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5 Diskussion<br />

5.1 Interpretation der präoperativen Befunde<br />

Hinsichtlich des Krankheitsbildes im ausgewerteten Patientengut litten 81,1% der<br />

Patientinnen unter einer Harninkontinenz. Unter den verschiedenen Inkontinenzformen<br />

dominierte dabei deutlich die Belastungsinkontinenz, mit einem Anteil von<br />

81,4%. In der Literatur wird diese Form der Harninkontinenz auch immer wieder als<br />

die häufigste, mit einem Anteil von 30 bis 70% (Hunskaar et al. 2000, Goepel et al.<br />

2002) oder zum Teil noch höher angegeben.<br />

Unter einem Deszensus in Form von Zysto– und/oder Rektozele litten im ausgewerteten<br />

selektierten Patientengut 77,4% der Patientinnen. Eine Logitudinalstudie<br />

von Baessler et al. (2006) hat für den Genitalprolaps bei Frauen im Alter von 40 bis<br />

80 Jahren, 1– beziehungsweise 5-Jahres-Inzidenzen von 28% und 46% ergeben.<br />

In dieser Studie konnte des Weiteren eruiert werden, dass die subjektive Wahrnehmung<br />

der Senkung nicht mit der Deszensus-Quantifikation korreliert, denn nur 30%<br />

der Patientinnen mit einem Stadium-2-Prolaps gaben entsprechende Symptome<br />

an.<br />

Da sowohl die Prävalenz der Harninkontinenz als auch des Deszensus mit dem<br />

Alter signifikant zunimmt, verwundert es nicht, dass das Durchschnittsalter des vorliegenden<br />

Patientenguts mit 61 Jahren dem Lebensabschnitt der älteren Frau zuzuordnen<br />

ist.<br />

In der Ätiologie von Beckenbodendefekten und Harninkontinenz spielen das Körpergewicht<br />

und der Body-Mass-Index (BMI) eine nicht unwesentliche Rolle (Rohr<br />

et al. 2005, Richter et al. 2005). Diese Korrelation kann auch in den hier vorliegenden<br />

Daten bestätigt werden, denn bei rund 72% der operierten Patientinnen<br />

mit Inkontinenz und/oder Deszensus bestand Übergewicht oder Adipositas Grad 1<br />

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