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zur Ausgabe - ThyssenKrupp Bautechnik

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Das Kundenmagazin der <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong><br />

<strong>Bautechnik</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 1 | 2013<br />

IN EIGENER SACHE<br />

Die Spundwandserie TKL<br />

Neu und exklusiv ab 2013<br />

deutschland<br />

Eine Arena der besonderen Art<br />

Moderation mit Meerblick<br />

weltweit<br />

Alter Hafen in neuem Glanz<br />

Belfast im Wandel<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong>


2 messen / termine / kurz notiert


Editorial<br />

03 Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

herzlich willkommen zu unserer ersten <strong>Ausgabe</strong> der „<strong>Bautechnik</strong>“ gleich zu Beginn des<br />

neuen Jahres! In den vergangenen Monaten hat sich viel in der Weiterentwicklung<br />

unseres Unternehmens getan. Als Kunde profitieren Sie nun von unseren wirtschaftlichen<br />

Neuentwicklungen, einer verbesserten Produktpalette und der erweiterten Präsenz in den<br />

wichtigsten Märkten.<br />

Seit Beginn des Jahres 2013 bieten wir Ihnen mit der „TKL“ unsere eigene, exklusive Spundwandserie<br />

an. In Zusammenarbeit mit einem etablierten Hersteller haben wir eine sehr wirtschaftliche<br />

Lösung entwickelt, die in vielen Anwendungsbereichen eingesetzt werden kann.<br />

Darüber hinaus haben wir weitere Spundwandhersteller <strong>zur</strong> Zusammenarbeit gewonnen und<br />

unser Produktprogramm kundenorientiert erweitert. Mit unserer neuen Spundwand-App im<br />

Internet können Sie auch von unterwegs das passende Profil für Ihre Anforderungen aussuchen.<br />

Unserem Ziel folgend, eine schnelle Verfügbarkeit an Spundwänden sicherzustellen, haben wir<br />

unsere Lagerstruktur optimiert. Unsere bekannten Läger in Deutschland, Frankreich, Dubai und<br />

Russland haben wir um weitere in Polen, Tschechien und Lettland erweitert. Und auch unser<br />

Vertriebsnetz wächst stetig: Mit umfänglichem Produktprogramm von der Spundwand über die<br />

Anker- bis <strong>zur</strong> Maschinentechnik und eigenen Service-Stützpunkten werden wir demnächst auch<br />

in Skandinavien, den Niederlanden, in Abu Dhabi und der Ukraine vertreten sein. Damit sind wir<br />

bestens aufgestellt, um jederzeit flexibel und schnell mit einer kompetenten Beratung vor Ort<br />

unsere Kundenwünsche zu erfüllen.<br />

Ein weiterer Meilenstein ist uns in der Ankertechnik gelungen. In Zusammenarbeit mit langjährigen<br />

Partnern haben unsere Ingenieure einen neuen Bohrverpresspfahl, den „TK-ASF“<br />

entwickelt und in der Praxis geprüft. Dieser wurde unter anderem im Hafen Riesa in Sachsen<br />

erfolgreich eingesetzt, gutachterlich begleitet und ausgewertet. Mit dem neuen Pfahlsystem,<br />

das kurz vor der bauaufsichtlichen Zulassung steht, können innere Tragfähigkeiten weit<br />

jenseits der <strong>zur</strong>zeit erhältlichen zugelassenen Systeme realisiert werden.<br />

Weitere zahlreiche Projekte wurden im vergangenen Jahr von unseren Ingenieuren weltweit<br />

begleitet und umgesetzt. Unter anderem wurde unsere Spundwandtechnik erfolgreich dazu<br />

genutzt, die ZDF-Bühne <strong>zur</strong> EURO 2012 in Usedom sicher im Wasser zu gründen und standhaft<br />

in Szene zu setzen. Das Tote Meer erhielt die längste Schlitzwand der Welt, und in Katar überzeugte<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> mit einer Techshow der besonderen Art.<br />

Der IdeenPark lockte im August 320.000 junge und junggebliebene Menschen nach Essen,<br />

um am Gipfeltreffen für Technik und Bildung teilzunehmen. Hier konnten die <strong>ThyssenKrupp</strong><br />

<strong>Bautechnik</strong> und unsere Tochter <strong>ThyssenKrupp</strong> Tiefbautechnik mit ihren Exponaten und<br />

engagierten Teams den einen oder anderen Berufswunsch zum Ingenieur im wahrsten<br />

Sinne des Wortes gründen.<br />

Dies und weitere spannende Berichte lesen Sie auf den nächsten Seiten.<br />

Ihre<br />

Jens Günther<br />

Godehard Drees<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


04 Inhalt themathema 04<br />

22 /<br />

Inhalt<br />

In eigener Sache<br />

06 / Die Spundwandserie TKL<br />

Neu und exklusiv ab 2013<br />

08 / Innovative Verankerung<br />

Bohrverpresspfähle für besonderen Einsatz<br />

DEUTSCHLAND<br />

09 / Gegen die Jahrhundertflut<br />

Ausbau der Kaditzer Flutrinne<br />

10 / Binnenhafen Riesa<br />

Gut am Wasser gebaut<br />

14 / Moderation mit Meerblick<br />

Eine Arena der besonderen Art<br />

16 / Plau am See<br />

verschönert die Wasserseite<br />

18 / Unglaublich, aber IdeenPark<br />

Das Gipfeltreffen für Technik und Bildung<br />

21 / Im Interview<br />

Kevin Jost


Inhalt 05<br />

30 /<br />

24 /<br />

18 /<br />

WELTWEIT<br />

22 / Die längste Schlitzwand der Welt<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> erhielt Großauftrag<br />

24 / Alter Hafen im neuen Glanz<br />

Belfast im Wandel<br />

27 / Hochwasserschutz in Südostasien<br />

Konzepte gegen Thailands Fluten<br />

28 / Katar schaut in die Zukunft<br />

Eine Ausstellung der besonderen Art<br />

TECHNIKNEWS<br />

30 / Zukunftsenergie<br />

Heliostaten auf solider Basis<br />

KURZ NOTIERT<br />

32 / Einmal um die Welt<br />

Messen, Tagungen, Symposien<br />

33 / Neues Lager in Frankreich<br />

Komplettservice aus einer Hand<br />

34 / What’s APP?<br />

Spundwandratgeber mobile und @home<br />

34 / Gesucht – gefunden<br />

Referenzen für jeden Bedarf<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


06 In eigener Sache<br />

Neu und exklusiv ab 2013:<br />

Die Spundwandserie TKL


In eigener Sache 07<br />

Technisch ausgereift und vielseitig einsetzbar<br />

Als der führende Systemanbieter im Hafen- und Spezialtiefbau mit<br />

ausgewiesener Engineering-Kompetenz ist <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong><br />

anerkannter Partner bei Infrastrukturprojekten weltweit.<br />

Ob Mobilität, Urbanisierung, Klimawandel oder Ressourceneffizienz –<br />

mit seinem Leistungsangebot bietet das Unternehmen individuelle,<br />

wirtschaftliche Lösungen für die Gestaltung und nachhaltige<br />

Weiterentwicklung unserer Umwelt.<br />

Für die vielfältigen Anforderungen der Kunden wurde das Produktportfolio<br />

Rammprofile um die neue Spundwandserie TKL erweitert.<br />

Diese wird exklusiv weltweit vertrieben und eignet sich für die<br />

spezifischen Bedürfnisse im Wasser-, Verkehrswege-, Ingenieurund<br />

Tiefbau sowie im Hochwasserschutz. Sie zeichnet sich durch<br />

hervorragende statische und rammtechnische Eigenschaften und<br />

eine hohe Wirtschaftlichkeit aus.<br />

NEU für den russischen Markt:<br />

Vertrieb der Spundwand von<br />

EVRAZ NTMK<br />

Insbesondere auf dem russischen Markt verteibt <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> das<br />

etablierte Rammprofil: die L 5 UM.<br />

Die Spundwand zeichnet sich durch große Robustheit aus und ist damit ideal<br />

auf die Anforderungen des dortigen Marktes zugeschnitten. Auch in allen<br />

übrigen europäischen Ländern ist sie erhältlich.<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


08 In eigener Sache<br />

Innovative Verankerung<br />

Die weltweite Zunahme des Containerverkehrs und die für die Energiewende benötigten<br />

Hafenanlagen bedingen den Neubau von Containerterminals und Schwerlastkais.<br />

Infolgedessen ergeben sich bei der Bemessung neuer Uferanlagen bei den Spundwandprofilen oder<br />

den Verankerungselementen deutlich höhere Biegemomente und Ankerlasten.<br />

Bemessungslasten von über 2000 kN bis 3000 kN je Verankerungselement sind keine Seltenheit<br />

mehr. Neue Lösungen sind daher erforderlich, um diese Lasten prozesssicher in den Baugrund<br />

zu übertragen.<br />

In der Vergangenheit wurden zum Abtragen hoher Pfahllasten entweder<br />

gerammte RV-Pfahlsysteme oder MV-Pfahlsysteme eingesetzt,<br />

die jedoch stark lärm- und erschütterungsbehaftet sind. Auch<br />

die Einbringtechnik wurde durch die Zunahme der Pfahllängen aufgrund<br />

der dicht gelagerten Geologien immer problematischer.<br />

Hier hat die <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> in Zusammenarbeit mit<br />

Spezialtiefbauunternehmen den TK-ASF Bohrverpresspfahl entwickelt,<br />

einen Mikropfahl mit kleinem Durchmesser ≤ 300 mm nach<br />

DIN EN 14199.<br />

Verpresste Mikropfähle werden nach DIN EN 14199:2012:01 in<br />

Verbindung mit DIN SPEC18539:2012:01 hergestellt.<br />

Der Bohrverpresspfahl kann sowohl gestaucht als auch ohne<br />

Aufstauchung bis zu einer Einzellänge von 32 Metern ab Werk gefertigt<br />

werden.<br />

Darüber hinaus kann er auf beliebige Einzellängen durch einen<br />

Schweiß- oder Muffenstoß bauseits verlängert werden.<br />

Weiterhin ist eine einfache Adaption auf bewährte Ausrüstungskomponenten<br />

von ASF möglich.<br />

Ausrüstungskomponenten wie Gelenkscheiben, Ankerplatten,<br />

Spannschlösser, Muffen, Augenankeranschlüsse, Kardangelenke<br />

sowie die individuelle Fertigung von Sonderkonstruktionen für jedes<br />

Bauvorhaben sind gegeben.<br />

Eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung ist <strong>zur</strong>zeit in Arbeit und<br />

wird vom Deutschen Institut für <strong>Bautechnik</strong> in Berlin geprüft und<br />

zertifiziert.<br />

Daten & Fakten<br />

Ansprechpartner<br />

Dipl.-Ing. Frank Tapken<br />

niederlassung Essen<br />

telefon: +49 208 49586-40<br />

frank.tapken@thyssenkrupp.com<br />

Die Vorteile sind die geringen Verformungen und große Robustheit.<br />

Durch den Einsatz gutmütiger Stahlsorten werden hohe Tragreserven<br />

zwischen Streckgrenze und Zugfestigkeit von ca. 25 bis 30 % erreicht.<br />

Mit diesem Sicherheitskonzept ist die Akzeptanz bei Bauherren und<br />

Ingenieurbüros für dieses System sehr hoch.


Deutschland 09<br />

Gegen die Jahrhundertflut<br />

Das Hochwasser an der Elbe ist für die Stadt Dresden schon seit Jahrhunderten<br />

ein Problem. Ab 1918 wurde deshalb ein Altarm <strong>zur</strong> Kaditzer Flutrinne<br />

ausgebaut. Mit der Hochwasserkatastrophe 2002 hat sich jedoch<br />

gezeigt, dass auch hier der Schutz nicht mehr ausreicht. Jetzt wurden die<br />

Barrieren auf ein Niveau erhöht, das deutliche Sicherheitsreserven bietet.<br />

Als sich die Stadt Dresden Anfang des<br />

20. Jahrhunderts ausdehnte und die Orte<br />

des Umlandes eingemeindete, ergriffen<br />

die Stadtväter die Chance zum Hochwasserschutz:<br />

Man nutzte die neuen Gebiete mit<br />

einem alten Elbarm, um zwei Flutmulden<br />

ein<strong>zur</strong>ichten. Die südliche davon, die<br />

Kaditzer Flutrinne, wurde 1922 vollendet.<br />

Sie zweigt an der Augustusbrücke ab, ist<br />

2,7 Kilometer lang und hat eine Sohlenbreite<br />

von knapp 120 Metern. Ab einem Pegelstand<br />

von 5,50 Meter wird sie geflutet – und macht<br />

dann den Stadtteil Übigau <strong>zur</strong> Insel.<br />

Beim Elbehochwasser 2002 zeigten sich<br />

jedoch die Grenzen. Die Ortsteile Kaditz und<br />

Mickten wurden von der Jahrhundertflut<br />

überschwemmt – die Schäden waren<br />

immens. Jüngst wurden 10 Millionen Euro<br />

aus EU-Mitteln investiert, um Pieschen,<br />

Trachau, Mickten und Altkaditz zuverlässig<br />

vor kommenden Fluten zu schützen.<br />

Schutz, wenn er gebraucht wird<br />

Sobald das Wasser bedrohlich steigt, kann<br />

jetzt unter anderem das mobile TKR-Dammbalkensystem,<br />

für das <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong><br />

Material lieferte, eingesetzt werden.<br />

Es besteht aus Aluminiumbalken, die im Fall<br />

des Falles in solide Halterungen gestapelt<br />

werden. Sie bilden eine stabile Wand von bis<br />

zu 1,70 Meter Höhe – genug für Wasserstände<br />

weit oberhalb des Jahrhunderthochwassers.<br />

Mit einem Probeaufbau im Dezember 2011<br />

wurde die mobile Schutzwand aus leichtem<br />

Aluminium erfolgreich getestet.<br />

Dammbalken bieten den Vorteil, dass sie<br />

in hochwasserfreien Zeiten nicht den Blick<br />

verbauen und wenig Grundfläche benötigen<br />

– ideal zum Beispiel für bestehende<br />

Uferpromenaden. Andererseits muss im<br />

Notfall Personal vor Ort Balken aufbauen.<br />

So empfiehlt sich das System in der Regel<br />

als spezifische Maßnahme. Entsprechend<br />

wurde das TKR-Dammbalkensystem nur<br />

auf Teilstrecken von insgesamt 490 m<br />

Schutzwand installiert. Andernorts wurden<br />

herkömmliche Methoden zum Hochwasserschutz<br />

– Deichverbesserungen oder<br />

Mauern – auf neuesten Stand gebracht.<br />

Daten & Fakten<br />

Materialeinsatz<br />

Dammbalken<br />

Ankerplatten<br />

Stützen<br />

Glasfenster<br />

Container<br />

Projektdauer<br />

Ansprechpartner<br />

für 490 m Schutzwand<br />

642 Stück<br />

172 Stück<br />

172 Stück<br />

11 Stück<br />

8 Stück<br />

ca. 12 Monate<br />

Dipl.-Ing. Frank Himpel<br />

niederlassung Dresden<br />

telefon: +49 3528 44874<br />

Dipl.-Ing. Winfried Just<br />

technischer Fachberater<br />

Hochwasserschutz<br />

niederlassung Berlin<br />

telefon: +49 3375 921722<br />

winfried.just@thyssenkrupp.com<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


10 Deutschland<br />

Binnenhafen Riesa:<br />

Gut am Wasser gebaut<br />

Für die Wirtschaft an der Oberelbe zählt der Binnenhafen Riesa zu den unverzichtbaren<br />

Adressen. Was sich allein schon am Umschlag – dem zweithöchsten in den<br />

neuen Bundesländern – zeigt. Entsprechend wird der Standort jetzt aufgewertet,<br />

ein alter Hafenbereich in ein neues Terminal verwandelt.<br />

Zentrale Maßnahme ist dabei eine 540 Meter lange Stahlspundwand, die vor die<br />

bestehende Kaimauer gesetzt wurde. Ein komplexes und anspruchsvolles Projekt,<br />

zu dem <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> unter anderem innovative Verfahren beisteuerte.<br />

Hafen Riesa:<br />

Ein Standort mit Vorteilen<br />

• Zentrale Lage nahe der sächsischen Wirtschaftsstandorte<br />

• Trimodales Konzept für kombinierten Verkehr (Container)<br />

• Umschlaganlagen für Stück-, Schütt- und Schwergut<br />

• Anbindung an Fernstraßen (B6, B169) sowie an das Kernnetz der<br />

Deutschen Bahn AG<br />

• Ganzzugverbindung nach Hamburg/Bremerhaven (Albatros Express/<br />

Transfracht International)<br />

• Standort der Elbe-Container-Linie (ECL 2000) und ETS Elbe<br />

(Ecological Transport Service Elbe)<br />

• Krane bis 45 t, Schwergutumschlag bis 250 t, öffentliche Waage<br />

• Containerdepot; Vermietung von 20-Fuß-Open-Top (20‘-OT) auch<br />

mit Zollplane<br />

• Freie Ansiedlungs- und Lagerflächen (Liste der Anliegerfirmen)<br />

Unter Binnenschiffern ist Riesa seit Generationen bestens<br />

bekannt. Denn wer je die Elbe befuhr, machte da früher oder<br />

später einmal fest. Seit über 120 Jahren gibt es dort schon<br />

einen Kai – der heute noch als „alter Hafen“ existiert.<br />

Für die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) hat der<br />

alte Kai nicht nur Geschichte, sondern noch ganz viel Zukunft.<br />

Schließlich entwickelt sich der Standort Riesa dynamisch: Erst<br />

2005 wurde im „Neuen Hafen“ gegenüber, am Nordufer der<br />

Elbe, ein neues Terminal eröffnet. Dort werden heute bereits<br />

41.000 Twenty-foot Equivalent Unit (TEU) pro Jahr umgeschlagen<br />

– ein TEU entspricht dem 20-Fuß-Standardcontainer.


Deutschland 11<br />

Erfolgsrezept: Straße, Schiene, Wasser<br />

„In den vergangenen Jahren hat sich unser Hafen zu einem<br />

Premiumstandort mit weltweiter logistischer Anbindung entwickelt.<br />

Nach zweistelligen Wachstumsraten sind die vorhandenen<br />

Kapazitäten ausgelastet“, schildert SBO-Geschäftsführer Kapitän<br />

Detlef Bütow die Situation. „Um den Anforderungen der hafenaffinen<br />

Wirtschaft auch in Zukunft zu entsprechen, ist die Sanierung<br />

der alten Kaianlage unumgänglich. Durch die leistungsfähigere<br />

Infrastruktur wollen wir zugleich auch eine nachhaltige Entwicklung<br />

der Region unterstützen.“ Insgesamt werden ca. 4,8 Millionen Euro<br />

einschließlich Fördermitteln des Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung (EFRE) investiert.<br />

Entscheidend für den Erfolg des neuen Terminals ist „Trimodalität“ –<br />

die konsequente Verknüpfung von Wasserweg, Straße und Schiene<br />

am Umschlagort. Entsprechend wurden sechs neue Gleise eingeplant<br />

sowie ein großer Containerkran, der Liegeplätze, Bahnanlage<br />

und Lkw-Verladestation überspannt.<br />

Herausforderung für die <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong><br />

Die Arbeiten begannen im Oktober 2011 – die Einweihung des neuen<br />

Areals soll schon 2013 gefeiert werden. Eine Kernmaßnahme ist<br />

die neue Spundwand, die auf einer Länge von etwa 540 Metern<br />

in den Hafengrund gerammt wurde. „Entsprechend haben wir<br />

540 Stahlspundbohlen vor die bestehende Schwergewichtsmauer<br />

gesetzt. Sie sind etwa einen Meter höher als die alte Kaimauer“,<br />

erläutert Thomas Groß, Geschäftsführer von Hülskens Wasserbau,<br />

das Projekt, „um das Gefälle zwischen Kaimauer und Hafenfläche<br />

auszugleichen. So ergibt sich eine optimale plane Betriebsebene.“<br />

Die Hülskens Wasserbau GmbH & Co. KG aus Wesel wurde zusammen<br />

mit <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> für die Realisation ausgewählt –<br />

eine Zusammenarbeit, die sich bereits in vielen Projekten bewährt<br />

hat. <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> konnte dabei ihr gesamtes Portfolio –<br />

Spundwandprofile, Rammtechnik, Ankertechnik, Engineering sowie<br />

unterschiedlichste Serviceleistungen – in das Projekt einbringen.<br />

Vom Ingenieurbüro G.U.B. in Dresden wurden Statik, Rammpläne<br />

und Detailzeichnungen erstellt. Die Prüfung erfolgte durch<br />

das Ingenieurbüro IBS in Dresden. Das Technische Büro von<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> in Essen unterstützte mit Beratung,<br />

Sondervorschlägen und Werkstattzeichnungen. Die Ausschreibung<br />

erfolgte durch die Duisport GmbH.<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


12 deutschland<br />

Die maßgefertigte Lösung entscheidet<br />

Die Planungen ergaben, dass die Spundwände mittels präziser<br />

Anarbeitungen auf die spezifischen Anforderungen angepasst werden<br />

mussten. So waren zum Beispiel Verstärkungen durch Lamellen<br />

im Feldmomentbereich nötig, um große Biegemomente aufzunehmen.<br />

Auch wurden zusätzlich Spundwandfußverstärkungen zugeschweißt,<br />

da weiche Bodenschichten eine Erhöhung der vertikalen<br />

Tragfähigkeit erforderten.<br />

Die vorbereiteten Spundwandprofile – insgesamt ca. 1.400 t – wurden<br />

per Schiff angeliefert und vom Wasser aus eingebracht. Fürs<br />

Rammen wurde der MÜLLER-Vibrator MS 32-HFV mit Fliehkräften von<br />

bis zu 200 t eingesetzt. Die Rückverankerung der Spundwand wurde<br />

mit der Imloch-Hammermethode durch die vorhandene Kaimauer<br />

gebohrt, wobei das innovative TK-ASF Bohrverpresspfahlsystem<br />

von <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> genutzt wurde.<br />

Um die optimalen Ankerabstände zu ermitteln, musste zunächst<br />

die Tragfähigkeit der inhomogenen Böden nachgewiesen werden.<br />

Pfahl-Probebelastungen mit 4 ¾ Zoll Bohrverpresspfählen ASF<br />

von 15,30 bis 23,30 Meter Länge wurden durchgeführt und dabei<br />

von der BTU Cottbus, Lehrstuhl für Bodenmechanik und Grundbau,<br />

Prof. Dr.-Ing. L. Wichter, gutachterlich begleitet. Je nach Bodenart<br />

ergaben sich Zugkräfte zwischen 2.000 und 3.100 Kilonewton.<br />

„Nach den Bohrungen und dem Einbringen der Verpresspfähle war<br />

allerdings längst noch nicht Schluss“, zieht Frank Tapken, Fachberater<br />

von <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong>, sein Fazit. „Schließlich braucht<br />

so eine Kaianlage ja auch noch eine umfangreiche Ausstattung –<br />

Gurtungsmaterial mit Gurtbolzen und Platten, Stahlholmabdeckungen,<br />

Ankergrundplatten, Festmacheinrichtungen und andere Stahlbauausrüstungen.<br />

Insgesamt haben wir ca. 2.300 Tonnen Stahl<br />

verbaut. Doch am Ende gab es dann von allen Seiten sehr viel Lob.<br />

Womit eben auch deutlich wird, dass ein integriertes Lieferprogramm,<br />

bewährte Partnerschaften und nicht zuletzt auch die umfassenden<br />

Kompetenzen eines führenden Anbieters klare Vorteile bringen.“


Deutschland 13<br />

Imloch-Hammermethode<br />

Bei diesem „Drehschlag-Bohrverfahren“ wird der hydraulische<br />

Vorschub des Stahlrohres durch dynamische Schlagenergie unterstützt.<br />

Dazu wird hinter dem Bohrkopf ein Kompressorhammer positioniert,<br />

der von einem Hochdruckkompressor betrieben wird. Durch<br />

die hohe Schlagkraft sind Bohrungen in schwerstem Fels auch mit<br />

kleineren Bohrdurchmessern möglich.<br />

Um Verankerungselemente und Mauer zu entkoppeln, werden die<br />

Bohrlöcher anschließend mit einem PE-Schutzrohr ausgekleidet.<br />

TK-ASF Bohrverpresspfahlsystem<br />

Dieses innovative Verfahren zeichnet sich durch Robustheit und<br />

hohe Tragreserven zwischen Streckgrenze und Bruchlast aus. So<br />

können innere Tragfähigkeiten realisiert werden, die über die <strong>zur</strong>zeit<br />

erhältlichen zugelassenen Systeme hinausgehen. Damit erweist es<br />

sich als besonders geeignet für Hafen- und Wasserbau. Die bauaufsichtliche<br />

Zulassung beim Deutschen Institut für <strong>Bautechnik</strong>, Berlin,<br />

(DiBT) ist geplant.<br />

Daten & Fakten<br />

Materialeinsatz<br />

Rammprofile<br />

Maschinentechnik<br />

Ankertechnik<br />

Spundwand ca. 1.600 t in Längen bis 23,50 m<br />

MÜLLER-Vibrator MS-32 HFV mit MÜLLER-<br />

Antriebsaggregat MS-A 660V<br />

menck-Schnellschlagbär SB 400<br />

Ca. 200 t TK-ASF Bohrverpresspfahl 3" - 4 ½" in Längen<br />

von 18,00 m bis 24,30 m<br />

Projektdauer Fertigstellung bis 1. Quartal 2013<br />

Ansprechpartner<br />

Dipl.-Ing. Frank Tapken<br />

niederlassung Essen<br />

telefon: +49 208 49586-40<br />

frank.tapken@thyssenkrupp.com<br />

Dipl.-Ing. Christian Haase<br />

technisches Büro Essen<br />

telefon: +49 201 844-562020<br />

christian.haase2@thyssenkrupp.com<br />

Einsatzbereiche<br />

• Rückverankerung im Hafen- und Spezialtiefbau<br />

• Gründungspfahl auf Zug- und Druck<br />

• Rückverankerung im Wasserstraßenausbau<br />

Vorteile<br />

• Hohe innere Tragfähigkeiten Rfy,k bis 3642 kN<br />

• Verwendung sog. gutmütiger Baustähle nach DIN 10025-2<br />

mit Streckgrenzwerten von S 355 bis ≥ S 500 N/mm 2<br />

• Geringe Verformung, große Robustheit aufgrund<br />

hoher Tragreserven<br />

• Einfacher Korrosionsschutz durch alkalisches Milieu<br />

• Einfache Adaption auf bewährte Anschlusskonstruktionen<br />

(Ankergrundplatten, Spannschlösser, Muffen,<br />

Augenankeranschlüsse, Kardangelenke etc.) möglich<br />

• Einsatz in bindigen und rolligen Böden<br />

• Mit und ohne Aufstauchung (nach DIN EN 1993-5) ist die<br />

Fertigung auch in großen Längen möglich<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


14 DeutSchland<br />

Moderation mit Meerblick:<br />

Eine Arena der besonderen Art<br />

Die Fußball-EM 2012 in der Ukraine und Polen – Millionen Fernsehzuschauer<br />

haben sich auf diese Wochen gefreut. Das ZDF baute dafür eine spektakuläre<br />

Bühne: mitten im Wasser, direkt vor dem Heringsdorfer Strand, mit einer<br />

Arena für 1.000 Live-Gäste. Unsichtbar im Untergrund: eine standfeste<br />

Konstruktion, zu der <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> ihren Beitrag leistete.<br />

Worauf stehen Oliver Kahn und Katrin Müller-Hohenstein? Ihr<br />

Auftritt – auf großer Bühne mit der riesigen LED-Leinwand<br />

im Wasser – dürfte den Fans und Zuschauern der Fußball-<br />

EM 2012 noch lange in Erinnerung bleiben. Spannende Spiele<br />

wurden von hier aus angekündigt und kommentiert, zahlreiche<br />

prominente Gäste in diesem außergewöhnlichen Open-<br />

Air-Studio empfangen. Und für die Feriengäste am Strand von<br />

Usedom gab es Spiele, Berichte und begleitende Sendungen<br />

auf der weit sichtbaren LED-Leinwand. Public Viewing der<br />

besonderen Art – mit der Ostsee als Naturkulisse, mit Blick<br />

über den Greifswalder Bodden bis hin <strong>zur</strong> Insel Rügen. Kein<br />

Zweifel: Diese Idee war ein Treffer.<br />

Doch auch Fußballgötter können nicht einfach über Wasser<br />

schweben. Vielmehr brauchte dieses Fußballfestival ein sehr<br />

solides Fundament. Denn eine Bühne inmitten von Wasser<br />

und Wind ist in jeder Beziehung eine Herausforderung,<br />

dürfte den TV-Machern durchaus auch schlaflose Nächte<br />

bereitet haben. Allein die Technik für die Sendungen: die<br />

50 Quadratmeter große, tonnenschwere LED-Videowand,<br />

Bild und Tontechnik, ein Kamerakran, drahtlose Kameras,<br />

Handkameras, Steadicams und nicht zuletzt die Fly-Cam,<br />

die über den Dingen schwebend Atmosphäre einfängt.<br />

40 Kilometer Kabel wurden verlegt, für die Beschallung<br />

100 Lautsprecher aufgestellt. Nichts davon verträgt sich auf<br />

Dauer mit Ostseewasser, salzhaltiger Luft, fliegendem Sand<br />

und stetigem Wellenschlag.<br />

So kam auch <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> ins Spiel – gleich zu<br />

Anfang, als Systemdienstleister, zuständig für die optimale


50<br />

OK Belag +1,00 m.<br />

OK Belag +2,51 m.<br />

30<br />

30<br />

OK Belag +1,60 m.<br />

OK Belag +1,30 m.<br />

Deutschland 15<br />

Daten & Fakten<br />

Materialeinsatz<br />

Maschinentechnik<br />

Ausführung<br />

MÜLLER MS-32 HFV + MÜLLER<br />

Antriebsaggregat MS-A 750V,<br />

rohr-Doppelklemmzangen und 40 m<br />

schlauchpaket<br />

Offshore-Rammung der Rohrgründungen<br />

an der Uferküste<br />

Projektdauer Mitte März 2012 bis Anfang Juni 2012<br />

Planungs-/Statikbüro Technisches Büro A. Wulff aus Wolgast<br />

Ansprechpartner<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Kruse<br />

niederlassung Rostock<br />

telefon: +49 38208 842-12<br />

wolfgang.kruse@thyssenkrupp.com<br />

Gründung der Bühne im Ufergrund. Schwingungen oder Vibrationen<br />

des Studios beispielsweise sind bei TV-Produktionen unwillkommen.<br />

Schnell musste es gehen, denn ein beliebter Urlaubsstrand<br />

verträgt nun einmal keine Dauerbaustelle. So wurden die neun<br />

Gründungsrohre innerhalb von nur zwei Arbeitstagen eingebracht,<br />

einschließlich der Baustelleneinrichtung und der Beräumung.<br />

Partner fand <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> im Planungsbüro A. Wulff,<br />

Wolgast, das auch den Entwurf der Bühne fertigte, sowie Colcretevon<br />

Essen, Ueckermünde, als Rammbetrieb.<br />

2600<br />

1485<br />

600<br />

300<br />

1000<br />

120<br />

30<br />

995<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


16 Deutschland<br />

Plau am See<br />

verschönert die Wasserseite<br />

Plau am See: eine der touristischen Perlen Mecklenburg-Vorpommerns. Die einmalige<br />

Lage, attraktive Wege für Wasserwanderer und Radfahrer, Gastronomie und<br />

manche Besonderheiten wie die örtliche Fischerei locken Kurzbesucher und Urlaubsgäste.<br />

Die Stadt Plau am See unternimmt viel, damit der Ort noch attraktiver wird.<br />

Die Lage am See macht Plau attraktiv. Aber die Nähe<br />

zum Wasser bringt eben auch vielfältige Aufgaben.<br />

Zurzeit wird kräftig investiert, um den Wassertourismus<br />

zu fördern, Uferbereiche attraktiver zu machen oder<br />

marode Befestigungen zu sanieren. Gleich bei mehreren<br />

Projekten konnte <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> ihr<br />

Know-how einbringen und spezifische Leistungen übernehmen.<br />

Schon bei der Ausschreibung überzeugten die<br />

Vorschläge des Technischen Büros in Essen und das<br />

Angebot, besonders wirtschaftliche Profile einzusetzen.<br />

Zu den Aufgaben gehörte zunächst die neue Mole<br />

im Plauer See einschließlich Sportboot-, Freizeit- und<br />

Fischereihafen mit ca. 60 Liegeplätzen. Gerammt und<br />

montiert wurden hier farbbeschichtete Stahlspundwände<br />

sowie Gurtungen, Stahlausrüstungen, Verankerungen<br />

und das gesamte Hafenzubehör von Pollern bis Leitern.<br />

Außerdem lieferte die Niederlassung Rostock die<br />

Spundwände für die Gründung des neuen Wasserschutzpolizeigebäudes.<br />

Genauso erfolgreich gestaltete<br />

sich die Ufererneuerung der Müritz-Elde- Wasserstraße<br />

in der Stadt zwischen der Schleuse und der denkmalgeschützten<br />

alten Hubbrücke. Insgesamt wurden<br />

ca. 900 Tonnen Spundwand durch die beauftragte<br />

Wasserbaufirma Colcrete-von Essen aus Ueckermünde<br />

verbaut.<br />

Kurz und knapp: die Baudetails<br />

Uferpromenade „An der Metow“<br />

Die Ufereinfassung und Brückengründung vor der Wasserschutzpolizei<br />

erfolgte mit dem Profil L 703 DB und teilweise L 603 DB sowie<br />

LP 603-Pfählen <strong>zur</strong> Gründung, da hier bereits L 603-Profile gerammt<br />

waren. Bei der 140 Meter langen neuen Mole als Fangedamm-<br />

Konstruktion einschließlich Molenkopf und Slipanlage wurde ausschließlich<br />

das wirtschaftlichere Profil L 703, Stahlgüte S 270 GP,<br />

eingesetzt. Dadurch konnten ca. 11 Prozent Stahl und 3,7 Prozent<br />

Farbbeschichtung eingespart werden – dies ohne statische Nachtei-<br />

Daten & Fakten<br />

01 /<br />

Planung<br />

Materialeinsatz<br />

Rammprofile<br />

Maschinentechnik<br />

Ing. Peter Andrees aus Plau<br />

(Uferpromenade an der Metow,<br />

Hafenanlage Kalkofengelände)<br />

Merkel Consult aus Bad Doberan<br />

(neue Uferkaiwand)<br />

Spundwand ca. 900 t<br />

ABI-Vibrator MRZV 925/18VS am<br />

teleskopmäkler TM 12/15V auf<br />

trägergerät Sennebogen SR 35 T,<br />

menck-Bär Typ SB 180/ SB 270<br />

Projektdauer Dezember 2010 bis Mai 2012<br />

Ansprechpartner<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Kruse<br />

niederlassung Rostock<br />

telefon: +49 38208 842-12<br />

wolfgang.kruse@thyssenkrupp.com<br />

01 /<br />

Treppe mit Wasserschutzpolizeistation<br />

02 /<br />

Rammplanentwurf Kalkofengelände<br />

Dipl.-Ing. Christian Haase<br />

technisches Büro Essen<br />

telefon:+49 201 844-562020<br />

christian.haase2@thyssenkrupp.com


Deutschland 17<br />

le, denn die Steifigkeit der L 703 Doppelbohle liegt ca. 30 Prozent<br />

höher als bei L 603, und der Rammfortschritt ist circa 15 Prozent<br />

schneller. Statisch konnte im Wesentlichen nur die Mantelreibung<br />

der Bohlen und Pfähle angesetzt werden. Das hatte <strong>zur</strong> Folge, dass<br />

entsprechend längere Rammelemente eingesetzt wurden.<br />

Neue Uferkaiwand an der Müritz-Elde-Wasserstraße<br />

Die neue Wand wurde nach Sondervorschlag der Firma Colcretevon<br />

Essen mit dem wirtschaftlicheren Larssenprofil L 720-0.5<br />

(Stahlgüte S 355 GP, Länge = 8,50 m für L 605, S 270 GP) ausgestattet.<br />

Durch die stärkeren Rückendicken von 11,5 Millimeter bleibt<br />

die Abrostung unproblematisch, sodass auf Farbbeschichtung verzichtet<br />

werden konnte. Kosteneinsparungen ergeben sich zudem<br />

aus dem abgewalzten Profil und aus dem um 15 bis 20 Prozent<br />

verkürzten Rammzeiten.<br />

Hafenanlage Kalkofengelände<br />

Die Spundwand schließt an der linken Querwand von der Slipanlage<br />

fortführend an und wurde vom Land aus gerammt. Ein<br />

Sondervorschlag mit modifizierter Spundwand L 703-0.5, in<br />

S355GP, kam dabei zum Einsatz. Als Rückverankerung dienen<br />

horizontale „Totmannanker“ – Konstruktionen mit Dreifachbohlen<br />

L 703-0.5 in 7,50 Meter Abstand hinter der Hauptwand, wodurch<br />

sich Kostensenkungen ergeben.<br />

03 / 04 /<br />

05 /<br />

03 /<br />

Rammung der Spundwand,<br />

mäklergeführt vom Ponton aus mit<br />

ABI-Teleskopmäkler TM 12/15V<br />

(neue Uferkaiwand)<br />

04 /<br />

Gesamtansicht der Uferbaustelle, von<br />

der Schleuse aus gesehen (neue<br />

Uferkaiwand)<br />

05 /<br />

Neue Mole mit Molenkopf und Aussichtsturm<br />

(Uferpromenade an der Metow)<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


18 Deutschland<br />

Unglaublich, aber IdeenPark<br />

Der IdeenPark – das Gipfeltreffen für Technik und<br />

Bildung – hat viele Erwartungen übertroffen.<br />

Etwa 320.000 Besucher bestaunten zwischen<br />

dem 11. und dem 23. August 2012 in Essen<br />

faszinierende Technik – phantasievoll und kreativ<br />

dargeboten für die ganze Familie. Der IdeenPark<br />

wurde vom <strong>ThyssenKrupp</strong> Konzern mit Unterstützung<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen und<br />

mehr als 120 Partnern aus Forschung und Wissenschaft,<br />

Bildung und Wirtschaft ausgerichtet.


Deutschland 19<br />

Der IdeenPark will Menschen für Technik und Innovation begeistern,<br />

technische Kreativität fördern und die Bedeutung technischer<br />

Neuerungen erlebbar machen. Denn es geht um unsere<br />

Zukunft: Die Weltbevölkerung wächst, das Klima verändert sich, der<br />

Rohstoffverbrauch nimmt zu, und die Ressourcen werden knapper.<br />

Nur verantwortungsvolle und gut ausgebildete Menschen werden in<br />

der Lage sein, diese Aufgaben zu bewältigen.<br />

Hier sieht sich <strong>ThyssenKrupp</strong> als internationaler Technologiekonzern<br />

in der Verantwortung. „Der IdeenPark 2012 ist ein<br />

Zeichen für Nachhaltigkeit und beschäftigt sich mit den aktuellen<br />

Herausforderungen: Bevölkerungswachstum, Urbanisierung,<br />

Globalisierung. Und er geht der Frage nach, wie wir<br />

Ressourceneffizienz und Umweltschutz unter einen Hut bekommen.<br />

Daraus erwachsen Aufgaben, die für unsere Gesellschaft und für uns<br />

als Unternehmen nur durch technische Innovationen zu meistern sind.<br />

Der IdeenPark zeigt, welche Lösungen Wissenschaft, Forschung und<br />

Wirtschaft entwickeln – zum Ausprobieren und Selbstentdecken“,<br />

erläuterte der Vorstandsvorsitzende der <strong>ThyssenKrupp</strong> AG,<br />

Dr. Heinrich Hiesinger.<br />

Nach Stationen in Gelsenkirchen, Hannover und Stuttgart fand dieses<br />

einzigartige Technikerlebnis zum vierten Mal statt – diesmal im<br />

Herzen des Ruhrgebietes in der Messe Essen auf einer Fläche von<br />

60.000 Quadratmetern.<br />

Prominente Unterstützer<br />

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Orlando Bloom gaben sich<br />

zu Beginn die Ehre und eröffneten mit Dr. Heinrich Hiesinger den<br />

vierten IdeenPark. Zahlreiche Prominente aus Show und Politik kamen<br />

und zeigten sich beeindruckt von der Technikshow der Superlative.<br />

Auch die Musikszene war vertreten – nicht nur mit Live-Auftritten.<br />

So konnte man unter anderem Tim Bendzko, Unheilig, Ivy Quainoo,<br />

Jupiter Jones und Rea Garvey im gläsernen Tonstudio zusehen und<br />

verfolgen, wie ein Hit entsteht.<br />

Als Highlight am Abend gab es die täglichen „Days of Innovation“,<br />

moderiert von Matthias Opdenhövel. Gemeinsam mit hochkarätigen<br />

Gästen, mit überraschenden Experimenten und unter Einsatz wegweisender<br />

Technologien präsentierte Opdenhövel Nacht für Nacht ein<br />

anspruchsvolles Infotainment mit vielen Highlights des IdeenParks.<br />

Der vielleicht begehrteste Prominente auf der Bühne jedoch war<br />

Asimo: Er gehört zu den am weitesten entwickelten humanoiden<br />

Robotern der Welt.<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


20 Deutschland<br />

01 /<br />

02 /<br />

01 /<br />

Asimo – der Star auf der Bühne<br />

02 /<br />

Neue Technologien einfach erklärt<br />

03 /<br />

03 /<br />

Frei schwebend über 33 Meter: Die Spundwand als<br />

Catwalk trug problemlos einen stetigen Strom von<br />

Besuchern. Der klare Beweis: Die Spundwand hält!<br />

Gute Ideen? Zum Beispiel die Spundwand als Catwalk<br />

So präsentierte sich <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong>: mit einer Spundwand<br />

der besonderen Art. Eigens für den IdeenPark wurde ein Stück aus<br />

Stahl produziert, das enorme 33 Meter lang, aber nur 7 Millimeter<br />

dick ist und 4,6 Tonnen wiegt. Solche Dimensionen passten natürlich<br />

nicht aufrecht in eine Messehalle. Also wurde das Exponat flach<br />

schwebend, nur an den beiden Enden gestützt, aufgebaut. Und schon<br />

konnten die Besucher dies als „Catwalk“ erleben.<br />

Der „Catwalk“ wurde reihenweise ausprobiert und brachte jede Menge<br />

Spaß. Schließlich schwingt eine solch filigrane Fußgangerbrücke bei<br />

jedem Schritt mit, biegt sich unter den Läufern durch – und liefert<br />

zugleich den praktischen Beweis, wie steif der verwendete Stahl ist<br />

und dabei enorm elastisch. Selbst ein Elefant hätte noch darüber<br />

laufen können.<br />

Diese speziellen Eigenschaften haben einen ganz konkreten<br />

Hintergrund: In Israel am Toten Meer, auf einer der weltweit größten<br />

„Schlitzwandbaustellen“, werden solche Elemente gerade dringend<br />

gebraucht, um einen Damm erdbebensicher zu machen.<br />

Vibrationstechnik zum Anfassen<br />

Auch <strong>ThyssenKrupp</strong> Tiefbautechnik begeisterte Kinder und<br />

Erwachsene. Eigens für den IdeenPark war ein handlicher Vibrator<br />

entwickelt worden. Im Sandkasten zeigte sich dann, worauf es bei<br />

Ramm- und Ziehtechnik ankommt. Denn wenn man ein Rohr mit eigener<br />

Kraft in Sandboden einbringen will, gelingt das selbst kräftigen<br />

Menschen eben nur wenige Zentimeter. Mit dem Miniaturvibrator<br />

dagegen sinkt das Rohr ein wie in „warme Butter“.<br />

Kevin Jost, Mitarbeiter von <strong>ThyssenKrupp</strong> Tiefbautechnik, hatte dieses<br />

Exponat mitentwickelt. Auch um zu zeigen, wie spannend technische<br />

Ausbildungsberufe dort sein können. Im Herbst 2012 hat er<br />

nämlich seine Ausbildung als technischer Zeichner bei <strong>ThyssenKrupp</strong><br />

Tiefbautechnik in Alsfeld abgeschlossen. (Interview nächste Seite).<br />

Bei einem weiteren Exponat wurde mit Strohhalmen experimentiert.<br />

Sie bewiesen beispielhaft, dass man auch sehr dünnwandige Rohre<br />

mit entsprechendem Werkzeug in den Boden bekommt.


Deutschland 21<br />

Im Interview mit Kevin Jost: für <strong>ThyssenKrupp</strong> Tiefbautechnik<br />

auf dem IdeenPark<br />

Herr Jost, das kleine Rammgerät im IdeenPark hat viele<br />

fasziniert. Wie kamen Sie dazu?<br />

Erste Ideen hatten wir bei einem Brainstorming schon Januar<br />

2012. Beteiligt waren Vertrieb, Technik und Geschäftsführung.<br />

Im Juli 2012 war dann alles fertig.<br />

Die Entwicklung sah so aus, dass unsere Ingenieure Vorgaben<br />

machten. Zum Beispiel, wie groß das Gerät sein und welche<br />

Leistung es haben muss. Für die Umsetzung musste ich noch<br />

einiges recherchieren. Die Motoren kamen z. B. aus dem<br />

Modellbau, Zahnräder und weitere Komponenten wurden<br />

gekauft. Das Modell habe ich dann selbstständig konstruiert.<br />

Gerade die vielen jungen Besucher waren interessiert?<br />

Ja, erfreulicherweise. Letztendlich aber haben alle<br />

Altersgruppen mitgemacht. Die Leute sahen, da bewegt sich<br />

was, da kann ich mitmachen. Besonders die kleinen Kinder<br />

stellten teilweise überraschende Fragen. Wenn man so klein ist,<br />

hat man eben eine andere Sichtweise auf die Dinge. Aber der<br />

eine oder andere unserer kleinen Besucher will jetzt bestimmt<br />

Ingenieur werden.<br />

Sie haben bei <strong>ThyssenKrupp</strong> Tiefbautechnik Ihre Ausbildung<br />

zum technischen Zeichner gemacht. Wie sind Sie<br />

darauf gekommen?<br />

Nach meinem Fachabitur im Bereich <strong>Bautechnik</strong> stand für<br />

mich fest, dass ich in diese Richtung gerne arbeiten würde;<br />

CAD-Zeichnungen und Maschinenbau haben mich schon<br />

immer fasziniert.<br />

Was macht ein technischer Zeichner?<br />

Technische Zeichner und Zeichnerinnen fertigen Zeichnungen<br />

und dreidimensionale Darstellungen entsprechend der technischen,<br />

gestalterischen oder kundenspezifischen Vorgaben. Das<br />

ist bei der Entwicklung technischer Bauteile oder Baugruppen<br />

nötig. Übrigens auch, um bereits bestehende Maschinen und<br />

Anlagen zu verbessern. Die visuelle Darstellung erfolgt mithilfe<br />

von 3-D-CAD-Softwareprogrammen und Simulationsverfahren,<br />

entsteht also am Computer.<br />

Kreativität, Verantwortungsgefühl und Spaß am Planen oder<br />

Organisieren.<br />

Was hat Ihnen besonders gefallen bei Ihrer Ausbildung?<br />

Die Entwicklung von technischen Produkten ist unglaublich<br />

spannend. Während meiner Ausbildung habe ich unterschiedlichste<br />

Stationen durchlaufen, wie zum Beispiel die Montage.<br />

Auch bei anderen Firmen durfte ich reinschnuppern.<br />

Man lernt, mit den Materialien umzugehen und merkt, wie hart<br />

Stahl sein kann. Das ist unglaublich wichtig für später.<br />

Einen Modell-Lkw habe ich von Hand hergestellt – ganz klassisch<br />

mit Feile und Säge. In der Werkstatt merkt man erst,<br />

was überhaupt möglich ist in der Realität. So versteht man die<br />

Probleme der Konstrukteure besser, kann vorausschauender<br />

planen und besser mit den Materialien umgehen.<br />

Auch das Persönliche hat mir bei <strong>ThyssenKrupp</strong> Tiefbautechnik<br />

sehr gefallen. Der Umgang miteinander und die Stimmung<br />

untereinander sind einfach positiv. Die Kollegen sind immer<br />

sehr hilfsbereit und geben ihre Erfahrung gerne weiter.<br />

Was haben Sie für die Zukunft vor?<br />

Erst mal geht es bei <strong>ThyssenKrupp</strong> Tiefbautechnik weiter, um<br />

Berufserfahrung zu sammeln. In ein oder zwei Jahren will ich<br />

mich berufsbegleitend zum staatlich geprüften Techniker im<br />

Bereich Maschinenbau fortbilden.<br />

(Das Interview führte die Redaktion.)<br />

04 /<br />

Kevin Jost hat den<br />

Vibrator als Azubi selbst<br />

gebaut. Hier zeigte er, was<br />

das Gerät kann<br />

Worauf kommt es da an?<br />

Interesse am Bauen und Konstruieren und entsprechendes<br />

räumliches Vorstellungsvermögen oder zeichnerisches Talent<br />

sind klar ein Vorteil. Gute Kenntnisse in Mathematik oder Physik<br />

aber auch. Außerdem sollte man handwerklich etwas drauf<br />

haben. Und natürlich muss man technische Produkte und<br />

Technik allgemein mögen. Man muss sorgfältig, präzise und<br />

detailgetreu arbeiten können. Und immer drei Schritte vorausdenken.<br />

Persönlich braucht man Teamgeist, Engagement,<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


22 Weltweit<br />

Die längsten Schlitzwände der Welt<br />

Das Tote Meer bietet eines der reichsten Minerallager der Welt. Brom, Tafelsalz<br />

und andere Salze werden dort von der israelischen Dead Sea Works Ltd. im<br />

großen Umfang gewonnen. <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> erhielt dazu einen<br />

Großauftrag. Es geht um die Abdichtung eines 18 km langen Dammes, der<br />

sogar Erdbeben überstehen kann.<br />

Die Dimensionen sind gewaltig, die Anforderungen im Ernstfall<br />

riesengroß: Im südlichen Toten Meer wird <strong>zur</strong>zeit ein Damm unter<br />

Verwendung von Spundwänden ertüchtigt, von dem in Zukunft vieles<br />

abhängen wird. Denn dieses Bauwerk sichert den Fortbestand<br />

der Produktionsstätten der milliardenschweren Dead Sea Works Ltd.,<br />

die am Toten Meer Mineralien und Salze für medizinische Produkte,<br />

Düngemittel, Speisesalz und anderes mehr gewinnt. Die für die<br />

Produktion benötigten Mineralien werden aus einer 150 km² messenden<br />

Fläche durch Nutzung der Sonnenenergie gewonnen. Der diese<br />

Fläche umfassende Damm sichert den erforderlichen Wasserstand<br />

in dem Becken.<br />

Es gibt zwingende Gründe den bestehenden Damm zu ertüchtigen.<br />

Setzungen, Erdbeben und Ausspülungen haben den Damm stark<br />

beschädigt und führen seit Jahren zu hohen Wasserverlusten, die<br />

durch Zurückpumpen von Millionen Kubikmetern von Seewasser<br />

ausgeglichen werden müssen. Mit der Installation einer Spundwand,<br />

die bis in eine Tiefe von mehr als 30 Meter reicht, soll eine Durchund<br />

Unterströmung des Dammes verhindert werden. Dazu reicht die<br />

Wand bis in tiefe wasserundurchlässige Bodenschichten. Daneben<br />

wird mit dem flexiblen und zugleich zugfesten Stahl zukünftig der<br />

dort stets drohenden Erdbebengefahr begegnet.<br />

Erdbebensicherheit eingebaut<br />

Der Untergrund mit mächtigen Salzschichten erwies sich für maschinelle<br />

Rammarbeiten ungeeignet. Deshalb wurde auf einer Länge<br />

von 18 Kilometern ein 33 Meter tiefer, 80 Zentimeter breiter Schlitz<br />

ausgehoben. Spundbohlen und Rohre wurden darin abgesenkt und<br />

anschließend mit einer Mischung aus Wasser und Tonmineralien<br />

stabilisiert. Die Spundwände selbst zeichnen sich durch besondere<br />

Elastizität aus – das Material verträgt große Biegemomente, schwingt<br />

aber nach Abklingen von Erdbebenwellen in die Ausgangsposition<br />

<strong>zur</strong>ück.<br />

Der Untergrund besteht fast<br />

ausschließlich aus reinem<br />

Salz. Es liegt granular in<br />

unterschiedlichen Kornverteilungen<br />

und Lagerungsdichten<br />

vor in einer Schicht<br />

von mehreren Dekametern.<br />

Das Salz wird zum Teil von<br />

dünnen Lagen limnischer<br />

Sedimente in Form von Ton<br />

und Schluff durchzogen.


Weltweit 23<br />

Daten & Fakten<br />

Materialeinsatz<br />

Rammprofile<br />

Projektdauer<br />

Ansprechpartner<br />

Spundwand und<br />

rohre 55.000 t<br />

Ca. 2 Jahre<br />

Fertigstellung bis<br />

voraussichtlich Mai 2013<br />

Dipl.-Ing. Christian Garms<br />

export<br />

telefon: +49 201 844-563771<br />

christian.garms@thyssenkrupp.com<br />

Die Gesamtfläche der Spundwand beträgt 540.000 Quadratmeter –<br />

dies entspricht 75 Fußballfeldern. Das Projekt erfordert dafür insgesamt<br />

55.000 Tonnen Material, rund 38.000 Tonnen Spundwandbohlen<br />

und etwa 17.000 Tonnen Rohre mit angeschweißten Eckprofilen.<br />

Der Stahl kommt aus Deutschland von <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong>,<br />

die Anlieferung erfolgt auf dem Seeweg ab Bremerhaven zu den<br />

israelischen Seehäfen Ashdod oder Haifa. Wenn die Arbeiten voraussichtlich<br />

Mitte 2014 abgeschlossen sind, steht eine der längsten<br />

Schlitzwände der Welt.<br />

Vorbereiten der Baustelle<br />

33 Meter lange Rohre<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


24 Weltweit<br />

Alter Hafen in neuem Glanz<br />

Belfast im Wandel<br />

Harland & Wolff gehört zu den großen Namen der Schifffahrtsgeschichte. Auf der<br />

Werft in Belfast wurde das vielleicht berühmteste Schiff überhaupt getauft: die<br />

Titanic. Fast genau 100 Jahre ist es her, dass der stolze Ozeanriese <strong>zur</strong> Jungfernfahrt<br />

aufbrach. Mit bekanntem Ausgang – wohl keine Katastrophe wurde so viel beschrieben,<br />

verfilmt oder diskutiert. Harland & Wolff hat das Unglück verkraftet, viel Wandel<br />

erlebt und konzentriert sich heute auf Offshore-Anlagen – und hat <strong>ThyssenKrupp</strong><br />

<strong>Bautechnik</strong> für ein Projekt ins Boot geholt.<br />

In Belfast ist die Titanic noch an vielen Orten präsent. Die<br />

Stadt, die mehr und mehr in neuem Glanz erstrahlt, hat sogar<br />

ein eigenes Museum dafür. Dort wird der Mythos multimedial,<br />

im Gewand spektakulärer Architektur, inszeniert.<br />

Auch den Ort, wo sie vom Stapel lief, kann man noch gut erkennen.<br />

Denn die Werft, Harland & Wolff, prägte vor 100 Jahren<br />

das Gesicht der Stadt. 30.000 Menschen in Belfast fanden<br />

dort Arbeit und Auskommen. Eine vergangene Zeit, von der<br />

heute die gigantischen Portalkräne „Samson“ und „Goliath“<br />

in der Hafengegend zeugen. Schiffe werden hier nicht mehr<br />

gebaut, sondern nur repariert.<br />

Doch spektakuläre Dinge produziert das Unternehmen nach<br />

wie vor; kürzlich schweißte sie das erste Gezeitenkraftwerk<br />

für den Einsatz vor der schottischen Küste zusammen.<br />

Neuartige Fundamente für Windräder im Meer sind das neue<br />

Geschäftsfeld mit Perspektiven. Schließlich werden Offshore-<br />

Windkraftanlagen mehr denn je gebraucht. Dafür wurde jetzt<br />

einer der alten Kais Belfasts umfassend modernisiert.


Weltweit 25<br />

Schwieriger Boden, wenig Zeit<br />

Die neue Kaianlage stellte die mit dem Ausbau beauftragte Firma<br />

Farrans Construction Ltd vor ungewohnte Herausforderungen. Die<br />

Anforderungen an die <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> waren speziell,<br />

der Zeitrahmen eng gesteckt. <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> wurde um<br />

Unterstützung gebeten.<br />

Da waren zunächst die geologischen Gegebenheiten: von weichem,<br />

lehmigem Sand, der teilweise aufgeschüttet war, bis hin zu hartem<br />

Sandstein war der Untergrund sehr heterogen. Probleme bei den<br />

Rammarbeiten waren also zu befürchten. Zumal die Rohre mit bis zu<br />

32 Metern sehr lang sein mussten. Und im Zeitplan standen lediglich<br />

zwölf Wochen <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> liefert die Lösungen<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> setzte einen Teleskopkranmäkler für die<br />

Schrägrammung ein. In einer 1:3-Rammung wurden so 367 Rohre eingebracht.<br />

Als Gerätekombination wurde der Teleskopkranmäkler 683<br />

TP mit einem DELMAG-Dieselhammer D46 bestückt. Die Basislänge<br />

des Mäklers wurde von 38 auf 40,5 Meter verlängert, um die langen<br />

Rohre einfädeln und rammen zu können. Zusätzlich wurde eine spezielle<br />

Rammhaube für die beiden Rohrdurchmesser von 762 Millimetern<br />

und 660 Millimetern angefertigt sowie eine Trägerkonstruktion entwickelt,<br />

um eine baustellenseitige Rammführung für das Ansetzen<br />

der Rohre zu gewährleisten.<br />

Teleskopkranmäkler<br />

Der Teleskopkranmäkler 683 TP bietet zwei Geräte in einem – Kran und Mäkler.<br />

Das Gerät ist dank seiner kompakten Abmessungen sehr schnell, ohne zusätzlichen<br />

Hilfskran, aufgebaut. Der zweiteilige Teleskopausleger erreicht bis<br />

zu 80 Tonnen Traglast und ist mit einer kompletten Kransicherheitseinrichtung<br />

ausgestattet. So kann er alle Kranarbeiten erledigen und innerhalb weniger<br />

Stunden zum vollwertigen Mäklergerät aufgerüstet werden.<br />

Schrägrammung 1:3 von 367 Rohren Zug- und Druckpfahl<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


26 Weltweit<br />

Um bei eventuellen Ausfällen schnell reagieren zu können, wurden<br />

alle elektrischen Ersatzteile, Verschleißteile und Schmierstoffe mitgeliefert.<br />

Auch personell wurde der Kunde unterstützt: Ein Rammmeister<br />

von <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> war durchweg vor Ort und begleitete<br />

die Arbeiten.<br />

Entscheidend war auch das perfekte Zeitmanagement: Durch<br />

die gute Abstimmung der einzelnen Arbeitsabläufe wurde der<br />

Terminplan sogar um 14 Tage unterschritten, 10.100 Meter Stahlrohre<br />

in rekordverdächtigen 56 Tagen gerammt. Dies entspricht einer<br />

Tagesleistung von sechs bis sieben Rohren. Dank guter Wartung und<br />

Maschinenführung gab es keine Ausfallzeiten. „Excellent installation<br />

quality“ – so lautete das abschließende Urteil der Auftraggeber.<br />

Daten & Fakten<br />

Materialeinsatz<br />

Maschinentechnik<br />

Ausführung<br />

Projektdauer<br />

Ansprechpartner<br />

Teleskopkranmäkler 683 TP und Delmag-Dieselhammer<br />

D46<br />

Es wurden 367 Rohre mit einer Gesamtlänge von<br />

10.100 m (Einzellängen 20 bis 32 m) eingerammt.<br />

Die Tonnage betrug ca. 3.540 t. Die Rohre wurden vom<br />

kunden gestellt.<br />

Fertigstellung: 56 Arbeitstage<br />

Tatjana Detzel<br />

Leiterin Export Osteuropa<br />

telefon: +49 201 844-563895<br />

tatjana.detzel@thyssenkrupp.com<br />

Rohrführung, Rammführung, die Rohre haben ein Gewicht von ca. 12 t mit einem Durchmesser von 660/762 mm


Weltweit 27<br />

Konzept in Südostasien vorgestellt<br />

Thailand – ein Land voller Vielfalt. Umgeben von historischen Tempelanlagen und tropischen<br />

Inseln macht es als attraktives Urlaubsland von sich reden. Und auch wirtschaftlich gewinnt<br />

das Königreich an Attraktivität: Das Land in Südostasien liegt im Herzen eines der größten<br />

und wachstumsintensivsten Märkte weltweit. Trotz abgeschwächter Weltkonjunktur verzeichnete<br />

es ein bemerkenswertes Wirtschaftswachstum in den vergangenen Jahren. Thailand<br />

verfügt über eine ausgebaute Infrastruktur und ein im Vergleich zu den Nachbarländern<br />

gutes Geschäftsklima. Und das zieht Investoren und Unternehmen aus aller Welt an – auch<br />

aus Deutschland.<br />

Doch immer wiederkehrende Überschwemmungen schmälern<br />

das Image des aufstrebenden Investitionsstandorts. Zuletzt die<br />

Hochwasserkatastrophe Ende 2011. Weite Teile in und um Bangkok<br />

wurden überflutet. Das Auswärtige Amt zählt mehr als 400.000<br />

Beschäftigte und 800 Fabriken, die von der Flut direkt betroffen<br />

waren. Ganze Produktionsbetriebe vor allem der exportintensiven<br />

Automobilzulieferer- und Computerbranche standen unter<br />

Wasser und waren für Monate stillgelegt. Nach den folgenschweren<br />

Überschwemmungen wurde ein Einbruch der Wirtschaftsleistung um<br />

mehr als 10 Prozent dokumentiert. Global agierende Unternehmen<br />

drohten ihren Standort aufzugeben.<br />

Um solche Schäden im Herzen der thailändischen Wirtschaft künftig<br />

zu vermeiden, nimmt die Regierung neun Milliarden Euro für<br />

Hochwasserschutzprojekte in die Hand. Bei der Umsetzung will<br />

Thailand auch enger mit Deutschland zusammenarbeiten.<br />

Im Spätsommer 2012 unterzeichneten Bundeswirtschaftsminister<br />

Dr. Philipp Rösler und der stellvertretende thailändische Premierminister<br />

Kittirat Na-Ranong eine Absichtserklärung, die einen<br />

regelmäßigen Informationsaustausch sowie enge wirtschaftliche<br />

und technische Kooperation vorsieht. Und das Know-how von<br />

Thailands wichtigstem EU-Handelspartner ist gefragt: Mehr als<br />

15 deutsche Unternehmen und Institutionen kamen zum „Technology<br />

Dialogue on Sustainable Water Management and Flood Prevention“<br />

in Bangkoks Außenministerium zusammen. Vor Vertretern aus<br />

Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft präsentierten sie beste<br />

Lösungen und Technologien rund um den Hochwasserschutz.<br />

Darunter: die <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong>.<br />

Kombinierte Stahlspundwände heißt die Lösung, die der international<br />

erfahrene Systemanbieter im Hafen- und Spezialtiefbau zum<br />

Integrieren in Deichstrukturen empfiehlt. Für die zu schützenden<br />

innerstädtischen Bauten und Industrieanlagen eignen sich die von der<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> entwickelten und schnell zu installierenden<br />

Module, bestehend aus Dammbalken und Stützen. Die permanent<br />

oder temporär einsetzbaren Systeme bieten Hochwasserschutz nach<br />

Maß – in dicht besiedelten Gebieten, umweltfreundlich und effizient.<br />

Hohe Wirtschaftlichkeit, dauerhafte Stabilität und Dichtigkeit ist dabei<br />

gewährleistet. Die Module lassen sich bei Gefahr schnell und einfach<br />

anbringen. Andere Varianten integrieren sich in die Infrastruktur und<br />

bieten dauerhaften Schutz in Hochwassergebieten. <strong>ThyssenKrupp</strong>s<br />

langjährige Kompetenz und Rundum-Service – vom Erstellen des<br />

Konzepts bis hin zum Bereitstellen der kompletten Einbringtechnik<br />

– überzeugt. So finden die intelligenten Lösungen bereits in potenziell<br />

gefährdeten Regionen weltweit Anwendung: sehr erfolgreich<br />

zum Beispiel in Venedig, Dresden und am Timmendorfer Strand.<br />

Ob das Konzept auch für die Region rund um Thailands Hauptstadt<br />

eingesetzt wird, entscheidet sich Anfang 2013.<br />

Daten & Fakten<br />

Ansprechpartner<br />

Dipl.-Ing. Guido Rautenberg<br />

regional Manager Asia<br />

telefon: +852 3181 7901<br />

guido.rautenberg@thyssenkrupp.com<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


28 Weltweit<br />

Katar schaut in die Zukunft<br />

Das Wüstenemirat Katar plant den Ausbau seiner Infrastruktur. Dafür wurde das<br />

nationale Entwicklungsprogramm „Qatar National Vision 2030“ aufgelegt – unter<br />

anderem auch mit Blick auf die Fußball-WM 2022. Die geplanten Investitionen für<br />

Verkehr, Energie und städtische Infrastrukturen eröffnen auch <strong>ThyssenKrupp</strong> neue<br />

Chancen am Persischen Golf.<br />

Dr. Rouven Zamzow, Regional Manager<br />

Middle East von <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong>,<br />

präsentierte die Maschinentechnik<br />

auf der TechShow in Katar


Weltweit 29<br />

Die TechShow „Qatar 2030 and beyond“ war in Doha, der Hauptstadt<br />

Katars, mit besonderen Erwartungen verbunden. Es geht um die<br />

Perspektiven eines Landes, das jetzt noch sehr deutlich vom Öl<br />

abhängt. <strong>ThyssenKrupp</strong> war eingeladen und präsentierte sich<br />

gemeinsam mit dem Technologiekonzern Siemens im Februar<br />

2012 vor über 300 Vertretern verschiedener staatlicher Stellen<br />

sowie Unternehmen und Kunden. Die Gastgeber zeigten sich beeindruckt<br />

von der Leistungsfähigkeit und Ingenieurkompetenz von<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong>.<br />

Auf rund 1.300 Quadratmetern Ausstellungsfläche, mit Exponaten<br />

aus sechs Business Areas, zeigte <strong>ThyssenKrupp</strong> einen Überblick<br />

über das breite Leistungsspektrum des Konzerns. Von innovativen<br />

Mobilitätslösungen über Spezial- und Großanlagenbau, das<br />

Komponentengeschäft bis hin zum hochwertigen Werkstoffbereich<br />

und Dienstleistungen.<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong>, bereits seit einigen Jahren mit einem Büro<br />

in Dubai vertreten, sieht die Region als strategische Drehscheibe,<br />

um die arabischen Märkte direkt mit hochwertigen Spundwandund<br />

Bausystemen zu versorgen. Auf der TechShow präsentierte<br />

Dr. Rouven Zamzow, Regional Manager Middle East von <strong>ThyssenKrupp</strong><br />

<strong>Bautechnik</strong>, das Leistungsportfolio für den Hafen- und Spezialtiefbau.<br />

Die Ausstellung war eine gute Gelegenheit für <strong>ThyssenKrupp</strong>, mit lokalen<br />

und regionalen Entscheidungsträgern ins Gespräch zu kommen<br />

und dabei ihre Kompetenzen in verschiedenen Anwendungsfeldern<br />

zu unterstreichen. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Katar<br />

und <strong>ThyssenKrupp</strong> reichen bis in die frühen 1960er Jahre <strong>zur</strong>ück.<br />

Seitdem gilt <strong>ThyssenKrupp</strong> als zuverlässiger Partner – insbesondere<br />

im Anlagenbau, bei Aufzügen und Fahrtreppen, aber auch bei der<br />

Versorgung mit Werkstoffen. Das Emirat zählt heute zu den wichtigsten<br />

Märkten von <strong>ThyssenKrupp</strong> im Nahen Osten.<br />

Daten & Fakten<br />

Ansprechpartner<br />

Dr. Rouven Zamzow<br />

regional Manager Middle East<br />

telefon: +49 201 844563798<br />

rouven.zamzow@thyssenkrupp.com<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


30 techniknews<br />

Zukunftsenergie:<br />

Heliostaten auf solider Basis<br />

Solarthermische Kraftwerke nutzen Sonnenlicht wie ein Brennglas:<br />

Über eine Vielzahl von Spiegeln wird Licht auf einen Brennpunkt<br />

fokussiert, durch die enorme Hitze im Receiverturm wird Heißdampf<br />

erzeugt, der für die Stromproduktion oder als Prozesswärme genutzt<br />

wird. Die vielen tausend Spiegel, die für eine solche Anlage benötigt<br />

werden, müssen sicher am Boden verankert werden.<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> Tiefbautechnik hat dazu ein spezielles Werkzeug sowie<br />

ein neues Verfahren entwickelt.<br />

Spannen, Ausrichten und Einvibrieren<br />

Lösen: Klemmkolben<br />

eingefahren<br />

Spannen: Klemmkolben<br />

ausgefahren<br />

Die Zange zum Einbringen der Rohre hat eine zylindrische<br />

Form und entspricht in etwa dem Durchmesser des<br />

Rohres. Sie wird in das Rohr eingeführt; Klemmkolben<br />

packen dann das Rohr im unteren Bereich.<br />

Über eine Verlängerung ist die Zange mit der Vibrationseinheit<br />

verbunden. Durch diese Anordnung wird das Rohr<br />

„ziehend“ eingebracht. Durch ihre zylindrische Form<br />

stützt die Spannzange dabei das Rohr gegen Knicken. So<br />

kann auch ein Einsatz in schwereren Böden mit kleineren<br />

Hindernissen problemlos bewältigt und die notwendige<br />

Wandstärke des Rohres minimiert werden.<br />

Da der obere Bereich des Rohres nicht geklemmt wird,<br />

kann er auch nicht beschädigt oder verformt werden.<br />

Montagebohrungen für die Aktuatoren und deren<br />

Steuerung können in wirtschaftlicher Weise bereits vor<br />

Einbringen der Rohre montiert werden, bevor sie eingebracht<br />

werden – was den Prozess wirtschaftlicher macht.<br />

Nicht zuletzt bleibt der Korrosionsschutz unbeschädigt<br />

und muss nicht aufwendig nachgebessert werden.


techniknews 31<br />

Daten & Fakten<br />

Referenzprojekt:<br />

Ansprechpartner:<br />

Kalifornien, USA<br />

Das Solarkraftwerk produziert keinen Strom, sondern<br />

nutzt die Sonnenwärme <strong>zur</strong> Rohölförderung.<br />

Die entsprechende Lagerstätte ist mit konventionellen<br />

Methoden nicht weiter zu erschließen, enthält aber<br />

noch große Vorräte. Diese werden nun mit Dampf aus<br />

dem Boden gepresst.<br />

Die installierte thermische Leistung der Anlage beträgt<br />

29 MW. Hierzu wurden insgesamt 3.822 Heliostaten<br />

mit 7.644 Spiegeln installiert, die das Sonnenlicht auf<br />

einen ca. 100 m hohen Receiverturm reflektieren.<br />

Dr. Johannes Köcher, Geschäftsführer<br />

thyssenKrupp Tiefbautechnik GmbH<br />

telefon: +49 6631 781-159<br />

johannes.koecher@thyssenkrupp.com<br />

Doris Becker-Spohr, Leiterin Vertrieb Export<br />

thyssenKrupp Tiefbautechnik GmbH, Alsfeld<br />

telefon: +49 6631 781-132<br />

doris.spohr@thyssenkrupp.com<br />

Heliostaten – großdimensionierte, leistungsfähige Spiegel in Solarkraftwerken<br />

– benötigen Bodenverankerungen bzw. Gründungen,<br />

die unterschiedliche Fähigkeiten vereinen: Sie sollen schnell, wirtschaftlich<br />

und problemlos installiert werden können und im Betrieb<br />

alle einwirkenden Kräfte auffangen. Die Spiegel müssen nämlich<br />

permanent je nach Sonnenstand ausgerichtet werden, dürfen dabei<br />

nur innerhalb von sehr engen Toleranzen schwingen oder verwinden,<br />

damit sich ein definierter Brennpunkt bildet. Auch dann, wenn<br />

Winddruck oder Sog auf diese großen Flächen einwirkt.<br />

Gängig waren deshalb bisher Schwerlastfundamente aus Beton<br />

bzw. in den Boden eingetriebene Betonpfähle, auf denen die<br />

Unterkonstruktionen der Spiegel verschraubt werden. Dieses<br />

Verfahren verbraucht jedoch viel Material, ist deshalb kostspielig<br />

und dabei auch noch zeitintensiv.<br />

Die neue Gründungsmethode sieht vor, dünnwandige Rohre mithilfe<br />

der Vibrationstechnik und eines speziellen Klemmwerkzeugs<br />

in den Boden einzubringen, wobei das Rohr lediglich so tief eingebracht<br />

wird, dass ein oberer Teil direkt als Spiegelträger dienen<br />

kann. Hierdurch werden alle vorher beschriebenen Arbeitsschritte<br />

bis <strong>zur</strong> Montage von Steuerkästen und Aktuatoren auf einen einzigen<br />

Arbeitsschritt reduziert.<br />

Die von <strong>ThyssenKrupp</strong> entwickelte neue Methode löste voll und<br />

ganz ein, was sie versprach: weniger Materialaufwand, deutliche<br />

Einsparungen bei Zeit und Kosten.<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


32 messen / termine / kurz notiert<br />

Einmal um die Welt<br />

Messen, Tagungen, Symposien<br />

Brasilien<br />

Auf der SEFE im Juni 2012 in São Paulo präsentierten sich<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> und <strong>ThyssenKrupp</strong> Bauservice im<br />

Außengelände und in den Hallen. Neben einem Mäkler mit Vibratoreinheit<br />

wurden auch TrenchBox-Systeme auf dieser Messe ausgestellt.<br />

Im September 2012 folge die Teilnahme an einem Symposium<br />

in São Paulo, um das Auslandsgeschäft der <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong><br />

und <strong>ThyssenKrupp</strong> Bauservice in Südamerika weiter zu forcieren.<br />

Deutschland<br />

Auf der DWA-Tagung 2012 in Dresden standen die Wasserwirtschaft<br />

in Thüringen und Dresden und natürlich auch der Hochwasserschutz<br />

auf der Agenda. Das TKR-System mit neuer Mittelstütze konnte vielen<br />

Besuchern anhand von anschaulichem Material erklärt werden.<br />

Die 32. Baugrundtagung in Mainz wurde auch in diesem Jahr von der<br />

Fachausstellung Geotechnik begleitet. Die <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong><br />

war mit dabei. Am eigenen Stand informierte der Systemanbieter<br />

im Hafen- und Spezialtiefbau über sein breites Produktportfolio und<br />

traf dabei auf großes Interesse beim Fachpublikum.<br />

Osteuropa<br />

Die Autostrada 2012 in Kielce, polnische Messe für Ausrüstung und<br />

Material für den Bau von Straßen, Brücken, Straßenüberführungen,<br />

Tunneln und Tankstellen, bot <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> eine neue<br />

Plattform. Mit einem kleinen Portfolio von Baggeranbauvibratoren<br />

und einem Bohrantrieb stellten sich die Kollegen dem polnischen<br />

Markt vor. Es wurden zahlreiche und interessante Gespräche geführt<br />

und sogar ein Gerät direkt auf der Messe verkauft.<br />

Ebenfalls war die <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> auf der CTT im Mai 2012<br />

in Moskau wieder mit einem Stand vertreten und präsentierte sich<br />

im Oktober auf der Citybuild.<br />

Auch auf der Intertransport in Odessa wurden Kontakte geknüpft<br />

und ausgebaut.<br />

Sefe, São Paulo, Brasilien<br />

China<br />

Messebeteiligung mit Rekordniveau: Ende November 2012 waren<br />

die <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> und Tiefbautechnik auf der bauma<br />

China in Shanghai vertreten. Auf der Fachmesse für Baumaschinen,<br />

Baustoffmaschinen, Baufahrzeuge und -geräte präsentierten die<br />

Experten für Spezialtiefbau ihre Produktvielfalt: Bohrhämmer gab es<br />

am Gemeinschaftsstand mit <strong>ThyssenKrupp</strong> Steel Europe zu bestaunen,<br />

die Tiefbautechnik konnte mit ihrem Vibrator MS-50 HHF das<br />

Fachpublikum überzeugen. Mit 180.000 Besuchern war die diesjährige<br />

bauma China die meistbesuchte aller Zeiten.<br />

Baugrundtagung, Mainz, Deutschland


messen / termine / kurz notiert 33<br />

Save the date<br />

VDBUM<br />

Deutschland, Braunlage, 26.02.-01.03.2013<br />

www.tu-dresden.de<br />

Wasserbaukolloqium<br />

Deutschland, Dresden, 07.03.-08.03. 2013<br />

www.tu-dresden.de<br />

Fachtagung HWS und Denkmalpflege<br />

Deutschland, Dresden, 22.-23.3.2012<br />

www.tu-dresden.de<br />

Bauma China, Shanghai, China<br />

bauma 2013<br />

Deutschland, München, 15.-21.04.2013<br />

www.bauma.de<br />

Talsperrensymposium 2013<br />

Deutschland, Magdeburg, 15.-17. 05. 2013<br />

www.talsperrensymposium.de<br />

CTT 2013<br />

Russland, Moskau, 29.5.-2.6.2013<br />

www.ctt-moscow.com<br />

Neues Lager in Frankreich –<br />

Komplettservice aus einer Hand<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> ist mit seiner Produktpalette und seinem<br />

Serviceangebot jetzt auch in Frankreich vertreten. Der neue<br />

Standort in Frankreich liegt im lothringischen Ars-sur-Moselle direkt<br />

an der Mosel – so sind gute Verkehrsanbindungen und die schnelle<br />

Verfügbarkeit der Produkte gewährleistet. Vor Ort wird ein umfassender<br />

Bestand an Spundwänden gelagert. Von kleinen Änderungen<br />

bis hin zu Spezialkonstruktionen wird alles angeboten, was<br />

bei der Spundwandtechnik möglich ist. Verbunden mit technischem<br />

Komplettservice von <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> bietet dieses neue<br />

Angebot ein klares Leistungsplus für die Kunden.<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


34 messen / termine / kurz notiert<br />

What’s App? Spundwandratgeber<br />

mobile und @home<br />

Die Internetseite von <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> entwickelt<br />

sich stetig weiter. Für die Smartphones kommt jetzt die<br />

passende Antwort: die Spundwand-App. Hier kann man<br />

jetzt überall und jederzeit, also beispielsweise direkt auf der<br />

Baustelle, das passende Profil für jede Anforderung aussuchen.<br />

Die App steht als Download für Smartphones <strong>zur</strong><br />

Verfügung, das Sortiment ist aber auch über das Internet<br />

unter www.thyssenkrupp-bautechnik.com einzusehen.<br />

Gesucht – gefunden,<br />

Referenzen für jeden<br />

Bedarf<br />

Auch neu: Die neuen Referenzenseiten im<br />

Internet zeigen übersichtlich je nach Bedarf<br />

verschiedene Projekte der <strong>ThyssenKrupp</strong><br />

<strong>Bautechnik</strong> – jeweils zugeschnitten für<br />

Investoren oder Ingenieure. Gesucht werden<br />

kann individuell und ganz gezielt nach<br />

Bauwerkstypen, Dienstleistungen oder<br />

bestimmten Produkten. Reinschauen lohnt<br />

sich. Auf Ihr Feedback sind wir gespannt!<br />

www.thyssenkrupp-bautechnik.de/referenzen/<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> GmbH, Hollestraße 7a, 45127 Essen,<br />

www.thyssenkrupp-bautechnik.com<br />

Verantwortlich<br />

Nicole Becker, <strong>ThyssenKrupp</strong> Business Services,<br />

nicole.becker@thyssenkrupp.com<br />

Fotomaterial<br />

Falls nicht anders angegeben, <strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> GmbH<br />

Titelbild: ZDF/Corporate Design<br />

Seiten 2, 14: ZDF/Sascha Baumann<br />

Seiten 5, 18, 19, 20: <strong>ThyssenKrupp</strong> AG<br />

Seiten 5, 24: Courtesy of Harland & Wolff<br />

Seite 27: dpa<br />

Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

Nicole Becker, Doris Becker-Spohr, Dipl.-Ing. Christian Garms,<br />

Kevin Jost, Dipl.-Ing. Winfried Just, Dr. Johannes Köcher,<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Kruse, Dipl.-Ing. Gerd Stüber,<br />

Dipl.-Ing. Frank Tapken, Dr.-Ing. Rouven Zamzow<br />

Text<br />

Wolfgang Kessler<br />

Lob und Tadel gerne an: nicole.becker@thyssenkrupp.com<br />

<strong>Bautechnik</strong> erscheint in deutscher und englischer Sprache.<br />

Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Dies gilt<br />

auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und<br />

Vervielfältigungen auf CD-ROM.


messen / termine / kurz notiert 35<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> Magazin | 1 | 2013


036 themathema<br />

<strong>ThyssenKrupp</strong> <strong>Bautechnik</strong> GmbH<br />

Hollestr. 7a · 45127 Essen<br />

Telefon: +49 201 844-562313 · Fax: +49 201 844-562333<br />

www.thyssenkrupp-bautechnik.com · bautechnik@thyssenkrupp.com

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