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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

Gebühren<br />

Eine weitere Möglichkeit, den Besucherstrom zu reduzieren bzw. in eine bestimmte Richtung zu<br />

kanalisieren, ist die Einhebung von Gebühren. Seitens des Tourismus her sind Gebühren in der<br />

freien Landschaft zumeist nicht sehr gern gesehen, doch kann es manchmal infolge hoher<br />

Besucherfrequenzen notwendig werden, gewissen Teile der Landschaft dadurch zu schützen.<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass es bereits durch das Einheben eines geringen Beitrages zu<br />

Verlagerungserscheinungen des Besucherstromes kommt.<br />

Absperrungen<br />

Absperrungen sollten aus den bereits im Kapitel 'Wirkungsmechanismen der Besucherlenkung'<br />

beschriebenen Gründen nur sehr eingeschränkt zum Einsatz kommen, da sie für viele Leute –<br />

speziell wenn sie nicht nachvollziehbar sind – ein Ärgernis darstellen. Sinnvoll können sie dagegen<br />

sehr wohl an gefährlichen Stellen, wie Abbruchkanten oder Geländestufen bzw. bei sehr sensiblen<br />

Ökosystemen sein. Wichtig ist es dabei, dass den Leuten der Grund für die Absperrung in einer<br />

geeigneten Weise mitgeteilt wird.<br />

Verkehrsleitsysteme<br />

Da die meisten Leute im Gebirge mit dem eigenen PKW angereist kommen, können bereits im<br />

Vorfeld bei der Anreise entsprechende Steuerungsmechanismen zum Einsatz kommen. Das kann<br />

einerseits eine Verlegung bzw. Sperre von Parkplätzen in sensiblen Bereichen sein, andererseits<br />

können auch Zufahrtsbeschränkungen auferlegt oder der Verkehr in andere – weniger anfällige<br />

Bereiche – umgeleitet werden.<br />

Eine andere Möglichkeit besteht auch in der Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs, wenn etwa<br />

eine Straße für PKW gesperrt ist, Busse aber direkt zufahren können.<br />

Verhalten der Aufsichtsorgane<br />

Eine nicht zu unterschätzende Komponente ist die Vorbildwirkung der Aufsichtsorgane bzw. der<br />

Arbeiter im betreffenden Gebiet. Diese sollten sich ebenfalls an die Vorgaben und Beschränkungen<br />

halten. So macht es durchaus einen Unterschied, ob ein Wanderer oder Mountainbiker von einem<br />

Aufsichtsorgan abgemahnt wird, das mit einem Geländewagen auf einem schmalen Waldweg oder<br />

in der offenen Landschaft unterwegs ist, oder zu Fuß – quasi auf gleicher Ebene – ein<br />

Fehlverhalten rügt.<br />

In manchen Situationen kann es erforderlich sein, strenge Maßnahmen, wie etwa Verbote oder<br />

Abgrenzungen, zu setzen, um der Natur den benötigten Schutz gewährleisten zu können.<br />

Andererseits genügen manchmal kleine Eingriffe und sanfte Maßnahmen, um die entsprechende<br />

Wirkung zu erreichen, die der Besucher oftmals gar nicht bemerkt. Gerade hier eröffnet die<br />

Besucherlenkung die Möglichkeit, den Menschen eine intensiv erlebte Naturerfahrung zu bieten, sie<br />

aber auch gleichzeitig auf rationalem Weg zu einem umweltgerechten Handeln zu bringen.<br />

Ein erfolgreich gelenkter Besucher ist demnach einer, der die schöne Landschaft genießen und die<br />

Natur erleben kann, ohne dabei negative Auswirkungen auf die Umwelt zu verursachen. Wichtig ist<br />

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