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Final Report - KATER

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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />

• Im Rahmen der Karstproblematik ist nur einem sehr kleinen Teil der Leute der akute<br />

Wassermangel auf dem Raxplateau bewusst, nimmt man doch allgemein an, dass es in<br />

den Bergen immer reichlich Wasser gibt. Auch die Hüttenwirte können über das<br />

Unverständnis vieler Leute berichten, wenn sie ihnen außer Mineralwasser kein anderes<br />

Wasser geben (können). In diesem Zusammenhang sei kurz eine Gegebenheit vor Ort<br />

bezüglich dieser Problematik angeführt:<br />

Im Rahmen der Wegekartierung konnte ich ein Gespräch zwischen einem Lehrer und<br />

seiner Schulklasse mithören, wo ein Schüler in der Nähe des 'Pratersterns' in Richtung<br />

Ottohaus – Thörlweg seinen Lehrer fragte, warum man dort in dem Einschnitt nicht einen<br />

Staudamm errichtet um Energie zu erzeugen, würde sich der Platz doch perfekt dazu<br />

anbieten. Als der Lehrer erwiderte, dass dies aus Naturschutzgründen bzw. aus dem<br />

Blickpunkt der landschaftlichen Schönheit nicht möglich wäre, entwickelte sich innerhalb<br />

der Gruppe eine rege Diskussion mit allen Vor- und Nachteilen bzw. Möglichkeiten und<br />

Ausschleißungsgründen eines solchen Vorhabens. Nach einer Weile des Zuhörens schaltete<br />

ich mich in die Diskussion ein und sagte, dass es nur einen – noch nicht genannten Grund<br />

– für die Nichterrichtung eines Staudammes gibt. Verwundert wurde ich angesehen mit der<br />

Frage, was denn das für ein Grund sein sollte, der noch nicht besprochen wurde. Auf<br />

meine Fragen, "womit sollte man den Staudamm füllen?" und "sieht man hier irgendwo<br />

Wasser, das man dazu verwenden könnte?" hinterließ ich nur ratlose Gesichte in de r<br />

Runde.<br />

Alleine diese Situation zeigt deutlich, dass die Zusammenhänge und die Funktion eines<br />

Karstökosystems nur den wenigsten Leuten bekannt ist.<br />

• Das Wasserleitungsmuseum in Kaiserbrunn und die Freizeitbetätigungen auf der Rax<br />

sprechen nur sehr bedingt die selbe Bevölkerungsgruppe an. Aus diesem Grund sollte die<br />

Information verstärkt am Berg – dort wo sich die Leute auch aufhalten – stattfinden und<br />

zwar direkt an Ort und Stelle wo Probleme auftreten bzw. Gefahrenpotentiale entstehen.<br />

Eine Erklärung beispielsweise über das Wesen und die Funktion einer Doline oder die<br />

Problematik der Wegeerosion wird am besten verstanden und ist auch am einprägsamsten,<br />

wenn man direkt davor steht und die Situation mit eigenen Augen erkennt. Wichtig ist<br />

dabei, dass dem Erholungssuchenden die Problematik in Form einer Information und nicht<br />

als Belehrung (quasi mit dem erhobenen Zeigefinger) übermittelt wird.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass für das entsprechende Verhalten der Leute mehr<br />

Information über den Naturraum und die Karstproblematik notwendig ist, denn nur ein gut<br />

informierter Tourist ist ein umweltschonender Tourist.<br />

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