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6 Zusammenfassung<br />

Eine Vielzahl von Faktoren ist für den funktionsfähigen Schließmechanismus des<br />

unteren Harntraktes von Bedeutung. So kann auch für die Entstehung einer Belastungsinkontinenz<br />

nicht eine einzelne Ursache verantwortlich gemacht werden.<br />

Durch Geburtsvorgänge, Alterung und chronische Überlastung der Beckenbodenstrukturen<br />

kann es zu multiplen Schädigungen kommen, und diese können sich<br />

klinisch als Senkungszustände und/oder Inkontinenz manifestieren. In den vergangenen<br />

Jahren konnten interessante neue Einblicke in den Mechanismus der Belastungsinkontinenz<br />

gewonnen werden. Die vereinfachte anatomisch Vorstellung,<br />

durch die Korrektur des urethrovesikalen Winkels Kontinenz zu erreichen, wird zunehmend<br />

zu Gunsten von komplexen, ganzheitlichen Theorien verlassen. Dabei<br />

sind das suburethrale Widerlager nach DeLancey und eine insuffiziente Verankerung<br />

diverser Muskeln und Bänder nach Petros und Ulmsten von Bedeutung. Gemäß<br />

der Integraltheorie nimmt die Vagina im kleinen Becken die Funktion eines<br />

gleichmäßig ausgespannten Trampolins wahr.<br />

Zur operativen Standardtherapie der Harninkontinenz gehörten während mehrerer<br />

Jahrzehnte die Kolposuspensionsverfahren. Mit der Einführung des „tensionfree<br />

vaginal tape“ (TVT) kam es jedoch zu einem Paradigmenwechsel. So hat das<br />

Grundprinzip der völlig spannungsfreien Unterstützung von Beckenbodenstrukturen<br />

zur Inkontinenz– oder Deszensuskorrektur zur Entwicklung der spannungsfreien<br />

Vaginalschlingen geführt und die bis dahin zur Verfügung stehenden Techniken<br />

deutlich modifiziert. Mit zunehmender Dynamik drängten rasch neue Varianten von<br />

Schlingentechniken auf den Markt und führten zu einem rasanten Boom in der Urogynäkologie<br />

mit hohen Operationszahlen.<br />

Einen Einblick in die Vielfältigkeit der Inkontinenz– und Deszensuschirurgie gibt<br />

auch die vorliegende Arbeit. Retrospektiv wurden prä– und postoperative Befunde<br />

von Patientinnen mit Harninkontinenz und/oder Senkungszuständen analysiert. In<br />

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