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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

Baumgruppen oder kleinflächige Räumungen. Die Maßnahmen werden unter dem Gesichtspunkt<br />

des Bodenschutzes und der Ökologie durchgeführt, die Holzproduktion ist zweitrangig.<br />

Um gesunde Mischbestände auf Dauer zu erhalten, wird spezielles Augenmerk auf die richtige<br />

Jungwaldpflege gelegt. Das geschieht einerseits durch einen Sicherungsschutz und ergänzende<br />

Pflanzungen, andererseits durch negative Auslese von beschädigten, kranken und unerwünschten<br />

Bäumen. Auch durch entsprechende Durchforstungen wird erwünschten Bäumen oder<br />

Baumgruppen mehr Platz verschafft, die in der Folge bessere Bedingungen für die weitere<br />

Entwicklung vorfinden können. Standfeste gesunde Bäume sind weniger anfällig gegen<br />

Umwelteinflüsse und Krankheiten und bilden mehr Samen für die Naturverjüngung.<br />

Da die Schutzwirkung mit zunehmendem Baumalter nachlässt, ist es sehr wichtig, Wälder aktiv und<br />

vorausschauend zu verjüngen. Bevorzugt wird eine kleinflächige Waldregulierung, wobei der<br />

Naturverjüngung eindeutig der Vorzug geben wird. Nur wo die Naturverjüngung nicht ausreicht,<br />

soll eine künstliche Verjüngung nachhelfen, etwa durch Ergänzung von Pflanzungen in Fehlstellen,<br />

oder durch Anreicherung von seltenen Mischbäumen.<br />

Eine weitere Vorgabe ist es, unnatürliche, einförmige Monokulturen durch einen nachhaltigen<br />

Waldumbau langsam und planmäßig in reich strukturierte naturnahe Wälder überzuführen, rasche<br />

Umwandlungen durch flächige Räumungen sind zu unterlassen. Die Intensität des Waldbaus richtet<br />

sich nach der Standfestigkeit der Bestände beziehungsweise nach deren Standort.<br />

Sofern Quellenschutz, Forstschutz und Arbeitstechnik nicht dagegen sprechen, werden Äste,<br />

Kronen- und Stammteile im Wald zu belassen um sie einem natürlichen Abbauprozess zuzuführen.<br />

Selbstverständlich gilt ein striktes Chemieverbot in den Quellenschutzwäldern, das neben<br />

Insektiziden, Fungiziden auch jegliche Arten von Kunstdünger verbietet.<br />

Wichtig ist, dass im Zuge einer 'Zehn-Jahresplanung' mittel- und langfristige Ziele in der<br />

Waldbewirtschaftung festgelegt werden. Waldzieltypen beschreiben den idealen Waldaufbau für<br />

den jeweiligen Standort ohne Rücksicht auf die jetzige Zusammensetzung und sind ein wichtiges<br />

Leitbild für die nachhaltige Bewirtschaftung. Weiters wird für jede konkrete Waldfläche ein<br />

Bestockungsziel festgelegt, welches den anzustrebenden Waldaufbau in der kommenden<br />

Altersphase auf Basis des jetzigen Zustandes und der Zusammensetzung beschreibt. Dieses Ziel<br />

gilt als Vorgabe und soll durch aktive Maßnahmen auch gewährleistet werden.<br />

Ob die vorgegebenen Ziele auch erreicht werden, wird durch die Messung der Veränderungen des<br />

Waldzustandes in Form von Stichprobeninventuren oder Sonderinventuren beurteilt, wobei es<br />

wichtig ist, auch zukünftige Entwicklungen zu berücksichtigen.<br />

Alle Maßnahmen werden so gestaltet, dass sämtliche Arbeits- und Bringungsverfahren für die<br />

Bestände so schonend wie möglich erfolgen.<br />

6.4.2 Bewirtschaftung der Wildtiere<br />

Die Lebensräume von Wildtieren wurden durch die fortschreitende Besiedlung entfernter ländlicher<br />

Gebiete und durch die verstärkte Einflussnahme des Menschen stark verändert. Durch den Verlust<br />

von Rückzugsgebieten infolge intensiver touristischer Nutzung und stetiger Erschließung neuer<br />

Bereiche steigen die Schäden in den noch verbleibenden Gebieten teilweise dramatisch an.<br />

Überhöhte Wildbestände bedeuten eine dauerhafte Gefahr für die Quellschutzwälder, da die<br />

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