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Diskussion<br />

ihres PROLIFT ® -Systems auf den Schweizer Markt, bei dem der MONOCRYL ® -<br />

Anteil nach knapp drei Monaten resorbiert und ein leichtgewichtiges, makroporöses<br />

Netz hinterlässt. Durch eine spezielle Webetechnik verspricht der Hersteller lateral<br />

mehr Support für den Organprolaps und longitudinal mehr Flexibilität für die vaginale<br />

Mobilität. Wenn sich der Einsatz teilresorbierbarer Netze bewährt, öffnet dies<br />

vielleicht in Zukunft den Weg für komplett resorbierbare Materialien. Auf jeden Fall<br />

sollten weitere Forschungen an biologisch kompatibleren synthetischen Netzen, die<br />

weniger Komplikationen verursachen, intensiviert werden.<br />

Auch in der rekonstruktiven Beckenbodenchirurgie wird die Laparoskopie wie in vielen<br />

anderen chirurgischen Disziplinen immer häufiger eingesetzt. Bisherige Ergebnisse<br />

scheinen, in Hinsicht auf die Defektkorrektur und Rezidivraten, gleichwertig<br />

zu offenen Eingriffen zu sein (Nyarangi-Dix 2009). Allerdings ist die Operationszeit<br />

eher länger, der postoperative Krankenhausaufenthalt dagegen kürzer (Nyarangi-<br />

Dix 2009). Da die Mehrheit der bisher in der Beckenbodenchirurgie veröffentlichten<br />

Studien zur Laparoskopie rein retrospektiv ist, ist zukünftig die Initiierung von<br />

prospektiv randomisierten Studien unter Weiterentwicklung der laparoskopischen<br />

Verfahren notwendig.<br />

Ingesamt haben die bewährten Operationstechniken der Deszensuschirurgie in den<br />

letzten Jahren einige Modifikationen erfahren, wodurch auch die funktionellen Ergebnisse<br />

verbessert werden konnten (Grauruder-Burmester und Tunn 2008). Innovative<br />

Techniken wie die vaginalen Netzinterpositionen konnten bisherige therapeutische<br />

Lücken, insbesondere bei Rezidiven des vorderen und hinteren Kompartiments,<br />

füllen und so differenzierte Indikationsstellungen zur defektorientierten<br />

Korrektur und die Umsetzung von Gesamtkonzepten ermöglichen (Grauruder-<br />

Burmester und Tunn 2008). Erfahrungen mit verschiedensten Fremdmaterialien zeigen,<br />

dass es in der rekonstruktiven Beckenbodenchirurgie kein Standardverfahren<br />

gibt, sondern es gilt, individualisierte, symptom– und befundbezogene Strategien<br />

zu verfolgen, die den höchstmöglichen Erfolg versprechen. Moderne funktionelle<br />

Bildgebungen mittels MRT konzepieren den vielversprechenden Ansatz eines<br />

„Custom-made Repair“ in der zukünftigen Beckenbodenchirurgie (Müller 2007).<br />

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