empirica - MBWSV NRW
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2.1.3.2 Modellrechnungen zur Einwohnerentwicklung (Basismodell)<br />
Diese Charakteristika der demografischen Ausgangslage sind wichtig, um abschätzen zu können, wie<br />
sich die Einwohnerzahl der Region möglicherweise in Zukunft verändern wird. Dazu müssen<br />
Annahmen über die zukünftige natürliche Entwicklung (Geburten, Sterbefälle) und das zukünftige<br />
Wanderungsverhalten getroffen werden. Beides hängt ebenfalls von der heutigen Altersstruktur ab.<br />
• Annahmen: Das Basismodell legt die jüngste Bevölkerungsvorausberechnung und<br />
Modellrechnung zur Entwicklung der Privathaushalte des IT.<strong>NRW</strong> zugrunde. 18 Darin werden<br />
die Wanderungen altersspezifisch fortgeschrieben. Neben Annahmen zur Binnenwanderung<br />
sind dazu auch Annahmen über die Außenwanderung (von/nach <strong>NRW</strong>) erforderlich. Dazu<br />
nimmt die Vorausberechnung des IT.<strong>NRW</strong> an, dass die Netto-Zuwanderung nach <strong>NRW</strong> von<br />
durchschnittlich +15.000 pro Jahr zwischen 2011 und 2015 auf danach bis zu +20.000<br />
Personen pro Jahr ansteigt und dann langfristig auf diesem Niveau bleibt.<br />
• Ergebnis: Im Basismodell wird die Einwohnerzahl der Region Köln von 1.900.000 (2008) auf<br />
2.020.000 (2030) wachsen, während sie für die Region Recklinghausen von 1.020.000 auf<br />
910.000 schrumpft. Nach den Modellrechnungen wird es zu weiterer Zuwanderung in die<br />
Region Köln kommen. Da die meisten Wanderungen über Regionsgrenzen von jüngeren<br />
Haushalten durchgeführt werden, führt die Zuwanderung in die Region Köln im Vergleich zu<br />
einer weiteren Verjüngung, während die Bevölkerung in der Region Recklinghausen noch<br />
stärker altern wird (vgl. Abbildung 7).<br />
Die bestehende und zukünftige Altersstruktur einer Regionsbevölkerung ist für die Prognose der<br />
Wohnungsnachfrage wichtig, weil sie über das Haushaltsbildungsverhalten bestimmt, in wie vielen<br />
Haushalten diese Einwohner zusammen leben. Eine Region mit vielen Senioren braucht für die gleiche<br />
Anzahl Einwohner mehr Wohnungen als eine Region mit vielen Familien, in der sich immer mehrere<br />
Personen eine Wohnung teilen (vgl. Kap. 2.1.3.3).<br />
Die Altersstruktur (der Wohnungsnachfrager) ist auch wichtig, um beurteilen zu können, welcher<br />
Anteil dieser Haushalte in Ein- und Zweifamilienhäusern (EZFH) und wie viel in Geschosswohnungen<br />
bzw. Mehrfamilienhäusern (MFH) wohnen will (vgl. Kap. 2.1.4).<br />
18 Quelle: IT.<strong>NRW</strong> (Basisjahr 2008), Vorausberechnung der Bevölkerung in den kreisfreien Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens<br />
2008 bis 2030/2050 (Statistische Analysen und Studien, Band 60). Näheres zu den hier getroffenen Annahmen: vgl. Anhang Kap. 1.1)<br />
2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -28 - <strong>empirica</strong>