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Fjoralba Turku Serene TRAUMTON Records - Fjoralbaturku.de

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musikalische Tradition Europas. <strong>Fjoralba</strong> nämlich stammt aus Albanien. Ihre Debüt-Produktion "Joshua", erschienen<br />

beim Berliner "Traumton"-Label, ist das Album <strong>de</strong>r Woche. Auf abenteuerliche Weise, nämlich im Kofferraum <strong>de</strong>s Autos,<br />

hatte die Familie <strong>Fjoralba</strong> aus <strong>de</strong>r Heimat bis München kutschiert. Da war sie 9 Jahre alt - jetzt, mit Mitte 20, nähert sich<br />

die Künstlerin vorsichtig <strong>de</strong>n Mustern und Motiven jener Musik, die für sie auch "Heimat" ist. Aber eben auch fremd -<br />

von München aus, ihrem aktuellen Lebensmittelpunkt, und mit <strong>de</strong>m neuen Wissen um die magischen Kräfte <strong>de</strong>s Jazz,<br />

ent<strong>de</strong>ckt sie die Lie<strong>de</strong>r und Gefühle Albaniens wie neu.<br />

Immerhin nähert sich die Sängerin ja auch Kompositionen von Charles Mingus o<strong>de</strong>r Mal Waldron, <strong>de</strong>r so lange in <strong>Turku</strong>s<br />

neuer Heimat München lebte. Die Mischung machts - und wie haltbar sich die mitteleuropäische Szene seit bald zwei<br />

Jahrzehnten auch für die fetzig-furiosen Balkan-Sounds <strong>de</strong>r dort orts- und han<strong>de</strong>lsüblichen Blaskapellen begeistern<br />

konnte, so überraschend klingt nun <strong>de</strong>r eher zurückhalten<strong>de</strong>, sensible und - soweit das Wort noch, o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r,<br />

Aussagekraft besitzt - "romantische" Ton, <strong>de</strong>n <strong>Fjoralba</strong> <strong>Turku</strong> anschlägt. Plötzlich macht sich <strong>de</strong>r Balla<strong>de</strong>n-Ton aus<br />

feinster Jazz-Tradition breit in <strong>de</strong>r Gesellschaft jener typischen balkanischen Verschränkungen im Rhythmus und<br />

Brüchen in <strong>de</strong>r Harmonie. Und <strong>Turku</strong>s Stimme selbst besitzt Strahlkraft noch dort, wo sie eher auf verhangene Sounds<br />

setzt; sie hat sie in Studium und Wettbewerben sowie an <strong>de</strong>r Seite herausragen<strong>de</strong>r Jazz-Legen<strong>de</strong>n wie Charlie Mariano<br />

geschult. Andrea Hermenau am Klavier, Benjamin Schäfer am Bass und <strong>de</strong>r Schlagzeuger Johannes Jahn, sämtlich<br />

bewährt in verschie<strong>de</strong>nen Formationen <strong>de</strong>r aktuellen Berliner Szene, hegen, pflegen und umsorgen <strong>de</strong>n kostbaren Ton,<br />

die eindringliche Ausstrahlung, die von <strong>Fjoralba</strong> <strong>Turku</strong> ausgeht.<br />

Mit vertrauten Größen <strong>de</strong>r Münchner Szene, mit Hugo Siegmeth, Henning Sieverts o<strong>de</strong>r Billy Elgart etwa, war sie schon<br />

live zu hören in <strong>de</strong>n vergangenen zweieinhalb Jahren; in Berklee bekam die Stimme weiteren Feinschliff. Jetzt <strong>de</strong>bütiert<br />

hier eine Sängerin ganz so, als gehöre die von ihr initiierte Begegnung <strong>de</strong>s Jazz mit <strong>de</strong>n Volkslie<strong>de</strong>rn ihrer albanischen<br />

Heimat schon zu <strong>de</strong>n Standards <strong>de</strong>r neueren europäischen Weltmusik. Und so offenbart sich ein Selbstbewußtsein, das<br />

sich gar nicht selber rühmen muss: die Musik selber spricht für <strong>Fjoralba</strong> <strong>Turku</strong>. Und "Play Jazz!" lauscht gespannt auf<br />

<strong>de</strong>n neuen Ton, <strong>de</strong>r da zum "Fenster nach Europa" herein weht."<br />

ndrinfo.<strong>de</strong>/kultur/cd-tipp, Jazz - Album <strong>de</strong>r Woche | 22.02.2010<br />

"Eine junge Jazzgar<strong>de</strong> schickt sich an, <strong>de</strong>m ehrenvollen Genre Jazz neue Schaltstellen, neue Betriebssysteme und<br />

neue Bausteine hinzuzufügen. Eine schon seit längerem zu beobachten<strong>de</strong> emsige Lobby-Arbeit in dieser Richtung<br />

betreibt das Berliner Traumton-Label, das <strong>de</strong>m jazzen<strong>de</strong>n Nachwuchs schon seit einiger Zeit eine etablierte und<br />

professionelle Plattform bietet. Neu im Traumton-Schaufenster ist nun das <strong>Fjoralba</strong> <strong>Turku</strong> Quartet, eine junge Formation<br />

aus heimischen Lan<strong>de</strong>n, die aufhorchen lässt, weil hier nämlich frischer Wind in Form von neuen Klängen durch alte<br />

Gasse fegt. Das Arbeiten in <strong>de</strong>r Sparte „Vokaler Jazz” be<strong>de</strong>utet zunächst einmal das Anstinken gegen eine große<br />

Konkurrenz. Insofern ist es schon bemerkens- und bewun<strong>de</strong>rnswert, mit welcher Chuzpe und Nonchalence die Band<br />

um die Albanerin <strong>Fjoralba</strong> <strong>Turku</strong> die Aufgabe angeht, „Bestehen<strong>de</strong>s zu übernehmen und etwas Eigenes daraus zu<br />

machen”. Natürlich ist die Namensgeberin dieses Ensembles gesegnet mit einer Stimme, die vieles erleichtert: das<br />

genussvolle Zuhören, das Schwelgen in zwanglos-lockerer Jazzatmosphäre beispielsweise – und vieles in sich vereint:<br />

das Kuschelelement, eine gewisse sprachliche Exotik und einen hohen künstlerischen Sachverstand, mit <strong>de</strong>m sie<br />

albanisch/italienische Volkslie<strong>de</strong>r, eigene Kompositionen und Interpretationen aus <strong>de</strong>m großen Jazzfundus bearbeitet<br />

und daraus ein großes run<strong>de</strong>s Ganzes macht. Begleitet wird sie von einem herkömmlichen Trio (Piano, Bass und<br />

Schlagzeug), das perfekt mit ihr harmoniert und vor allem seine behutsame und sorgsam austarierte Arbeitsweise in <strong>de</strong>n<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund rückt, was sicher auch auf das Konto <strong>de</strong>r Pianistin Andrea Hermenau geht, die mit viel weiblicher Intuition<br />

arbeitet und so in perfekter Harmonie mit <strong>Fjoralba</strong> <strong>Turku</strong> agiert. Ein wun<strong>de</strong>rhübsches Album also, das angenehm<br />

unverkopft klingt und genug Raum bietet, die Sinne schweifen zu lassen."<br />

sound-and-image.<strong>de</strong>, 10.2.2010<br />

„Singen wie eine Geige<br />

Die junge Jazzsängerin <strong>Fjoralba</strong> <strong>Turku</strong> in <strong>de</strong>r Unterfahrt<br />

Die Wege zum Jazz sind nicht selten verschlungen. Bei <strong>de</strong>r 24-jährigen Sängerin <strong>Fjoralba</strong> <strong>Turku</strong> stimmt das sogar<br />

geographisch. Sie wuchs in Albanien auf und wur<strong>de</strong> erst mit neun Jahren und auf abenteuerlichen Wegen von ihren<br />

bereits zwei Jahre früher geflohenen Eltern nach München geholt. Zwar stammt <strong>Turku</strong> aus einer Musikerfamilie und<br />

hatte früh Violine gelernt - ihr Vater wie ihr Bru<strong>de</strong>r Ru<strong>de</strong>ns sind klassische Geiger -, doch vielleicht gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>swegen<br />

studierte sie zunächst Theaterwissenschaften und versuchte sich als Schauspielerin. Erst ein Auslandssemester in Paris<br />

legte 2006 die Weiche wie<strong>de</strong>r um: <strong>Turku</strong> lernte dort die Sängerin Carole Simone kennen, die schnell <strong>Turku</strong>s<br />

schlummern<strong>de</strong> Gabe freilegte, <strong>de</strong>n Gesang.<br />

So spät sie gestartet war, so schnell holte <strong>Turku</strong> auf: Schon 2007 nahm die Münchner Musikhochschule sie im Fach<br />

Jazzgesang auf, noch im selben Jahr wur<strong>de</strong> sie Mitglied <strong>de</strong>r Weltmusik-Band Tabla & Strings <strong>de</strong>s Gitarristen Geoff<br />

Goodman. Hier wie bei ihren neuesten Projekten fand <strong>Turku</strong> schnell zu einem Individualstil, <strong>de</strong>n man <strong>de</strong>n albanischen<br />

Beitrag zum Jazz nennen könnte: Der zumeist melancholische, in unseren Ohren oft wortspielerische Klang von<br />

albanischen Volkslie<strong>de</strong>rn, die in einen neuen Kontext gestellt wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r vermehrt auch eigenen Songs ist sozusagen<br />

ihr Alleinstellungsmerkmal - sieht man von <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Schweiz leben<strong>de</strong>n Elina Duni ab. Dazu kommen die erstaunlich<br />

reife Beherrschung rhythmischer Beson<strong>de</strong>rheiten, die schweben<strong>de</strong> Atmosphäre ihrer Stücke und die bei ihrer zierlichen<br />

Statur überraschend kräftige Stimme.<br />

Diese Energie, die Tiefe <strong>de</strong>s Ausdrucks wie <strong>de</strong>r in kürzester Zeit gefun<strong>de</strong>ne eigene Ton sind wohl auch Ergebnis einer<br />

Biographie, zu <strong>de</strong>r früh ein fast existentieller Kampf gehörte - lange Zeit musste sie unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>r Ausweisung<br />

<strong>TRAUMTON</strong> <strong>Records</strong> Grunewaldstr. 9 D 13597 Berlin Germany Tel. 030 331 93 50 info@traumton.<strong>de</strong>

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