04.11.2013 Aufrufe

Final Report - KATER

Final Report - KATER

Final Report - KATER

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

3 TOURISMUS IN GEBIRGSREGIONEN<br />

3.1 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu einer Freizeitgesellschaft<br />

entwickelt. Dazu haben eine Reihe von Faktoren maßgeblich beigetragen (TÖDTER 1992).<br />

Durch die kontinuierliche Reduktion der Arbeitszeit im Allgemeinen und der zunehmenden<br />

Flexibilisierung der Arbeitsabläufe (Gleitzeit, Blockarbeitszeitmodelle, Telearbeit u.ä.) im Speziellen<br />

steht den Menschen mehr Freizeit zur Verfügung. Die Freizeit wird immer häufiger geblockt oder in<br />

Form von Kurzurlauben konsumiert.<br />

Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Wandel unserer Gesellschaft zur Freizeitgesellschaft. Der<br />

steigende Wohlstand infolge höherer Einkommen dient, über die Befriedigung der<br />

Lebensbedürfnisse hinaus, für die Erfüllung der steigenden Freizeitansprüche – dies trifft heute<br />

insbesondere auf breite Bevölkerungsschichten zu.<br />

Waren in früheren Jahrzehnten (speziell kostenintensive) Freizeitbetätigungen auf eine kleine<br />

Bevölkerungsgruppe beschränkt, so sind sie heute auch für die 'breite Masse' durchaus leistbar.<br />

Man betrachte nur das Beispiel 'Skifahren': Früher nur für einen kleinen, wohlhabenden Teil der<br />

Leute erschwinglich, ist es zu einem Massensport mit einem hohen gesellschaftlichen Stellenwert<br />

geworden, der quer durch alle Bevölkerungsschichten geht.<br />

Erkennbar ist diese Entwicklung beispielsweise auch an der starken Nachfrage nach gut<br />

erschlossenen Skigebieten – es gibt heute kaum mehr eine Region im alpinen Bereich, die es sich<br />

leisten kann, auf diesen Wirtschaftsfaktor zu verzichten.<br />

Hinzu kommen noch die höhere Mobilität und der technische Fortschritt in der Verkehrs- und<br />

Siedlungsinfrastruktur, der zu einer deutlichen Verkürzung der Wege und der Fahrtzeiten führt.<br />

Auch das abgelegenste Gebirgstal ist heute ohne Probleme und in relativ kurzer Zeit erreichbar.<br />

Sport und Freizeitaktivitäten haben sich auf der ganzen Welt zu wichtigen Wirtschaftsfaktoren von<br />

steigender Bedeutung entwickelt, auch in Österreich wird ein sehr bedeutender Teil des<br />

Bruttosozialproduktes durch den Tourismus erwirtschaftet.<br />

Darüber hinaus gibt es nach wie vor den Trend zum Wohnen im städtischen Bereich – v.a. an den<br />

Stadträndern bzw. in den Umlandregionen. Bei gleichzeitig mangelnder Attraktivität des Wohnbzw.<br />

Arbeitsumfeldes steigt die Nachfrage nach Bereichen und Regionen für die Erholung und für<br />

die Befriedigung von Freizeitbedürfnissen.<br />

Dieser gesellschaftliche Wandel, der in allen westlichen Industrieländern zu beobachten ist, führte<br />

(und führt immer noch) zu teils gravierenden Änderungen im Freizeitverhalten.<br />

Freizeit wird zunehmend als Ausgleich zum Berufsleben gesehen und bewusster erlebt –<br />

Freizeitaktivitäten haben einen großen Stellenwert beim Abbau von Stress und Hektik. Dabei<br />

spielen auch die zunehmende Tendenz zur Selbstverwirklichung (nicht nur im Beruf) sowie der<br />

Trend zu Wellness und aktiver Erholung eine entscheidende Rolle.<br />

Eine zunehmende Bedeutung gewinnt dabei die ältere Generation. Gehörte man früher nach der<br />

Pensionierung zum 'alten Eisen', so hat die steigende Lebenserwartung gepaart mit einem früheren<br />

Pensionsantritt hier eine zunehmend aktivere Altersgruppe mit einer stark steigenden Nachfrage an<br />

Freizeitangeboten entstehen lassen.<br />

Seite 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!