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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

(net efficiency) unterschieden wird. Während bei der Gesamtfutterverwertung die<br />

aufgenommene Energiemenge den Zähler darstellt, fließt bei der Leistungsfutterverwertung<br />

die um den Energiebedarf <strong>für</strong> Erhaltung <strong>und</strong> Körpergewichtsveränderungen bereinigte<br />

Energieaufnahme in den Quotienten ein (HOOVEN et al., 1972; GRAVERT, 1985; GIBSON,<br />

1987; BUTTAZONI <strong>und</strong> MAO, 1989; WALTER <strong>und</strong> MAO, 1989).<br />

Die Heritabilität der Gesamtfutterverwertung liegt nach VEERKAMP (1998) in demselben<br />

Bereich wie bei der Milchleistung. Probleme bei der züchterischen Bearbeitung der<br />

Futterverwertung dürfte jedoch die genetische Varianz bereiten. Diese scheint nach<br />

BAUMAN et al. (1985) sowie VEERKAMP <strong>und</strong> EMMANS (1995) eher gering zu sein.<br />

BAUMAN et al. (1985) zeigen in ihrer Literaturübersicht nach Aufteilung des biologischen<br />

Mechanismus der Futterverwertung in die Teilbereiche Verdaulichkeit/Absorption,<br />

Erhaltungsbedarf, Teilwirkungsgrade bei der Umsetzung der Umsetzbaren Energie (ME) in<br />

die Produkte sowie bei der Aufteilung der Nährstoffe, dass nur bei dem letzten Punkt eine<br />

wesentliche genetische Variation vorhanden ist. So werden bei milchbetonten Kühen mehr<br />

Nährstoffe der Leistungsrichtung Milch zugeteilt als bei Ansatztypen. Ein Teil einer<br />

vorhandenen genetischen Variation könnte BAUMAN et al. (1985) zufolge mit<br />

unterschiedlichen Enzymaktivitäten erklärt werden. Nach VEERKAMP <strong>und</strong> EMMANS<br />

(1995) liegen die Schwierigkeiten des Nachweises einer genetischen Varianz <strong>für</strong><br />

Teilwirkungsgrade auch in den Unzulänglichkeiten des Datenmaterials bezüglich Anzahl <strong>und</strong><br />

Genauigkeit. Neben diesem Gesichtspunkt verweist LEGATES (1990) bei der Interpretation<br />

der durch Selektion auf Milchleistung vom 71. bis zum 120. Laktationstag indirekt um 7,6 %<br />

verbesserten Gesamtfutterverwertung zusätzlich auf einen anderen Aspekt: Die<br />

Berücksichtigung der Gesamtfutterverwertung in einem Laktationsabschnitt könnte eine<br />

Selektion von Tieren mit einer hohen Mobilisationsfähigkeit von Körperreserven zur Folge<br />

haben. Eine Kuh, die wenig frisst <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> einer hohen Milchleistung viel<br />

Körpersubstanz einschmilzt, erscheint in der Gesamtfutterverwertung vorteilhaft, solange die<br />

Körperreserven nicht ersetzt worden sind.<br />

In der Milchviehzucht sind Effizienzparameter LEGATES (1990) <strong>und</strong> BÖNING (1991)<br />

zufolge als Sektionsmerkmale nicht zur Anwendung gekommen. Als viel versprechende<br />

Faktoren zur züchterischen Verbesserung der Effizienz sieht VEERKAMP (1998) das Futteraufnahmevermögen,<br />

den Energiebedarf <strong>für</strong> Milchleistung, Erhaltung <strong>und</strong> Körpergewichtsveränderungen<br />

sowie die eventuellen Unterschiede in der Aufteilung der Energie zwischen<br />

diesen Komponenten an.<br />

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