Kundenmagazin Sommer 2011 - Stadtwerke Bamberg
Kundenmagazin Sommer 2011 - Stadtwerke Bamberg
Kundenmagazin Sommer 2011 - Stadtwerke Bamberg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
15<br />
Kinder<br />
Ein Wald fürs Bambados<br />
Was haben 133.000 Bäume mit dem neuen Freizeitbad zu tun,<br />
das im Herbst direkt neben dem Stadionbad öffnet?<br />
STROM<br />
4–5 JAHRE<br />
WÄRME<br />
Zählt man die Bäume, die gerade auf dem Parkplatz<br />
und im Saunagarten gepflanzt werden, kommt man<br />
gerade mal auf knapp 100. Für 133.000 Bäume ist<br />
überhaupt kein Platz. Wo also befindet sich dieser<br />
Bambados-Wald?<br />
Er entsteht zwei Kilometer vom Bambados<br />
entfernt im Wasserschutzgebiet <strong>Bamberg</strong><br />
Süd, wo unser Trinkwasser gewonnen wird.<br />
Auf zwei Feldern haben die <strong>Stadtwerke</strong><br />
<strong>Bamberg</strong> in den letzten zwei Jahren extra<br />
für das Bambados einen Wald angelegt<br />
und schützen damit nicht nur das Trinkwasser,<br />
sondern auch die Natur und die<br />
Umwelt. Denn erstens bieten die Pflanzen<br />
Schutz gegen Wind und Regen, die den<br />
ungeschützten Boden abtragen würden.<br />
Zweitens verhindern sie, dass Schadstoffe in<br />
das Grundwasser eindringen. Und drittens<br />
sorgen sie dafür, dass das neue Hallenbad<br />
besonders umweltfreundlich mit Energie<br />
versorgt wird.<br />
Das Bambados hat nämlich sein eigenes<br />
kleines Strom- und Wärmekraftwerk – und<br />
das wird mit Holz betrieben. Die Bäume sind<br />
auch keine gewöhnlichen Pflanzen, sondern<br />
sogenannte schnell wachsende Balsampappeln,<br />
die innerhalb des ersten Jahres drei<br />
Meter und mehr in die Höhe schießen. Dank<br />
dieser Eigenschaft kann man sie alle vier<br />
bis fünf Jahre ernten. Das übernimmt eine<br />
Maschine, die die Bäume wie Mais kurz über<br />
dem Boden kappt und in ganz kleine Stücke zerteilt.<br />
Diese Holzhackschnitzel werden dann in das Kraftwerk<br />
neben dem neuen Hallenbad gebracht. Dort entsteht<br />
bei einem Prozess, ähnlich wie bei der Verbrennung,<br />
Da staunt selbst der Experte Georg Spörlein von den <strong>Stadtwerke</strong>n:<br />
schon nach einem halben Jahr sind aus kleinen Stecklingen drei<br />
Meter hohe Bäumchen geworden.<br />
bei sehr hohen Temperaturen Gas. Aus diesem Grund<br />
wird die Anlage auch Holzvergasungsanlage genannt.<br />
Allerdings ist das Gas sehr heiß, und es befinden sich<br />
kleine Teilchen darin, die den Motor beschädigen<br />
können. Deshalb muss es gefiltert und<br />
gekühlt werden.<br />
Mit diesem Holzgas wird dann ein Motor<br />
angetrieben, der Strom erzeugt. Die übrig<br />
gebliebene Wärme lassen die <strong>Stadtwerke</strong><br />
aber nicht einfach in die Luft ab, sondern<br />
nutzen sie, um das Bad zu beheizen.<br />
So geht keine Energie verloren, sondern<br />
wird gleich doppelt genutzt. Außerdem<br />
werden Rohstoffe wie Öl oder Kohle, die<br />
vor Millionen Jahren entstanden sind und<br />
von denen es nicht unendlich viel gibt,<br />
geschont. Denn die Bäume wachsen nach<br />
jeder Ernte wieder nach. Und noch ein<br />
Vorteil für die Umwelt: Bei der Verbrennung<br />
der Holzhackschnitzel wird nur so<br />
viel von dem klimaschädlichen Kohlendioxid<br />
frei, wie die Bäume im Lauf ihres<br />
Wachstums aus der Luft aufgenommen<br />
haben – es entstehen keine zusätzlichen<br />
Schadstoffe.<br />
Der Wald sorgt also dafür, dass es im<br />
neuen Hallenbad angenehm warm ist,<br />
das Wasser Wohlfühltemperatur hat und<br />
die Rutschen, die Sprudelliegen und das<br />
Licht funktionieren, ohne dass das Klima<br />
und die Umwelt darunter leiden müssen.