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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

Das Weidevieh scheidet einerseits Stoffe aus, die für den Boden eine bestimmte Belastung an<br />

organischem Material darstellen, außerdem bewirkt der Viehtritt in gewissen Bereichen (v.a. in<br />

Hanglagen mit geringmächtiger Bodenauflage) Erosionserscheinungen.<br />

Andererseits trägt das Vieh durch die Beweidung (= Pflege der Vegetationsdecke) und<br />

Ausscheidungen (= Düngung der Vegetationsdecke) dazu bei, dass sich eine dichte und stabile<br />

Vegetation entwickelt. Somit kann sich auch ein gutes Bodengefüge entwickeln, was in der Folge<br />

zu einer Verbesserung der Filterwirkung und der Wasseraufnahmefähigkeit führt, bei gleichzeitiger<br />

Verringerung des oberirdischen Abflusses.<br />

Von entscheidender Bedeutung, ob es dadurch zu einer Schädigung oder zu einem Ausgleich<br />

kommt, ist das Verhältnis der beiden angeführten Wirkungskreisläufe zueinander.<br />

Zu hoher Viehbestand führt zu verstärkter Vegetationszerstörung (Überweidung, Trittschäden), in<br />

der Folge zu verstärkter Überdüngung und somit zu einem erhöhten Eintrag von Nährstoffen in das<br />

Grundwasser. Darüber hinaus kann es zu einer zunehmenden Eutrophierung des Standortes<br />

kommen.<br />

Zuwenig (oder kein Viehbestand) bzw. keine Mahd kann aber auch negative Auswirkungen haben.<br />

Die langen Halme legen sich um, dadurch wird der oberirdische Abfluss bescheunigt<br />

('Strohdacheffekt'), was in anderen Bereichen wiederum zu einer verstärkten Erosion und somit zu<br />

einer Bodenzerstörung führen kann.<br />

Eine wichtige Voraussetzung ist auch, dass die 'Belastung' der Landschaft angepasst wird. So ist es<br />

im Falle einer Beweidung sehr wichtig, dass diese in einem Gelände stattfindet, wo möglichst<br />

wenige Trittschäden entstehen können (nicht zu steiles Gelände mit einem genügend großen<br />

Bodenhorizont).<br />

Anmerkung: Bei der Gefährdung bzw. Schädigung von Vegetation und Boden (und in der Folge möglicherweise auch<br />

Beeinträchtigung des Trinkwassers) durch die Nutzung der naturräumlichen Gegebenheiten, besteht ein großer von<br />

Unterschied zwischen Weidevieh und Mensch:<br />

Das Weidevieh erzeugt einen geschlossenen Kreislauf: Was vor Ort aufgenommen wird, wird auch vor Ort wieder<br />

ausgeschieden.<br />

Der Mensch befindet sich dagegen in einem offenen Kreislauf, in dem fremde Substanzen in ein Ökosystem eingebracht<br />

werden können (z.B. Chemikalien, Keime).<br />

3.7 Auswirkungen durch Infrastruktureinrichtungen<br />

Hierzu zählen vor allem Straßen, Parkplätze, Aufstiegshilfen, Beherbergungsbetriebe sowie Anlagen<br />

zur Ver- und Entsorgung, aber auch Skipisten, Wanderwege und Klettersteige.<br />

Infrastruktureinrichtungen bewirken in den meisten Fällen größere Schäden für den Naturhaushalt,<br />

als die Ausübung der Sportarten selbst, auch wenn es sich dabei um Massensportarten handelt.<br />

Allerdings ist das zur Verfügung Stellen von bestimmten Einrichtungen eine notwendige<br />

Voraussetzung für die Durchführung der Sportart, wobei man zwischen der primären<br />

Sportinfrastruktur, also jener die für die Ausübung der Tätigkeit selbst benötigt wird, wie Pisten,<br />

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