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Vorbetrachtungen<br />
Abbildung 2.2: Zone der kritischen Elastizität (zce). Die Vektoren repräsentieren den<br />
Muskelzug. Bei Belastung und bei Miktion wird die Blase nach dorsokaudal verlagert,<br />
die Zone der kritischen Elastizität wird gedehnt zu zce1. (aus Liedl et al. 2005 S. 807)<br />
2.2.2 Beckenbodendefekte<br />
Nach der anatomisch begründeten Einteilung von DeLancey (1992) können<br />
Beckenbodendefekte auf unterschiedlichen Ebenen (Level) auftreten. Von kraniodorsal<br />
nach kaudo-ventral werden dabei, wie in Abbildung 2.3 verdeutlicht, drei<br />
Level unterschieden.<br />
Defekte im Level 1 entstehen hauptsächlich durch geschädigte oder lockere<br />
sakrouterine Bänder. Klinisch resultiert ein Uterusprolaps, beziehungsweise ein<br />
Scheidenstumpfprolaps nach Hysterektomie oder eine Enterozele. Dies kann Blasenentleerungsstörungen,<br />
Pollakisurie, Urgency, tiefen Beckenschmerz, Dyspareunie<br />
oder selten eine Belastungsinkontinenz hervorrufen.<br />
Bei den Defekten im Level 2 kann klinisch unterschieden werden zwischen der<br />
Traktionszystozele, die durch einen defekten Arcus tendineus fasciae pelvis (ATFP)<br />
entsteht (sogenannter lateraler Defekt), und der selteneren Pulsationszystozele, die<br />
auf einem zentralen Defekt der pubozervikalen Faszie beruht. Des Weiteren können<br />
sich auf dieser Ebene Defekte der rektovaginalen Faszie bilden, die zur Rektozele<br />
führen. Klinisch resultieren Restharnbildung und eine Überlaufblase.<br />
Defekte im Level 3 imponieren klinisch als suburethrale Lockerung. Zugrunde liegen<br />
folgende geschädigte Strukturen: die pubourethralen und extraurethralen Ligamente,<br />
sowie die suburethrale Hängematte („Hammock“).<br />
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