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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

2.4.4.2 Restfutteraufnahme<br />

Die Abweichung zwischen tatsächlicher <strong>und</strong> der auf Gr<strong>und</strong>lage von Erhaltungs- <strong>und</strong><br />

Leistungsbedarf geschätzten Energieaufnahme wird als Restfutteraufnahme (RFI = residual<br />

feed intake) bezeichnet (LUITING et al., 1987). Die RFI ist im weiteren Sinne auch ein<br />

Effizienzparameter, da sie Unterschiede der Futterverwertung des Einzeltieres zum<br />

Populationsmittel verdeutlicht. Obwohl LEUTHOLD et al. (1994) auch günstige Voraussetzungen<br />

dieses Effizienzmerkmals <strong>für</strong> die züchterische Bearbeitung des Milchrindes<br />

gef<strong>und</strong>en haben, ist die RFI jedoch wesentlich stärker in der Mastrinderzucht verbreitet. Die<br />

Heritabilitäten der RFI bei verschiedenen Fleischrassen reichen von h 2 = 0,16 bis h 2 = 0,43.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der genetischen Korrelationen zu anderen Merkmalen schlagen HERD et al. (2003)<br />

eine Selektion der Mastrinder gegen hohe RFI vor, da dadurch der Futteraufwand ohne<br />

Beeinträchtigung der Wachstumsraten verbessert werden könnte.<br />

Bei Milchkühen fanden VAN ARENDONK et al. (1991) eine Heritabilität von h 2 = 0,19.<br />

KENNEDY et al. (1993) <strong>und</strong> VEERKAMP et al. (1995) zeigten, dass es je nach Art der<br />

Ableitung des Energiebedarfes große Unterschiede in den resultierenden Heritabilitäten der<br />

Restfutteraufnahme beim Milchvieh gibt. Wird der Energiebedarf über genetische<br />

Regressionen geschätzt, so sinkt die Heritabilität gegen Null. Während VEERKAMP et al.<br />

(1995) das Vorhandensein einer geringen additiv genetischen Varianz der Restfutteraufnahme<br />

beim Milchvieh <strong>für</strong> wahrscheinlich halten, betonen NGWERUME <strong>und</strong> MAO (1992) sowie<br />

SVENDSEN et al. (1993), dass keine additiv genetische Varianz vorhanden ist. KENNEDY<br />

et al. (1993) zufolge werden durch die Restfutteraufnahme keine neuen genetischen<br />

Informationen gewonnen. Die Selektion auf RFI <strong>und</strong> Leistungsmerkmale führt zu dem<br />

gleichen Zuchtfortschritt wie die Selektion auf Futteraufnahme <strong>und</strong> Leistungsmerkmale.<br />

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch VAN DER WERF (2004) in seinen Untersuchungen<br />

zur Sinnhaltigkeit eines Zuchtprogramms mit Berücksichtigung der RFI. Diese führt zu<br />

keinem gesteigerten Zuchterfolg gegenüber der multivariaten Selektion auf die einzelnen<br />

Bestandteile der RFI-Berechnung. Wahrscheinlich ist die multivariate genetische Bewertung<br />

der Einzelmerkmale mit individuellen Modellen genauer als mit der RFI alleine (VAN DER<br />

WERF, 2004).<br />

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