04.11.2013 Aufrufe

Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 Literaturübersicht<br />

Die Wirtschaftlichkeitskoeffizienten stellen den Grenznutzen bzw. den Grenzgewinn dar, <strong>und</strong><br />

aus dem Produkt von genetischer Standardabweichung <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeitskoeffizient<br />

kann der Wert der Verbesserung eines Merkmals um eine genetische Standardabweichung<br />

<strong>und</strong> folglich die relative Bedeutung der verschiedenen Merkmale zueinander abgelesen<br />

werden. Die Selektionswürdigkeit eines Merkmals hängt somit nicht nur von der guten<br />

Erfassbarkeit, der ausreichenden Erblichkeit, der genügenden genetischen Varianz <strong>und</strong> der zu<br />

vernachlässigenden Korrelation zu anderen Merkmalen ab, sondern auch von dessen<br />

wirtschaftlichem Gewicht (WASSMUTH, 1998).<br />

In den letzten Jahrzehnten war die Rinderzucht stark geprägt durch die Selektion auf höhere<br />

Milchleistungen (ANDERSEN, 1989; LASSEN et al., 2003), <strong>und</strong> diese wird auch zukünftig<br />

weiter steigen (SWALVE, 1999; LÜPPING, 2006). Der Grenznutzen der Milchleistung wird<br />

dabei aufgr<strong>und</strong> der steigenden variablen Kosten mit zunehmendem Leistungsniveau<br />

abnehmen (LÜPPING, 2003). Gleichzeitig werden die wirtschaftlichen Gewichte der<br />

funktionalen Merkmale nach BÖBNER (1994) zunehmen. So wird das wirtschaftliche<br />

Gewicht des Gr<strong>und</strong>futteraufnahmevermögens, der Nutzungsdauer <strong>und</strong> der Konzeptionsrate<br />

bezogen auf deren genetische Standardabweichungen bei einer Milchleistung von 8.100 kg<br />

pro Jahr mit dem der Milchleistung vergleichbar sein (BÖBNER, 1994).<br />

Die in Tabelle 2 wiedergegebenen genetischen Korrelationen zeigen, dass mit der Selektion<br />

auf höhere Milchleistung schon in der Vergangenheit indirekt auf eine höhere Futteraufnahme<br />

selektiert wurde. Es wird jedoch auch deutlich, dass der Mehrbedarf an Energie nicht durch<br />

die indirekten Selektionserfolge in der Futteraufnahme kompensiert werden kann (KORVER,<br />

1988; VAN ARENDONK et al., 1991; JENSEN et al., 1995; VEERKAMP, 1998). Daher<br />

forderten VAN ARENDONK et al. (1991) die direkte Einbeziehung der Futteraufnahme in<br />

das Zuchtziel. Es wurden in der Vergangenheit jedoch auch die Möglichkeiten der<br />

Einbindung anderer „Futteraufnahmeparameter“ in die Zuchtplanung diskutiert, worauf im<br />

Folgenden kurz eingegangen wird.<br />

2.4.4.1 Futterverwertung/-aufwand<br />

Schon 1864 erwähnt KÜHN, dass in der Züchtung nicht allein auf die Milchleistung, sondern<br />

auch auf die Effizienz in Form der Futterausnutzung geachtet werden sollte. Die Effizienz<br />

wird als Futterverwertung bzw. -aufwand definiert über den Quotienten aus Input<br />

(aufgenommener Futtermenge) <strong>und</strong> Output (Milchleistung), wobei zwischen der<br />

Gesamtfutterverwertung (gross feed efficiency) <strong>und</strong> der Leistungsfutterverwertung<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!