Allerlei rund ums Ei Informationen für Lehrpersonen - Naturmuseum ...

Allerlei rund ums Ei Informationen für Lehrpersonen - Naturmuseum ... Allerlei rund ums Ei Informationen für Lehrpersonen - Naturmuseum ...

naturmuseumsg.ch
von naturmuseumsg.ch Mehr von diesem Publisher
04.11.2013 Aufrufe

Entenvögel Taxonomisch werden alle Enten in die Klasse der Vögel (Aves) eingeteilt Die Familie der Entenvögel (Anatidae) ist die artenreichste aus der Ordnung der Gänsevögel (Anseriformes) und umfasst etwa 150 Arten. Alle Entenvögel sind mehr oder weniger stark an ein aquatisches Leben angepasst. Ihr langer, breiter Körper gibt ihnen beim Schwimmen Auftrieb, die Füsse sind fast immer mit Schwimmhäuten versehen und setzen weit hinten am Körper an. An Land wirkt ihr Gang deshalb ungeschickt . Auffällig ist oft der lange Hals – der bei unserem Höckerschwan bis 80 cm lang werden kann. Die Grösse der Entenvögel variiert stark: Von 30 cm grossen Zwergenten bis zum 180 cm grossen Trompetenschwan. Einer der kleinsten Entenvertreter wird in der Sonderausstellung gezeigt: Die Männchen der afrikanische Zwergente (Nettapus auritus) sind auffällig gefärbt: Im weissen Gesicht prangt ein auffallender schwarzer Augenfleck und am Hinterkopf und den Nackenseiten befindet sich jeweils ein grosser, pudergrüner Flecken, der schwarz eingefasst ist. Die Augen sind auffällig braunrot. Die afrikanische Zwergente frisst gerne Seerosen. Zwischen Seerosenblättern bietet ihr sonst auffälliges Federkleid eine gute Tarnung. Interessanterweise können sie sehr gut rückwärts schwimmen – eine Fähigkeit, die für Enten ungewöhnlich ist. Vielleicht können sie sich so in Gewässern, welche voller Schwimmpflanzen sind, besser fortbewegen. Das Gefieder der Entenvögel ist sehr dicht. Regelmässig wird es mit dem Sekret aus der Bürzeldrüse eingeölt, um es wasserabweisend zu machen. Viele Entenvögel sind sehr farbenfroh. Die Gefiederfarbe kann namensgebend sein: Bei der in der Sonderausstellung gezeigten Tafelente (Aythya ferina) sieht der Rücken aus, als läge eine graue Schiefertafel darüber. Oft zeigen Entenvögel einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus: Während die Männchen prächtig gefärbt sind, haben die Weibchen unscheinbar graubraune Gefieder. Nur während der Mauser gleichen sich die Männchen im Schlichtkleid ihren Weibchen an. Bei den Stockenten (Anas platyrhynchos) in der Sonderausstellung unterscheidet sich das Männchen mit den leuchtend grünen Kopf stark vom unauffällig braunen Weibchen. Die jungen Stockenten können wie bei den meisten Entenvögeln sofort nach dem Schlüpfen schwimmen und laufen. Der Erpel der Spiessente (Anas acuta) trägt im Prachtkleid einen langen spitzen Schwanz, während das Weibchen ganzjährig ein hellbraunes Federkleid trägt. Die Flügel der Entenvögel sind kurz und kräftig. Weil Enten verhältnismässig schwer sind, aber nur eine geringe Flügelfläche haben, müssen sie permanent mit den Flügeln schlagen und können nicht gleiten. Die in der Sonderausstellung gezeigte Eisente (Clangula hyemalis) erreicht mit schnellem Flügelschlagen die stolze Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h. 10

Oberhalb der Augen haben alle Entenvögel Salzdrüsen, durch die aufgenommenes Salz wieder ausgeschieden werden kann. Das hochschnäblige Profil mariner Arten wie der Eiderente (Somaterial mollissima) und der Prachteiderente (Somateria spectabilis), welche in der Sonderausstellung ausgestellt sind, lässt sich damit erklären, dass dem ausgeschiedenen Salz ein besserer Abfluss über den Schnabel ermöglicht werden soll. Die meisten Entenvögel sind sehr stimmfreudig. Bekannt ist hierbei das Quaken der Schwimmenten. Nur weibliche Enten quaken, während Männchen andere Laute, zum Beispiel dünne Pfeiflaute von sich geben. Bei der Pfeifente (Anas penelope), welche in der Sonderausstellung gezeigt wird, waren die lauten und melodischen „Glissandopiffe“ der Männchen namensgebend. Unter den Entenvögeln haben sich sehr unterschiedliche Ernährungstypen herausgebildet, so dass sich kaum etwas Gemeinsames sagen lässt. Werden die Enten auf dem Laufsteg in der Sonderausstellung aber genau betrachtet, kann so manches über ihre Ernährungsweise herausgefunden werden: Der breite Schnabel der Löffelente (Anas clypeata) besitzt ganz feine Lamellen. Damit kann sie winzige Lebewesen (Plankton) aus dem Wasser Filtern. Eiderenten fressen vor allem Muscheln und zwar mit der Schale: Erst der starke Kaumagen knackt die harte Hülle. Die Bergente (Aythya marlia) hingegen ist ein Allesfresser und verzehrt von Schnecken und Fröschen bis zu Samen und Sprossen alles, was ihr unter den Schnabel kommt. Auch unter den Entenvögeln gibt es Problemfälle: Die in der Sonderausstellung gezeigte Rostgans (Tadorna ferruginea) bewohnt ursprünglich die Steppen Asiens und Nordafrikas. Seit den Sechzigerjahren wird dieser beliebte Ziervogel in der Schweiz zunehmend in freier Natur beobachtet. Dabei handelt es sich mit grösster Wahrscheinlichkeit um verwilderte Gefangenschaftsflüchtlinge. Inzwischen nimmt die Rostgans immer mehr zu und breitet sich aus. Für die einheimischen Wasservögel bleibt das nicht ohne Auswirkungen, denn die Rostgans verhält sich in der Brutzeit sehr aggressiv. 11

Oberhalb der Augen haben alle Entenvögel Salzdrüsen, durch die<br />

aufgenommenes Salz wieder ausgeschieden werden kann. Das hochschnäblige<br />

Profil mariner Arten wie der <strong>Ei</strong>derente (Somaterial mollissima) und der<br />

Prachteiderente (Somateria spectabilis), welche in der Sonderausstellung<br />

ausgestellt sind, lässt sich damit erklären, dass dem ausgeschiedenen Salz ein<br />

besserer Abfluss über den Schnabel ermöglicht werden soll.<br />

Die meisten Entenvögel sind sehr stimmfreudig. Bekannt ist hierbei das Quaken<br />

der Schwimmenten. Nur weibliche Enten quaken, während Männchen andere<br />

Laute, zum Beispiel dünne Pfeiflaute von sich geben. Bei der Pfeifente (Anas<br />

penelope), welche in der Sonderausstellung gezeigt wird, waren die lauten und<br />

melodischen „Glissandopiffe“ der Männchen namensgebend.<br />

Unter den Entenvögeln haben sich sehr unterschiedliche Ernährungstypen<br />

herausgebildet, so dass sich kaum etwas Gemeinsames sagen lässt. Werden die<br />

Enten auf dem Laufsteg in der Sonderausstellung aber genau betrachtet, kann<br />

so manches über ihre Ernährungsweise herausgefunden werden: Der breite<br />

Schnabel der Löffelente (Anas clypeata) besitzt ganz feine Lamellen. Damit<br />

kann sie winzige Lebewesen (Plankton) aus dem Wasser Filtern. <strong>Ei</strong>derenten<br />

fressen vor allem Muscheln und zwar mit der Schale: Erst der starke Kaumagen<br />

knackt die harte Hülle. Die Bergente (Aythya marlia) hingegen ist ein<br />

Allesfresser und verzehrt von Schnecken und Fröschen bis zu Samen und<br />

Sprossen alles, was ihr unter den Schnabel kommt.<br />

Auch unter den Entenvögeln gibt es Problemfälle: Die in der Sonderausstellung<br />

gezeigte Rostgans (Tadorna ferruginea) bewohnt ursprünglich die Steppen<br />

Asiens und Nordafrikas. Seit den Sechzigerjahren wird dieser beliebte Ziervogel<br />

in der Schweiz zunehmend in freier Natur beobachtet. Dabei handelt es sich mit<br />

grösster Wahrscheinlichkeit um verwilderte Gefangenschaftsflüchtlinge.<br />

Inzwischen nimmt die Rostgans immer mehr zu und breitet sich aus. Für die<br />

einheimischen Wasservögel bleibt das nicht ohne Auswirkungen, denn die<br />

Rostgans verhält sich in der Brutzeit sehr aggressiv.<br />

<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!