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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

2.4.4.3 Energiebilanz<br />

Auf die Bedeutung <strong>und</strong> Ermittlung der Energiebilanz wurde im Abschnitt 2.3 bei der<br />

Erörterung des postpartalen Energiedefizits eingegangen. Die Heritabilität der Energiebilanz<br />

schätzten VEERKAMP et al. (2000) auf h 2 = 0,33. HARRISON et al. (1990) fanden eine<br />

hochsignifikante phänotypische Korrelation von r p = 0,86 zwischen der Energiebilanz <strong>und</strong> der<br />

Futteraufnahme, BÖNING (1992) berechnete eine phänotypische Korrelation von r p = 0,75<br />

bei Verfütterung einer Einheitsration. Genetische Korrelationen zwischen Energiebilanz <strong>und</strong><br />

Futteraufnahme bzw. Milchmenge werden von VEERKAMP et al. (2000) mit r a = 0,62 <strong>und</strong><br />

r a = -0,27 angegeben. Dies bestätigt die von VILLA-GODOY et al. (1988) gemachten<br />

Aussagen, dass die Variation der Energiebilanz zum Großteil durch die Futteraufnahme<br />

(r p = 0,73, mit p < 0,01) <strong>und</strong> weniger durch die Milchleistung (r p = -0,25, mit p < 0,05) erklärt<br />

wird. Auch ZUREK et al. (1995) kommen zu diesem Ergebnis. In dem Zeitraum von dem<br />

größten Energiedefizit bis zu einer ausgeglichenen Energiebilanz (Erholungsphase) liegt die<br />

Korrelation zwischen Energieaufnahme <strong>und</strong> der Energiebilanz bei r p = 0,83.<br />

Während die Selektion auf Milchmenge <strong>und</strong> Lebendgewicht nach VEERKAMP et al. (2000)<br />

einen Fruchtbarkeitsrückgang (bzw. verspäteten Zyklusstart) unter Beibehaltung von 70–80 %<br />

der Proteinmengensteigerung verhindern kann, führt die Einbeziehung der Energiebilanz in<br />

die Selektionsentscheidungen zu ähnlichen Ergebnissen bei einem geringeren Anstieg der<br />

Lebendgewichte.<br />

Allerdings ergeben sich auch einige Probleme bei der Nutzung der Energiebilanz als<br />

Selektionsmerkmal.<br />

COFFEY et al. (2002, 2003b) untersuchten die Korrelationen zwischen den täglichen<br />

Energiebilanzen sowie den kumulativen Energiebilanzen an ausgewählten Laktationstagen<br />

der ersten drei Laktationen. Die Korrelationen sowohl der täglichen als auch der kumulativen<br />

Energiebilanzen zwischen den drei Laktationen sind gerade am Laktationsanfang gering. Die<br />

kumulativen Energiebilanzen der ersten drei Laktationen sind miteinander höher korreliert als<br />

die täglichen Energiebilanzen. COFFEY et al. (2002) kommen daher zu der Ansicht, dass der<br />

gesamte Energiebilanzverlauf über die ersten drei Laktationen als Selektionsmerkmal<br />

berücksichtigt werden sollte.<br />

Auch zeigten COFFEY et al. (2002), dass verschiedene Methoden der Energiebilanzermittlung<br />

(alternativ z. B. über die BCS-Noten, welche nach CHILLARD et al. (1991) die<br />

kumulative Energiebilanz über den Betrachtungszeitraum darstellen) zu unterschiedlichen<br />

Energiebilanzen führen, was aus den Ungenauigkeiten bei den Messungen der einzelnen<br />

Parameter verb<strong>und</strong>en mit den Unzulänglichkeiten in den Schätzformeln resultiert.<br />

32

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