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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

Wichtig ist hier in hohem Maße die Vorbildwirkung der Hüttenbetreiber (z.B. Verzicht auf separat<br />

verpackte Kleinmengen oder Einwegverpackungen), sowie eine Bewusstseinsbildung unter den<br />

Bergtouristen (GRINZINGER 1999).<br />

Der größte Teil des Mülls, der in den Hütten selbst anfällt und sich kaum vermeiden lässt, betrifft<br />

biogene Abfälle (bis zu 60%). Aufgrund der anteilmäßig großen Menge ist hier eine getrennte<br />

Sammlung auf jeden Fall zu empfehlen.<br />

In Anbetracht des Entsorgungsaufwandes und der Entsorgungskosten ist eine Kompostierung vor<br />

Ort auf jeden Fall ins Auge zu fassen. Wurde noch in den 80-er Jahren davon ausgegangen, dass<br />

eine biologische Abfallverwertung aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht funktioniert, so ist<br />

mittlerweile bewiesen, dass sie selbst in extremen Hochgebirgslagen – auch mit herkömmlichen<br />

Kompostbehältern – möglich ist. (Wichtig ist in diesem Fall der Standort der Kompostiereinrichtung,<br />

da die Mikroorganismen auf eine bestimmte 'Betriebstemperatur' angewiesen sind.) Auf die<br />

verschiedenen Methoden der Kompostierung soll hier nicht näher eingegangen, es sei in diesem<br />

Zusammenhang auf spezifische Fachliteratur verwiesen (vgl. GRINZINGER 1999, STREICHER 1998,<br />

MORELLE 1999).<br />

Nach GRINZINGER (1999) sollte bei den anderen Abfällen aus ökologischen Gesichtpunkten nach<br />

Möglichkeit eine Trennung in Restmüll, wiederverwertbare Stoffe und gefährliche Abfälle<br />

vorgenommen und diese einem Recycling zugeführt werden. Papier und Kartonagen können<br />

darüber hinaus – falls es sich um eine überschaubare Menge handelt – auch zur Feuerung in Öfen<br />

(zum Anheizen) verwendet werden.<br />

Andere Studien stellen dagegen in Frage, ob eine Trennung der Fraktionen sinnvoll ist. Anfallende<br />

Menge, Platzbedarf und Lagermöglichkeit (ohne Geruchsbelästigung) sowie die Transportlogistik<br />

sollten die Grundlagen für die Entscheidung bilden (STREICHER 1998).<br />

In einem Quellschutzgebiet ist jedoch davon auszugehen, dass eine Trennung des Mülls und ein<br />

Abtransport ins Tal auf jeden Fall bevorzugt zu behandeln sind.<br />

8.1.2 Müllentsorgung<br />

Die oberste Priorität beim Müll sollte die Vermeidung sein. Müll, der erst gar nicht entseht, muss<br />

auch nicht aufwändig getrennt und kostenintensiv entsorgt werden. Von Seiten der Hütten erfolgt<br />

die Müllvermeidung im Wesentlichen durch einfache Bewirtschaftung, bescheidene Ausstattung<br />

und vernünftigen bzw. umweltbewussten Wareneinkauf (GRINZINGER 1999). Durch diese<br />

Einstellung wird auch dem Besucher eine Vorbildwirkung signalisiert.<br />

Eine Entsorgung der anfallenden Abfälle kann auf mehrere Arten erfolgen. Strikt abzulehnen ist –<br />

speziell in Quell- und Wasserschutzgebieten – eine Verfeuerung der Abfälle in Einzelöfen (z.B.<br />

Küche), wie sie früher weit verbreitet war. Durch die zu geringe Verbrennungstemperatur kommt<br />

es zu schädlichen Emissionen, je nach Art des verbrennenden Materials können hochgiftige<br />

Substanzen entstehen (GRINZINGER 1999). Auch andere Formen der thermischen Entsorgung im<br />

Hochgebirge sind auf Grund ihrer möglichen schädlichen Auswirkungen auf das sensible<br />

Gebirgsökosystem abzulehnen.<br />

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