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empirica - MBWSV NRW

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wenige Haushalte). Qualitativer Neubau mit noch weiter wachsenden Wohnungsüberhängen und<br />

Flächeninanspruchnahme ist nicht wünschenswert. Dennoch sind Neubauqualitäten auch in diesen<br />

Regionen weiterhin nachgefragt. Hier können Neubaumaßnahmen auf Brachflächen und in<br />

Baulücken, Sanierungsmaßnahmen, Wohnungszusammenlegungen oder auch Abriss mit Neubau,<br />

der dann zumindest auf gleicher Fläche stattfindet, eine bessere Lösung sein. Zur<br />

Flächenmobilisierung kann auch hier eine höhere, am Bodenwert orientierte Grundsteuer die<br />

richtigen Anreize setzen. Oberstes Ziel muss es sein, die vorhandene (sinkende) Bevölkerung auf<br />

den Bestandsflächen unterzubringen. Die systematische Beurteilung der Wohnquartiere<br />

(quartiersbezogene Strategie) erlaubt eine Differenzierung nach Selbstläufer-, Aufwertungs- und<br />

Stadtumbauquartieren, die eingebettet in das integrierte regionale Gesamtkonzept entsprechend<br />

unterstützt werden können.<br />

• Die Schwierigkeit, auch Haushalte mit niedrigem Einkommen angemessen mit Wohnraum zu<br />

versorgen, wird in schrumpfenden Regionen kein bestimmendes Thema mehr sein. Sinkende<br />

Preise verbunden mit wachsenden Leerständen erleichtern die soziale Wohnraumversorgung. Es<br />

liegt auf der Hand, dass Belegungsrechte in schrumpfenden Regionen eher im Bestand als im<br />

zusätzlichen Neubau gesucht werden sollten.<br />

• Es kann sein, dass die Kommunen mit den schlechtesten Beständen in der Region am meisten<br />

Einwohner verlieren, weil einige in die Nachbarkommunen mit attraktiveren Beständen ziehen.<br />

Dies wird vor allem das Ruhrgebiet betreffen, wo mehrere Städte aneinander grenzen. Über<br />

kommunale Grenzen hinaus entwickelte Entwicklungskonzepte („Regionalkonzepte“) für die<br />

ganze Region haben viel mehr Möglichkeiten, die jeweiligen Potenziale und Chancen der<br />

einzelnen Standorte in einem größeren Zusammenhang gesehen zu optimieren.<br />

3.4.7 Wohnungsmarktbeobachtung – bessere Datenerhebung und genaueres Hinsehen<br />

Aus der Darstellung der komplexen Wechselwirkungen unterschiedlicher Rahmenbedingungen der<br />

Wohnungsmärkte sowie deren Auswirkungen auf die Erfolgswahrscheinlichkeit politischer<br />

Interventionen geht hervor, dass der Wohnungsmarktbeobachtung in Zukunft ein höheres Gewicht<br />

zukommen muss als bisher. Insbesondere die Datenverfügbarkeiten wohnungsmarktrelevanter<br />

Indikatoren sind bis heute unzureichend. Wohnungsbestandsstatistik und Mikrozensus liefern<br />

zusammen kein einheitliches Bild. Mit dem Zensus 2011 wird sich die Datenverfügbarkeit bezüglich<br />

der quantitativen Indikatoren gegenüber heute zwar verbessern, aber insbesondere an<br />

Detailinformationen über die Qualitäten der Wohnungsbestände und Preisdaten wird es trotzdem<br />

weiterhin fehlen.<br />

2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -105 - <strong>empirica</strong>

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