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Vegetatives Nervensystem - MedStud.at

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203 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

1. Organis<strong>at</strong>ion und Transmitter<br />

<strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> NS = unwillkürliches NS = autonomes NS = „Eingeweidenervensystem“<br />

Organe werden über das veget<strong>at</strong>ive <strong>Nervensystem</strong> und Hormone gesteuert!<br />

→ Symp<strong>at</strong>hisches NS (SNS)<br />

→ Parasymp<strong>at</strong>hisches NS (PNS)<br />

→ Enterisches NS (ENS)<br />

Kontrolliert:<br />

→ Homöostase<br />

→ Magen-Darm-Trakt<br />

→ Kardiovasculäre Funktion<br />

→ Endokrines System<br />

Hierarchische Ordnung im veget<strong>at</strong>iven NS<br />

Limbisches System (ältester Anteil des Gehirns steuert alles)<br />

↕<br />

Emotionale Antriebe<br />

Hypothalamus<br />

↕<br />

Homöost<strong>at</strong>ische Regul<strong>at</strong>ion<br />

Medulla oblong<strong>at</strong>a<br />

↕<br />

Symp<strong>at</strong>hikotonus, Kreislauf- und Atemhomöostase<br />

Rückenmark<br />

↕<br />

spinale Reflexe<br />

Erfolgsorgan<br />

Symp<strong>at</strong>hikus und Parasymp<strong>at</strong>hikus<br />

Parasymp<strong>at</strong>hikus = Rest & Digest<br />

Transmitter prä- und postganglionär Acetylcholin<br />

→ ↓ Herzfrequenz<br />

→ ↓ Atemfrequenz<br />

→ ↑ Verdauungsaktivität<br />

→ Pupillenkonstriktion<br />

Symp<strong>at</strong>hikus = Fight, Flight or Fright<br />

Transmitter präganglionär Acetylcholin und postanglionär Noradrenalin (Adrenalin) Sonderfälle:<br />

Innerv<strong>at</strong>ion der Schweißdrüsen auch postganglionär Acetylcholin und<br />

präganglionäre cholinerge Innerv<strong>at</strong>ion des Nebennierenmarks<br />

→ ↑ Herzfrequenz<br />

→ ↑ systolischer Blutdruck<br />

→ ↑ Atemfrequenz<br />

→ Pupillendil<strong>at</strong><strong>at</strong>ion<br />

→ Schwitzen<br />

→ ↓ Verdauung<br />

→ ↓ Eingeweidemotilität


204 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

Organis<strong>at</strong>ion von PNS und SNS<br />

Präganglionäre Neurone des veget<strong>at</strong>iven NS:<br />

Symp<strong>at</strong>hikus Thorakolumbaler Teil (im Seitenhorn der Segmente Th1-L2)<br />

Parasymp<strong>at</strong>hikus Kraniosakraler Teil (Kerngebiete der Hirnnervenkerne III, VII, IX, X und S1-S4)<br />

Postganglionäre Neurone des veget<strong>at</strong>iven NS:<br />

Symp<strong>at</strong>hikus paravertebraler Grenzstrang und unpaaren prävertebralen Ganglien, Ganglion<br />

coeliacum, Ganglion mesentericum superius und inferius<br />

Parasymp<strong>at</strong>hikus Ganglien sehr nahe oder direkt im innervierten Erfolgsorgan<br />

Parasymp<strong>at</strong>hikus innerviert:<br />

Auge, Tränendrüse, Speicheldrüse, Organe im Thorax und Abdomen* kranialer Anteil<br />

Distales Kolon, Urogenitaltrakt sakraler Anteil<br />

Symp<strong>at</strong>hikus innerviert:<br />

Auge, Tränendrüse, Speicheldrüse, Organe im Thorax und Abdomen*, Nebennierenmark, Blutgefäße,<br />

Schweißdrüsen, distales Kolon und Urogenitaltrakt<br />

*Lunge, Herz, Magen-Darm-Trakt, Leber (S: Glykogenolyse; P: Gallensekretion)<br />

Das Nebennierenmark als Sonderfall<br />

→ Th8-L1<br />

→ Symp<strong>at</strong>hikus stimuliert Sekretion von Noradrenalin und Adrenalin<br />

→ Freisetzung in die Blutbahn Möglichkeit alle Organe mit adrenergen Rezeptoren durch<br />

K<strong>at</strong>echolamine zu beeinflussen<br />

SNS und PNS<br />

Symp<strong>at</strong>hikus:<br />

→ Kurze präganglionäre Fasern<br />

→ Umschaltung im Grenzstrang (cholinerg, nAchR)<br />

→ Lange postganglionäre Fasern (adrenerg)<br />

→ Achtung Ausnahme: cholinerge Innerv<strong>at</strong>ion der Schweißdrüsen, durch Neurotransmitter-<br />

Switch<br />

Parasymp<strong>at</strong>hikus:<br />

→ Lange präganglionäre Fasern<br />

→ Umschaltung in organnahen Ganglien (cholinerg, nAchR)<br />

→ Kurze postganglionäre Fasern (cholinerg, mAchR)<br />

→ Cave: Ganglienblocker (und Nicotin) wirken gleichzeitig auf beide Schenkel, deshalb nicht<br />

mehr klinisch eingesetzt<br />

Cholinerge Übertragung in veget<strong>at</strong>iven Ganglien<br />

Die Synthese von Acetylcholin erfolgt im Zytoplasma der Nervenendigung:<br />

Cholin (über Carrier aus EZR aufgenommen) + Acetyl-CoA (in Mitochondrien gebildet)<br />

Cholinacetyltransferase (im Soma gebildet u. axoplasm<strong>at</strong>isch zur Nervenendigung transportiert)<br />

Acetylcholin


205 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

Acetylcholinesterase<br />

Cholin + Acet<strong>at</strong><br />

Nikotinischer Acetylcholinrezeptor<br />

Besteht aus:<br />

→ 5 Untereinheiten (Pentamer) davon 2 α-UE und 3 weiteren UE<br />

→ 2 Bindungsstellen für Acetylcholin an den α-UE<br />

Je nach Kombin<strong>at</strong>ion unterscheiden sich die Ach-Rezeptoren. Die muskulären und die neuronalen<br />

nAchR unterscheiden sich durch ihre Zusammensetzung und ihre AS-Sequenz.<br />

Postsynaptische Potentiale in veget<strong>at</strong>iven Ganglien<br />

Calziuminduzierte Exozytose von Acetylcholin:<br />

nAchR (ionotrop) schnelles EPSP, ca. 20 ms<br />

mAchR (metabotrop) langsames IPSP, ca. 2 s<br />

peptiderger AchR langsames EPSP, ca. 4 s<br />

Lokalis<strong>at</strong>ion der Zellkörper von präganglionären symp<strong>at</strong>hischen Neuronen<br />

→ liegen im Ncl. intermediol<strong>at</strong>eralis des Seitenhorns des RM<br />

→ haben eine typische Aufzweigung ihrer Dendriten in kraniokaudaler Richtung in der<br />

intermediol<strong>at</strong>eralen Kernsäule<br />

→ an den Dendriten enden primäre sensorische Afferenzen<br />

→ segmentale Anordnung: Neurone für die Innerv<strong>at</strong>ion der Effektororgane im Kopf- und<br />

Thoraxbereich sowie für die Arme liegen in den oberen RM-Segmenten, diejenigen für die<br />

Organe im Bauchraum und die UEX in den unteren Segmenten.<br />

o Th1-Th5: Kopf + Nacken<br />

o Th1-Th6: Herz+Lunge<br />

o Th2-Th9: Arme<br />

o Th5-Th10: Oberbauchneurone<br />

o Th10-Th12: Niere + Nebenniere<br />

o Th10-L1: Beine<br />

o Th11-L2: Kolon Rektum<br />

Symp<strong>at</strong>hisch exzit<strong>at</strong>orische Schaltkreise<br />

Präganglionären Neurone des Symp<strong>at</strong>hikus im RM sind ohne<br />

Zuströme aus der Medulla oblong<strong>at</strong>a nicht aktiv. Die symp<strong>at</strong>hische<br />

Grundaktivität (Dauertonus) entsteht durch Aktivierung der<br />

präganglionären Neurone über Bahnen (symp<strong>at</strong>ho-exzit<strong>at</strong>orische<br />

Neurone), die in den Hinterseitensträngen in das RM absteigen.<br />

Diese Bahnen haben ihr Ursprungskerngebiet in der<br />

ventrol<strong>at</strong>eralen Medulla (VLM).<br />

→ NUR die Afferenzen aus den Pressorezeptoren<br />

(Mechanorezeptoren des Sinus caroticus und Aortenbo-


206 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

gen) haben eine inhibitorische Wirkung auf die Neurone im Seitenhorn Abnahme der<br />

Symp<strong>at</strong>hikusaktivität<br />

→ Alle anderen Zuströme aktivieren die Neuronen der VLM. Dazu gehören z. B.<br />

o Spinale Afferenzen von Mechano- und Nozizeptoren<br />

o Afferenzen peripheren und arteriellen Chemorezeptoren<br />

o Inspir<strong>at</strong>orische Neurone im Hirnstamm<br />

o Hypothalamus<br />

o Cerebrale Ischämie<br />

o pCO 2 -Anstieg<br />

Spinale Verschaltung von viszeralen Reflexen<br />

→ präganglionäre Neurone im RM brauchen spinale oder supraspinale Zuflüsse<br />

→ spinale som<strong>at</strong>o- und viszerosymp<strong>at</strong>hische Reflexe stehen bei intaktem ZNS unter einer tonischen<br />

inhibitorischen Kontrolle, die im unteren Hirnstamm ihren Ursprung h<strong>at</strong><br />

→ neben der supraspinalen Grundaktivität können rein spinal übertragene reflektorische Aktivitätssteigerungen<br />

des Symp<strong>at</strong>hikus auftreten<br />

z. B. bei starker Dehnung des Darms kann über viszerale Afferenzen die efferente<br />

Symp<strong>at</strong>hikusaktivität verstärkt und die Darmmuskul<strong>at</strong>ur relaxiert werden Schutzreflex<br />

Autonome Innerv<strong>at</strong>ion innerer Organe - Varikositäten<br />

Bsp. Innerv<strong>at</strong>ion der gl<strong>at</strong>ten Muskul<strong>at</strong>ur von Arterien<br />

Die Regul<strong>at</strong>ion der Gefäßweite geschieht fast nur durch den Symp<strong>at</strong>hikus! (nur im Gesicht sind Gefäße<br />

durch den Parasymp<strong>at</strong>hikus innerviert)<br />

Symp<strong>at</strong>hische postganglionäre Fasern bilden Varikositäten die die gl<strong>at</strong>te Muskul<strong>at</strong>ur überziehen, mit<br />

Vesikeln die Neurotransmitter (NA) enthalten. Noradrenalin aktiviert die α 1 -Rezeptoren wodurch es<br />

zu einer länger anhaltenden Kontraktion kommt.<br />

→ Zunahme der Aktivität Vasokonstriktion<br />

→ Abnahme der Aktivität Erschlaffung der Muskul<strong>at</strong>ur und Weitung der Gefäße durch<br />

intravasalen hydrost<strong>at</strong>ischen Druck<br />

α₁ finden sich in v. a. in Widerstandsarterien, diese regulieren den Blutdruck (z. B. bei Verletzungen<br />

der Arterien, wenn der Blutdruck zu sinken droht, müssen die Arterien kontrahiert werden)<br />

β₂ finden sich v. a. in Arterien der Skelettmuskul<strong>at</strong>ur (bei Belastung muss mehr Blut durch die<br />

Muskul<strong>at</strong>ur fließen)<br />

Die Regul<strong>at</strong>ion der Gefäßweite hängt in beiden Richtungen von der Entladungsfrequenz der<br />

postganglionären Neurone ab. Es gibt also einen Symp<strong>at</strong>hikotonus der erhöht oder erniedrigt werden<br />

kann.<br />

Vasodil<strong>at</strong><strong>at</strong>ion ist außerdem über Adrenalin aus dem Nebennierenmark möglich, das an β 2 -<br />

Rezeptoren bindet und zu einer Erschlaffung der gl<strong>at</strong>ten Muskul<strong>at</strong>ur führt.<br />

Synthese und Wirkungsbeendigung von Noradrenalin<br />

Tyrosin<br />

Tyrosinhydroxylase


207 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

DOPA<br />

Arom<strong>at</strong>ische Aminosäure-Decarboxylase<br />

Dopamin<br />

Dopamin-β-Hydroxylase<br />

Noradrenalin<br />

→ AP verursacht Öffnung von spannungsaktivierten Ca 2+ -Kanälen<br />

→ Ca 2+ -Influx triggert Exocytose von NA<br />

Nach Beendigung der Na-Wirkung im synaptischen Spalt erfolgt ein Re-uptaken durch Noradrenalin-<br />

(epinephrine)-Transporter NET und Vesikulärer Monoamin-Transporter VMAT<br />

→ NA wird anschließend entweder durch MAO (Monoaminooxidase) abgebaut oder wiederverwendet.<br />

Signaltransduktion von adrenergen Rezeptoren<br />

α-Rezeptoren führen zur Kontraktion:<br />

α₁: G q/11 PLC IP 3 /DAG Ca 2+ ↑ Vasokonstriktion<br />

α₂: G o/I hemmt AC cAMP↓ Autorezeptor auf symp<strong>at</strong>h. Efferenzen hemmt NA-Freisetzung<br />

β-Rezeptoren:<br />

alle G S - cAMP↑ - PKA<br />

Entscheidend ist nun die Ausst<strong>at</strong>tung der Effektorzelle:<br />

Herz - Myokard und AV-Knoten:<br />

β₁: PKA phosphoryliert Ca 2+ -Kanäle vermehrter Ca 2+ -Einstrom = positiv inotrop (gesteigerte Kontraktion)<br />

+ positiv dromotrop (Verbesserung der Überleitungszeit)<br />

Herz - Sinusknoten:<br />

β₁: cAMP als Ligand für HCN-Kanal = positiv chronotrop<br />

Lunge:<br />

β₂: PKA phosphoryliert MLKC Bronchodil<strong>at</strong><strong>at</strong>ion


208 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

Pharmakologie<br />

→ Parasymp<strong>at</strong>homimetika (m-Rezeptor-Agonisten): Pilocarpin, Muscarin (Pilzgift)<br />

Pilzvergiftung: Speichel- und Tränenfluss, Sehstörungen, Koliken, Diarrhö, Bronchospasmus,<br />

Bradykardie, Hypotension, schock<br />

Therapie: Atropin<br />

→ Parasymp<strong>at</strong>holytika (m-Rezeptor-Antagonisten): Atropin<br />

→ Symp<strong>at</strong>homimetika (Adrenorezeptor-Agonisten): meist spezifisch für einen Rezeptorsubtyp<br />

z. B. β₂-Mimetikum zur Therapie von Asthma bronchiale<br />

→ Symp<strong>at</strong>holytika (Adrenorezeptor-Antagonisten): meist spezifisch für einen Rezeptorsubtyp z.<br />

B. β₁-Antagonist = „Beta-Blocker“: Hochdruckmittel oder zur Reduzierung der Belastung des<br />

Herzens<br />

Acetylcholin-Rezeptoren<br />

mAchR (Muskarin/Fliegenpilzgift wirkt wie Ach):<br />

→ M1,3: G q/11 PLC DAG/IP 3 Ca 2+ -Ausschüttung Kontraktion<br />

Lunge: Bronchokonstriktion der m3-Rezeptoren (nur partiell direkte Wirkung, vor allem indirekte<br />

Wirkung)<br />

→ M2,4: G o/i hemmt AC cAMP↓<br />

Herz: Sinusknoten und AV-Knoten:<br />

Weniger cAMP - als Ligand für HCN-Kanals = neg<strong>at</strong>iv chronotrop β/λ-Wirkung auf spannungsaktivierten<br />

K + -Kanal hyperpolarisierende Wirkung = neg<strong>at</strong>iv chronotrop<br />

nAchR (Nikotin wirkt wie Ach):<br />

→ K<strong>at</strong>ionenkanal<br />

→ Ganglionäre Übertragung sowohl in parasymp<strong>at</strong>hischen als auch in symp<strong>at</strong>hischen Ganglien<br />

→ Neuronal und muskulär


209 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

Antagonismus von Symp<strong>at</strong>hikus und Parasymp<strong>at</strong>hikus<br />

Die Transmitter können nicht nur postsynaptisch gegensätzliche Effekte auslösen, sondern auch<br />

präsynaptisch gegenseitig ihre Freisetzung hemmen. An den präsynaptischen Endigungen der symp<strong>at</strong>hischen<br />

und parasymp<strong>at</strong>hischen postganglionären Neurone finden sich sowohl adrenerge (α₂-) als<br />

auch cholinerge (m-)Rezeptoren. Ihre Aktivierung führt jeweils zur Hemmung der<br />

Transmitterfreisetzung = autokrine Hemmung.<br />

Veget<strong>at</strong>ive Innerv<strong>at</strong>ion des Bronchialsystems<br />

Der Tonus der gl<strong>at</strong>ten Muskul<strong>at</strong>ur in Trachea und Bronchien sowie die Produktion des serösen und<br />

mukösen Sekrets der Glandulae bronchiales wird durch Parasymp<strong>at</strong>hikus und Symp<strong>at</strong>hikus gesteuert.<br />

→ Präganglionäre parasymp<strong>at</strong>hische Neurone (vom N. vagus) innervieren kleine Ganglienzellen<br />

nahe der Wand der Bronchien. Ihre Aktivierung führt über eine cholinerge Erregungsübertragung<br />

(M3-Rezeptor) zur Kontraktion der Bronchialmuskul<strong>at</strong>ur und zu einer verstärkten<br />

Schleimsekretion.<br />

→ Die gegensätzliche hemmende Wirkung erfolgt hier nicht direkt am Erfolgsorgan, sondern<br />

über den Einfluss auf die parasymp<strong>at</strong>hische, ganglionäre Erregungsübertragung. Der Symp<strong>at</strong>hikus<br />

kann also nur die Wirkung des Parasymp<strong>at</strong>hikus blockieren.<br />

Durch Adrenalin aus der Blutbahn kann eine β₂-rezeptorisch übermittelte Bronchiodil<strong>at</strong><strong>at</strong>ion ausgelöst<br />

werden.


210 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

2. Veget<strong>at</strong>ive Reflexe<br />

Pressorezeptorenreflex<br />

→ Barorezeptoren sind Mechanorezeptoren die den<br />

Blutdruck messen sie messen die Wandspannung,<br />

die proportional zum Druck des Blutes im Inneren der<br />

Gefäße ist<br />

→ Am Aortenbogen, dem Sinus caroticus und den<br />

Aufzweigungen der großen Arterien sind Pressorezeptoren<br />

lokalisiert<br />

→ Barorezeptoren reagieren auf den höchsten Druck <br />

je höher der Druck ist desto höher ist die AP-<br />

Entladung<br />

Viszerale Sensoren als Teile von biologischen Regelkreisen<br />

Dieser Mechanismus erfolgt innerhalb von Sekunden:<br />

- Regelgröße (arterielle Blutdruck) soll konstant gehalten werden<br />

- Fühler (Pressorezeptoren) melden den Ist-Wert in Form von AP<br />

- AP werden entlang der Axone ins ZNS geleitet und zwar ins Kreislaufzentrum (Vergleicher)<br />

- Vergleicher vergleicht den Ist-Wert und den Soll-Wert (Führungsgröße)<br />

- Der Soll-Wert ist in übergeordneten Zentren gespeichert (z. B. Hypothalamus)<br />

- Abweichungen des Ist-Wertes vom Soll-Wert müssen ausgeglichen werden Korrektur<br />

- Die Inform<strong>at</strong>ion wird an Stellglieder weitergegeben (Gefäßmuskul<strong>at</strong>ur + Herz) die die Stellgrößen<br />

(Herzzeitvolumen und Gefäßtonus) verändern<br />

o Je stärker und schneller das Herz schlägt, desto höher der Blutdruck<br />

o Je stärker die gl<strong>at</strong>te Muskul<strong>at</strong>ur kontrahiert wird, desto höher der Blutdruck<br />

Bsp. Stellgröße kann z. B. ein großer Blutverlust sein dadurch Blutdrucksenkung Fühler entladen<br />

sehr schwach und das merkt das Kreislaufzentrum Errechnung des Korrektursignals das an<br />

Stellglieder weitergegeben wird diese bewirken Änderungen der Stellgrößen, in diesem Fall Steigerung<br />

der HF und Kontraktionkraft des Herzens, sowie Kontraktion der gl<strong>at</strong>ten Muskul<strong>at</strong>ur Blutdruck<br />

steigt.


211 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

→ Steigende Aktivität hemmt Symp<strong>at</strong>hikus und aktiviert Parasymp<strong>at</strong>hikus.<br />

→ Sinkende Aktivität aktiviert Symp<strong>at</strong>hikus und hemmt Parasymp<strong>at</strong>hikus.<br />

Beeinflussung der Inotropie<br />

Grundaktivität des Symp<strong>at</strong>hikus = Symp<strong>at</strong>hikotonus<br />

- Kontraktilität gesteigert durch höhere Symp<strong>at</strong>hikus-Aktivität = positiv inotrope Wirkung<br />

- Gesenkt durch Aktivierung des Parasymp<strong>at</strong>hikus über Hemmung des Symp<strong>at</strong>hikus = neg<strong>at</strong>iv<br />

inotrope Wirkung<br />

- Zellulär:<br />

o β₁-Rezeptoren führen zur Phosphorylierung von spannungsabhängigen Ca 2+ -Kanälen<br />

gesteigerte Ca 2+ -Leitfähigkeit<br />

o M-Rezeptoren führen zur Hemmung der Symp<strong>at</strong>hikusaktivität<br />

Rechter Vorhofdruck korreliert mit der Füllung des Herzens.<br />

Nun wird geschaut wie viel l/min das Herz auswerfen kann,<br />

wenn bestimmte Füllungsvolumina vorgegeben sind.<br />

→ Zero symp<strong>at</strong>hetic stimul<strong>at</strong>ion (grün) = ca. 12 l/min =<br />

ohne SNS- und PNS-Stimul<strong>at</strong>ion<br />

→ Normalerweise ist das Herz aber zumindest vom<br />

Symp<strong>at</strong>hikus beeinflusst, sogar unter Ruhebedingungen<br />

Symp<strong>at</strong>hikotonus Normal symp<strong>at</strong>hetic<br />

stimul<strong>at</strong>ion (blau) = ca. 13 l/min<br />

→ Bei körperlicher Betätigung wird der SNS hochgestellt:<br />

bessere Herzleistung bei max. symp<strong>at</strong>hetic<br />

stimul<strong>at</strong>ion (rot) = ca. 25 l/min<br />

→ Der Ausgangswert kann durch den neg. inotropen Effekt<br />

des Parasymp<strong>at</strong>hikus gesenkt werden <br />

Parasymp<strong>at</strong>hetic stimul<strong>at</strong>ion<br />

Beeinflussung der Chronotropie<br />

PNS und SNS beeinflussen die HF (Chronotropie):<br />

PNS (N. vagus) neg<strong>at</strong>iv chronotrop<br />

- Die HF sinkt bei vagaler Stimul<strong>at</strong>ion rapide, sobald<br />

die Stimul<strong>at</strong>ion aufhört normalisiert sich die HF<br />

(über Ach-Esterase)<br />

SNS<br />

positiv chronotrop<br />

- Die HF steigt bei symp<strong>at</strong>hischer Stimul<strong>at</strong>ion<br />

Zellulär:<br />

- β₁: cAMP↑ HCN-Kanal<br />

- M: cAMP↓ HCN-Kanal und β/γ-Untereinheit erhöht K + -Leitfähigkeit Hyperpolaris<strong>at</strong>ion


212 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

Innerv<strong>at</strong>ion der Harnblase<br />

3 Muskeln:<br />

- M. detrusor vesicae<br />

- M. sphincter vesicae int. (gl<strong>at</strong>te Muskul<strong>at</strong>ur)<br />

- M. sphincter vesicae ext. (Skelettmuskul<strong>at</strong>ur)<br />

Symp<strong>at</strong>hikus (Th10-L2)<br />

- Erschlaffung des M. detrusor (β₂-Rezeptoren)<br />

- Kontraktion des M. sphincter internus (α₁-Rezeptoren)<br />

Parasymp<strong>at</strong>hicus (S2-S4) Nn. splanchnici pelvici<br />

- Konstriktion M. detrusor vesicae wodurch die Sphincterwirkung aufgehoben wird (m3)<br />

N. pudendus (S2-S4) willkürlich M. sphincter ext.<br />

Die Efferente Innerv<strong>at</strong>ion ist vor allem im kaudalen Bereich!<br />

Alle Nervenäste enthalten afferent Fasern von Rezeptoren der Blasenwand und der Harnröhre!<br />

Miktionssreflex<br />

Solange der Füllungsdruck niedrig ist wird die interne Sphinkter-Muskul<strong>at</strong>ur symp<strong>at</strong>hisch innerviert.<br />

Erst ab einem bestimmten Grad der Blasenfüllung, dem Schwellendruck, werden über Dehnungsrezeptoren<br />

Afferenzen aktiviert, die reflektorisch die parasymp<strong>at</strong>hische Aktivität verstärkten und dadurch<br />

zur Kontraktion des Detrusors führen. Der M. sphincter int. wird durch den weiteren Druckanstieg<br />

teilweise mechanisch geöffnet, unterstützt durch die Hemmung des Symp<strong>at</strong>hikus. Der externe<br />

Sphinkter-Muskel erschlafft reflektorisch über den N. pudendus.<br />

Wichtig dabei ist die Aktivierung des Parasymp<strong>at</strong>hikus über einen supraspinalen Reflexweg. Die Umschaltung<br />

der Afferenzen auf spinal absteigende Efferenzen erfolgt in einem Kerngebiet in der<br />

ventrol<strong>at</strong>eralen Form<strong>at</strong>io reticularis, dem pontinen Miktionszentrum. Dieses steht unter dem hemmenden<br />

Einfluss des Gyrus frontalis superior, Lobulus paracentralis, Gyrus cingui und Basalganglien.<br />

Der Miktionsreflex wird ausgelöst, indem die zerebralen, inhibitorischen Impulse auf das pontine<br />

Miktionszentrum abnehmen.<br />

Im Säuglingsalter ist die zentrale Kontrolle des Miktionszentrums noch nicht ausgereift, die Miktion<br />

erfolgt ausschließlich über eine unwillkürliche Reflexentleerung.<br />

Willkürliche Kontrolle der Miktion<br />

L<strong>at</strong>erales pontines Miktionszentrum Kontinenzzentrum<br />

Das LPM untersteht der bewussten Kontrolle und h<strong>at</strong> Verbindungen<br />

zu symp<strong>at</strong>hischen Efferenzen im Seitenhorn des<br />

Thorakolumbal-Mark und sorgt dafür, dass der Detrusor erschlafft<br />

und der M. sphincter int. kontrahiert ist. Die absteigenden<br />

Fasern haben Koll<strong>at</strong>eralen zu den Motoneuronen um den M.<br />

sphincter ext. zu kontrahieren.<br />

Mediales pontines Miktionszentrum Miktionzentrum<br />

MPM sorgt dafür dass man die Blase willkürlich entleeren kann.<br />

Deszendierende Bahnen haben Verbindungen zu den parasymp<strong>at</strong>hischen<br />

Fasern im Sakralmark (S2-S4) und bewirken eine Kontraktion<br />

des Detrusors. Die symp<strong>at</strong>hischen Efferenzen werden<br />

gehemmt wodurch der M. sphincter internus erschlafft. Sekundär<br />

kommt es noch zu einer Erschlaffung des M. sphincter ext.


213 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

Durchtrennung des RM oberhalb des Sakralmarks<br />

- Die Harnblase ist in der ersten Phase nach dem spinalen Schock (Tage bis Wochen) <strong>at</strong>onisch<br />

und areflektorisch (K<strong>at</strong>heterisierung)<br />

- Anschließend entsteht eine Reflexblase: geringe Blasenfüllungen führen zu reflektorischer<br />

Blasenentleerung durch Kontraktion des M. detrusor vesicae<br />

- Der Reflexbogen verläuft spinal. Die Motoneurone zum M. sphincter urethrae externus werden<br />

jetzt allerdings nicht mehr reflektorisch gehemmt, sondern erregt Detrusor-<br />

Sphinkter-Dyssyngerie<br />

Genitalreflexe beim Mann<br />

Bei den Genitalreflexen arbeiten Symp<strong>at</strong>hikus und Parasymp<strong>at</strong>hikus zusammen!<br />

Erektion<br />

Taktile Reizung der Haut der Genitalien und der Hautareale der erogenen Zonen die über afferente<br />

Fasern in das Sakralmark laufen und dort im Erektionszentrum auf efferente parasymp<strong>at</strong>hische<br />

Fasern (S2, S3, S4) umgeschaltet werden bewirken die Erektion.<br />

o Postganglionärer Parasymp<strong>at</strong>hikus dil<strong>at</strong>iert Arterien venöse Schwellkörper füllen<br />

sich (Ausnahme dass Parasymp<strong>at</strong>hikus auf Arterien wirkt!)<br />

o Symp<strong>at</strong>hikus kontrahiert Venen Rückstau in Schwellkörper<br />

Absteigende Bahnen aus höheren ZNS-Arealen bahnen od. hemmen den Reflex entscheidend!<br />

Emission und Ejakul<strong>at</strong>ion<br />

Durch zunehmende mechanische Reizung der Glans penis gelangen die Erregungen vom<br />

Sakralmark ins Lendenmark (L2, L3 = Ejakul<strong>at</strong>ionszentrum) wo sie auf symp<strong>at</strong>hische Fasern<br />

umgeschaltet werden.<br />

o<br />

Postganglionärer Symp<strong>at</strong>hikus kontrahiert rhythmisch Epididymis, Ductus deferens,<br />

V. seminalis, Prost<strong>at</strong>a und M. sphincter vesicae int.<br />

das Sekret gelangt in die hintere Urethra (Emission). Die hierdurch hervorgerufene Dehnung<br />

der Urethrawand aktiviert thorakolumale symp<strong>at</strong>hische Neurone Aktivierung des<br />

Mm. bulbocavernosi und ischiocavernosi und Beckenbodenmuskul<strong>at</strong>ur mit anschließender<br />

Austreibung des Ejakul<strong>at</strong> durch die Urethra.<br />

Die Ejakul<strong>at</strong>ion wird von Zeichen symp<strong>at</strong>hischer Stimul<strong>at</strong>ion begleitet: Tachykardie, Hyperventil<strong>at</strong>ion,<br />

Pupillendil<strong>at</strong><strong>at</strong>ion, Schweißsekretion, erhöhter Skelettmuskeltonus = Orgasmus.<br />

Das enterische <strong>Nervensystem</strong><br />

- Gehirn des Darms, 10 8 Neurone (so viele wie im RM)<br />

- ICC (intestinal cells of Cajal): 7 verschiedene Arten, enthalten Cholin-Acetyltransferase, verschiedene<br />

Neuropeptide, NO-Synthase und calciumbindende Proteine<br />

o Sensorisch (Ch<strong>at</strong>, Calbindin, CGRP, SP)<br />

o Interneurone prox. (Ch<strong>at</strong>, Calret, ENK, SP)<br />

o Interneurone dist. (5-HAT, Dyn, GRP, ENK, SP)<br />

o Kurze exzit. Motoneurone (Ch<strong>at</strong>, SP)<br />

o Lange exzit. Motoneurone (Ch<strong>at</strong>, Calretinin, SP)<br />

o Inhibitorische Motoneurone (DYN, ENK, GRP, NOS, VIP)<br />

o Sekretorische Neurone (Ch<strong>at</strong>, ENK, GRP, DYN, NPY, Som<strong>at</strong>ost<strong>at</strong>in, VIP)<br />

- Bilden funktionelles Netzwerk (gap junctions) - sind elektrisch miteinander verbunden<br />

- Schrittmacherzellen des Gastrointestinal-Traktes<br />

- Steuerung der ICCs durch PNS und SNS<br />

- Zerstörung oder Fehlen der ICC verursacht Motilitätsstörungen z. B. Morbus Hirschsprung


214 <strong>Veget<strong>at</strong>ives</strong> <strong>Nervensystem</strong> L. H.<br />

Innerv<strong>at</strong>ion des Magen-Darm-Traktes<br />

Das intrinsiche <strong>Nervensystem</strong> besteht aus den Ganglienzellen im<br />

- Plexus myentericus (Auerbach) steuert v. a. gl<strong>at</strong>te Muskul<strong>at</strong>ur (Motorik)<br />

- Plexus submucosus (Meißner) steuert v. a. Gefäße und Motilität (epithelialen Transport)<br />

Die extrinsiche Innerv<strong>at</strong>ion durch den<br />

- Parasymp<strong>at</strong>hikus erfolgt vom Ösophagus bis zum Cannon-Böhm’schen Punkt durch den N.<br />

vagus, kaudal davon durch das sakrale RM.<br />

- Symp<strong>at</strong>hikus erfolgt durch Neurone aus den prävertebralen Ganglien<br />

Symp<strong>at</strong>hikus und Parasymp<strong>at</strong>hikus können zusammen die eigenständige Tätigkeit des ENS in beide<br />

Richtungen beeinflussen antagonistische Arbeit!<br />

PNS erhöht Muskeltonus, Peristaltik und Drüsensekretion<br />

SNS senkt Muskeltonus, Peristaltik und Drüsensekretion + senkt Durchblutung<br />

PNS und SNS greifen nicht direkt die gl<strong>at</strong>te Muskul<strong>at</strong>ur an, sondern die Ganglien im enterischen NS!<br />

Reflektorische Steuerung der Peristaltik<br />

Das enterische NS ist in der Lage die Tätigkeit des Magen-Darm-Traktes eigenständig zu regulieren<br />

indem es auf lokale Stimuli reagiert intestinale Reflexe z. B. peristaltischer Reflex<br />

Ein afferentes Neuron wird durch mechanische Reizung (Dehnung durch Nahrungsbolus) erregt.<br />

Proximal des Nahrungsbolus erregt es ein hemmendes Interneuron, das<br />

- einerseits das erregende Motoneuron für die Längsmuskul<strong>at</strong>ur hemmt ( Erschlaffung der<br />

Längsmuskul<strong>at</strong>ur)<br />

- andererseits das hemmende Motoneuron der Muskul<strong>at</strong>ur hemmt ( Kontraktion der Ringmuskul<strong>at</strong>ur)


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Distal des Nahrungsbolus erregt das afferente Neuron außerdem ein erregendes Interneuron, das<br />

- das hemmende Motoneuron der Ringmuskul<strong>at</strong>ur aktiviert ( Erschlaffung der Ringmuskul<strong>at</strong>ur)<br />

- und das erregende Motoneuron der Längsmuskul<strong>at</strong>ur aktiviert ( Kontraktion der Längsmuskul<strong>at</strong>ur)<br />

Steuerung der Rektumfunktion<br />

- M. sphincter ani externus (Skelettmuskul<strong>at</strong>ur)<br />

o N. pudendus<br />

- M. sphincter ani internus (gl<strong>at</strong>te Muskul<strong>at</strong>ur)<br />

o Parasymp<strong>at</strong>hisch (S2-S4) Erschlaffung<br />

o Symp<strong>at</strong>hisch (L1-L2) Aktivierung<br />

Beide Sphinkter-Muskeln sind tonisch kontrahiert, der Dauertonus des inneren Sphinkter-Muskels ist<br />

allerdings höher und kommt zustande durch:<br />

- z. T. peripher (myogen)<br />

- Symp<strong>at</strong>hikus (α₁-Rezeptoren)<br />

Defäk<strong>at</strong>ionsreflex:<br />

Bei stärker werdender Füllung des Rektums wird über Sensoren in Kolon und Rektumwand Stuhldrang<br />

erzeugt, und es kann willkürlich eine komplette Reflexkette (= Defäk<strong>at</strong>ionsreflex) in Gang gesetzt<br />

werden:<br />

- Erhöhung des intraabdominellen Drucks durch Bauchpresse<br />

- Erschlaffung des M. sphincter ani ext. + Beckenbodenmuskul<strong>at</strong>ur<br />

- Relax<strong>at</strong>ion des M. sphincter ani int.<br />

- Afferenzen aus dem Rektum aktivieren spinalen parasymp<strong>at</strong>hischen Reflex der die Enddarmabschnitte<br />

kontrahiert<br />

Zerstörung des Sakralmarks Reflexe vollständig aufgehoben<br />

Läsionen oberhalb des Sakralmarks weitgehende Erhaltung der Reflexe<br />

Effekte der Aktivierung von SNS und PNS auf die einzelnen Organe


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