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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

Einfluss der Energiebilanz auf die Ges<strong>und</strong>heit:<br />

Die Unterversorgung mit Energie hat einen signifikanten, negativen Einfluss auf die<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Fruchtbarkeit der Tiere (BUTLER <strong>und</strong> SMITH, 1989; VAN ARENDONK et<br />

al., 1991; ROBINSON, 1996; VEERKAMP, 1998; COLLARD et al., 2000; DE VRIES <strong>und</strong><br />

VEERKAMP, 2000).<br />

Zwischen der Energiebilanz <strong>und</strong> der NEFA-Konzentration im Blut wurden von HARRISON<br />

et al. (1990) hohe negative Korrelationen von r p = -0,71 gef<strong>und</strong>en. Die negative Energiebilanz<br />

führt zu einer Mobilisation der Fettsäuren aus dem adipösen Gewebe <strong>und</strong> erhöht den Gehalt<br />

an freien Fettsäuren im Plasma, was zum Fettlebersyndrom führen kann (BERTICS et al.,<br />

1992). REHAGE (2002) verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen Krankheitskomplexen,<br />

Lipomobilisation <strong>und</strong> Fettlebersyndrom.<br />

Nur wenige Forschungsarbeiten über die Beziehungen zwischen einzelnen Parametern der<br />

Energiebilanz <strong>und</strong> verschiedenen Krankheitskomplexen sind veröffentlicht. Dies mag seine<br />

Gründe in den niedrigen Inzidenzen der Stoffwechselerkrankungen (INGVARTSEN et al.<br />

(2003) ermittelten aus einer Literaturübersicht folgende Inzidenzen <strong>für</strong> das Auftreten von<br />

Stoffwechselerkrankungen in der Laktation: Ketose ~5 %, Labmagenverlagerung ~2 %,<br />

Gebärparese ~6 %) <strong>und</strong> dem daraus resultierenden großen Aufwand <strong>für</strong> die Erhebung<br />

entsprechend großer benötigter Datensätze haben. Als Folge wird häufig auf das Merkmal<br />

Körperkondition als Hilfsmerkmal <strong>für</strong> die Energiebilanz <strong>und</strong> auf die Zellzahl als Indikator <strong>für</strong><br />

die Ges<strong>und</strong>heit des Tieres zurückgegriffen. Beispielsweise schätzten BERRY et al. (2004)<br />

eine genetische Korrelation zwischen der Körperkondition <strong>und</strong> der Zellzahl von r a = -0,57<br />

(SE = 0,01). DECHOW et al. (2004) untersuchten die genetischen Beziehungen zwischen<br />

Krankheitskomplexen <strong>und</strong> der Körperkondition in amerikanischen <strong>und</strong> dänischen<br />

Milchviehherden. Die genetische Korrelation zwischen den BCS-Noten <strong>und</strong> einem aus<br />

diversen Krankheiten zusammengesetzten Index betrug r a = -0,79 (SE = 0,31) in Milchviehherden<br />

in den Vereinigten Staaten. In dänischen Milchviehherden ist eine signifikante<br />

genetische Korrelation von r a = -0,27 zwischen den Zuchtwerten <strong>für</strong> Körperkondition (BCS)<br />

<strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen geschätzt worden. Daher schlagen DECHOW et al. (2004)<br />

eine Berücksichtigung der Körperkondition bei den Selektionsentscheidungen vor.<br />

Die bisherigen Informationen über genetische Beziehungen zwischen dem Energiestatus <strong>und</strong><br />

der Tierges<strong>und</strong>heit stammen aus Untersuchungen, bei denen die Energiebilanz über das<br />

Lebendgewicht <strong>und</strong> die Körperkondition geschätzt worden ist. Mit dieser Methode haben<br />

BANOS et al. (2006) bei Erstlaktierenden eine genetische Korrelation von r a = -0,15<br />

(SE = 0,07) zwischen den kumulierten täglichen Energiebilanzen bis zur 6. Laktationswoche<br />

20

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