Final Report - KATER
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Gefährdungspotentiale von Quellschutzgebieten infolge touristischer Nutzung<br />
Infolge dieser stetig steigenden touristischen Beanspruchungen nehmen auch die<br />
Beeinträchtigungen in den Naturräumen stark zu. Die Regionen, in denen sich Fauna und Flora<br />
störungsfrei oder zumindest störungsarm entwickeln können, sind stark zurückgegangen (TÖDTER<br />
1992).<br />
Doch gerade der Nachfrage im Tourismusbereich nach der freien 'unberührten' Natur kommt eine<br />
steigende Bedeutung zu, bis zu 80% der touristischen Aktivitäten sind landschaftsbedingt (KAIL<br />
1998 nach BERNECKER 1975).<br />
Laut einer Mitte der 90-er Jahre in Deutschland durchgeführten Umfrage gaben über die Hälfte der<br />
Befragten 'Natur erleben' als primäres Reisemotiv an, wobei sich die Anzahl der Personen, die im<br />
Urlaub 'ursprüngliche Natur' erleben wollen von 1986 bis 1991 von ca. 40% auf 60% erhöht hat<br />
(WALLENTIN 2001 nach SCHARPF & REIN 1995).<br />
Diese naturnahen Landschaften spielen für den Besucher also eine primäre Rolle, sie gehören in<br />
der heutigen Zeit jedoch zu den immer knapper werdenden Ressourcen. So öffnet sich nun ein<br />
Kreislauf mit dem paradoxen Ende, dass die Besucher das zerstören, was sie am stärksten<br />
nachfragen: nämlich intakte Naturlandschaften. In der Folge ergibt sich ein Zielkonflikt zwischen<br />
dem Schutz der Natur und ihrer Nutzung für Freizeitaktivitäten und dem Fremdenverkehr (KAIL<br />
1998).<br />
Etwa 85% der Urlauber üben während ihres Aufenthaltes sportliche Tätigkeiten aus (MIGLBAUER<br />
1992), wobei das Bedürfnis nach Natur und Landschaft einen zentralen Stellenwert einnimmt.<br />
Haben sich in früheren Zeiten die Freizeitaktivitäten auf Skifahren (unpräparierte Hänge), Langlauf,<br />
Wandern und Bergsteigen beschränkt, so werden heute sowohl im Sommer wie auch im Winter<br />
eine Vielzahl von weiteren Aktivitäten im Gebirge ausgeübt (TÖDTER 1992). Speziell im sportlichen<br />
Bereich kommen immer wieder und in steigender Frequenz neue Trendsportarten dazu. Eine kleine<br />
Auflistung soll diese Entwicklung verdeutlichen:<br />
Langlauf (Loipe)<br />
Pistenskilauf (präpariert)<br />
Tourenskilauf<br />
Skitrekking<br />
Heliskiing<br />
Gletscherskilauf (Sommer!)<br />
Firngleiten<br />
Snowboarding<br />
Skibobfahren<br />
Schneeschuhwandern<br />
Grasskilauf<br />
Klettern<br />
Eisklettern<br />
Freeclimbing<br />
Paragliding<br />
Drachenfliegen<br />
Mountainbiking<br />
Joggen/Laufen<br />
Nordic Walking<br />
Canyoning<br />
Kanufahren<br />
Rafting<br />
Hydrospeed<br />
etc.<br />
Man kann den Freizeitsport als Produkt unserer Zeit ansehen, den es in dieser Form vor 20-30<br />
Jahren nicht gegeben hat. 2 Aspekte für die Freizeitsport-Umwelt-Problematik sind dabei von<br />
Bedeutung (STRASDAS 1994):<br />
Quantitativer Aspekt: Zunahme der in der Landschaft aktiven Freizeitsportler<br />
Neben einer für alle Freizeitbereiche typischen Erlebnis- und Konsumorientierung, führen v.a.<br />
einige Trends zu einem starken Anwachsen von sportbezogenen Freizeitaktivitäten. Neben einem<br />
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