empirica - MBWSV NRW
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Der Modellvergleich zeigt:<br />
• Eine Modellvariante V1 mit niedriger Einwohnerzahl für eine Region (z.B. Köln), wirkt sich<br />
möglicherweise gar nicht auf die Wohnungsnachfrage aus, wenn gleichzeitig angenommen<br />
wird, dass sich die Haushalte stärker verkleinern (vgl. Basismodell und Variante V1 in<br />
Abbildung 25). Die Entwicklung des zukünftigen Haushaltsbildungsverhaltens stellt also<br />
eine Unsicherheit über die Zukunft dar, die für Wohnungsnachfrageprognosen so<br />
wichtig ist, aber bisher nur unzureichend empirisch untersucht wurde.<br />
• Eine Modellvariante mit höherer Haushaltszahl für eine Region (z.B. Recklinghausen) wirkt<br />
sich nicht eins zu eins auf die Neubaunachfrage dieser Region aus: In Variante V1, in der für<br />
die Region Recklinghausen ein weniger starker Haushaltsrückgang als im Basismodell<br />
unterstellt wird, ergibt sich bis 2020 dennoch eine gleich hohe Neubaunachfrage. Da die<br />
zusätzliche demografische Neubaunachfrage einen Teil der (ansonsten höheren)<br />
qualitätsbedingten Neubaunachfrage unnötig macht, fällt die Gesamtneubaunachfrage ähnlich<br />
hoch aus, setzt sich aber anders zusammen: Da ein geringer Teil dieser Neubaunachfrage<br />
qualitätsbedingt ist, kommt es in Variante V1 aber zu geringeren Wohnungsüberhängen als im<br />
Basismodell. 38 Die Unsicherheiten über die Zukunftsentwicklung drücken sich nicht so<br />
sehr in den Unsicherheiten über das zukünftige Neubauvolumen aus, sondern in den<br />
Unsicherheiten über das zukünftige Ausmaß der Wohnungsüberhänge.<br />
• Entsprechend wirkt es sich aus, wenn die Zuwanderung nach Deutschland doch weiter<br />
zurückgehen sollte als im Basismodell unterstellt (vgl. Variante V0): Dann werden mehr<br />
Regionen, als im Basismodell errechnet, schrumpfen und damit auch mehr Regionen in<br />
Nordrhein-Westfalen entsprechend höhere Wohnungsleerstände haben. Die entscheidende<br />
Unsicherheit über die zukünftige Wohnungsnachfrage bezieht sich auf das Ausmaß der<br />
zukünftigen Wanderungen, insbesondere der Außenwanderung nach Deutschland, die<br />
kaum beeinflusst werden kann.<br />
Eine Übersicht über die Ergebnisse für alle Regionen ist im Anhang. Darin sind auch die<br />
Auswirkungen der verschiedenen Wanderungs- und Haushaltsbildungsvarianten (Varianten V1 und<br />
V0) dargestellt. Die unterschiedlichen Einwohner- und Haushaltsentwicklungen sind jeweils in den<br />
Liniengrafiken dargestellt (vgl. Kap. 2.1). In Kap. 2.2. sind die wichtigsten regionalen Unterschiede<br />
auch in Karten dargestellt. Die gesamten Bandbreiten für alle Regionen und Kreise sind vollständig als<br />
Tabellen in Kap. 2.3 abgebildet.<br />
38 Die Ergebnisse für die Regionen Köln und Recklinghausen wurden ausführlich erläutert (vgl. z.B. Abbildung 16 und Abbildung 26 bzw.<br />
Abbildung 17 und Abbildung 28). Die Ergebnisse für alle Regionen sind im Anhang dargestellt.<br />
2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -66 - <strong>empirica</strong>