Final Report - KATER

Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung
Infolge der Wirtschaftskrise in den 30-er Jahren und des nachfolgenden Krieges erlebte der
Tourismus – nicht nur in dieser Region – einen massiven Einbruch. Die Region konnte in den
folgenden Jahrzehnten nicht mehr an die Bedeutung, die sie zur Jahrhundertwende hatte,
anknüpfen, wenngleich die Besucherzahlen in den nachfolgenden Jahrzehnten stark zugenommen
haben.
Heute ist die Rax – v.a. aufgrund der ausgezeichneten verkehrsmäßigen Anbindung – nach wie vor
ein beliebtes Ausflugsziel für Tagestouristen aus dem Raum Wien, die vor allem zum Wandern und
zur Erholung dieses Berggebiet besuchen.
7.2 Touristische Infrastruktur
Da die Rax ein Quellschutzgebiet ist und sich nie dem Massentourismus verschrieben hat, gibt es
hier nur sehr wenige Infrastruktureinrichtungen – gerade soviel, wie zu einer Aufrechterhaltung
des Ausflugstourismus notwendig erscheint. Das mag auch der Hauptgrund sein, warum sich die
Rax trotz der Nähe zu Wien und trotz des verhältnismäßig hohen Besucheraufkommens ihre
landschaftlichen Reize erhalten konnte.
7.2.1 Aufstiegshilfen
7.2.1.1 Raxseilbahn
1926 wurde die Seilbahn auf die Rax errichtet. Die Talstation befindet sich in 528m Seehöhe am
hinteren Ortsende von Hirschwang, am Beginn des Höllentales. Sie überbrückt einen
Höhenunterschied von 1.017m bis zur Bergstation auf 1.545m und hat eine Länge von 2.151m,
wobei die mittlere Neigung der Trasse 54% beträgt.
Die 2 Seilbahnkabinen können je 40 Fahrgäste bzw. 3.200 kg Nutzlast befördern und benötigen für
die Strecke ca. 6 Minuten, was einer Förderleistung von 350 Personen/Stunde entspricht.
Die Raxseilbahn befindet sich als eine der wenigen in Österreich noch in Privatbesitz und gehört
der Familie Scharfegger. Der Betrieb erfolgt ganzjährlich von 9–16:30 Uhr, in den Sommermonaten
von 8-17:30 Uhr.
Befördert werden zurzeit im Jahr ca. 120.000 Personen (Berg- und Talfahrten), wobei das
Verhältnis Berg- zu Talfahrten ca. 60:40 beträgt.
Die Beförderungszahlen der Raxseilbahn spiegeln auch die wechselvollen Jahrzehnte der
österreichischen Geschichte wider (Quelle: GALAS 1972, DRENNIG 1973, Fam. SCHARFEGGER
2002).
Seite 78