Übung - Lehrstuhl für Unternehmensführung - Friedrich-Alexander ...
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Finanzielle Grundlagen des Managements – <strong>Übung</strong><br />
Agenda<br />
1. <strong>Übung</strong> 1:<br />
Der Jahresabschluss und die Jahresabschlussanalyse<br />
2. <strong>Übung</strong> 2:<br />
Die Analyse der Gewinnsituation und Profitabilität<br />
3. <strong>Übung</strong> 3:<br />
Die Bewertung einzelner Investitionen<br />
4. <strong>Übung</strong> 4:<br />
Die Bewertung von Unternehmen<br />
Prof. Dr. Harald Hungenberg<br />
<strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Unternehmensführung</strong><br />
FGM WS2012/13 - <strong>Übung</strong><br />
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Erstellen Sie eine Ergebnisrechnung und leiten Sie daraus<br />
Maßnahmen zur Verbesserung ab<br />
Aufgabe 1: Aufbau und Nutzung einer Ergebnisrechnung<br />
Hintergrundinformation<br />
Für ein detailliertes Verständnis des Erfolgs eines Unternehmens und zur Ableitung von<br />
Maßnahmen zu dessen Verbesserung ist eine genaue Ergebnisrechnung zwingend erforderlich.<br />
Vor diesem Hintergrund hat die Teilkostenrechnung die Vollkostenrechnung ergänzt<br />
bzw. in manchen Bereichen sogar abgelöst. Während die Vollkostenrechnung <strong>für</strong> die Kalkulation<br />
und die Sicherstellung einer umfassenden Kostendeckung weiterhin ihre Berechtigung<br />
hat, bietet die Teilkostenrechnung eine deutlich höhere Transparenz bei der Analyse des<br />
Ergebnisses bzgl. dessen Entstehung und Zuordnung zu Produkten und/oder Sparten.<br />
Aufgabenstellung<br />
Auf der folgenden Seite finden Sie Informationen zu den Finanzen eines Autohändlers (mit<br />
angeschlossener Werkstatt). Neben den Informationen zu den Erlösen sind die Kosten nach<br />
Kostenarten aufgeführt. Diese vollkostenrechnerische Betrachtung lässt zwar eine erste<br />
Aussage über den Gesamterfolg zu, eine detailliertere Steuerung ist so allerdings noch nicht<br />
möglich. Bearbeiten Sie deshalb die folgenden beiden Aufgaben:<br />
1. Wandeln Sie die Informationen in eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung um und<br />
ermitteln Sie, wie hoch die Deckungsbeiträge der einzelnen Geschäftsbereiche sind.<br />
2. Welche Vorschläge <strong>für</strong> die Steuerung des Unternehmens lassen sich aus dieser neuen<br />
Betrachtung ableiten?<br />
FGM WS2012/13 - <strong>Übung</strong><br />
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Ergänzende Informationen zu Aufgabe 1 – Aufbau und<br />
Nutzung einer Ergebnisrechnung<br />
Erlös- und Kosteninformationen eines Autohändlers<br />
Erlöse (in Euro)<br />
Verkauf<br />
Werkstatt<br />
Neufahrzeuge Gebrauchte<br />
Menge (in Stück) 400 150<br />
Verkaufspreis 20.000 7.000<br />
Rabatte (in %) 15% - -<br />
Umsatz (Werkstatt) 340.000<br />
Kosten (in Euro)<br />
Materialkosten<br />
Anschaffungskosten (Neufahrzeuge) 5.440.000<br />
Anschaffungskosten (Gebrauchtfahrzeuge) 997.500<br />
Ersatzteile (Werkstatt) 68.000<br />
Personalkosten<br />
Verkäuferprovision (Neufahrzeuge) 136.000<br />
Verkäuferprovision (Gebrauchtfahrzeuge) 10.500<br />
Gehälter (Neufahrzeuge) 500.000<br />
Gehälter (Gebrauchtfahrzeuge) 100.000<br />
Gehälter Verkaufsleiter 100.000<br />
Fertigungslohn (Werkstatt) 85.000<br />
Gehälter Werkstatt 50.000<br />
Gehälter Leiter Werkstatt 60.000<br />
Gehälter Verwaltung 150.000<br />
Sonstiger betrieblicher Aufwand<br />
Miete Verkaufsraum 100.000<br />
Miete Werkstatt 20.000<br />
Miete Verwaltung 10.000<br />
Abschreibungen Fahrzeuge 60.000<br />
EDV, Steuerberatungskosten 15.000<br />
FGM WS2012/13 - <strong>Übung</strong><br />
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Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung ist das zentrale<br />
Modell der Teilkostenrechnung<br />
Grundprinzip der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung<br />
Herkunft<br />
In den 60er Jahren durch<br />
Agthe/Mellerowicz als Weiterentwicklung<br />
des Direct<br />
Costing entwickelt<br />
Merkmale Nur die variablen Kosten<br />
werden direkt auf die einzelnen<br />
Produkteinheiten<br />
verrechnet<br />
Um zum Betriebsergebnis<br />
zu kommen, werden die<br />
Fixkosten in mehreren<br />
Blöcken berücksichtigt;<br />
sie werden jeweils auf die<br />
Bezugsgröße bezogen,<br />
der sie verursachungsgerecht<br />
zurechenbar<br />
sind<br />
Mehrstufige Deckungsbeiträge<br />
Erfolgsmaßstab<br />
Netto-Umsatzerlöse<br />
• Variable Materialkosten<br />
• Variable Fertigungskosten<br />
• Variable Verwaltungs- und<br />
Vertriebskosten<br />
Deckungsbeitrag I<br />
• Produktart-Fixkosten<br />
Deckungsbeitrag II<br />
• Produktgruppen-Fixkosten<br />
Deckungsbeitrag III<br />
• Unternehmens-Fixkosten<br />
Betriebsergebnis<br />
Produktgruppe<br />
Produkt<br />
I<br />
A B C D<br />
II<br />
FGM WS2012/13 - <strong>Übung</strong><br />
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Für eine Kostengröße liegen keine Informationen vor –<br />
versuchen Sie den Wert fundiert zu ermitteln<br />
Aufgabe 2: Einsatz von Schätzwerten<br />
Hintergrundinformation<br />
Der Umgang mit Erlös- oder Kostenwerten ist üblicherweise mit realen, also tatsächlich<br />
gemessenen bzw. ermittelten Werten verbunden. Allerdings entstehen häufig Situationen,<br />
in denen solche Werte nicht vorliegen. Um dennoch fundierte Entscheidungen treffen oder<br />
sinnvoll planen zu können, ist in der Praxis der Einsatz von Schätzwerten unumgänglich.<br />
Dabei stellt sich zunächst die Herausforderung, solche Werte zu generieren. Danach müssen<br />
diese Größen allerdings in irgendeiner Weise dahingehend überprüft bzw. validiert werden, ob<br />
sie als eine verlässliche Basis dienen können.<br />
Aufgabenstellung<br />
Bei einem Praktikum in einer Investmentbank haben Sie die Aufgabe, bei der Bewertung einer<br />
Versicherung zu unterstützen. Einen großen Einfluss hat dabei die Beurteilung der Kosten, die<br />
<strong>für</strong> die Versicherung durch die Auszahlungen von Lebensversicherungen entsteht. Leider<br />
liegen keine genauen Informationen vor, wie hoch dieser Betrag jedes Jahr ist. Um dennoch<br />
mit einem Wert arbeiten zu können, sollen Sie diesen Betrag abschätzen. Bearbeiten Sie<br />
deshalb die folgenden Aufgaben:<br />
1. Wie viele Menschen sterben jährlich in Deutschland?<br />
2. Wie hoch sind die jährlichen Auszahlungen der Versicherung? (Dazu wissen Sie, dass das<br />
Unternehmen ca. 2 Mio. Kunden hat)<br />
FGM WS2012/13 - <strong>Übung</strong><br />
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Abschätzungen werden mit Hilfe logischer Annahmen und<br />
bestimmter Basisinformationen ermittelt<br />
Vorgehensweise bei der Marktabschätzung<br />
Vorgehensweise<br />
• Suche nach geeignetem Objekt <strong>für</strong> die<br />
Marktabschätzung<br />
• Treffen logischer Annahmen (auch mit<br />
Hilfe von Vergleichen)<br />
• Errechnung der Marktgrößen auf Basis<br />
wesentlicher Grundinformationen unter<br />
Einsatz des gesunden Menschenverstands<br />
• Wichtig: Ständige Überprüfung und<br />
Validierung von Zwischenergebnissen<br />
Wesentliche<br />
Grundinformationen<br />
• Weltbevölkerung: 6,56 Mrd.<br />
- Europa: 732 Mio.<br />
- Amerika: 898 Mio.<br />
- Nordamerika: 332 Mio. (USA:<br />
300 Mio.)<br />
- Lateinamerika Karibik: 566 Mio.<br />
- Asien: 3,97 Mrd.<br />
- Afrika: 924 Mio.<br />
- Australien: 33 Mio.<br />
• Bevölkerung in Deutschland: 82 Mio.<br />
• Größte Stadt in D: Berlin (3,4 Mio.)<br />
• Bevölkerung in München: 1,4 Mio.<br />
• Arbeitslose in D: 3,7 Mio. (8,8%)<br />
• Welt BIP: 48.000 Mrd. USD<br />
• BIP Deutschland: 2.302 Mrd. Euro<br />
FGM WS2012/13 - <strong>Übung</strong><br />
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