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empirica - MBWSV NRW

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Ergebnisse für einzelne Regionen<br />

In wachsenden Regionen wie z.B. Köln ist die demografisch bedingte Neubaunachfrage hoch und die<br />

qualitätsbedingte Neubaunachfrage niedrig. In schrumpfenden Regionen wie z.B. Recklinghausen ist<br />

es genau umgekehrt (vgl. Abbildung 3 links). In der Summe ergibt sich für alle Regionen eine ähnlich<br />

hohe Neubaunachfrage. Dies führt zu einem auf den ersten Blick erstaunlichen Ergebnis: In<br />

schrumpfenden Regionen ist die Neubaunachfrage gar nicht deutlich schwächer als in wachsenden<br />

Regionen! Darin spiegelt sich gerade die Erfahrung wider, dass auch in schrumpfenden Regionen der<br />

Neubau nicht ganz zum Erliegen kommt.<br />

Die eigentlichen Unterschiede werden auf der Kehrseite des Marktes sichtbar: Je höher der<br />

qualitätsbedingte Neubau ausfällt, desto höher wird auch der Zuwachs der Wohnungsüberhänge und<br />

damit der potenziellen Wohnungsleerstände sein. Regionen mit einer hohen qualitätsbedingten<br />

Neubaunachfrage werden entsprechend hohe qualitätsbedingte Wohnungsüberhänge haben. Zusätzlich<br />

werden in schrumpfenden Regionen die demografisch bedingten Wohnungsüberhänge höher ausfallen,<br />

so dass sich hier eine extreme Verteilung ergibt: In wachsenden Regionen wie z.B. Köln spielen<br />

Wohnungsüberhänge weiterhin kaum eine Rolle. In schrumpfenden Regionen wie z.B.<br />

Recklinghausen hingegen werden demografisch bedingt und qualitätsbedingt Wohnungsüberhänge<br />

entstehen (vgl. Abbildung 3 rechts).<br />

Die demografische Divergenz der Regionen wird sich in Zukunft also nicht mehr nur durch<br />

unterschiedlich starke Neubaunachfrage und Bautätigkeit ausdrücken, sondern vor allem durch eine<br />

drastische Veränderung der Leerstandsverteilung: Wachsende Regionen werden weiterhin kaum<br />

Wohnungsleerstände vorfinden. In schrumpfenden Regionen wachsen die Leerstände hingegen umso<br />

stärker, weil zu dem Rückgang der Haushaltszahlen (demografisch bedingte Wohnungsüberhänge)<br />

auch noch die Leerstände hinzukommen, die entstehen, weil die vorhandenen Wohnungen nicht mehr<br />

den Anforderungen der Nachfrager entsprechen. In schrumpfenden Regionen wird daher das Potenzial<br />

für Wohnungsleerstände dramatisch ansteigen.<br />

2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -8 - <strong>empirica</strong>

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