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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

Als eine potentielle Fehlerquelle ist die Schätzung des Erhaltungsbedarfes zu nennen.<br />

AGNEW <strong>und</strong> YAN (2000) beschreiben, dass der Erhaltungsbedarf heutiger Genotypen um ca.<br />

25 % über den in den Energiebewertungssystemen angegebenen Werten liegt, deren<br />

experimentelle Basis Untersuchungen aus den 60er <strong>und</strong> 70er Jahren sind. CAMMELL et al.<br />

(2000) zufolge wird der Erhaltungsbedarf bei maisbasierter TMR-Fütterung sogar um 40 %<br />

unterschätzt. Als mögliche Ursache <strong>für</strong> den gestiegenen Erhaltungsbedarf sehen AGNEW <strong>und</strong><br />

YAN (2000) eine veränderte Körperzusammensetzung mit deutlich höherem Proteingehalt der<br />

heutigen Genotypen im Vergleich zu den damaligen Versuchstieren. Muskelmasse unterliegt<br />

sehr viel intensiveren Stoffwechselvorgängen als Fettgewebe <strong>und</strong> hat deshalb auch einen<br />

höheren Erhaltungsbedarf an Energie.<br />

Des Weiteren erwähnen AGNEW <strong>und</strong> YAN (2000), dass in Futterbewertungssystemen mit<br />

konstanten Energiegehalten von Körpermasseveränderungen gerechnet wird. TAMMINGA et<br />

al. (1997) jedoch haben gezeigt, dass die Energiegehalte je Einheit mobilisierter Körpermasse<br />

in den ersten 8 Laktationswochen signifikant zunehmen, da das Fett / Proteinverhältnis der<br />

mobilisierten Körpersubstanz aufgr<strong>und</strong> der schnell sinkenden Proteinmobilisierung ansteigt.<br />

Dies sollte nach AGNEW <strong>und</strong> YAN (2000) ebenso bei der Energiebedarfsschätzung von<br />

Milchkühen Berücksichtigung finden wie die Beobachtung, dass der Erhaltungsbedarf von<br />

Milchkühen bei Aufnahme von faserreicheren Rationen steigt.<br />

KORVER (1988) beschreibt in seiner Literaturübersicht, dass <strong>für</strong> die Streuung des<br />

Erhaltungsbedarfes Variationskoeffizienten von 4–8 % gef<strong>und</strong>en wurden. Die Verwendung<br />

eines mittleren Energiebedarfswertes bei der Rationsplanung einer Milchviehherde scheint<br />

daher gerechtfertigt zu sein, bei der individuellen Berechnung der Energiebilanzen stellt die<br />

Streuung jedoch eine Fehlerquelle dar.<br />

Deutlich sichtbar wird das Problem der Berechnung der Energiebilanzen in der Untersuchung<br />

von STAPLES et al. (1990). Obwohl die Energie aus eingeschmolzener Körpersubstanz mit<br />

in die Berechnung der Energiebilanz einbezogen wurde, waren die Energiebilanzen am<br />

Laktationsanfang negativ.<br />

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