empirica - MBWSV NRW
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Aber auch in der Region Recklinghausen werden sich Neubauwohnungen langfristig vermarkten<br />
lassen. Entgegen der zunächst plausibel klingenden Vorstellung, dass in schrumpfenden Regionen<br />
nicht mehr gebaut werden wird, wird sich das Neubauvolumen in schrumpfenden Regionen nicht so<br />
sehr ändern, weil dafür qualitätsbedingt mehr gebaut wird (vgl. Abbildung 17). Stattdessen werden<br />
sich schrumpfende Regionen von wachsenden durch die drastisch wachsende Wohnungsüberhänge<br />
und entsprechende Preisrückgänge unterscheiden, die damit zur eigentlichen Herausforderung für die<br />
Stadtentwicklung der Zukunft werden. (Zum Umgang mit Wohnungsüberhängen vgl. Kap. 3.2.6)<br />
2.3 Überblick über alle Regionen in Nordrhein-Westfalen<br />
2.3.1 Demografisch bedingte Neubaunachfrage in den Regionen <strong>NRW</strong>s<br />
Abbildung 18 zeigt die absoluten Veränderungen der Haushaltszahlen für alle Regionen in <strong>NRW</strong>: In<br />
den nächsten 10 Jahren wird sich der Haushaltszuwachs in allen Regionen <strong>NRW</strong>s abschwächen,<br />
aber die Entwicklung verläuft nicht in allen Regionen gleichmäßig: Während in einigen Regionen die<br />
Haushaltszahlen zwischen 2020 und 2030 noch leicht wachsen (z.B. Region Köln und Region Bonn),<br />
werden sie in anderen Regionen gleichzeitig stark sinken (z.B. in der Region Recklinghausen und den<br />
anderen Regionen des Ruhrgebiets, vgl. Abbildung 18).<br />
Die relative Veränderung ist am stärksten in den Wohnungsmarktregionen Borken, Bonn und Köln.<br />
Für diese wird mit einer Zunahme an Haushalten von 2008 bis 2030 von mehr als +10% gerechnet. Zu<br />
den am stärksten schrumpfenden Regionen zählen der Hochsauerlandkreis, der Märkische Kreis sowie<br />
die Wohnungsmarktregionen Hagen und Bochum (mit einem erwarteten Haushaltsrückgang von mehr<br />
als -7%).<br />
2.3.2 Qualitätsbedingte Neubaunachfrage nach Einfamilienhäusern und Geschosswohnungen<br />
Aus den unterschiedlichen Ausgangslagen und der Erwartung darüber, ob es sich in Zukunft um eine<br />
wachsende oder schrumpfende Region handeln wird (vgl. Abbildung 18), ergibt sich für jede Region<br />
in <strong>NRW</strong> ein anderes Ausmaß der qualitätsbedingten Neubaunachfrage (vgl. Abbildung 19). Die<br />
qualitätsbedingte Neubaunachfrage führt zu qualitätsbedingten Wohnungsüberhängen in gleicher<br />
Höhe.<br />
Per Definition ist diese Art der Neubaunachfrage mengenmäßig (demografisch) nicht erforderlich.<br />
Daraus folgt zwingend, dass jeder qualitätsbedingte Neubau gleichzeitig einen Wohnungsüberhang in<br />
gleicher Höhe erzeugt. Da in Zukunft mehr Regionen schrumpfen als in der Vergangenheit, zeigt sich<br />
im Zeitablauf daher eine beschleunigte Zunahme von Wohnungsüberhängen in <strong>NRW</strong>. Nicht alle<br />
2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -50 - <strong>empirica</strong>