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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

Energiebilanz aus der Energieaufnahme <strong>und</strong> dem Energiebedarf schon um den<br />

40. Laktationstag positiv. COFFEY et al. (2001) merken dazu an, dass der Schätzfehler bei<br />

der Energiebilanzschätzung aus der Körpergewebemobilisation über einen kürzeren Zeitraum<br />

möglicherweise größer ist.<br />

Zur Beschreibung der Energiebilanz werden in der Literatur verschiedene Merkmale benutzt<br />

(COLLARD et al., 2000). Primäres Merkmal ist die tägliche Energiebilanz, aus welcher dann<br />

die anderen Parameter abgeleitet werden:<br />

• tiefste tägliche Energiebilanz,<br />

• Intervall Kalbung bis tiefste tägliche Energiebilanz,<br />

• Intervall Kalbung bis zum Erreichen einer ausgeglichenen täglichen Energiebilanz,<br />

• mittlere tägliche Energiebilanz über einen bestimmten Zeitraum,<br />

• kumulierte Energiebilanz über einen bestimmten Zeitraum.<br />

Viele Beobachtungen über Einflussfaktoren auf die Energiebilanz spiegeln die Erwartungen<br />

infolge der Berechnungsformel der Energiebilanz wider. So fanden KUNZ et al. (1985) am<br />

Laktationsanfang eine ausgeprägtere negative Energiebilanz bei zu fetten Kühen als<br />

Konsequenz der verminderten Futteraufnahme überkonditionierter Kühe nach der Kalbung<br />

(siehe Abschnitt 2.2.1). Den Erwartungen entsprechend sind auch die Beobachtungen, dass<br />

erstlaktierende Kühe am Laktationsanfang ein geringeres Energiedefizit aufweisen als<br />

höherlaktierende (DE VRIES et al., 1999; KERTZ et al., 1991) <strong>und</strong> dass hochleistende Kühe<br />

ein höheres Energiedefizit haben als Kühe mit niedriger Milchleistung (WESTWOOD et al.,<br />

2000; WESTWOOD et al., 2002). Daher sind die Größe <strong>und</strong> die Dauer der negativen<br />

Energiebilanz zwischen einzelnen Tieren sehr verschieden (DE VRIES <strong>und</strong> VEERKAMP,<br />

2000).<br />

In der Regel beginnt das Energiedefizit schon einige Tage vor der Kalbung (BELL, 1995;<br />

BEAM <strong>und</strong> BUTLER, 1997), erreicht den Tiefpunkt um die erste bis zweite Laktationswoche<br />

(-16,3 MCal, das entspricht -68,13 MJ) <strong>und</strong> wird um den 40.–80. Laktationstag wieder positiv<br />

(VILLA-GODOY et al., 1988; KENDRICK et al., 1999; DE VRIES <strong>und</strong> VEERKAMP, 2000;<br />

SUTTER <strong>und</strong> BEEVER, 2000; COFFEY et al., 2002). Den Einfluss des Fütterungsregimes<br />

auf den Verlauf der Energiebilanzkurve zeigen die Ergebnisse von BÖNING (1992). Bei<br />

leistungsabhängiger Kraftfutterzuteilung haben die Kühe wesentlich früher wieder eine<br />

ausgeglichene tägliche Energiebilanz als bei der Verfütterung einer Einheitsration (Flatrate-<br />

Fütterung).<br />

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