Final Report - KATER

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04.11.2013 Aufrufe

Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung 3.4.1 Konzentration von Erholungssuchenden Aufgrund von Geländegegebenheiten, aber auch bewusst gesteuert, konzentrieren sich die Besucher gezielt auf wenige Räume (z.B. ausgewiesene Wege, Hütten, etc.). Dabei werden einige bestimmte Flächen – in der Regel linear entlang von Wegen bzw. punktuell im Bereich von touristischen Einrichtungen oder Aussichtspunkten – sehr stark frequentiert und demnach auch belastet. Man lässt die Besucher gezielt einige Bereiche stärker beanspruchen und nimmt damit die Gefahr einer Zerstörung bewusst in Kauf, dadurch werden sie aber auf engem Raum gehalten und der überwiegende Teil des Gebietes geschützt. Vorteile einer Besucherkonzentration: • Durch die Konzentration auf bestimmte Wege, Routen und andere touristische Einrichtungen wird ein weit geringerer Raum beansprucht. Mögliche Zerstörungen sind auf relativ kleine und überschaubare Flächen beschränkt. • Mögliche Schäden beschränken sich nur auf die ausgewiesenen Routen bzw. Einrichtungen und sind somit sehr leicht und rasch lokalisierbar. • Durch die Benützung der vorhandenen Infrastruktur (Wege, Hütten, Aufstiegshilfen) ist die Behebung der Schäden viel einfacher und schneller durchführbar. • Es besteht ebenso die Möglichkeit einer zentralen Entsorgung. Die Entsorgung von Abfall mittels Sammelstellen (an Wegen bzw. bei Hütten) lässt sich leichter bei gleichzeitig geringeren Kosten durchführen. Für die Entsorgung von Fäkalien ist eine zentrale Sammlung und Reinigung bzw. Abführung aus dem Gebiet eine unabdingbare Voraussetzung. • Es gibt nur einige wenige (kontrollierbare) Zugänge zu dem betreffenden Gebiet. Bei möglichen Gefahren ist somit eine Absperrung bzw. Evakuierung von Menschen aus dem Gebiet viel leichter möglich. • Der Besucherstrom, das Besucheraufkommen und die Verteilung der Besucher ist leichter fassbar (Zählungen, Befragungen, etc.). Ebenso können Informationen über das Gebiet den Besuchern besser vermittelt werden (Infomaterial, Schautafeln, etc.). • Infolge des geringen Flächenverbrauchs für Erschließungseinrichtungen, hat die Tier- und Pflanzenwelt – sofern sich die Besucher an diese Routen halten – genügend natürliche Rückzugsgebiete zur Verfügung. Dadurch werden gleichzeitig sensible Bereiche weitgehend geschont. • Aufgrund eines gut ausgebauten und markierten Wanderwegenetzes ist selbst für unerfahrene Besucher eine gute Orientierung gegeben. Die Leute können durch eine entsprechende Wegeführung gezielt von gefährlichen Bereichen (Steilhänge, Abbruchkanten, ...) ferngehalten werden. Damit ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit gegeben. Seite 14

Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung Nachteile einer Besucherkonzentration: • Die Konzentration führt punktuell zu größeren Belastungen, speziell im Nahbereich von touristischen Einrichtungen (hier besonders hohe Besucherkonzentration) und kleinräumig zu einer Häufung von Schäden. • Höher ist auch der Grad der Schädigungen in diesen Bereichen: Sind beispielsweise Erosionsschäden an Vegetation oder Boden vorhanden, kommt es sehr rasch zu einer Verstärkung der Schäden. Um irreparable, nachhaltige Schäden zu vermeiden, ist in der Regel eine rasche Reparatur erforderlich. • Eine Besucherlenkung setzt eine gewisse Ausstattung einer Region mit touristischen Infrastruktureinrichtungen voraus, ebenso wie eine Logistik für die Lenkung und die zentrale Entsorgung was naturgemäß mit, zum Teil erheblichen, Kosten verbunden ist. 3.4.2 Großflächige Verteilung der Besucher Wesen dieses Ansatzes ist es, die Besucher möglichst gleichmäßig (dispers) über das gesamte Gebiet zu verteilen unter folgendem Gesichtspunkt: Viele, möglichst gut verteilte Beeinträchtigungen des Naturraumes bzw. Einträge infolge touristischer Aktivitäten über die gesamte Fläche, führen kleinräumig zu einer geringen Belastung. Das bedeutet, dass die Gesamtbelastung in Summe durchaus höher sein kann, es aber räumlich betrachtet keine Konzentration der Einträge gibt. Vorteile einer großflächigen Besucherverteilung: • Eine Verteilung der Besucher über eine möglichst große Fläche bedeutet eine starke Streuung der gesamten Einträge über ein großes Gebiet und somit punktuell betrachtet eine geringe Konzentration der Belastungen. • Auch wenn die Summe der Schädigungen insgesamt nicht unwesentliche Ausmaße erreicht, wachsen die Einzelschäden infolge der geringen räumlichen Konzentration zumeist nur sehr langsam. Man hat genug Zeit rechtzeitig darauf zu reagieren, darüber hinaus kann hier – sofern die Belastung ein gewisses Maß nicht übersteigt – die natürliche Regenerationsfähigkeit der Vegetationsdecke zur Wirkung kommen. • Weiters kann die touristische Infrastruktur (Wege, Aufstiegshilfen) auf einem geringen Ausbaugrad belassen werden, da sich die Leute ohnehin weitgehend frei im gesamten Gebiet bewegen. • Auch eine Lenkungslogistik (Besucherleitsysteme) kann zum Großteil eingespart werden, wodurch sich eine beträchtliche Kostenersparnis ergeben kann. Seite 15

Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

3.4.1 Konzentration von Erholungssuchenden<br />

Aufgrund von Geländegegebenheiten, aber auch bewusst gesteuert, konzentrieren sich die<br />

Besucher gezielt auf wenige Räume (z.B. ausgewiesene Wege, Hütten, etc.). Dabei werden einige<br />

bestimmte Flächen – in der Regel linear entlang von Wegen bzw. punktuell im Bereich von<br />

touristischen Einrichtungen oder Aussichtspunkten – sehr stark frequentiert und demnach auch<br />

belastet. Man lässt die Besucher gezielt einige Bereiche stärker beanspruchen und nimmt damit die<br />

Gefahr einer Zerstörung bewusst in Kauf, dadurch werden sie aber auf engem Raum gehalten und<br />

der überwiegende Teil des Gebietes geschützt.<br />

Vorteile einer Besucherkonzentration:<br />

• Durch die Konzentration auf bestimmte Wege, Routen und andere touristische<br />

Einrichtungen wird ein weit geringerer Raum beansprucht. Mögliche Zerstörungen sind auf<br />

relativ kleine und überschaubare Flächen beschränkt.<br />

• Mögliche Schäden beschränken sich nur auf die ausgewiesenen Routen bzw. Einrichtungen<br />

und sind somit sehr leicht und rasch lokalisierbar.<br />

• Durch die Benützung der vorhandenen Infrastruktur (Wege, Hütten, Aufstiegshilfen) ist die<br />

Behebung der Schäden viel einfacher und schneller durchführbar.<br />

• Es besteht ebenso die Möglichkeit einer zentralen Entsorgung. Die Entsorgung von Abfall<br />

mittels Sammelstellen (an Wegen bzw. bei Hütten) lässt sich leichter bei gleichzeitig<br />

geringeren Kosten durchführen. Für die Entsorgung von Fäkalien ist eine zentrale<br />

Sammlung und Reinigung bzw. Abführung aus dem Gebiet eine unabdingbare<br />

Voraussetzung.<br />

• Es gibt nur einige wenige (kontrollierbare) Zugänge zu dem betreffenden Gebiet. Bei<br />

möglichen Gefahren ist somit eine Absperrung bzw. Evakuierung von Menschen aus dem<br />

Gebiet viel leichter möglich.<br />

• Der Besucherstrom, das Besucheraufkommen und die Verteilung der Besucher ist leichter<br />

fassbar (Zählungen, Befragungen, etc.). Ebenso können Informationen über das Gebiet<br />

den Besuchern besser vermittelt werden (Infomaterial, Schautafeln, etc.).<br />

• Infolge des geringen Flächenverbrauchs für Erschließungseinrichtungen, hat die Tier- und<br />

Pflanzenwelt – sofern sich die Besucher an diese Routen halten – genügend natürliche<br />

Rückzugsgebiete zur Verfügung. Dadurch werden gleichzeitig sensible Bereiche<br />

weitgehend geschont.<br />

• Aufgrund eines gut ausgebauten und markierten Wanderwegenetzes ist selbst für<br />

unerfahrene Besucher eine gute Orientierung gegeben. Die Leute können durch eine<br />

entsprechende Wegeführung gezielt von gefährlichen Bereichen (Steilhänge,<br />

Abbruchkanten, ...) ferngehalten werden. Damit ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit<br />

gegeben.<br />

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