Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
Bergsteigen hat im Laufe der Zeit eine deutliche Änderung in der Ausübung der Aktivität erfahren.<br />
Galt es in früheren Zeiten vor allem unerforschte Gebirgsbereiche zu erkunden, unzugängliche bzw.<br />
nur schwer überwindbare Bergformationen zu bezwingen oder neue Gebiete zu erschließen, so<br />
steht heute der sportliche Aspekt im Vordergrund. Damit wurde auch der Wandel vom Bergsteigen<br />
zum Klettern vollzogen. Kennzeichnend für das ehemalige Bergsteigen waren Tages- oder<br />
Mehrtagestouren mit dem Ziel einen Gipfel zu erreichen und einen Berg zu bezwingen, heute<br />
beschränkt sich die Tätigkeit auf das Klettern selbst, was in der Regel das Bezwingen von steilen<br />
oder überhängenden Felsformationen bedeutet. Hauptverantwortlich für den Wandel (abgesehen<br />
davon, dass es in unseren Gebirgen heute keine unerforschten Gebiete mehr gibt) waren die<br />
Entwicklungen im technischen Bereich. Mittels neuer Materialien und gewaltiger Änderungen bei<br />
der Ausrüstung (Klettergurte, Spezialseile, Klemmhaken, Akkubohrer, etc.) wuchs die<br />
Herausforderung für die Bewältigung seinerzeit noch unbezwingbarer Steilwände und ähnlichem.<br />
Mehr noch als Wandern ist Bergsteigen/Klettern eine extrem landschaftsgebundene<br />
Freizeitaktivität, deren Ausübung sehr stark an einzelne Landschaftsformationen gebunden ist.<br />
Daneben ist Klettern eine typische Individualsportart, die relativ wenig Ausrüstung und praktisch<br />
keine Infrastruktur erfordert (STRASDAS 1994).<br />
Gemeinsam mit dem Klettern (das sich als Trendsportart zunehmender Beliebtheit erfreut), sind<br />
noch einige andere Trendsportarten entstanden.<br />
Während beim Alpin-Klettern technische Kletterhilfen Verwendung finden, wird Free-Climbing ohne<br />
diese technischen Hilfsmittel durchgeführt (lediglich ein Sicherungsseil für den Fall eines Absturzes<br />
wird verwendet). Weitere Ausdifferenzierungen dieser Sportart sind das Bouldern (Klettern auf<br />
kleinen Felsen) und das Gletscher- oder Eisfallklettern im Hochgebirge (STRASDAS 1994).<br />
Die direkten Auswirkungen des Kletterns auf den Naturhaushalt sind eher gering einzuschätzen. In<br />
Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei den Kletterpassagen selbst zumeist um vegetationslose<br />
Felsbereiche handelt, sind hier keine bzw. nur sehr geringe Folgeerscheinungen auf die Natur zu<br />
erwarten. Beeinträchtigungen durch Betreten können sich lediglich in den Ein- und<br />
Ausstiegsbereichen der Kletterrouten ergeben sowie an den Zugangswegen. Die potentiellen<br />
Schädigungen entsprechen hier denen des Wanderns.<br />
Da es sich beim Klettern – wie bereits angesprochen – um einen typischen Individualsport handelt<br />
ist mit Ausnahme der Zufahrtsstraßen und ev. Parkmöglichkeiten keine Infrastruktur notwendig,<br />
wodurch auch die indirekte Beeinflussung relativ gering ist.<br />
In den letzten Jahren wurde häufig über den Konflikt zwischen Kletterern und Naturschützern<br />
berichtet. Auslöser war zumeist der Vorbehalt, dass mitunter Kletterer die sehr sensiblen<br />
Felsbiotope mit ihren geschützten Pflanzen zerstören und dass felsbrütende Vögel gestört und<br />
vertrieben werden (RUCKRIEGEL 2000). Das mag aus Naturschutzsicht durchaus stimmen und ist<br />
sehr bedauerlich, dennoch sind die Auswirkungen des Kletterns auf die Naturraumfaktoren in<br />
Summe als relativ gering einzustufen.<br />
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