Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
Wasserwerken und dem Forstamt der Stadt Wien als 'Grundsätze zur Bewirtschaftung der<br />
Quellenschutzwälder der Stadt Wien' zusammengefasst.<br />
Durch diese Grundsätze werden wichtige Prinzipien der Bewirtschaftung festgelegt und somit deren<br />
Qualität gesichert, darüber hinaus erleichtern die darin enthaltenen Handlungsanweisungen die<br />
Umsetzung der Bewirtschaftungsmaßnahmen.<br />
Eine wichtige Grundposition besteht darin, dass die Stadt Wien nach wie vor bestrebt ist, Flächen<br />
in den Wasserschutz- und Schongebieten zu erwerben, um diese im Sinne des Quellschutzes<br />
eigenständig bewirtschaften zu können. Nur dadurch können die Ziele, die Sicherung und<br />
Verbesserung der Vegetationsdecke und des Bodens als Filter für das Wasser durch eine möglichst<br />
naturnahe und schonende Bewirtschaftung der Flächen in den Quellschutzgebieten, erreicht<br />
werden (siehe auch Kap. 'Vulnerabilität'). Alle Eingriffe sind daher möglichst schonend für die<br />
Pflanzendecke und das Bodengefüge auszuführen.<br />
6.4.1 Bewirtschaftung der Wälder<br />
Die besondere Bedeutung der Wälder in bezug auf die Wasserversorgung beinhaltet insbesondere<br />
die folgenden Punkte (SUCHOMEL 1994):<br />
• Sicherung der Humusdecke<br />
• Verbesserung der Filterwirkung des Bodens<br />
• Rückhalt des Niederschlagsabflusses zur Verbesserung der Einsickerung in den Boden<br />
• Beeinflussung des lokalen Klimas zur Förderung der Niederschlagstätigkeit<br />
• Verbesserung der Taubildung<br />
• Entschärfung der Außen- und Innenerosion im Karst<br />
Der Aufbau und die räumliche Verteilung der Baumarten haben einen wesentlichen Einfluss auf den<br />
Niederschlag. Nadelbäume halten sehr viel Niederschlag in der Krone zurück, unter Laubbäumen<br />
dagegen erreichen größere Mengen an Schnee oder Regen den Boden. Eine ausgewogene<br />
Strauchschicht vermindert den oberflächlichen Abfluss und hält das Wasser durch das Wurzelwerk<br />
länger im Boden zurück; anzustreben sind aus diesem Grund gemischte Wälder.<br />
Kommt es infolge des Fehlens einer Vegetationsdecke zu einem starken oberflächlichen Abfluss, so<br />
kann durch den Abtrag von Bodenstoffen eine Trübung und Verunreinigung des Wassers erfolgen.<br />
Durch höhere Temperaturen in ungeschützten Bereichen werden verstärkt Bestandteile abgebaut,<br />
die durch das abfließende Wasser in das Grundwasser verfrachtet wurden können, wodurch es zu<br />
Beeinträchtigungen der Qualität kommen kann.<br />
Für den Schutz der Quellen sind möglichst naturnahe Bestände und gesunde Wälder die beste<br />
Voraussetzung. Zum Erreichen eines solchen Waldzustandes ist eine aktive Waldbewirtschaftung<br />
notwendig. Es gilt in den Quellschutzgebieten ein Verbot für Kahlschlag und flächige Räumungen,<br />
die Bewirtschaftung der Wälder erfolgt durch Einzelbaumentnahme, Rodung einzelner<br />
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