollen. Sämtliche Partner haben sich<br />
verpflichtet, hinter der Nationalparkphilosophie zu stehen<br />
und diese auch ihren Gästen und Kunden zu vermitteln.<br />
Zur bestmöglichen Informationsweitergabe werden jährlich<br />
Fortbildungsveranstaltungen und intensive Mitarbeiterschulungen<br />
durchgeführt.<br />
Der Branchenbogen der Nationalpark Partner spannt sich von<br />
der Gastronomie über landwirtschaftliche Direktvermarkter,<br />
Urlaub am Bauernhof-, Handwerks- und Gewerbe-Betriebe,<br />
Jausenstationen, Schutzhütten, bis hin zu individuellen<br />
Branchen. Die Partnerbetriebe haben sich verpflichtet, dafür<br />
zu sorgen, dass die eigens kreierten Prospektständer stets<br />
mit den aktuellen Broschüren des Nationalparks bestückt<br />
sind. Weiters betreibt der Großteil der Nationalpark Partner<br />
einen kleinen Shop mit käuflich erwerbbaren Nationalpark-<br />
Produkten. Zusätzliche Informationen erhalten die Gäste<br />
durch Speisekartenbeiblätter bzw. Tischplakate, welche<br />
wichtige Grundinformationen über den Nationalpark und<br />
die aktuellen Projekte enthalten.<br />
Natürlich erbringt auch der Nationalpark Gesäuse umfangreiche<br />
Leistungen für seine Partner.<br />
So wurde eine attraktive Broschüre zur Präsentation der<br />
Partner erstellt, welche bei allen Events und Werbeauftritten<br />
des Nationalparks Gesäuse sowie bei den Nationalpark-<br />
Informationsstellen aufgelegt wird. Zusätzlich werden den<br />
Partnerbetrieben neben einem Auftritt auf der Website des<br />
Nationalparks ein handgefertigtes Keramikschild zur einheitlichen<br />
Betriebsbezeichnung und eine Partnerschaftsurkunde<br />
zur Verfügung gestellt. Neben dem Ziel, als Botschafter des<br />
Nationalparks zu fungieren und auch als kompetente Anlaufbzw.<br />
Servicestelle für die Urlaubsgäste aufzutreten, haben<br />
es sich die Nationalpark-Partner zum Ziel gesetzt, nicht nur<br />
mit dem Nationalpark eng zu kooperieren, sondern auch<br />
untereinander, innerhalb der einzelnen Branchen, aber auch<br />
sektorübergreifend verstärkt zusammenzuarbeiten.<br />
Die Zusammenarbeit der Nationalpark Partner zeigt sich<br />
in der Planung und Durchführung gemeinsamer Projekte.<br />
Seitens des LEADER+ Vereines Gesäuse/Eisenwurzen<br />
besteht die Möglichkeit, viele gemeinsame Vorhaben der<br />
Nationalparkpartner fördern zu können.<br />
Die Partnerschaft wird heute vom gemeinsamen Ziel aller<br />
Beteiligten getragen, die Projektregion wirtschaftlich zu<br />
stärken, das Juwel Gesäuse zu erhalten, als touristischen<br />
Impulsgeber zu nutzen sowie die Wertschöpfung in der Nationalparkregion<br />
auf vorausschauende Weise zu erhöhen.<br />
Feierliche Übergabe der Partnerurkunden durch Nationalparkdirektor Werner Franek<br />
<strong>PAX</strong> | 53
Kooperation:<br />
Tiroler Festspiele – Erl 2006<br />
7. bis 29. Juli<br />
„Bei zwei Opern Wagners, die keine sind, läuft von vorne<br />
herein alles befremdend, sozusagen“ so schrieb Ernst Bloch<br />
über die beiden großen Werke Richard Wagners „Tristan und<br />
Isolde“ und „Parsifal“. Das Musikdrama (Tristan) und das<br />
Bühnenweihspiel (Parsifal) stehen nach den drei überaus<br />
erfolgreichen „Ring-Jahren“ im Mittelpunkt der Tiroler<br />
Festspiele Erl 2006. „Ich habe im „Tristan“ die verzehrenden<br />
Leiden der Sehnsucht in undenklicher Steigerung bis zum<br />
schmerzlichsten Todesverlangen wiederzugeben gehabt;<br />
das Rasen der Leidenschaft füllt den „Ring des Nibelungen“<br />
an...Aber für Parsifal und Kundry ist das alles wieder<br />
etwas Neues: hier sind zwei Welten mit sich im Kampfe<br />
um die letzte Erlösung“ schrieb Richard Wagner 1878 nach<br />
Beendigung des zweiten Aktes von Parsifal. Gustav Kuhn,<br />
Intendant der Festspiele, führt Regie und wird die beiden<br />
Neuproduktionen dirigieren. Ihm zur Seite das Wagnererprobte<br />
Orchester der Tiroler Festspiele sowie Sängerinnen<br />
und Sänger der Accademia di Montegral.<br />
Die zwei Werke kommen jeweils an den Wochenenden<br />
zwischen 7. und 29. Juli zur Aufführung: „Tristan“ am 8.,<br />
14. und 21. Juli, „Parsifal“ am 16., 23. und 29. Juli.<br />
Von Wagner führen zwei Richtungspfeile zu Ludwig van<br />
Beethoven und Anton Bruckner. Den einen verehrte er<br />
heiß, vom anderen wurde Wagner geradezu vergöttert.<br />
Von beiden stehen Werke am Programm: Mit Bruckners<br />
Neunter werden die Tiroler Festspiele Erl eröffnet, etwas<br />
später folgen die Sinfonien Nr. 1 und Nr. 2 (22. und 28.<br />
Juli), gespielt vom Orchester der Tiroler Festspiele unter<br />
Gustav Kuhn.<br />
Von Beethoven kommen gleich vier Sinfonien Nr. 1 und 5<br />
(9. Juli) und 2 und 7 (15. Juli) und die Klavierkonzerte Nr.<br />
3 (22. Juli) und 5 (28. Juli) zur Aufführung. Gustav Kuhn<br />
dirigiert das Haydn Orchester Bozen-Trient, das neuerlich<br />
in Erl gastieren wird.<br />
Zwischen den Wochenenden finden in der Erler Pfarrkirche<br />
herausragende Konzertereignisse statt: Die Montage<br />
beleuchten die Musik des 20. Jahrhunderts (Castiglioni,<br />
Berio, Kagel, Stockhausen); an den Dienstagen garantiert<br />
der junge italienische Pianist Davide Cabassi für Carnegie-<br />
Hall-Atmosphäre in Erl (er gab kürzlich sein erstes hymnisch<br />
gefeiertes Solo- Rezital in New Yorks Konzerttempel); die<br />
Wochenmitte steht im Zeichen großer Liederzyklen von<br />
Franz Schubert und Werken der 2. Wiener Schule – gesungen<br />
von Sängerinnen und Sängern der Accademia di Montegral;<br />
donnerstags sorgt ein besonderer Gast für dicht gedrängte<br />
Kirchenbänke: der Tenor Francisco Araiza.<br />
Tiroler Festspiele Erl In Kufstein<br />
3. und 4. August 2006<br />
Alljährlich sind die Tiroler Festspiele Erl in Kufstein zu<br />
Besuch, heuer auf der großartigen, die Stadt überragenden<br />
Festung. Im Rahmen des zweitägigen Besuches spielt das Orchester<br />
der Tiroler Festspiele unter Bernhard Sieberer Werke<br />
des Jubiläums-Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und<br />
stellt „Hits“ wie der Jupiter-Sinfonie eher selten Gespieltes<br />
(Divertimento Nr. 17, Serenade Nr. 4) gegenüber.<br />
Am zweiten Abend steht Ludwig van Beethovens Neunte<br />
auf dem Programm. Gustav Kuhn dirigiert das Orchester der<br />
Tiroler Festspiele. Der Besucher darf sich auf den Auftritt<br />
<strong>PAX</strong> | 54
einiger herausragender Sängerinnen und Sänger der Accademia<br />
di Montegral sowie den Haydn Chor freuen!<br />
Weltstars bei den Tiroler Festspielen Erl 2006<br />
Das letzte Wochenende im Rahmen der diesjährigen Tiroler<br />
Festspiele Erl (7. Bis 29. Juli) stellt einen absoluten Höhepunkt<br />
dar. Am 29. Juli betreten gleich zwei Weltstars die Bühne<br />
des Passionsspielhauses in Erl: Kurt Rydl als Gurnemanz und<br />
Francisco Araiza als Parsifal im gleichnamigen Bühennweihspiel<br />
von Richard Wagner. Der mexikanische Tenor Francisco<br />
Araiza, u.a. eng mit dem Zürcher Opernhaus verbunden, ist<br />
dem Erler Festspielpublikum bereits bestens bekannt. Der<br />
Wiener Kurt Rydl hingegen, Ensemblemitglied der Wiener<br />
Staatsoper und auf allen bedeutenden internationalen Bühnen<br />
zu Hause, gibt heuer sein Erler „Debut“. Ein massives<br />
Staraufgebot, das man in dieser Konstellation kaum mehr<br />
antreffen wird und das man keinesfalls versäumen darf!<br />
Tiroler Festspiele Erl außer Haus<br />
Alljährlich sind die Tiroler Festspiele Erl in Kufstein zu<br />
Besuch, heuer auf der großartigen, die Stadt überragenden<br />
Festung. Dort ehrt man zwei große Geister der Wiener<br />
Klassik: Ludwig van Beethoven und den Mega-Jubillar<br />
2006 Wolfgang Amadeus Mozart. Das Orchester der Tiroler<br />
Festspiele spielt unter der Leitung Bernhard Sieberers (3.<br />
8.) und Gustav Kuhns (4.8.).<br />
Donnerstag, 3. August 2006, 20.00 Uhr<br />
im Schlosshof der Festungsgastwirtschaft<br />
bei Schlechtwetter im Kaiserturm der Festung Kufstein<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Ouvertüre zur „Zauberflöte“<br />
Sinfonia Concertante für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und<br />
Orchester in Es-Dur, KV 297b,<br />
Sinfonie Nr. 41 in C-Dur, KV 551 „Jupiter“<br />
Orchester der Tiroler Festspiele<br />
Leitung - Bernhard Sieberer<br />
Freitag, 4. August 2006, 21.00 Uhr<br />
Festungsarena (auf der Josefsburg)<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Symphonie Nr. 9<br />
Solisten und Orchester der Tiroler Festspiele<br />
Haydn Chor<br />
Leitung - Gustav Kuhn<br />
Information:<br />
Tiroler Festspiele Erl, Adamgasse 1, A-6020 Innsbruck,<br />
Tel.: 0512/57 88 88-13, Fax: 0512/56 09 98<br />
karten@tiroler-festspiele.at<br />
www.tiroler-festspiele.at.<br />
<strong>PAX</strong> | 55
Schloss Röthelstein<br />
erstrahlt in neuem Glanz<br />
Nach fast 2 Jahren Bauzeit ist das Schloss<br />
Röthelstein jetzt fertig renoviert und erstrahlt<br />
in neuer Pracht. Damit kann das Haus in großartiger<br />
Lage über <strong>Admont</strong> wieder tausende<br />
Gäste begrüßen und in die Region bringen.<br />
Bereits jetzt gibt es für Sommer/Herbst 2006<br />
3000 Buchungen.<br />
Das Schloss der Jugend & Familiengästehäuser wird für Veranstaltungen<br />
aller Art offen stehen. So können Konzerte mit<br />
bis zu 360 Besuchern im Schloss abgehalten werden. Auch<br />
für Hochzeiten und andere große Treffen ist ausreichend<br />
Platz, das Haus hat einen Schwerpunkt für Seminare und<br />
Tagungen. Das außergewöhnliche historische Ambiente<br />
verbunden mit der neuen modernen Ausstattung ist sicher<br />
äußerst attraktiv.<br />
Das Haus verfügt über eine Sauna und ist behindertengerecht<br />
ausgestattet – mit 70 Komfortbetten mit moderner<br />
Ausstattung. Alle Zimmer sind natürlich mit Dusche und<br />
WC ausgestattet, der Großteil Ein- oder Zwei-Bett-Zimmer,<br />
mit <strong>Admont</strong>er Naturböden, durchwegs auch mit TV- und<br />
Internetanschluss. Bis zum Jahresende wird eine neue Straße<br />
den Gästen eine problemlose Zufahrt ermöglichen.<br />
„Das historische Ambiente mit den restaurierten Teilen<br />
wie dem Rittersaal mit einzigartigen Fresken bietet einen<br />
optimalen Ort für Veranstaltungen wie Konzerten für bis zu<br />
360 Personen“, freut sich Gerhard Wendl, Geschäftsführer<br />
der Jugend & Familiengästehäuser.<br />
Zwischen Mai und September gibt es einen Cafe-Betrieb im<br />
Haus und im Freien, mit dem tollen Blick auf <strong>Admont</strong> und<br />
die Umgebung. Damit können die zahlreichen Besucher<br />
des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> auch den ehemaligen Sommersitz der<br />
Abtei besichtigen, der Rittersaal ist ebenfalls im Sommer<br />
zu bewundern. Natürlich sind alle <strong>Admont</strong>er sowohl ins<br />
Cafe als auch ins Haus selbst herzlich eingeladen. Auch<br />
im Jugend & Familiengästehaus in <strong>Admont</strong> selbst tut sich<br />
gerade für die jungen Besucher einiges, mit einer neuen<br />
Outdoor-Kletterwand ist auch dieses Gästehaus jetzt noch<br />
attraktiver.<br />
<strong>PAX</strong> | 56
Unser Sponsor:<br />
GRAWE:<br />
Aktion gegen Fahrzeugbrände<br />
Die Grazer Wechselseitige Versicherung unterstützt<br />
mit einer Aktion für mehr Sicherheit auf<br />
Österreichs Straßen den Ankauf von Feuerlöschern.<br />
Durchschnittlich rund 700 Fahrzeugbrände gibt es jährlich<br />
in Österreich. Das bedeutet statistisch gesehen, dass jeden<br />
Tag mindestens zwei Autos österreichweit in Flammen stehen.<br />
Die Dunkelziffer liegt aber weitaus höher, zählt doch<br />
für die Statistik ein Fahrzeugbrand erst ab einer Schadensumme<br />
von 2.000 Euro. Andere Statistiken, wie jene des<br />
Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes sprechen von<br />
fünf Fahrzeugbränden pro Tag – mit steigender Tendenz.<br />
Für die eigene und für die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer<br />
gilt daher mehr denn je: Der Feuerlöscher gehört<br />
zur Standardausrüstung im Auto.<br />
Die Grazer Wechselseitige unterstützt dies nun im Rahmen<br />
einer bundesländerübergreifenden gemeinsamen<br />
Aktion mit den Länderversicherern mit der neuen Aktion<br />
„Feuerlöscher an Bord“ – verbunden mit einem Appell an<br />
die Autoindustrie, Feuerlöscher in die Standardausrüstung<br />
der Fahrzeuge aufzunehmen, denn so GRAWE-Präsident<br />
Franz Harnoncourt-Unverzagt: „Je besser die Autos mit<br />
Feuerlöschern ausgestattet sind, desto sicherer ist jeder<br />
Fahrer in Österreich unterwegs, denn wie die Statistiken<br />
zeigen, kann jeder jederzeit von einem Fahrzeugbrand<br />
betroffen sein.“<br />
Bei der Aktion bieten die Länderversicherer seit 4. Mai noch<br />
bis Ende Juli 2006 in über 200 Kundenbüros österreichweit<br />
den Kauf von Qualitäts-Autofeuerlöschern zum halben Preis<br />
um EUR 21,- statt EUR 42,- an. Die Feuerlöscher sind in über<br />
200 Kundenbüros, über Ihre/n persönliche/n Berater/in<br />
oder die mehr als 3.100 MitarbeiterInnen der Länderversicherer<br />
erhältlich. Die Grazer Wechselseitige leitet diese<br />
Aktion federführend in der Steiermark. Nähere Infos unter<br />
www.grawe.at oder www.laenderversicherer.at.<br />
vlnr:<br />
Otto Meisenberger,<br />
Branddirektor,<br />
Aufsichtsratspräsident<br />
Franz Harnoncourt-Unverzagt,<br />
Ulrike Erhart,<br />
Bgm-Stv. Walter<br />
Ferk, Josef Milla,<br />
Stv. Branddirektor<br />
<strong>PAX</strong> | 57
Wasser – ein Geschenk<br />
Die erste Gabe, die man einst einem müden<br />
Wanderer reichte, war Wasser. Wasser ist<br />
der Ursprung allen Lebens. Ein Brunnen, aus<br />
dem in unendlichem Rhythmus Wasser fließt,<br />
signalisiert Reichtum im inneren Sinne dieses<br />
Wortes. Und das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> hat einen<br />
Trinkbrunnen im Bibliothek- und Museentrakt.<br />
Jeder Besucher ist eingeladen, sich an dem<br />
köstlichen Nass zu laben, das sich in den umliegenden<br />
Bergen gesammelt hat.<br />
Jeder, der sich ernsthaft mit Wasser beschäftigt hat, weiß,<br />
dass Wasser nicht gleich Wasser ist. Wasser ist ein Lebewesen,<br />
über das der Mensch noch sehr wenig weiß,<br />
zumindest im rein wissenschaftlichen Sinne. Die Tatsache,<br />
dass Wasser aus dem „Fieberbründl“ gegen Fieber half, oder<br />
andere Quellen gegen anderes Leid, war unseren Vorfahren<br />
durchaus bekannt.<br />
Der <strong>Admont</strong>er Trinkbrunnen hat etwas ganz besonderes, er<br />
ist „belebt“ nach der Methode des Tiroler Erfinders Johann<br />
Grander. Grander hat in jahrzehntelanger Experimentierarbeit<br />
eine Methode entwickelt, dem Wasser seine ursprüngliche<br />
Kraft, die – möglicherweise durch den Druck in den<br />
Leitungsrohren und den Transportweg von der Quelle bis<br />
zum Menschen – verloren gegangen ist, wieder zurück zu<br />
geben. Weit über 200.000 Mal ist die Grander-Technologie<br />
weltweit im Einsatz. Die Anwender sind begeistert von der<br />
guten Verträglichkeit des Wassers auf der Haut, berichten<br />
über besseres Wachstum von Blumen und Gemüse und<br />
vieles andere mehr. Das wichtigste Anliegen des Tiroler<br />
Erfinders Johann Grander ist ein respektvoller Umgang<br />
mit Wasser. Der Mensch soll die Bedeutung des Wassers<br />
wieder erkennen, soll möglichst viel Wasser trinken, soll<br />
es nutzen, zum eigenen Wohlbefinden.<br />
Der <strong>Admont</strong>er Museums-Trinkbrunnen will in erster Linie<br />
eines: Die Wanderer, die zu den wunderbaren Kunst- und<br />
Kulturschätzen des <strong>Stift</strong>es gefunden haben, laben und stärken.<br />
Ein kleiner Gedanke daran, dass Wasser unser Ursprung<br />
und unsere Lebensquelle ist, wäre ein schönes, bleibendes<br />
Reisegeschenk für jeden Besucher. Es geht nur darum, sich<br />
zu öffnen, um das Geschenk annehmen zu können.<br />
<strong>PAX</strong> | 58
Wir laden Sie herzlich zur Teilnahme an<br />
unseren Gottesdiensten, am Chorgebet<br />
und zum Rosenkranzgebet ein:<br />
Gottesdienstund<br />
Gebetszeiten<br />
Sonntag Vorabend<br />
18.00 Uhr hl. Messe in der Benediktuskapelle (Oktober bis<br />
Mai) bzw. in der alten Pfarrkirche (Juni bis September)<br />
Sonn- und Feiertag<br />
(in der <strong>Stift</strong>s- und Pfarrkirche)<br />
8.30 Uhr und 10.00 Uhr hl. Messe<br />
17.30 Uhr Choralvesper<br />
(17.15 Uhr von Weihnachten bis Anfang Februar)<br />
18.00 Uhr Krippenmesse<br />
(von Weihnachten bis Anfang Februar)<br />
Wochentags<br />
(in der Benediktuskapelle)<br />
7.00 Uhr jeden Tag Konventmesse<br />
Mittwoch, 18.00 Uhr Abendmesse<br />
Freitag, 9.00 Uhr Hausfrauengottesdienst<br />
17.00 Uhr Rosenkranzgebet<br />
(Montag bis Freitag)<br />
Täglich<br />
12.15 Uhr Mittagshore (in der <strong>Stift</strong>skirche<br />
vom 1. Mai bis 30. September)<br />
Klosternamen<br />
Manfred von Riva<br />
Manfred von Riva (* 14. Jahrhundert in Mailand; † 28.<br />
Januar 1450 (nach anderen Quellen 1430) in Riva San Vitale<br />
am Luganersee) war ein Priester und Einsiedler.<br />
Er soll auf dem 1097 m hohen Monte San Giorgio gelebt<br />
haben. Seine Reliquien werden in der Kirche St. Vitalis in<br />
Riva verehrt. Er wird als Einsiedler oft mit Kreuz, Buch<br />
oder Rosenkranz dargestellt. Sein Gedenktag in der katholischen<br />
Kirche ist der 28. Januar.<br />
Manfred von Riva ist der Namenspatron des <strong>Admont</strong>er<br />
Benediktiners von P. Manfred Hagauer. P. Manfred ist seit<br />
1993 Pfarrseelsorger in Ardning.<br />
<strong>PAX</strong> | 59