empirica - MBWSV NRW
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In den letzen Jahren gab es kaum noch Zuwanderung nach Deutschland. Wenn dies dauerhaft so<br />
bleibt, dann wird es in <strong>NRW</strong> gemäß dem Modell V0 selbst bei weiterer alterspezifischer<br />
Verkleinerung der Haushalte schon in den nächsten Jahren zu einem Haushaltsrückgang in allen<br />
Regionen und damit zu demografisch bedingten Wohnungsüberhängen kommen (vgl. Abbildung 2):<br />
• Zur Befriedigung beider Nachfragekomponenten müssen im Modell V0 bis 2030<br />
insgesamt +670.800 Wohnungen in <strong>NRW</strong> neu gebaut werden, davon +383.400<br />
Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern und +287.400 in Mehrfamilienhäusern.<br />
Gleichzeitig entstehen landesweit neue Wohnungsüberhänge in Höhe von +724.000 WE,<br />
die langfristig nicht mehr nachgefragt werden. Wenn sie nicht durch Zusammenlegungen,<br />
Abrisse usw. vom Markt genommen werden, stehen sie dauerhaft leer.<br />
• Eine demografisch bedingte Neubaunachfrage wird es dann allenfalls noch im Ein- und<br />
Zweifamilienhaussektor geben, weil hier die Einfamilienhausnachfrage der nachrückenden<br />
Generationen noch eine gewisse Zeit höher sein wird als die Zahl der frei werdenden<br />
Einfamilienhäuser einer Region. Da aber langfristig überall die Haushaltszahlen sinken und<br />
gleichzeitig die qualitätsbedingte Neubaunachfrage dann auch für Einfamilienhäuser steigt,<br />
wird es langfristig auch in wachsenden Regionen im Einfamilienhausbereich wachsende<br />
Wohnungsüberhänge geben können. Die damit verbundenen Preissenkungen werden dazu<br />
führen, dass sich mehr Haushalte Einfamilienhäuser leisten können. Zumindest in<br />
städtischen Regionen ist daher nicht mit Leerständen in Einfamilienhäusern zu rechnen,<br />
sondern stattdessen mit entsprechend höheren Wohnungsleerständen in<br />
Mehrfamilienhäusern.<br />
• Umso drastischer wirkt sich der Haushaltsrückgang im Geschosswohnungssektor aus: Vor<br />
allem in den am stärksten schrumpfenden Regionen addieren sich demografisch bedingte<br />
und qualitätsbedingte Wohnungsüberhänge zu einem in Westdeutschland noch nie<br />
gekannten Ausmaß. Ohne demografische bedingte Neubaunachfrage steigt die<br />
qualitätsbedingte Neubaunachfrage, so dass es selbst in den schrumpfenden Regionen noch<br />
zu Neubau von Geschosswohnungen kommen wird, für den sich Nachfrager finden lassen.<br />
2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -5 - <strong>empirica</strong>