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Umbrien Der Osten von Latium 689 Terni Labro Leonessa Posta Abruzzen Terminillo Tiber (Tevere) A 1 Grécco Rieti S 313 Cotigliano M o n t i S a b Farfa Fara in Sabina Quinzio Montenero S. i n i Antrodoco Cittaducale S 4 Orvinio S 578 Lago di Salto Flamignano L‘Aquila A 25 ázia Villa di S 5 Orazio A 1 Licenza S. Angelo Vicovaro Romano S 4 Arsoli Cervara di Roma Mentana Montecelio A 24 Settebagni S 411 Subiaco Tivoli G.R.A. S. Scolastica S 5 Villa Adriana Sacro Speco Olevano Romano G.R.A. S 6 Palestrina Fiuggi ROMA M o n t i S i m b r u i n i Monte Livata Avezzano Osten von Latium Sora luftiger Höhe und immer wieder die silbrig schimmernden Olivenhaine landschaftlich kaum weniger reizvoll als die Toskana, nur wesentlich unberührter, obwohl Rom gerade mal 35 Kilometer entfernt ist. Aus dieser Gegend kommt Olivenöl allerfeinster Qualität, dem in Castelnuovo di Farfa ein ganz ungewöhnliches modernes Museum gewidmet ist. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist die zauberhaft am Hang eines Hügels gelegene, von Olivenbäumen umgebene, altehrwürdige Abtei von Farfa. Zu den beliebtesten Ausflugszielen von Rom aus gehört das lebhafte Städtchen Tivoli an der Via Tiburtina. Prachtvolle Villen erinnern daran, dass der Ort seit der Antike nahezu durchgehend zur Erholung geschätzt wird. Die kunstvollen Wasserspiele im Park der Villa d’Este zählen seit 400 Jahren zu den am meisten bewunderten Attraktionen Latiums. Im Kontrast zu dieser gestalteten Gartenanlage steht der naturbelassene romantische Park der Villa Gregoriana mit den Wasserfällen des Flusses Aniene. Der Vestatempel auf einer Felsplattform über der Schlucht mit dem großen Wasserfall ist eines der beliebtesten Motive der Landschaftsmaler des 19. Jh. Diese zog es auch in den weiter südlich gelegenen Ort Olevano Romano, wo sie die Motive fanden, die seit Goethes Zeit das Vorstellungsbild der römischen Campagna prägen. 10 km Der Osten von Latium Karte S. 689
690 Der Osten von Latium In der Ebene vor Tivoli erstrecken sich die imposanten Ruinen der Villa des römischen Kaisers Hadrian. Sie war die größte Sommerresidenz eines Herrschers, die jemals gebaut wurde, und bot 20.000 Menschen Platz. Gigantisch sind auch die Reste der Tempelanlage des Orakels der Fortuna Primigenia, die auf Terrassen einen ganzen Berghang bedeckte und von der frühen Antike bis zum Ende des Römischen Reichs genutzt wurde. Im Mittelalter wurde das Heiligtum dann von der Stadt Palestrina überbaut und kam erst wieder zutage, als man den Schutt der Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs beiseite räumte. Unbedingt sehenswerte Klöster liegen bei Subiaco, einem mittelalterlichen Städtchen im Tal des Flüsschens Aniene am Fuß der hohen Simbruini-Berge. Hier hat auf einem schmalen Felsvorsprung der heilige Benedikt als Eremit gelebt und sich die ersten grundlegenden Regeln für das Zusammenleben in einer Ordensgemeinschaft ausgedacht. Um diesen heiligen Ort, Sacro Speco genannt, entstand im Mittelalter auf mehreren Etagen eine fantastisch ausgemalte Felsenkirche mit Kloster. Besonders reizvoll ist auch die gebirgige Landschaft nordwestlich von Subiaco mit dem abgeschiedenen Felsendorf Cervara di Roma oder dem verschlafenen mittelalterlichen Städtchen Vicovaro, in dessen Nähe der römische Dichter Horaz sein Landgut hatte. Von dem einst luxuriösen Anwesen haben sich zwar nur ein paar Mauerstümpfe erhalten, doch die Landschaft, die der Dichter so pries, gibt es noch heute. Rieti Die Provinzhauptstadt Rieti im Osten Latiums ist der geografische Mittelpunkt Italiens. Das zauberhafte mittelalterliche Zentrum vor eindrucksvoller Bergkulisse und die umliegenden Franziskanerklöster lohnen einen mehrtägigen Aufenthalt. Man kann auch abwechslungsreiche Ausflüge durch die vielfältige Natur, hoch ins Gebirge und zu sehenswerten Dörfern unternehmen, in die nur selten Touristen gelangen. Ehemals lag hier eine Hauptstadt der Sabiner und ab dem 3. Jh. v. Chr. eine römische Präfektur. Früh gab es eine erste christliche Gemeinde. Bereits im 5. Jh. war Rieti Bischofssitz. Über die Region hinaus erlangte die Stadt Bedeutung, als im 12. Jh. mehrere Päpste und Kaiser zu Gast waren oder sogar eine Zeit lang hier Zuflucht suchten. Einige Jahrzehnte später kam der heilige Franziskus mit ein paar Gefährten und legte die Grundlage für seinen Orden der Minderen Brüder. Die Schauplätze seines Wirkens ziehen noch heute Pilger an. Politisch hat Rieti als Teil des Kirchenstaates nach dem Mittelalter keine Rolle mehr gespielt. Heute ist die Stadt ein modernes Verwaltungs- und Handelszentrum. Die Zeugnisse der vergangenen Epochen sind durch mehrere schwere Erdbeben in den letzten Jahrhunderten zum größten Teil zerstört worden. Nur die Altstadt und dort besonders die Via del Porto sowie die Via San Rufo haben noch weitgehend den mittelalterlichen Charme bewahrt. An der Stelle der zentralen Piazza vor dem Dom befand sich in der Antike das Forum. Fragmente der römischen Bebauung sind in vielen Häusern erhalten. Gelegentlich stößt man auf Reste antiker Mauern aus behauenen Steinquadern. Am nördlichen Rand der Altstadt trotzt bis heute die Stadtmauer aus dem 13. Jh. dem Wandel der Zeit. Bis vor ein paar hundert Jahren befand sich in der Ebene nordwestlich der Stadt Rieti
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