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empirica - MBWSV NRW

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Handlungskonzept“ denkbar, das die Optimierung über Verwaltungsgrenzen hinweg zur<br />

Voraussetzung für Subventionen macht.<br />

Die Landesregierung kann gezielt anhand der von den Kommunen einer Region vorgelegten<br />

integrierten Handlungskonzepte den regionalen Handlungsbedarf erkennen und die Subventionen da<br />

zum Tragen kommen lassen, wo die Beteiligten mit Konzepten arbeiten („ihre Hausaufgaben<br />

erfüllen“). Wenn die Kommunen ein begründetes integriertes Handlungskonzept aufweisen<br />

(regionsübergreifend wie auf Quartiersebene), so sollten man ihnen die Mittel mit möglichst wenigen<br />

weiteren Auflagen zur Verfügung stellen. So könnten die Kommunen je nach begründeter regionaler<br />

Entwicklungsstrategie die Mittel in Bestandsumstrukturierungen oder in Neubaumaßnahmen bzw. in<br />

Kombinationen der beiden fließen lassen.<br />

Jede Subventionierung hat den Zweck, in das Marktgeschehen einzugreifen und die Akteure am<br />

Markt zu einem anderen (politisch gewünschten) Verhalten zu bewegen. Jungen Familien, die beim<br />

Kauf von Flächen gegenüber einkommensstärkeren Haushalten eine schlechtere Marktposition haben,<br />

kann über Zinssubventionen oder andere Unterstützungen geholfen werden, eine größere<br />

„Marktmacht“ zu erhalten. Wenn der Staat die Möglichkeit hat, das Marktgeschehen zu beeinflussen,<br />

dann liegen darin Chancen aber auch Risiken: Möglicherweise werden die Anreize auch „falsch“<br />

gesetzt. Aus diesem Grund sind die oben angesprochenen fundierten integrierten Handlungskonzepte<br />

eine Voraussetzung für die Subventionierung. Integrierte Konzepte reduzieren das Risiko, dass<br />

Investoren ihre Entscheidungen nur entlang der Vorgaben der Förderrichtlinien orientieren und nicht<br />

nach der konkreten Situation vor Ort und den Belangen der potenziellen Wohnungsnutzer. Spätestens<br />

wenn die Förderfrist (Steuervergünstigung, Mietbindung) ausläuft, werden die Marktkräfte sich selbst<br />

überlassen: Unattraktive Wohnungsbestände und/oder Wohnungen, die sich nicht an den<br />

Rahmenbedingungen und den Präferenzen der Nutzer orientieren, lassen sich nicht rentabel vermieten<br />

und stehen schließlich leer. Der Wohnungsmarkt hat also enorme Remanenzeffekte, die auch bei<br />

neuen Subventionsanreizen beachtet werden müssen.<br />

Neubauförderung:<br />

• Es kann sinnvoll sein, mehr Neubau zu initiieren, als dies der Markt von sich aus erzeugen würde,<br />

z.B. zur Wohnraumversorgung einkommensschwacher Haushalte oder auch aus städtebaulicher<br />

Sicht, wenn es z.B. um die Bebauung von Baulücken oder die Revitalisierung von Brachen geht.<br />

In jedem Fall ist zu überlegen, über welche Anreizsysteme dies am besten erreicht werden kann.<br />

Ob es aus wohnungspolitischen Überlegungen heraus sinnvoll ist, Neubaumaßnahmen zu<br />

subventionieren, hängt von den Rahmenbedingungen ab: In einer schrumpfenden Region mit<br />

einem ausreichenden Wohnungsangebot und relativ niedrigen Mieten kann die Neubauförderung<br />

kontraproduktiv sein. Aus diesem Grund sollte in einem von den Kommunen der Region<br />

vorgelegten integrierten Handlungskonzept nachgewiesen werden, dass es demografie- und/oder<br />

2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -101 - <strong>empirica</strong>

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