Final Report - KATER
Final Report - KATER
Final Report - KATER
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
3. Wird die Belastung zu hoch, löst sich auch dieser 'Trittrasen' auf, vegetationslose Lücken<br />
entstehen, an denen Erosion in Form von oberflächlichem Abtrag ansetzt.<br />
4. Durch weitere Belastungen schreitet die Erosion von den Lücken ausgehend sowohl in<br />
horizontaler wie auch in vertikaler Richtung fort, es kommt zu einer großflächigen<br />
Zerstörung von Vegetation und Boden.<br />
Die Erosion wird durch verschiedene Faktoren hervorgerufen (ROBENS/BLACEK 1991):<br />
• Wanderer: Durch die Trittwirkung werden Bodenteilchen gelockert und aus dem Gefüge<br />
gelöst. Andererseits verdichten sie den Boden, sodass der Niederschlag vermehrt<br />
oberflächlich abfließt.<br />
• Regen: Wassertropfen lockern feinkörniges Material, das vom herabfließenden Wasser<br />
mitgenommen wird. Große Wassermengen (bei starkem Regen und undurchlässigem<br />
Boden) fuhren zu flächenhaften Ausspülungen. Eine Konzentration von Abflusswässern in<br />
Geländeeintiefungen erzeugt kleinste Rinnen bzw. Ansätze tiefer Erosionsrinnen<br />
(ROBENS/BLACEK 1991 nach BUNZA 1982).<br />
• Schnee: Schmelzwasser wirkt ähnlich wie Regen. Schneeschub und -schurf können<br />
Vegetationsstreifen zwischen Haupt- und Parallelweg heraushebeln (ROBENS/BLACEK 1991<br />
nach KARL 1961).<br />
Durch diese Entwicklung entsteht in den ersten beiden Phasen ein Parallelweg, der weitere Verlauf<br />
der Entwicklung in bezug auf das Erscheinungsbild ist nun von der weiteren Belastung abhängig.<br />
Bei anhaltender Belastung kann neben einem bereits erodierten Weg ein neuer Trampelpfad<br />
entstehen und der Prozess von neuem beginnen. Die einzelnen Parallelwege können durch<br />
Vegetationsstreifen voneinander getrennt sein oder bilden ein in sich verzweigtes System von<br />
Wegen. Wenn sich infolge weiterer hoher Belastungen die Vegetationsstreifen auflösen, 'wachsen'<br />
die Wege zusammen – der ursprüngliche Weg wird breiter. Ebenso ist eine Erosion des Weges<br />
ohne Entstehung von Parallelwegen möglich (ROBENS/BLACEK 1991).<br />
Bei nachlassender Belastung oder deren Stillstand kann sich der Weg regenerieren oder<br />
stabilisieren, sofern der Schädigungsgrad dies noch zulässt bzw. Maßnahmen zur<br />
Erosionsbekämpfung ergriffen werden. Das Ausmaß der Schädigung der Vegetation wird also in<br />
erster Linie durch die Besucherfrequenz bestimmt (KAIL 1998).<br />
Man kann daraus sehr gut erkennen, dass es sich bei dieser Art von Schadensabfolge um ein<br />
dynamisches System handelt, wobei zumeist Kombinationen oder Übergangsformen zwischen den<br />
einzelnen Schadensstadien anzutreffen sind (ROBENS/BLACEK 1991).<br />
Das Ausmaß der Schäden ist in der Regel nicht auf eine bestimmte Schädigung zurückzuführen,<br />
sondern ergibt sich zumeist durch das Zusammenspiel mehrerer Schadensursachen wobei man<br />
mehrere Arten von Ursachen unterscheiden kann (nach KAIL 1998, ROBENS/BLACEK 1991).<br />
Seite 97