Allerlei rund ums Ei Informationen für Lehrpersonen - Naturmuseum ...

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04.11.2013 Aufrufe

Eier in Gefahr Kiebitze (Vanellus vanellus) brüten direkt auf dem Boden. Als Nest dient ihnen eine Mulde am Boden, welche das Männchen mit seinem Oberkörper in den Boden gedrückt hat. Meistens werden vier gefleckte Eier gelegt. Diese sind so angeordnet, dass die Spitzen gegen innen schauen und der Elternvogel sie ideal bebrüten kann. Die Eier von Bodenbrütern sind eine leichte Beute. Kiebitze müssen sich oft vehement gegen Greifvögel, Füchse oder Marder zur Wehr setzen. Schnell weg! Wie alle Enten sind die Kücken der Stockente (Anas platyrhynchos) Nestflüchter. Beim Schlüpfen sind sie bereits sehr weit entwickelt: Nach sechs Stunden können sie das Nest verlassen und auch gleich schwimmen. In den ersten Lebensstunden erfolgt die Prägung: Das heisst, dass die Kücken demjenigen folgen, den sie zuerst erblicken. Meist ist das die Mutter. Es kann aber auch ein Mensch oder ein anderes Tier sein. Nach acht Wochen können die Jungenten fliegen. Auch wenn die Jungen früh selbständig sind, bleiben sie fast 10 Wochen lang bei ihrer Mutter. Brüten auf einer schwimmenden Insel Beim Blässhuhn (Fulica atra) bauen Männchen und Weibchen gemeinsam ein Nest aus Blättern, Schilf- und Rohrstängeln. Es schwimmt auf dem Wasser und wird nur mit einigen Halmen am Ufer befestigt. Aus dem Wasser führt eine Art Rampe zum Nest hinauf. Meist baut das Weibchen eifriger als das Männchen. Die Eltern brüten abwechselnd und ziehen die Jungen gemeinsam auf. Jener Elternteil, der gerade nicht brütet, zieht sich zum Schlafen in ein eigenes Schlafnest zurück. Objekte Dauerausstellung und Sonderausstellung Ein Kuckuckskind? Der europäische Kuckuck (Cuculus canorus) erspart sich die Mühe ein eigenes Nest zu bauen, Eier auszubrüten und seine Jungtiere aufzuziehen, indem er seine Eier anderen Vögeln unterjubelt: Zu einem günstigen Zeitpunkt fliegt das Kuckucksweibchen zum Wirtsnest und lässt sein Ei hinein plumpsen. Die jungen Kuckucke schlüpfen meist als erste und werfen die noch vorhandenen Eier und ihre Stiefgeschwister aus dem Nest. So sichern sie sich die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Pflegeeltern. Da der europäische Kuckuck verschiedene Vogelarten parasitiert, hat er seine Eierfarbe den bevorzugten Wirtsvögeln angepasst: Seine Eier können abwechslungsreich getüpfelt oder auch durchgehend blau gefärbt sein. Das Gelege mit dem Kuckucksei in der Dauerausstellung stammt vom Zilp Zalp (Phylloscopus collybita). In der Sonderausstellung ist das Präparat eines flüggen Kuckucks im Nest ausgestellt, welcher von seiner viel kleineren Ziehmutter, einem Rotkehlchen gefüttert wird. 8

Objekte Sonderausstellung: Zwei grosse Laufvögel: Strauss und Helmkasuar Zur Ordnung der Laufvögel (Struthioniformes) zählen der Strauss, als grösster Vertreter, der Emu, die Kasuare, der Nandu und als kleinste Vertreter die Kiwis. Gemeinsames Merkmal dieser Vogelordnung ist ihre Unfähigkeit zu fliegen. Der Afrikanische Strauss (Struthio camelus) ist ein richtiges Familientier. In der Ausstellung ist ein Straussenmännchen zu sehen, dass neben seinen Eiern und frisch geschlüpften Jungtieren Wache steht. Das Männchen ist anhand seines schwarzen Gefieders gut vom Weibchen, welches braune Federn hat, zu unterscheiden. Bei der Balz scharrt das Männchen eine Mulde frei, in welche die Haupthenne ihre Eier legt. Die Nebenhennen legen ihre Eier darum herum, so dass ein grosses Gelege entstehen kann. Das Männchen brütet nachts und die Haupthenne tagsüber. Strauss-Kücken äussern noch vor dem Schlüpfen Piepslaute, die von Eltern und Geschwistern beantwortet werden. So lernen sie früh die Stimmen ihrer Eltern und Geschwister kennen, währen die Eltern erfahren, wann mit den Frischgeschlüpften zu rechnen ist. Strausse sind Nestflüchter: Die frisch geschlüpften Kücken können sofort laufen und werden von ihren Eltern bald nach dem Schlüpfen vom Nest weggeführt. Es bleibt wenig Zeit zum Kennen lernen. Für die Kleinen ist es darum wichtig, dass sie bereits mit den Stimmen ihrer Familie vertraut sind. Strausse besitzen einen langen, beweglichen Hals, der ihnen eine Rundumsicht erlaubt und sind mit ihren über 100 kg Körpergewicht zu schwer zum Fliegen. Sie können aber sehr ausdauernd und schnell laufen: So wurden Strausse beobachtet, die eine halbe Stunde lang mit 70 km/h gelaufen sind. Der Helmkasuar (Casuarius casuarius) lebt in den Wäldern von Neuguinea und Nordostaustralien und trägt auf dem Kopf einen hornüberzogenen, helmartigen, knochigen Höcker. Auch der Streifenkiwi (Apteryx mantelli) ist ein Laufvogel, der nicht fliegen kann. Er kommt auf Neuseeland vor. Kennzeichnend ist sein langer, nach oben gebogener Schnabel, bei dem die Nasenlöcher an der Spitze liegen. Mit diesen kann der Kiwi sehr gut riechen, was bei den Vögeln selten ist. Sein Revier markiert er mit Kot, ebenfalls ein untypisches Verhalten für einen Vogel. Er legt mehrere Bauten an, die jeweils in einer Höhle enden. Als Allesfresser ernährt er sich von allem, was er beim Stochern mit seinem langen Schnabel findet: Am liebsten frisst er Regenwürmer, Tausendfüssler und Insektenlarven. Interessant ist sein im Vergleich zur Körpergrösse riesiges Ei: Das Röntgenbild in der Ausstellung zeigt, dass das Ei fast den ganzen Bauchraum der Mutter ausfüllt. Ein Kiwiei kann bis 500 g schwer werden und ist damit knapp ein Drittel so schwer wie die Mutter selber. 9

Objekte Sonderausstellung: Zwei grosse Laufvögel: Strauss und<br />

Helmkasuar<br />

Zur Ordnung der Laufvögel (Struthioniformes) zählen der Strauss, als grösster<br />

Vertreter, der Emu, die Kasuare, der Nandu und als kleinste Vertreter die Kiwis.<br />

Gemeinsames Merkmal dieser Vogelordnung ist ihre Unfähigkeit zu fliegen.<br />

Der Afrikanische Strauss (Struthio camelus) ist ein richtiges Familientier. In der<br />

Ausstellung ist ein Straussenmännchen zu sehen, dass neben seinen <strong>Ei</strong>ern und<br />

frisch geschlüpften Jungtieren Wache steht. Das Männchen ist anhand seines<br />

schwarzen Gefieders gut vom Weibchen, welches braune Federn hat, zu<br />

unterscheiden. Bei der Balz scharrt das Männchen eine Mulde frei, in welche die<br />

Haupthenne ihre <strong>Ei</strong>er legt. Die Nebenhennen legen ihre <strong>Ei</strong>er darum herum, so<br />

dass ein grosses Gelege entstehen kann. Das Männchen brütet nachts und die<br />

Haupthenne tagsüber.<br />

Strauss-Kücken äussern noch vor dem Schlüpfen Piepslaute, die von Eltern und<br />

Geschwistern beantwortet werden. So lernen sie früh die Stimmen ihrer Eltern<br />

und Geschwister kennen, währen die Eltern erfahren, wann mit den<br />

Frischgeschlüpften zu rechnen ist. Strausse sind Nestflüchter: Die frisch<br />

geschlüpften Kücken können sofort laufen und werden von ihren Eltern bald<br />

nach dem Schlüpfen vom Nest weggeführt. Es bleibt wenig Zeit zum Kennen<br />

lernen. Für die Kleinen ist es darum wichtig, dass sie bereits mit den Stimmen<br />

ihrer Familie vertraut sind.<br />

Strausse besitzen einen langen, beweglichen Hals, der ihnen eine Rund<strong>ums</strong>icht<br />

erlaubt und sind mit ihren über 100 kg Körpergewicht zu schwer zum Fliegen. Sie<br />

können aber sehr ausdauernd und schnell laufen: So wurden Strausse<br />

beobachtet, die eine halbe Stunde lang mit 70 km/h gelaufen sind.<br />

Der Helmkasuar (Casuarius casuarius) lebt in den Wäldern von Neuguinea und<br />

Nordostaustralien und trägt auf dem Kopf einen hornüberzogenen, helmartigen,<br />

knochigen Höcker.<br />

Auch der Streifenkiwi (Apteryx mantelli) ist ein Laufvogel, der nicht fliegen<br />

kann. Er kommt auf Neuseeland vor. Kennzeichnend ist sein langer, nach oben<br />

gebogener Schnabel, bei dem die Nasenlöcher an der Spitze liegen. Mit diesen<br />

kann der Kiwi sehr gut riechen, was bei den Vögeln selten ist. Sein Revier<br />

markiert er mit Kot, ebenfalls ein untypisches Verhalten <strong>für</strong> einen Vogel. Er legt<br />

mehrere Bauten an, die jeweils in einer Höhle enden. Als Allesfresser ernährt er<br />

sich von allem, was er beim Stochern mit seinem langen Schnabel findet: Am<br />

liebsten frisst er Regenwürmer, Tausendfüssler und Insektenlarven.<br />

Interessant ist sein im Vergleich zur Körpergrösse riesiges <strong>Ei</strong>: Das Röntgenbild in<br />

der Ausstellung zeigt, dass das <strong>Ei</strong> fast den ganzen Bauchraum der Mutter<br />

ausfüllt. <strong>Ei</strong>n Kiwiei kann bis 500 g schwer werden und ist damit knapp ein Drittel<br />

so schwer wie die Mutter selber.<br />

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