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empirica - MBWSV NRW

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eduzieren, wenn es sich um qualitätsbedingte Überhänge handelt und die Sanierung „gut genug“<br />

ist, so dass die sanierte Wohnung in den Augen der Nachfrager attraktiver ist als eine alternative<br />

Neubauwohnung. Mit jeder in diesem Sinne „erfolgreichen“ Sanierung sinkt die qualitative<br />

Neubaunachfrage. Dies spricht für eine Subventionierung.<br />

• Die Entscheidung, welche Gebäude vorrangig saniert werden sollten, hängt daher nicht nur vom<br />

Gebäudezustand ab (z.B. Energieverbrauch), sondern ganz entscheidend auch von den Präferenzen<br />

der Nutzer. Niedrigere Heizkosten können das Manko zu kleiner Grundrisse oder fehlender<br />

Barrierefreiheit nicht kompensieren.<br />

• In Regionen mit demografisch bedingtem Leerstand hat die Sanierung eines Gebäudes<br />

möglicherweise keinen oder nur einen räumlich begrenzten Effekt auf die qualitative<br />

Neubaunachfrage und Vermeidung von Wohnungsüberhängen. Denn wenn sich für diese sanierten<br />

Gebäude Nachfrager finden, dann lassen sie dafür ihre bisherige Wohnung leer zurück. Angesichts<br />

dieser (fehlenden) Wirkungen sollten öffentliche Mittel für diesen Zweck nicht in Regionen mit<br />

demografisch bedingtem Leerstand investiert werden. Ob eine Sanierung „gut genug“ ist, hängt<br />

also auch von den Perspektiven der Region ab.<br />

• Das Regressionsmodell baut auf vergangenen Werten auf. Die berechneten Zusammenhänge<br />

gelten insbesondere nur vor dem Hintergrund der damaligen Rahmenbedingungen. Das Modell<br />

geht stillschweigend davon aus, dass diese, z.B. die bisherigen Fördermaßnahmen, auch in<br />

Zukunft konstant bleiben. Ein Teil der Sanierungen hat aber nur stattgefunden, weil es dafür<br />

staatliche Förderungen gab. Wenn diese in Zukunft zurückgefahren werden, wird vermutlich auch<br />

die Zahl der Sanierungen in Zukunft sinken und entsprechend die qualitative Neubaunachfrage<br />

noch höher ausfallen als bisher im Modell berechnet.<br />

Umnutzung<br />

Wenn Wohnungen nicht mehr als Wohnungen gebraucht werden, so stellt sich die Frage, ob sie sich<br />

z.B. als Büros oder Ferienwohnungen eignen. Welche Umnutzungen im konkreten Fall möglich<br />

wären, hängt natürlich von vielen Faktoren ab, insbesondere auch vom Baurecht ab, das wiederum in<br />

der Hand der Kommunen liegt.<br />

• Die öffentliche Hand hat ein großes Interesse daran, dass sich Wohnungsüberhänge nicht in<br />

dauerhaften Leerständen niederschlagen. Vor diesem Hintergrund sollten Beschränkungen, die<br />

eine Umnutzung und damit verbundene Umbaumaßnahmen behindern, auch kritisch überprüft und<br />

reduziert werden.<br />

• Aus wohnungspolitischer Sicht ist eine Umnutzung nicht anders zu werten als ein Abriss: Auch<br />

hier wird eine „Wohnung“ vom Markt entfernt und passt damit das Wohnungsangebot besser an<br />

2010113 – Neubaunachfrage in <strong>NRW</strong> -97 - <strong>empirica</strong>

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